Emotionen wecken, Ideen entfachen: Der erste Teil unserer Zwischenperformance zur Bildung der Zukunft

Hallo ihr Lieben und willkommen zu einem neuen Blogeintrag,
heute möchten wir euch einen Einblick in unsere Zwischenperformance geben, die wir gemeinsam mit dem gesamten Kurs im Juni dieses Jahres durchgeführt haben. Die Idee dabei war es, den anderen Kursteilnehmer*innen einen Einblick in unser Thema „Bildung der Zukunft“ zu geben und uns daran heranzutasten, wie man das Thema performativ umsetzen könnte. Kommt doch mit auf einen weiteren Teil unserer spannenden Reise!

Gestartet haben wir unsere Performance mit einer Präsentation, die wir vor dem Kurs kommentarlos abgespielt haben. Wir haben eine ganze Reihe an Bildern ausgesucht, die irgendwie mit dem Themen Bildung und Schule assoziiert werden können. Jedes Bild wird nur ganz kurz gezeigt und schon kommt das nächste. Man hat also keine Zeit, um sich direkt darüber Gedanken zu machen. Soll man auch erst einmal gar nicht. Das Ganze soll an eine Methode aus der Psychologie und Neurowissenschaft angelehnt sein, welche Emotionserkennungsexperiment genannt wird.
Im groben kannten wir diese Methode bereits, aber durch eine kleine Recherche haben wir uns nochmal den Ablauf und die Idee dahinter deutlich gemacht. Das Ziel eines Emotionserkennungsexperiments ist es, herauszufinden, wie Menschen Emotionen in Bildern oder Tönen wahrnehmen und darauf reagieren, wenn ihnen diese gezeigt werden. Typischerweise wird das Emotionserkennungsexperiment diesen einfachen Schritten durchgeführt:

1. Stimuluspräsentation: Den Teilnehmer*innen werden zuerst visuelle oder auditive Stimuli präsentiert, die Emotionen ausdrücken, wie beispielsweise Gesichtsausdrücke, Bilder, Videos oder Tonaufnahmen von Emotionsausdrücken (vgl. Ekman 1971). In unserer Umsetzung haben wir hier Bilder ausgewählt, welche ihr in unserer beigefügten Präsentation finden könnt. Wir haben versucht ein möglich breites Angebot an Bildern auszuwählen, welche zu den Themen Bildung, Zukunft und Schule passen. Teilweise sind es fröhliche Bilder, die innovative und bunte Lernumgebungen zeigen oder Bilder die symbolisch für Teamwork stehen. Teilweise haben wir aber auch Bilder hinzugefügt, welche bei der ein oder anderen Person negative Gefühle hervorbringen könnten. Dazu zähle ich beispielsweise eine Statistik, welche den Lehrer*innenmangel darstellen, aber auch Bilder von einem Zeugnis oder verzweifelnd aussehende Personen in Lernumgebungen.

2. Kurze Darbietung: Die Stimuli werden normalerweise für eine sehr kurze Zeit, oft nur für Bruchteile einer Sekunde, gezeigt, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer*innen keine ausführliche Verarbeitung durchführen können und stattdessen auf ihre spontane emotionale Reaktion achten (vgl. Ekman 1971). Nachdem wir verschiedenes ausprobiert haben, haben wir uns hier für … Sekunden pro Bild entschieden.

3. Antworterfassung: Nachdem die Bilder oder Geräusche gezeigt wurden, werden die Teilnehmer*innen gebeten, zu sagen, welche Gefühle sie wahrgenommen haben. Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen. Beispielsweise durch die Auswahl aus einer vorgegebenen Liste von Emotionskategorien (z.B., Freude, Trauer, Ärger) oder durch das Geben einer numerischen Bewertung für jede dargebotene Emotion. (vgl. Ekman 1971). Diesen Schritt haben wir in unserer Performance als freies Brainstorming gestaltet. Die Kursteilnehmer*innen haben generelle Anmerkungen aber auch Wünsche und Ängste bezüglich des aktuellen und zukünftigen Bildungssystem geäußert.
An dieser Stelle möchte ich euch einen kleinen Einblick in das Gesagte geben.
Was oft genannt wurde, ist, dass wir alle Individuen mit verschiedenen Stärken und Schwächen sind. Anstatt immer wieder frustriert aus manchen Unterrichtsstunden zu gehen, müssten Lehrpläne viel individueller gestaltet werden, so dass jede*r sein volles Potenzial entfalten kann. Viel Kritik hat auch das aktuelle Notensystem geerntet. Hierzu wurde ein Denkanstoß in den Raum geworfen: „Man kann von einem Fisch nicht erwarten, dass er auf einen Baum klettert.“ Versteht ihr, was gemeint ist? Trotzdem wird in der Schule jede*r nach dem gleichen System benotet. Weitere spannende Ideen zur Verbesserung waren noch die Anpassung an den Biorhythmus der Schüler*innen und die Aufnahme von Themen wie Diversity und interkulturelle Kompetenzen in den Lehrplan.

Was sagt ihr dazu? Welche Punkte beschäftigen euch am meisten oder sind euch noch in den Sinn gekommen?

Kommen wir noch einmal kurz zum Emotionserkennungsexperiment. Hier werden im nächsten Schritt normalerweise noch die gesammelten Daten analysiert. Es kann geschaut werden, wie gut die Teilnehmer*innen in der Lage waren, die Emotionen in den Stimuli zu erkennen und zu identifizieren (vgl. Ekman 1971).
Das war bei uns jedoch nicht das Ziel. Wir wollten lediglich unterschiedliche Emotionen bei den Leuten hervorrufen und dadurch vielfältige Ideen zum Thema Schule und Bildungssystem generieren. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Es war für uns interessant zu sehen, welche Emotionen bei einer Person stärker durchkommen und welche Dinge vielleicht eher als nebensächlich betrachtet werden. Dieser Austausch hat uns auf jeden Fall sehr für unseren weiteren Projektverlauf inspiriert und uns auf einige weitere Themen aufmerksam gemacht. Es war sehr schön über seine Sorgen bezüglich der Thematik zu sprechen, aber gleichzeitig auch neue Chancen zu erkennen. Wir waren sehr positiv überrascht von diesem Teil der Zwischenperformance.

Seid gespannt wie es weiter geht!
Eure vier Orakel

Literatur

Ekman, P., & Friesen, W. V. (1971). Constants across cultures in the face and emotion. Journal of Personality and Social Psychology, 17(2), 124-129.

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