Umgang mit Heterogenität in der Schule

Heterogenität vs. Homogenität

Unterschiedliche psychische und physische Verfassungen, Geschlechter, Sexualitäten und Identifikationen, verschiedene sozio-ökonomische Voraussetzungen, Bedürfnisse und Ziele, von einander abweichende Einstellungen, religiös, politisch, moralisch.  Eine Vielfalt an Menschen trifft in einer Schule aufeinander. Homogen wird diese Gruppe aus ungleichen Schüler*innen vorrangig durch die einheitliche Schulpflicht, ob diese nun lediglich aus Zwang oder – oder auch und – aufgrund des Zieles, einen Schulabschluss zu erlangen, erfüllt wird.

In der Regel werden Kinder schon nach den ersten, meist vier, Jahren ihrer schulischen Laubahn in verschiedene homogene Gruppen unterteilt, die auf den Leistungen basieren, die sie in den letzten Jahren erbracht haben. Hierbei ist es üblich, alle in den gleichen Disziplinen zu messen und nach den gleichen Kriterien zu bewerten. Dieser Faden zieht sich auch durch die weiterführenden Schulen. Hier ist die Idee nun, dass Schüler*innen nicht mehr willkürlich zusammengewürfelt, beispielsweise aufgrund ihres Wohnortes und der Nähe zur entsprechenden Grundschule, unterrichtet werden, sondern ihrer Leistung entsprechend. Es wird also versucht, homogene Gruppen hinsichtlich schulischer Leistungen zu schaffen, die, zumindest in der Schule, unter „ihresgleichen“ bleiben. Mittlerweile entstehen zwar auch immer mehr Schulen, auf denen allesamt Schüler*innen, also vorerst unabhängig von schulischen Leistungen, unterrichtet werden, die Bewertung dieser nach gleichen Kriterien bleibt allerdings grundsätzlich bestehen.

Alle Schüler*innen werden gleich bewertet.

Was zuerst wie ein gerechtes, nachvollziehbares System wirkt, verliert im Hinblick auf die angesprochene Vielfalt der Schüler*innen, also die Heterogenität, die eine Schüler*innenschaft mit sich bringt, die vermeindlich positive Behaftung. Die „gleiche Bewertung aller“ entspricht keinesfalls einer tatsächlichen gleichen Bewertung aller, wenn nicht alle Bewerteten die gleichen Voraussetzungen und Chancen mitbringen.

1 Kommentar

  1. Ali

    Hi Meret,

    ich finde, dass du das Thema sehr gut dargestellt hast. Jedoch bleibt die Frage, inwiefern das umsetzbar in der Realität ist.

    Zu Beginn deines Textes hast du ja die Vielfalt angesprochen und dazu auch einige Beispiele genannt, genauso wie du ein Beispiel zum ersten Schritt Richtung Homogenität genannt hast.

    Dennoch ist eine vollkommene Homogenität in der Praxis tatsächlich wohl kaum möglich, eben wegen den von dir genannten Punkten, die die Unterschiede zwischen den Schülern ausmachen und untereinander auch Gesprächsthemen sind. Und auch ist es so, dass jeder schulisch andere Ziele hat und dementsprechend sind ebenfalls die Lehrkräfte gefragt, die wissen müssen, wie sie damit umgehen und was sie den Schülern vermitteln.

    Nichtsdestotrotz ist ja zum Teil auch die Vielfalt, die eine Gesellschaft ausmacht und somit erübrigt sich meines Erachtens die Frage, wie man eine homogene Gruppe bilden kann, da es ja eigentlich nicht notwendig ist.

    Im Großen und Ganzen aber stimme ich persönlich deinen Aussagen zu und meine, dass du das Thema sehr gut geschildert hast.

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