Story-Circle

Story-Circle

By Sedanur Cenik is licensed under Creative Commons Zero (CC0)

Beschreibung der Methode

Die Methode des Story Circle, die wir in unserer Erforschung der ästhetischen Dimensionen von Räumen angewendet haben, bietet eine kreative und interaktive Möglichkeit, sich in Objekte hineinzuversetzen und ästhetische Erfahrungen zu teilen.

  1. Kreisbildung: Die Teilnehmer*innen bilden im Raum mehrere Kreise, bestehend aus etwa drei Personen pro Gruppe. Jede Gruppe stellt sich zusammen.
  2. Start der Austauschrunde: Die Austauschrunde beginnt mit einem Gespräch über die Objekte, in die sich die Teilnehmer*innen hineinversetzt haben. Dabei teilen sie ihre ästhetischen Erfahrungen während des Prozesses. Diese Diskussion kann verschiedene Emotionen hervorrufen, je nachdem, wie die Teilnehmer*innen sich mit den Objekten verbunden fühlen oder von ihnen beeindruckt sind.
  3. Rotationsphase: Nach etwa 2-3 Minuten findet eine Rotation statt, bei der die Teilnehmer*innen ihre Gruppen wechseln und den Austausch mit neuen Gruppenmitgliedern fortsetzen. Dies ermöglicht es den Teilnehmer*innen, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und ihre Erfahrungen weiter zu vertiefen.
  4. Diskussion und Austausch: Abschließend haben die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, über ihre unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zu sprechen. Sie reflektieren über die Emotionen, die während des Hineinversetzens in die Objekte ausgelöst wurden, sowie über die Sinneswahrnehmungen, die dabei aktiviert wurden. Dies kann visuelle, taktile, olfaktorische oder sogar akustische Eindrücke umfassen, je nach Art der Objekte und der persönlichen Empfindungen der Teilnehmer*innen.

In der Diskussion hatten wir die Gelegenheit, über die unterschiedlichen Perspektiven und Emotionen zu sprechen, die während des Story Circles aufgetaucht sind. Durch diesen Prozess konnten wir ein tieferes Verständnis dafür entwickeln, wie wir Räume wahrnehmen und wie ästhetische Erfahrungen uns beeinflussen können. Insgesamt ermöglicht die Methode des Story Circle eine tiefgreifende Erforschung ästhetischer Erfahrungen und fördert den Austausch von Perspektiven in einer kreativen und unterstützenden Umgebung.

 

 

Ablauf der Methode

So funktioniert die Story-Circle Methode:

  1. Kreisbildung: Teilnehmer*innen bilden kleine Gruppen von etwa drei Personen.
  2. Start der Austauschrunde: Austausch über die Objekte, in die sich die Teilnehmer*innen hineinversetzt haben und ihre ästhetischen Erfahrungen.
  3. Rotationsphase: Nach 2-3 Minuten wechseln die Teilnehmer*innen die Gruppen.
  4. Fortsetzung des Austauschs: Der Austausch wird in den neuen Gruppen fortgesetzt.
  5. Abschlussdiskussion und Reflexion: Alle Teilnehmer*innen kommen zusammen, um ihre Erfahrungen zu reflektieren und zu diskutieren.

Benötigte Medien und Materialien

Die Methode des Story Circle erfordert nur wenige Materialien und Medien:

  1. Raum: Ein ausreichend großer Raum, der genügend Platz für die Bildung mehrerer kleiner Kreise bietet ist erforderlich.
  2. Moderator/in: Eine Person, die den Ablauf der Methode leitet, den Austausch startet und die Zeit für die Rotationsphasen im Auge behält.
  3. Uhr oder Timer: Ein Zeitmesser ist hilfreich, um die Rotationsphasen im festgelegten Zeitrahmen zu halten.
  4. Optional: Notizmaterialien: Teilnehmer*innen können Stift und Papier verwenden, um während des Austauschs Notizen zu machen oder ihre Gedanken festzuhalten.

    In Bezug auf Medien sind keine speziellen technischen Geräte erforderlich. Die Methode des Story Circle konzentriert sich auf den persönlichen Austausch und die Diskussion zwischen den Teilnehmer*innen, ohne dass technische Medien notwendig sind.

Variation der Methode

Die Methode des Story Circle ist grundsätzlich anpassungsfähig und kann für verschiedene Themen und Austauschziele genutzt werden. Unabhängig davon, worüber der Austausch stattfindet, sei es über Objekte, Räume, persönliche Erlebnisse oder sogar abstraktere Konzepte, der Story Circle bietet eine strukturierte Möglichkeit einen tiefgründigen und bereichernden Dialog zu ermöglichen.

Durch die Anpassung der Diskussionsinhalte an das jeweilige Thema bleiben die Kernprinzipien des Story Circle erhalten. Dazu gehören die Bildung kleiner Austauschkreise, das Teilen persönlicher Erfahrungen und Perspektiven sowie die Schaffung eines offenen und unterstützenden Diskussionsumfelds. Diese Flexibilität macht den Story Circle zu einer vielseitigen Methode, die sich für eine Vielzahl von Diskussionsthemen und Gruppensituationen eignet.

Praxisbeispiel und Rückmeldung zur Methode

Die Feedback-Runde wurde mithilfe der „Anonymer Hut“-Methode durchgeführt, bei der den Teilnehmer*innen ermöglicht wird, konstruktive Rückmeldungen zu geben, ohne dabei persönlich identifiziert zu werden.

Einige Teilnehmer*innen empfanden es als schwierig, sich in das betrachtete Objekt hineinzuversetzen oder die Empfindungen des Objekts nachzuvollziehen. Sie hätten sich zudem gewünscht, mehr Hintergrundwissen zu haben, um eine fundiertere Rückmeldung geben zu können. Trotz dieser Herausforderungen wurde die Methode insgesamt als interessant und bereichernd wahrgenommen.

Es wäre jedoch hilfreich gewesen zusätzliche Informationen oder Anleitungen bereitzustellen, um den Teilnehmer*innen dabei zu helfen, sich besser in das Objekt einzufühlen und fundiertere Rückmeldungen zu geben. Darüber hinaus könnte eine Reflexionsphase nach der Feedback-Runde helfen, die Erfahrungen zu verarbeiten und mögliche Verbesserungen für zukünftige Durchführungen der Methode zu identifizieren.

Zuordnung zur AVIVA-Phase

Die Methode des Story Circle kann in verschiedenen Phasen des AVIVA-Prozesses angewendet werden, abhängig von den Zielen und dem Kontext der Forschung oder des Austauschs. Eine mögliche Zuordnung zur AVIVA-Phase könnte wie folgt aussehen:

  1. Erkunden (Vorwissen): In dieser Phase wird der Story Circle genutzt, um verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Meinungen zu einem bestimmten Thema zu sammeln und zu erkunden. Durch das Teilen persönlicher Geschichten oder Erfahrungen können die Teilnehmer*innen Einblicke in die Vielfalt der Sichtweisen gewinnen und gemeinsame Themen oder Muster identifizieren. Diese Phase unterstützt den Einstieg in ein neues Thema und hilft den Lernenden, erste Verbindungen zu ihrem eigenen Wissen und ihren Erfahrungen herzustellen.
  2. Verstehen (Verarbeiten): Der Story Circle kann auch dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die untersuchten Themen zu entwickeln. Indem die Teilnehmer*innen ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven teilen, können sie dazu beitragen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und neue Einsichten zu gewinnen. Diese Phase fördert kritisches Denken und die Fähigkeit, neue Informationen in einen größeren Kontext einzuordnen.
  3. Interpretieren: In dieser Phase kann der Austausch im Story Circle dazu dienen, verschiedene Interpretationen und Bedeutungen der gesammelten Daten oder Erfahrungen zu diskutieren. Die Teilnehmer*innen können gemeinsam darüber reflektieren, wie ihre Geschichten oder Erfahrungen interpretiert werden können und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden können.
  4. Validieren (Auswerten): Der Story Circle kann auch genutzt werden, um die Relevanz der gesammelten Daten oder Erfahrungen zu überprüfen. Indem die Teilnehmer*innen ihre Erlebnisse teilen und miteinander vergleichen, können sie dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse zu stärken.

Insgesamt kann der Story Circle in verschiedenen Phasen des AVIVA-Prozesses eingesetzt werden: Die Story Circle kann besonders effektiv in den Phasen Erkundung (Vorwissen), Verstehen (Verarbeiten) und Aktualisierung (Auswerten) des AVIVA-Modells eingesetzt werden, um die Teilnehmer*innen aktiv in den Lernprozess einzubeziehen und ein tieferes Verständnis sowie die Fähigkeit zur Anwendung des Gelernten zu fördern.

Literatur

Städeli, C., Grassi, A., Rhiner, K., & Obrist, W. (2013). Kompetenzorientiert unterrichten – Das AVIVA-Modell: Fünf Phasen guten Unterrichts. hep Verlag.

Story Circle – Junge mit Ideen

Storytelling mit der Story Circle-Methode (museum4punkt0.de)

 

Lizensierung

„Story Circle“ by Sedanur Cenik is licensed under Creative Commons Zero (CC0).