Die Setting Analyse

Bei der Setting Analyse wird das Umfeld, in welchem Instruktionen designt, Übermittelt und anschließend angewendet werden, ermittelt. Dies ist wichtig, damit es später beim Versuch das Gelernte im Arbeitsumfeld anzuwenden nicht zu Frustrationen kommt. Darum werden Umwelt Charakteristiken analysiert, um einen Kontext zu schaffen, in dem der Lerner die neu erlernten Fähigkeiten anwenden kann und um ihm zu helfen sich an Situationsgerechte Antworten zu erinnern.

Die Leistungsstandards um die Zielgruppe und das Umfeld zu identifizieren und zu beschreiben sind dieselben, wie bei der Adressatenanalyse:

(a) Die Charakteristiken der Zielgruppe die das Design und die Überbringung des Materials beeinflussen, bestimmen (essentiell)

(b) Bestimmung von Charakteristiken der Physischen, sozialen, Politischen und Kulturellen Umgebung die möglicherweise das Lernen, die Einstellung und die Leistung beeinflussen (fortgeschritten)

(c) Infrastruktur die das Design und die Überbringung der Lernmaterialien unterstützen kann, identifizieren (fortgeschritten)

(d) Die Ausmaße bestimmen, in welchem die Unternehmensmission, Philosophie und Werte, das Design und die Überbringung beeinflussen kann (fortgeschritten)

(e) Lerner Profil Daten und Umgebungscharakteristiken analysieren, beurteilen und nutzen um Instruktionen zu planen (essentiell)

Es muss immer dann eine Setting Analyse durchgeführt werden, wenn versucht wird im sozialen Funktionieren des Unternehmens eine Änderung durchzuführen

Alle Instruktionsdesigner die als Ziel haben das Unternehmen zu verändern, brauchen etwas das Umwelt Kompetenz genannt wird. Bedeutet:

  1. Sie müssen in der Lage sein sich ihrer Umwelt und der Umwelteinflüsse bewusst zu sein
  2. In der Lage sein die Umwelt zu nutzen und zu verändern.

 

Drei Bereiche der Umwelt die Systematisch untersucht werden sollten:

the development environment (das Entwicklungsumfeld)

Das Entwicklungsumfeld beeinflusst, wie das Instruktionsdesignprojekt voranschreitet. Dabei sollen zunächst Charakteristiken aufgezählt werden, die die Instruktionsaufgabe beeinflussen können. Danach soll entschieden werden wie viele Charakteristiken und wie sie die aktuelle Instruktionsaufgabe beeinflussen. Zuletzt sollte noch ein Realitätscheck durchgeführt werden, um sicherzugehen, dass die wichtigsten Entwicklungscharakteristiken identifiziert wurden. Dabei sollte Rückfrage mit dem Entscheidungsträger des Unternehmens, anderen Teilnehmern des Instruktionsteams und Erfahrenen und Vorbildlichen Arbeitern des Unternehmens gehalten werden.

 

the delivery environment (das Überbringungsumfeld)

Das Überbringungsumfeld beeinflusst, wie die Instruktionen von den Managern und Angestellten des Unternehmens aufgenommen werden. Überlege zunächst, wie die Instruktionen wahrscheinlich überbracht werden und ziehe in Betracht, dass Manager in dem Unternehmen möglicherweise schon bestimmte Vorstellungen für Instruktionen haben. Welche Überbringungscharakteristiken letztendlich in Betracht gezogen werden, ist abhängig davon wie die Instruktionen überbracht werden. (z.B. über den Computer, eigenständiges Lernen, in Gruppen vor Ort, etc.)

 

the application environment (das Anwendungsumfeld)

Das Anwendungsumfeld beeinflusst den Instruktionsdesignprozess genauso, wenn nicht sogar stärker als die Entwicklungs- und Überbringungscharakteristiken. Wenn das Anwendungsumfeld in Betracht gezogen wird ist es wahrscheinlicher, dass die Lerner das Gelernte in ihren Job mit einbeziehen, sofern die Umstände während der Instruktionen und im Arbeitsumfeld ähnlich, wenn nicht sogar gleich sind.

Dafür wird bestimmt, wie viele Anwendungscharakteristiken und wie sie die aktuelle Instruktionsdesign Aufgabe beeinflussen. Daraufhin sollte ein Realitätscheck durchgeführt werden um sicherzugehen, dass die Wichtigsten Anwendungscharakteristiken identifiziert wurden. Das bedeutet, dass Rückfrage mit dem Entscheidungsträger des Unternehmens, anderen Teilnehmern des Instruktionsteams und Erfahrenen und Vorbildlichen Arbeitern des Unternehmens gehalten werden soll.

 

Zugänglichkeit:

Während des gesamten Instruktionsdesignprozesses sollte sichergegangen werden, dass Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen (Physisch und Psychisch), Menschen mit Kulturellen oder Sprachlichen Barrieren und Menschen die in irgendeiner Weise diskriminiert wurden, berücksichtigt werden. 

Quelle: Rothwell et al. (2016): S. 76-88

 

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Keine gute Lehre ohne vorangegangene Analyse?

Um eine gute Lehre leisten zu können ist es notwendig zu wissen was gelehrt werden soll, doch wie sollte man vorgehen? Was gilt es überhaupt zu analysieren?

Dieser Blog soll einen Einblick in eine Möglichkeit der Analyse für eine Lehre geben.

Bedarfs-analyse
Ein Bedarf (von etwas) ist eine Differenz zwischen dem, was gegeben ist und dem was erwartet wird! Eine Bedarfsanalyse ist also dementsprechend eine Analyse die den Bedarf von bestimmten Menschen oder meist Gruppen ermitteln soll. Also wo welche Probleme liegen, wieso sie da sind und gegebenenfalls eine Priorisierung bei der Festlegung von Weiterbildungsmöglichkeiten.
Adressaten-analyse

Bei der Adressatenanalyse werden die Charakteristiken der Lerner beschrieben und analysiert um diese später in einem Lerner Profil zusammenzufassen. Basierend auf diesem Lerner Profil sollen letztendlich die Instruktionen vorbereitet werden.
Sie steht dabei in einem engen Zusammenhang mit der Setting Analyse, also dem Umfeld in dem der Lerner Arbeitet und agiert.

Ressourcen-analyse
Bei der Ressourcenanalyse geht es darum, zu analysieren, welche und wie viele Ressourcen einem zur Verfügung stehen. Zu den Ressourcen gehören das Material, das Personal, die Zeit, das Geld und welche Rechte und Lizenzen man hat.
Aufgaben- und Wissens-analyse
Bei der Aufgaben und Wissensanalyse wird sich analysiert welche Fähigkeiten auf welche Art und Weise vermittelt werden sollten.

Durch ihre Abhängigkeit von vor allem der Adressaten- und Ressourcenanalyse sollte sie nach diesen durchgeführt werden.

Zunächst müssen Informationen über das Thema bzw. der Aufgabe gesammelt werden: