RV04 Chemie – Kein Fach für alle? Gesellschaftskritische Ansätze aus der Chemiedidaktik

 1. Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen Chemieunterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.

Der Chemieunterricht sollte seine veralteten Themen erneuern bis gänzlich entfernen. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Lehrplan der heutigen Zeit und deren Themen anpassen muss. Dann könnte das Interesse der Schüler*innen an dem Fach wieder wachsen. Zusätzlich sollte der Unterricht in diesem naturwissenschaftlichen Fach praxisorientierter und lebensnaher sein, damit der Unterricht aufregender sein kann. Dabei spielen Spaß und Neugier eine wichtige Rolle, die den Unterricht spannender gestalten können. Trotzdem sollte die Praxis mit der Theorie verbunden werden, um den Lernprozess nicht in den Hintergrund zu rücken.

2. Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Allgemeinen und naturwissenschaftliches Wissen im Speziellen aus Ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/Ihrem Alltag ein.

Auch wenn Chemie nicht zu meinen Lieblingsfächern gehörte, ist es ein wichtiger Bestandteil unseres Allgemeinwissens. Denn auch schon wie Frau Belova sagte, ist „Chemie überall“. Der Mensch, die Luft und alles andere um uns herum besteht schließlich aus Chemie. Gerade dieses Wissen, dass alles aus Atomen besteht und auch wie sie funktionieren, sollte jeder Schüler in seiner Schullaufbahn gelernt haben. Auch alltägliche Dinge lernt man im Chemieunterricht: Wasser kochen, Dinge erhitzen oder auch Gefahren im alltäglichen Leben mit chemischen Produkten. Hier ist Chemie für das gegenwärtige und zukünftige also wichtig und nicht wegzudenken.

3. In einem Interview zur Sinnhaftigkeit des Hinterfragens naturwissenschaftlicher Informationen in sozialen Medien (zum Beispiel naturwissenschaftsbasierter „Fakenews“) sagte eine Lehrkraft: „Es ist blöd zu sagen, aber es ist im Endeffekt eine intellektuelle Grenze für mich; also auch-… oder Lebensumstandsgrenze, wenn die [Anm.: Die Schüler*Innen] einfach in ihrem Lebensumfeld so anders damit umgehen und nur plakative Äußerungen sozusagen verbreiten und nutzen und das auch völlig in Ordnung ist in deren Umfeld, so…, dann werden die da nicht rauskommen. Also das schaffen die dann alle nicht, das geht dann nicht, das ist dann so Kampf gegen Windmühlen.“. Verfassen Sie eine Antwort darauf.

Meiner Meinung nach hat die Lehrkraft schon recht, dass diese Situation außerhalb der Schule stattfindet und daher auch nicht im Aufgabenbereich des Lehrers liegt. Trotzdem hat die Lehrkraft immer einen Bildungsauftrag und sollte sich deswegen auch mit den Themen beschäftigen, die den Schüler*innen wichtig sind. Die Aufklärung von „Fakenews“ in sozialen Medien gehört auch dazu und hilft vor allem auch in der heutigen Zeit von glaubhaften und nicht glaubhaften Quellen unterscheiden zu können. Gerade dieses Thema könnte auch gut als Exkurs behandelt werden und somit auch das Interesse des Schülers an dem Fach stärken.

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