RV07 // Prof. Dr. Nadine Rose // „Lässt sich ‚Heterogenität‘ im Klassenzimmer beobachten und was sieht man, wenn man so guckt?“

1. Welche theoretischen Schwierigkeiten ergeben sich bei dem Versuch, „Differenz“ oder „Heterogenität“ im Schulkontext identifizieren und beobachten zu wollen? Und was hat dies mit „Differenz“ oder „Heterogenität“ als Gegenstand selbst zu tun?

In der Schule lassen sich immer Differenzen beobachten. Trotzdem ist das Identifizieren und das Beobachten selbst in einem vielseitigen Schulkontext nicht einfach. Ein großes Problem bei der Differenzierung ist der subjektive Aspekt. Hier beginnt die Lehrkraft die Schüler*innen untereinander zu vergleichen. An diesem Beispiel muss die Lehrkraft jedoch seine eigenen Schlussfolgerungen auslassen und objektiv handeln. Eine weitere Schwierigkeit ist die Menge an Schüler*innen innerhalb einer Klasse. Je mehr Schüler*innen, desto schwieriger kann die Lehrkraft auf die individuellen Bedürfnisse eingehen.

2. Welche Differenz-Kategorien legen Sie vermutlich – eher unbewusst – im Blick auf Ihre zukünftigen Schüler*innen an und welche erweisen sich – nach Ihrem bisherigen Kenntnisstand – warum als eher problematisch als andere?

Ich vermute, dass die wichtigsten Differenz-Kategorien im Alter, Herkunft, Sprache, Aussehen, Geschlecht und vor allem in der Leistung liegen. Hier liegt das Problem hauptsächlich wieder am Subjektiven. Die Lehrkraft kann die Schüler*innen unbewusst differenzieren, was schließlich zu einer Bevorzugung führen kann. Die Differenzierung zwischen den Leistungen kann positiv als auch problematisch angesehen werden. Wenn Schüler*innen aufgrund einer Schwäche gefördert werden, kann das eine negative Auswirkung auf die Psyche verursachen. Außerdem kann eine Differenzierung auch zwischen den Schüler*innen zu Mobbing führen.

3. Würde(n) sich die Interpretation(en) der im Vortrag zugrunde gelegten Szene der „Gruppenarbeit in Klasse P“ aus Ihrer Sicht verändern (und wenn ja, wie), wenn Sie sie explizit unter der Aufmerksamkeitsrichtung der Bedeutung von „Migrationshintergrund“ oder „Gender“ in Unterricht zu lesen versuchten?

An dem Fallbeispiel von Folie 17 lässt sich sofort erkennen, dass es in der Gruppenarbeit von Klasse P eine Hierarchisierung stattfindet. Alina ist in diesem Fall das Oberhaupt und gibt ihren Mitschüler*innen Mia, Leon und Hatif Anweisungen (vgl. Folie 18). Meiner Meinung nach hat die Situation deutlich was mit dem „Gendern“ zutun, da in diesem Fall nur die Mädchen den Text vorlesen und die Jungs gar nichts tun. Hier haben Alina und Mia einen sehr starken Willen, die Aufgabe zu erledigen und wollen auch sich auch in ihrem Können beweisen. Leon hingegen tut nichts (vgl. Folie 17). Vermutlich hat Hatif einen Migrationshintergrund, weswegen Mia ihn prüft, ob er verstanden hat, was sie vorgelesen hat. In diesem Fall müsste meiner Meinung nach die Lehrkraft eingreifen und den Text fair verteilen und ein Gespräch mit der Gruppe führen.

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