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Die Vorlesung hat aus schultheoretischer Perspektive auf individualisierenden Unterricht geblickt.

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.

    Individualisierung umfasst das Auswählen und Bereitstellen individuell passender Lernangebote auf der Basis einer zuvor erfolgten Erfassung der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.“(Bohl, 2013)

    Für mich war die Erkenntnis wichtig, dass der individualisierende Unterricht Möglichkeiten schafft, die Fähigkeiten, Kompetenzen, Neigungen, Interessen, usw. der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und die Kinder dort abzuholen und zu fördern, wo sie sich gerade auf ihrem Lernweg befinden. Auch hat der individualisierend Unterricht, im Gegensatz zu zum Beispiel Frontalunterricht, die Möglichkeit, den verschiedenen Heterogenitätsdimensionen einer Klasse gerecht zu werden. Durch die dezentralisierte Ordnung, flexible Zeiten, geöffnete Räume, vielfältige Aktivitätszentren, die Adressierung der Einzelnen und eine thematische Ausdifferenzierung, wird Schule auch zum Beispiel leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern gerecht. So greift der individualisierende Unterricht die Heterogenität auf und bringt neue Heterogenität hervor, wohingegen der Unterricht als Klassengespräch durch kollektive Adressierung, starre Abfolge der Themen und disbalancierte Rederechte eher einer homogenen Gruppe gerecht wird. Dennoch befindet man sich in einem Spannungsfeld zwischen individualisierenden Unterrichtsformen und zum Beispiel Frontalunterricht, da auch Leistungsbewertungen vorgenommen werden müssen und gewisse Standards von den Schülerinnen und Schülern erbracht werden müssen , um zum Beispiel eine weiterführende Schule besuchen zu können. Auch die Lehrkraft bewegt sich in diesem Spannungsfeld und ich denke es ist sehr schwer den beiden Gegensätzen gerecht zu werden.

  2. Reflektieren Sie in Bezug auf eigene Erfahrungen in Schule und Unterricht die Formen eines veränderten Umgangs mit Leistungsheterogenität, die in der Vorlesung angesprochen wurden.

    In meiner eigenen Schulzeit hatten wir nur Textzeugnisse zur Leistungsbeurteilung am Ende eines Schuljahres. Zu jedem Schulfach wurde in einem kurzen Absatz, für jeden Schüler, jede Schülerin, zusammengefasst, was geleistet wurde. Ich finde diese Art der Rückmeldung gut um eine detaillierte und differenzierte Beurteilung zu erhalten, die verschiedene Ebenen in einem Schulfach beleuchtet und ebenso Schwierigkeiten markiert.

  3. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht? Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden?

Legt man den Schwerpunkt seiner pädagogischen Arbeit in der Schule auf den individualisierten Umgang mit einer Lerngruppe, hat man meiner Meinung nach gute Chancen allen gerecht zu werden. Durch individualisierte Zugänge, gibt es für alle Schülerinnen und Schüler Anknüpfungspunkte.

Eine Fragestellung für eine Beobachtung in diesem Bereich könnte sein: Inwieweit werden Aufgaben individualisiert und unter Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen angeboten?

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  1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität sind verschiedene Differenzierungsformen. Zum einen gibt es die Möglichkeit der äußeren Differenzierung. Hierzu werden Schülerinnen und Schüler in verschiedenen homogene Gruppen getrennt, zum Beispiel durch die Schulform. Empirische Forschungsergebnisse, die sich mit der Auswirkung von äußerer Differenzierung befasst haben, zeigen, dass sich eine Zusammenfassung von Schülerinnen und Schülern mit z.B. ähnelndem Leistungsstand, für die Starken Schülerinnen und Schüler eher positiv auswirkt, da sie durch höhere Leistungsanforderungen in ihren Leistungen durch andere gestärkt werden. Sie sind motivierter, was sich positiv auf Lernen auswirkt, als die Schülerinnen und Schüler, die von ihrem Leistungsstand eher unter dem Durchschnitt liegen und ebenfalls in homogene Gruppen getrennt werden. Auf diese eher leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler wirkt sich das Lernen in der homogenen Gruppe negativ aus, denn diese würden in heterogenen Gruppen durch die stärkeren Schülerinnen und Schüler bestärkt werden. Also macht es Sinn in heterogenen Gruppen zu lernen.

Die innere Differenzierung muss gut strukturiert sein, denn sie sollte allen Schülerinnen und Schülern einer heterogenen Lerngruppe gerecht werden. Individualität und individuelle Förderung für jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin beansprucht zur Durchführung ebenfalls effektive Unterrichtszeit und ist sehr planungsintensiv. Diese Differenzierungsform zeigt nach empirischen Studien z.B. von Hattie nur kleine Effekte auf die positive  Entwicklung von Fachleistung.

  1. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Was Ich schon vermehrt gesehen habe in der Unterrichtspraxis, ist das Differenzieren des Unterrichtsmaterials. Meistens wurden den Schülerinnen und Schülern,  ihrem Niveau entsprechend, verschiedene Arbeitsblätter, oder zusätzliches Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt. Es wurden also die Aufgaben differenziert. Auch wurde die Vorerfahrung der Kinder zum Beispiel im Morgenkreis eingeholt, und an diese dann an unterschiedlichen Stellen im Unterrichtsverlauf angeschlossen, was die Motivation durch Bestärkung eigener Ideen fördert, die ja eine große Lernvoraussetzung ist.

  1. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Ich werde versuchen, in heterogenen Gruppen allen gerecht zu werden, Werde verschiedene Unterstützungen und Arbeitsverfahren wählen um der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler gerecht werden zu können.

In einer Unterrichtstunde zum Thema Müll würde ich also zu allererst die Vorerfahrungen, Interessen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler evozieren, um die Einheit möglichst genau auf meine Lerngruppe zuschneiden zu können.  Arbeitsaufträge würde ich in heterogen zusammengesetzten Gruppen durchführen lassen, um ein kooperatives Lernen zu fördern. Die Ergebnisse der Aufgaben würde ich die Gruppen vorstellen lassen, um zu sehen was erarbeitet wurde und den anderen der Klasse die Möglichkeit zu geben an den Ergebnissen der anderen Gruppen teilzuhaben. Durch den Kontakt und die Teamarbeit mit anderen Schülerinnen und Schülern der Klasse erhoffe ich mir, dass die Motivation konstant erhalten bleibt.