RV09

  1. Sind die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Leistungsunterschiede in der Schule und somit auch in den einzelnen Unterrichtsfächern, auch im Mathematikunterricht, sind einfach gegeben. Da wir es immer mit einer Leistungsheterogenität zu tun haben und auch Inszenierungen und Zuschreibungen von Schwächen und Schwierigkeiten einzelner SuS im Mathematikunterricht bestehen, gibt es eben eine gewisse Spanne an Leistungsverschiedenheiten. Doch woran liegt es, dass zum Beispiel laut der  PISA Studie 2000  ein Viertel der fünfzehnjährigen SuS keine solide mathematische Grundbildung haben? Das kann verschiedene Ursachen haben. Lerntempi von SuS sind verschieden, Die Lehrperson berücksichtigt nicht alle SuS der Lerngruppe, es wird keine ausreichende Differenzierung in der Unterrichtsplanung vorgenommen, die Eltern unterstützen nicht bei den Hausaufgaben und auftretenden Schwierigkeiten oder die SuS schreiben sich selbst eine Rechenschwäche zu und inszenieren ihre Schwierigkeiten selbst. Da Mathematik in der Schule  immer an die vorhergegangenen Themen anknüpft, sind Lücken zum Teil Hindernisse im Lernerfolg.

Besorgniserregend sind Leistungsunterschiede meiner Meinung nach nur, wenn von Seiten der Lehrkräfte nicht auf diese eingegangen wird und mit  nicht ausreichender Differenzierung, sowie keiner individuellen Förderung versucht wird allen SuS gerecht zu werden.

  1. Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen mit einbezieht.

Wie schon oft in den Veranstaltungen angeklungen ist, ist Motivation der SuS eine wichtige Voraussetzung für einen positiven Lernerfog. Spiele bieten eine Schnittstelle zwischen Spaß und Stoffvermittlung. So können SuS aus einer anderen Perspektive lernen und sich mal auf eine andere Art und Weise mit dem Lerninhalt beschäftigen.

Außerdem können Spiele auch Defizite und Lücken bei den SuS aufzeigen.

  1. Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.

Wird das Unterrichtsmaterial an den sich weiterentwickelnden Lernstand der SuS angepasst?

Wird der Unterricht dahingehend differenziert, dass er „schwachen“ SuS, zum Beispiel mit Förderbedarf, gerecht wird?

Werden verschiedene Zugänge/Sichtweisen/Perspektiven zum Lerngegenstand geschaffen?

 

Ein Gedanke zu „RV09“

  1. Ich stimme dir zwar im weitesten Sinne zu, allerdings kann ich nicht verstehen, wie der von dir genannte Grund zur Besorgnis bzgl. der Leistungsunterschiede ausschließlich auf den Lehrer zurückzuführen sei. Es ist utopisch anzunehmen, dass der Lehrer allein diese Defizite ausgleichen kann. Natürlich wäre es eine von vielen Möglichkeiten, dass der Lehrer den Unterricht differenzierter gestaltet, aber vergiss nicht, dass die Schulthemen aus diesem Grund nicht weniger werden, wodurch sich erneut Lücken bilden werden. Es würde immer ein ungleiches Verhältnis auftreten, bei dem ein Thema zu Gunsten eines anderen Themas zu Kurz kommen würde. Man müsste schon das gesamte Konstrukt des Mathematikunterrichts revolutionieren, um eine wirkliche Änderung zu bewirken. Allerdings stellt sich dann die Frage, inwieweit würde sich der Mathematikunterricht verändern und wäre es wirklich eine signifikante Verbesserung?

    Die Problematik entsteht unter anderem auch dadurch, dass, wie du schon erwähnt hast, die Schwächen sich eingeredet werden und evtl. keine Hilfe bei den Hausaufgaben seitens der Eltern stattfindet. Zudem kommt hinzu, dass SchülerInnen schnell die Motivation verlieren, wenn sie nicht direkt auf die Lösung kommen, da in der Mathematik nicht alle Handlungsschritte auf den ersten Blick ersichtlich sind. Weiterhin wird oft die Frage in den Raum gestellt: „Wozu benötige ich denn Mathematik, das werde ich doch nie wieder gebrauchen?“.
    Es muss eine Motivation für die SchülerInnen geschaffen werden, die nicht nur allein von den Lehrer ausgehen, sondern schon zu Hause anfangen sollte.

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