Widersprechen – Drei (leider) gängige Argumente… und wie wir sie entkräftigen können

Wer kennt sie nicht… diese Diskussionen, bei denen einem erst drei Tage später das perfekte Gegenargument einfällt, das Gespräch aber schon lange beendet ist? Gerade an Weihnachten kommt man gerne in Gespräche und den Austausch mit seinen Liebsten. Doch nicht immer teilt man die gleiche Meinung. Auch wenn Weihnachten optimaler Weise als besinnliche Zeit gilt und möglichst ohne Streitigkeiten verlaufen sollte, so gibt es schnell Themen, bei denen man sich das ein oder andere schnelle Gegenargument wünscht, mit dem bestenfalls die Gespräche auch schnell beendet werden. Also egal ob für das familiäre Zusammentreffen an Weihnachten, die bevorstehende Weihnachts-Firmenfeier oder einfach ein Treffen mit alten Bekannten… hier sind ein paar „nice to have“ Argumente aus unterschiedlichen Bereichen:

 

„Ja aber als VegetarierIn/VeganerIn isst du meinem Essen das Essen weg“

Ach ja, eines der liebsten Argumente gegen den Verzicht auf tierische Produkte. Ich denke eine jede Person, die sich vegetarisch oder vegan ernährt, durfte sich dieses unschlagbare Argument bereits mindestens einmal anhören. Doch ganz faktisch ist das halt einfach nicht der Fall. Mal abgesehen davon, dass die Tiere in Massentierhaltung wohl kaum mit meinem Zucchini-Auberginen-Auflauf gefüttert werden, ist dieses Argument nun wirklich nicht mehr zeitgemäß. Die Herstellung der meisten Proteine für eine tierfreie Ernährung wie etwa aus Soja, Weizen, Linsen oder Erbsen können bereits jetzt in Europa angebaut werden, wobei die Erzeugnisse dann aber zum größten Teil als Nahrung für Tiere in der Fleischproduktion landen und eben nicht in Ersatzprodukten oder einem anderen direkten Verzehr für Menschen. Darüber hinaus verursachen rein pflanzliche Lebensmittel deutlich weniger Treibhausgase als tierische Lebensmittel. Also: Nein, ich esse mit meinem veganen „Soja-Schnitzel“ niemandem das Essen weg. Vielmehr unterstütze ich eine klimafreundliche, fleischfreie Ernährung und komme trotzdem auf meine Proteine.

 

„Ach der Feminismus… den brauchen wir doch heute nicht mehr.“

Doch. Doch brauchen wir. Feminismus hat in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten bereits viele wichtige Fortschritte für die Gesellschaft erreicht. Doch an einem Punkt der kompletten Gleichberechtigung der Geschlechter sind wir noch lange nicht! Besonders Kindererziehung ist noch immer hauptsächlich Aufgabe der Frauen, ähnlich wie Haushalts- und oder Care-Arbeit. Bei diesen Tätigkeiten handelt es sich genauso sehr um Arbeit… nur leider ohne Vergütung, weswegen auch ein größerer Anteil von Frauen in Teilzeit arbeiten. Dazu kommt der „Gender-Pay-Gap“ der nochmal mit Zahlen und Daten verdeutlicht, dass Frauen deutlich weniger verdienen, als es ihre männlichen Kollegen tun. Laut dem statistischen Bundesamt lag 2025 der unbereinigte Gender-Pay-Gap bei 16% und der bereinigte Gender-Pay-Gap bei 6%. Weitergehend passieren noch immer zu viele Femizide, Gewaltverbrechen und Belästigungen gegenüber Frauen, als das man sagen könnte, dass mit dem Feminismus bereits alles erreicht wurde.

 

„Ausländer sind alle kriminell.“

Nun, so deutlich sagt wahrscheinlich kaum jemand seine Meinung. Allerdings gibt es viele verwandte Aussagen, die eben gleiche Botschaft schicken sollen: Ausländer seien schuld an kriminellen Übergriffen und dadurch seien auch Abschiebungen in großen Maßen legitim. Auch da, einfach falsch. Die Bezeichnung „die Ausländer“ an sich ist dabei schon völlig irreführend und viel zu generalisierend ist und nicht auf die Realität einfach so übertragbar. Denn auch für die Kriminalstatistiken sollte man eigentlich zwischen Durchreisenden, Touristen, illegalen Einwanderern und integrierten Ausländern unterscheiden, was bisher allerdings nicht der Fall ist. Für ein richtiges Bild müssen darüber hinaus auch die Straftaten, die ausschließlich Ausländer begehen können rausgefiltert werden. Dazu gehören Straftaten wie illegale Grenzüberschreitungen, Meldevergehen oder falsche Angaben über die Herkunft. Integrierte Ausländer sind für etwa genau so viele Straftaten verantwortlich, wie Deutsche. Darüber hinaus geraten Ausländer schneller unter Tatverdacht als Deutsche und Anzeigen werden ebenfalls häufiger und schneller gegenüber Ausländern als Deutschen gestellt („Tatverdachteffekt“ und „Anzeigeeffekt“). Die Kriminalstatistik nimmt zudem alle Personen mit auf, die Tatverdächtigt sind… ganz egal also, ob diese auch verantwortlich sind oder nicht. Also: Gegen „Ausländer“ entsteht schneller ein Tatverdacht und gegen sie werden häufiger Anzeigen gestellt, während dann alle Tatverdächtigen in die Kriminalstatistik zählen. Es wird also deutlich: Ausländer sind nicht alle kriminell, auch wenn sich Kriminalstatistiken gerne so interpretiert werden. Dabei ist es wichtig auch eben solche Hintergründe zu kennen.

 

Ich hoffe wirklich, dass keines dieser Argumente gebraucht werden muss, denn auch Weihnachten sollte wie jeder andere Tag auch friedlich und in Gleichheit zwischen den Menschen ablaufen. Leider müssen solche grundlegenden Dinge auch heute noch besprochen und diskutiert werden. Also: steht ein für eure Meinung und argumentiert dagegen… und habt eine besinnliche Weihnachtszeit!

Die Quelle Uni-Blog der Uni-Bremen ist eurem Gegenüber nicht vertrauenswürdig genug?! Hier findet ihr alles noch einmal zum Nachlesen (+weitere Argumente):

Vegan/Vegetarisch

Feminismus

Ausländerkriminalität

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