Kommerzlandschaft Campus – Studis reif zum Pflücken
In der Linie 6 musste man sich mal wieder ziemlich durchquetschen, es ist viel zu früh und mittlerweile auch noch kalt und grau. Puh, endlich aus der Bahn raus und endlich in der Heimat Unicampus angekommen. Ein Ort wo wir arbeiten, aber auch ein Miteinander schätzen. Man betritt die Glashalle und schon ist es geschehen. Jemand stellt sich euch in den Weg und will etwas von euch. Gelächelt wird scheinheilig.
Wie Menschenfänger stellt sich so manch eine Firma mit Zelt und ein halbes Dutzend Leute in die Glashalle, verteilt sich grob in einer Reihe wann immer eine Straßenbahn den nächsten Schwall Studis in den Campus freigibt und schließt die Lücken sodass jeder Studi auch ja nicht an seinen Arbeitsplatz kommt ohne vorher sich den Weg freibahnen zu müssen. Wer dann aber durch die Glashalle gekommen ist, dem wird dann eine Zeitung im GW2 angedreht. Tolle Abo-Vorteile für Studis. Nachdem man sich dann den Kaffee oder Tee geholt hat, um stark in den Tag zu starten, der soll jetzt auch noch auf dem Boulevard die Bank wechseln und von den großartigen Vorteilen profitieren, welche die freundlichen Leute in Uniform euch präsentieren.
Der Studierende ist für viele Firmen und kommerz-interessierte Gruppen ein Geschäftsmodell, man braucht nur danach greifen. Jeder Studi ein wandelnder Geldbeutel, den es zu erorbern gilt. Ich würde mich aber lächerlich machen, würde ich das jetzt als Neuigkeit verkaufen wollen, schließlich basiert unsere kapitalistische Gesellschaft auf genau diesen Vorgehensweisen. Der Mensch als Konsument. Was mich aber zu diesem kleinen Rant anleitet ist der Umstand, dass es sich hier um unseren Campus handelt, der durch diese kommerziellen Elemente verschändelt wird.
Ich studiere schon seit sieben Jahren und ich schätze den Campus sehr, einer der Gründe warum ich bei der EULe auch gerne arbeite. Ich sehe den Campus nach Jahren des Alltags als mein Arbeitsort, aber auch als ein Ort für kulturelle Begegnungen. Der Campus sollte ein Ort sein, den wir Studis uns selbst gestalten. Mit Angeboten von Studierenden, für Studierenden. Ich habe nichts dagegen wenn ein interkulturelles Projekt sich auf dem Campus präsentiert, auch wir von der EULe haben einen Stand in der O-Woche und sprechen Leute regelmäßig zu einer Meinungsäußerung an. Wenn mich jedoch kommerzielle Werbung schon auf zwei Füßen verfolgt und mich von meiner Arbeit abhalten will, dann ist dies ein Unding. Es steht ja auch niemand bei denen im Büroflur und blockiert den Weg um von einzigartigen Angeboten zu singen.
Der Campus sollte eine Studierendenlandschaft sein, keine Kommerzlandschaft. Dieser rigorosen Werbung sollte kein Raum gegeben werden.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligenHinterlasse uns deinen Kommentar!