Vorgestellt: Wo das Geld hinfließt oder auch: Debatte im Landtag
Während „Die Linke“ fest an ihren Antrag hielt, hielt die CDU ganz klar zu der Jacobs-Universität. Die Grünen und die SPD verblieben zwischen diesen beiden Polen, sie würden die Wichtigkeit der Jacobs-Universität als stützender Faktor in Forschung und in Bremen-Nord in der Struktur erkennen, wollen aber auch dafür sorgen, dass es den öffentlichen Hochschulen auch besser ginge. Sie fordern nun nach uneinglösten Versprechen der Jacobs-Universität eine Auseinandersetzung und suchen das Gespräch um dann eine Lösung zu finden. Der Antrag wurde recht eindeutig vom Landtag abgelehnt und damit war dann die Debatte zu Ende.
Nachdem wir die Bürgerschaft verlassen hatten, waren wir alle sehr mit den Inhalten der Debatte beschäftigt. Aber richtig zufrieden konnten wir nicht sein. Letztendlich wurde ja nun kein klarer Entschluss gefasst, was nun im Falle der Jacobs-Universität passiert und ob wir endlich mal nicht die Verlierer sind. Ich sage bewusst Verlierer, da der Exzellenz-Wahnwitz die Universität als Gewinner bezeichnet wird, während das Geld überall um uns herum fliesst. Was wir aber tatsächlich bekommen sind Gutachter, die bei uns kürzen. Während wir mit wachsender Studierendenzahl zu kämpfen haben, stehen Kürzungs- und Spargedanken wohl nicht auf der Liste der Jacobs-Universität. Der Antrag der Linken wurde abgelehnt, es wirkte auch für mich recht impulsiv, die Jacobs-Universität einfach einzureißen und das Geld einfach weiter zu reichen. Die CDU wiederum sprach nur von den paradiesischen Szenerien der Jacobs-Universität und welch glorreiches Bild die Studierenden und Lehrenden dort abgeben. Mein rigorosistes Kopfschütteln an dieser Stelle. Unter der Hausordnung fiel, dass wir weder Beifall noch Missgunst-Äußerungen ins Parlament ausdrücken durften, da wir lediglich als Zuschauer geduldet wurden. Aber wir konnten nicht anders als Lachen, als SPD Abgeordneter Andreas Kottisch sich zu uns wandte und uns mitteilte „Er sei auf unserer Seite und wir sollen weiter machen“. Wie kann ich das denn noch ernst nehmen? Ich finde, dass die Zustände, die hier an unserer Universität geschehen viel zu wenig in der Politik beleuchtet werden. Es heißt finanzielle Knappheit oder „volle Hörsääle“. Aber dass die meisten Entscheidungsträger nicht wirklich wissen, wie sich die Kürzungen im Studienleben auswirken und was dies für Folgen hat für die Generation an Studierenden, die zu diesen Jahren zu uns an die Uni kommen, das ist meiner Meinung nach kritikwürdig.
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