Auf einer Bank im Weser Park (Beobachtungsaufgabe)

 

Beobachtung, Timo Jüttner

Es ist 16:00 Uhr am 10.12.21 und ich sitze auf einer Bank im Weser Park Bremen, umkreist von Einkaufsläden der verschiedensten Art. Es ist windig draußen und man hört den Regen über mir auf das Glasdach tröpfeln. Es liegt ein leichter Fast-Food Geruch in der Luft, da sich zu meiner rechten eine große Rolltreppe befindet, welche auf eine Gastronomie Etage führt. Zu meiner linken eine lange belebte und beleuchtete Passage, welches Licht sich in dem glänzenden weißen Boden widerspiegelt. Es sind unzählige Menschen unterwegs, sodass man gar nicht mehr erkennen kann, welche Läden sich am Ende des Ganges befinden. Anders gesagt: Es ist schon fast unbequem voll. Gegenüber von mir befindet sich „Depot“ ein Franchise Unternehmen für Wohnaccessoires, welchem ich den Großteil meiner Aufmerksamkeit schenke. Auf den ersten Blick vermitteln mir der Laden einen äußerst schlichten Eindruck. Es gibt viele Beige Stoff Elemente, welche durch die starke Beleuchtung vor und im Laden hervorgehoben werden. Der schiefergraue Paketboden auf welchem sich sowohl weiße Kunststoff, als auch hölzerne Verkaufstische mit Artikeln befinden, verliert durch die erwähnte Helligkeit seinen Kontrast, wodurch alles ein wenig Farblos wirkt. Streckt man seinen Kopf in den Laden und hört die poppige fröhliche Musik, welche den Lärm des Menschen Geschehens im Center überdeckt, fällt einem jedoch auf, dass deutlich mehr Farben durch die unterschiedlichsten Produkte durchdringen, als ich von meiner metallischen ungemütlichen Bank beobachten konnte. Der Laden hat eine geschätzte Verkaufsfläche von ca. 120 Quadratmeter und besitzt zwei lineare Eingänge, welche in einem 45 Grad Winkel aufeinander treffen. Der linke Eingang wurde durch mehrere massive Glasplatten, welche aneinander geschoben werden konnten, abgesperrt. Auf der rechten Seite wurde ein kleiner Durchgang eröffnet, womit eine strukturierte Einlasskontrolle, im Sinne der im Weser Park für Geschäfte geltende 2G-Regel, stattfinden kann. Vor dem Eingang befindet sich eine zierliche, hübsche junge Frau. Sie wirkt genervt und stützt ihr Gewicht im Minutentakt von einem Bein auf das andere, so als würde ihr langsam die Kraft entschwinden. Bis auf eine dünne graue Strickjacke ist sie komplett schwarz gekleidet. In ihren Händen hält sie ein eingehülltes Tablet mit einem großen grünen „Depot“ Schriftzug, mit welchem sie digitale Impfausweise der Kunden scannt und prüft. Vor ihr ist eine relativ lange Schlange zu beobachten, welche sich nicht zu kürzen scheint. Auf jede Person, welche hereingelassen wird, scheinen sich zwei neue anzustellen.
In der Warteschlange, welche ich intensiv beobachte, lassen sich zwischenmenschliche Beziehungen erahnen. Ohne auch nur ein Wort über die Unterhaltungen zu hören, welche Mundbewegungen und Gesichtszüge ich aus der Ferne erkennen kann, ist das Händchen halten für mich persönlich als individueller Beobachter einer der eindeutigsten Anzeichen für eine Lebenspartnerschaftliche Beziehung, welche man als Paar in der Öffentlichkeit bewusst, sowie unbewusst preisgibt. Ebenso wie bei einer besonderen Körpernähe zweier Individuen zueinander, wie ich es bei einer jungen blonden Frau auf der Bank ein paar Meter links von mir beobachten kann, welche ihren Kopf an die Schulter und ihren rechten Arm über den Rücken auf die untere Bauchseite ihres männlichen Begleiters ablehnt, lässt mich intuitiv merken, dass es sich dabei nicht nur um eine freundschaftliche Beziehung handelt. Was mir zudem ins Auge gefallen ist, ist das überdurchschnittliche Interesse von Paaren den Laden zu besuchen, was sich für mich persönlich jedoch ziemlich schnell als Illusion entpuppt und sich für mich durch den allgemeinen Interessenunterschied zwischen Mann und Frau erklären lässt. Sobald ein Paar den Laden betritt, konnte man als Beobachter merken, wie der erwähnte Körperkontakt nachgelassen hat. Die Männer zeigen wenig Eigeninteresse und Initiative und schlendert der Frau mehr oder weniger nach. Viele zucken ihr Handy und stehen unaufmerksam herum. Ein Mann hat den Laden nach der Kontrolle wieder verlassen und hat sich auf einen roten Tresenhocker einer kleinen Smoothiebar gesetzt, welcher sich unter der Rolltreppe unmittelbar vor dem Geschäft befindet.
Ich denke, dass die Beobachtung eine deutliche Wendung nimmt, wenn ich z.B einen GameStop beobachten würde. Auch wenn man das nicht verallgemeinern kann denke ich ich aus persönlicher Erfahrung, dass in einer Beziehung der Mann im Bezug auf „Shopping“ sein Desinteresse offensichtlicher durch sein Verhalten preisgibt, als es eine Frau tut, welche zumindest aus meinen Erfahrungen mehr Initiative zeigt einen Interessenspunkt zu teilen.

Mein Nintendo Ds Lite

Timo Jüttner, 28.11.2021

Mein Nintendo Ds Lite

Ich beschreibe heute ein Objekt, welches ich alle paar Jahre mal wieder meine Aufmerksamkeit schenke. Für mich gibt es kein Gegenstand der so Nostalgie geladen ist wie dieser.
Mein knochenweißer Nintendo Ds Lite ist ein rechteckiger, aus hauptsächlich Plastik bestehender Spiele- und Unterhaltungsapparat. Er ist ca. 14cm lang, 7cm hoch und 2cm dick und somit von der Maße her nicht wirklich viel größer als ein modernes Handy. Die Außenhülle aus Plastik ist extrem glatt und wirkt wie Glas. Die Ecken sind leicht abgerundet und auf der sich spiegelnden Oberfläche der Frontseite befindet sich zwei kleine aus dem Plastik hervorhebende Rechtecke, welche mit einem Abstand von zwei bis drei Millimetern zentral gesetzt sind und als Logo gelten.
Auf der rechten Unterseite des Gerätes befindet sich ein 3,5mm Klinkeneingang für Kopfhörer, als auch ein widerstandsloser Lautstärkeregler auf der linken Seite. Zudem befindet sich in der Mitte eine ca. 5cm lange Öffnung, welche für Spiele gedacht sind, welche aus einer vorherigen Generation stammen und somit eine andere Passform besitzen. Der Spieleingang für diese Generation befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite und hat in etwa die Form einer SD-Karte.
Hält man sein Handy waagerecht um Videos zu gucken, würde man beim Nintendo DS Lite an seinen beiden Zeigefingern jeweils einen Hartgummi beschichteten Knopf auffinden, welcher beim Drücken ein dumpfes Klickgeräusch erzeugt.
Am rechten Seitenrahmen befindet sich in der Mitte eine Einkerbung, welche für den ca. 7cm langen Stylus gedacht ist. Einen Eingabestift, welcher zur Bedienung von Touchscreens verwendet wird. Direkt darüber befindet sich der Power-Schalter. Dabei handelt es sich um einen länglichen Knopf mit einem Dreieck drauf, welchen man zum Einschalten nach oben schieben muss. Um den Apparat nutzen zu können muss das Gerät nach dem Anschalten jedoch aufgeklappt werden.
Öffnet man diesen, sind das erste was einem Auffällt die beiden ca. 7,5cm großen quadratischen Bildschirme. Der Untere besitzt eine Drucktouchtechnologie und ist für die Bedienung mithilfe des Stylus gedacht, wobei der obere Screen nur zur weiteren Abbildung fungiert. Zudem sieht man am Klappverschluss zwischen den beiden Bildschirmen einen kleinen Schlitz, in welcher ein Mikrofon verbaut ist.
Auf der linken Seite befindet sich ein Steuerkreuz, ebenso wie auf der rechten, wobei dieses jedoch aus 4 runden Knöpfen besteht, welche im Uhrzeigersinn die Buchstaben X, A, B und Y abbilden. Direkt unter diesen Knöpfen befinden sich zwei weitere weitaus kleinere , welche oben mit Start und unten mit Select beschriftet sind.
Der Nintendo ist nicht schwerer als ein Apfel, doch auch wenn sich der Apparat nicht wirklich hochwertig anfühlt hat man nicht das Gefühl ein unrobustes Gerät in der Hand zu halten.
Heutzutage mag der Nintendo Ds Lite für Kinder nicht einmal mehr eine Assoziation erzeugen, damals Mitte der 2000er Jahre sah das jedoch anders aus. Er war eine Art Statussymbol, wie die Uhr an deinem Handgelenk, der Schriftzug auf deinem Pullover, das IPhone in deiner Tasche.
Ich kannte nicht viele Personen, die sich keinen Nintendo zum Geburtstag gewünscht haben und noch deutlich weniger, die tatsächlich keinen besessen haben.
Es ist schon irgendwie traurig, wenn ich überlege, dass es bestimmte Situationen gegeben hat, indem ein teurer Spielapparat als indirekte Voraussetzung für den Aufbau von Freundschaften angesehen wurde. So erinnere ich mich z.B an Nintendo-Übernachtungspartys von meinen Klassenkameraden, an welchen nur die Kinder teilnehmen durften, welche im Besitz eines Nintendos waren.
Als Kind macht man sich leider jedoch keine Gedanken über solche Dinge, da Kinder ausgeschlossen wurden, nur weil die finanzielle Situation es nicht möglich gemacht hat.

Mein erster Tag

Timo Jüttner, 20.11.202

Es gehen einem nicht viele Dinge durch den Kopf. Die Musik in deinen Ohren. Die unangenehme Stille des Morgens, die du damit zu verdecken versuchst. Den schweren Kopf am Fenster angelehnt, beobachtet man wie sich die Lichter im Straßenverkehr überschneiden. Bei jedem Stopp kommen und gehen die Leute, doch es fühlt sich nicht wirklich so an, als würde sich was ändern. Der Raum in der Mitte wird immer voller, doch du sitzt.

Du hattest großes Glück!

Am Hauptbahnhof angekommen. Den Ort hast du sonst immer gemieden. Gemischte Gefühle. Intuitiv muss ich an einer der ersten Online-Vorlesungen denken, in welchen wir einen Gastfilm angeschaut haben. Ohne Script und mit einer Kamera in der Hand zeigte uns Ethnologe Martin Gruber das alltägliche Leben als Obdachloser in Hamburg. 20 Jahre ist das nun schon her.

Jetzt stehe ich am Hauptbahnhof und frage mich, ob sich im Laufe der Zeit überhaupt irgendetwas geändert hat, oder kann es sein, dass man heutzutage noch vor größeren Problemen steht?

Mittlerweile ist es sogar schon hell geworden und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben auf dem Campus der Universität Bremen, überhaupt auf dem Campus einer Universität. So viele junge Menschen an einem Ort habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich muss sagen, dass es sich wirklich gut anfühlt.

Die ersten Präsenzvorlesungen, Seminare und Tutorien haben mir großen Spaß gemacht, auch wenn es mir noch schwerfällt, die ganzen unterschiedlichen und neuen Informationen zu strukturieren, zu verinnerlichen und der akademischen Sprache zu folgen. Doch so geht es wahrscheinlichen vielen Studenten, die ihre ersten Schritte machen.

Nun sitze ich wieder hier. Es ist nicht wirklich spät, doch der Blick aus dem Fenster lässt einen glauben, dass es so wäre. Der Bus beim Hauptbahnhof wartet schon auf mich und so näher ich ihn komme, umso intensiver muss ich wieder über den Film nachdenken.

Für jemanden aus einer Vorstadt, der das Stadtleben nicht gewohnt ist, kann ein mancher Zwiespalt ziemlich im Kopf bleiben, zumindest vorübergehend. Bei manchen Anblick wiederum, fängt man an schlechte Laune zu bekommen und denkt den Tag entlang über viele Dinge nach. Manchmal nimmt man diese Dinge ungewollt mit nach Hause, wo sie einen weiterhin beschäftigen. Das war zumindest immer meine Erfahrung und auch Begründung ungern im Zentrum von Bremen zu sein. Ich freue mich dennoch im Verlauf meines Studium mehr über diese Umstände zu erfahren.

Die Kamera die eines Tages vielleicht wieder funktioniert

Vor mir liegt eine auffällige, rote analog Kamera.

Sie ist aus hartem Plastik und wirkt recht stabil auf mich. Sie ist eckig, obwohl die Ecken eher abgerundet sind. Von vorne ist sie rot und hat zwei kleine Felder die Schwarz umrandet sind. In dieser Farbe ist die Linse gehalten, die sich oben mittig befindet. Von außen ist sie Eckig, wenn man hineinschaut eine Schicht dahinter Kreisförmig und dann im inneren kommt wieder ein kleines Rechteck. Wenn ich genauer hinschaue kann ich mein Spiegelbild in Miniformat darin erkennen. Dahinter sehe ich durch die Linse hindurch das Licht meines Laptops, welcher hinter der Kamera steht während ich gerade die Kamera hochhalte. Ein kleines Rechteck das höchstens die Form eines Reiskorns hat. Außerdem befindet sich auf der linken Seite der Kamera ein kleiner Schalter der sich verschieben lässt. Daneben lassen sich Motive in Form eines kleinen Blitzes und einer Blume erkennen. Oben rechts ist ein silbernes, vielleicht Spiegel-Artiges Rechteck, von dem ich nicht weiß wofür es ist.

Außerdem findet man Schriftzüge von der Marke und des Modells der Kamera auf der Vorderseite. Links an der Seite hängt eine graue Schnur. Wahrscheinlich um sie sich ums Handgelenk zu machen, um die Kamera nicht zu verlieren. Auf der Rückseite ist die Kamera in schwarz gehalten. Wieder lässt sich ein kleines Rechteck erkennen, durch das man durchschauen kann. Wenn ich sie nah ans Auge halte, sehe ich das was ich normalerweise mit meinem eigenen Augenlicht sehe, nur etwas vergilbter und weiter weg. Sie scheint etwas älter zu sein, was ich den etlichen kleinen Kratzern und der nicht mehr so klaren Linse entnehme. Sie klappert etwas wenn ich die Kamera bewege. Hinten ist sonst noch eine große Klappe die zu öffnen ist und wo sich ein Film einlegen lässt. An der Seite befindet sich ein Rädchen, dass ursprünglich zum drehen gedacht war, dies aber nicht mehr tut. Auf der Unterseite klebt noch ein Preisschild in schwedischen Kronen. Das liegt daran, dass ich sie diesen Sommer in Schweden in einem kleinen Laden, der viele verschiedene alte Kameras anbot, gekauft habe. Ich wollte umbedingt dieses Modell haben und habe sie nach kurzem überlegen ob ich sie wirklich brauche, gekauft.

Heute erinnert sie mich abgesehen von warmen Tagen im Sommer und der Natur in Schweden daran, dass ich es immer noch nicht geschafft habe sie reparieren zu lassen. Kurz nachdem ich sie nämlich gekauft habe, habe ich irgendwas an ihr kaputt gemacht weil ich offensichtlich keine Ahnung hatte wie ich sie bediene. Seit dem steht sie nun in meinem Zimmer, habe sie noch nie benutzt und ist zu einem dieser Dinge geworden die ich erledigen sollte, aber lieber doch noch etwas aufschiebe…

…Vielleicht hätte ich sie ja doch nicht so dringend kaufen müssen?…

Aber ich bin mir sicher, dass ich sie GANZ BALD zur Reparatur bringen werde (;

-Emmi

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