Timo Jüttner, 28.11.2021
Ich beschreibe heute ein Objekt, welches ich alle paar Jahre mal wieder meine Aufmerksamkeit schenke. Für mich gibt es kein Gegenstand der so Nostalgie geladen ist wie dieser.
Mein knochenweißer Nintendo Ds Lite ist ein rechteckiger, aus hauptsächlich Plastik bestehender Spiele- und Unterhaltungsapparat. Er ist ca. 14cm lang, 7cm hoch und 2cm dick und somit von der Maße her nicht wirklich viel größer als ein modernes Handy. Die Außenhülle aus Plastik ist extrem glatt und wirkt wie Glas. Die Ecken sind leicht abgerundet und auf der sich spiegelnden Oberfläche der Frontseite befindet sich zwei kleine aus dem Plastik hervorhebende Rechtecke, welche mit einem Abstand von zwei bis drei Millimetern zentral gesetzt sind und als Logo gelten.
Auf der rechten Unterseite des Gerätes befindet sich ein 3,5mm Klinkeneingang für Kopfhörer, als auch ein widerstandsloser Lautstärkeregler auf der linken Seite. Zudem befindet sich in der Mitte eine ca. 5cm lange Öffnung, welche für Spiele gedacht sind, welche aus einer vorherigen Generation stammen und somit eine andere Passform besitzen. Der Spieleingang für diese Generation befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite und hat in etwa die Form einer SD-Karte.
Hält man sein Handy waagerecht um Videos zu gucken, würde man beim Nintendo DS Lite an seinen beiden Zeigefingern jeweils einen Hartgummi beschichteten Knopf auffinden, welcher beim Drücken ein dumpfes Klickgeräusch erzeugt.
Am rechten Seitenrahmen befindet sich in der Mitte eine Einkerbung, welche für den ca. 7cm langen Stylus gedacht ist. Einen Eingabestift, welcher zur Bedienung von Touchscreens verwendet wird. Direkt darüber befindet sich der Power-Schalter. Dabei handelt es sich um einen länglichen Knopf mit einem Dreieck drauf, welchen man zum Einschalten nach oben schieben muss. Um den Apparat nutzen zu können muss das Gerät nach dem Anschalten jedoch aufgeklappt werden.
Öffnet man diesen, sind das erste was einem Auffällt die beiden ca. 7,5cm großen quadratischen Bildschirme. Der Untere besitzt eine Drucktouchtechnologie und ist für die Bedienung mithilfe des Stylus gedacht, wobei der obere Screen nur zur weiteren Abbildung fungiert. Zudem sieht man am Klappverschluss zwischen den beiden Bildschirmen einen kleinen Schlitz, in welcher ein Mikrofon verbaut ist.
Auf der linken Seite befindet sich ein Steuerkreuz, ebenso wie auf der rechten, wobei dieses jedoch aus 4 runden Knöpfen besteht, welche im Uhrzeigersinn die Buchstaben X, A, B und Y abbilden. Direkt unter diesen Knöpfen befinden sich zwei weitere weitaus kleinere , welche oben mit Start und unten mit Select beschriftet sind.
Der Nintendo ist nicht schwerer als ein Apfel, doch auch wenn sich der Apparat nicht wirklich hochwertig anfühlt hat man nicht das Gefühl ein unrobustes Gerät in der Hand zu halten.
Heutzutage mag der Nintendo Ds Lite für Kinder nicht einmal mehr eine Assoziation erzeugen, damals Mitte der 2000er Jahre sah das jedoch anders aus. Er war eine Art Statussymbol, wie die Uhr an deinem Handgelenk, der Schriftzug auf deinem Pullover, das IPhone in deiner Tasche.
Ich kannte nicht viele Personen, die sich keinen Nintendo zum Geburtstag gewünscht haben und noch deutlich weniger, die tatsächlich keinen besessen haben.
Es ist schon irgendwie traurig, wenn ich überlege, dass es bestimmte Situationen gegeben hat, indem ein teurer Spielapparat als indirekte Voraussetzung für den Aufbau von Freundschaften angesehen wurde. So erinnere ich mich z.B an Nintendo-Übernachtungspartys von meinen Klassenkameraden, an welchen nur die Kinder teilnehmen durften, welche im Besitz eines Nintendos waren.
Als Kind macht man sich leider jedoch keine Gedanken über solche Dinge, da Kinder ausgeschlossen wurden, nur weil die finanzielle Situation es nicht möglich gemacht hat.
Danke für deine Beschreibung, die wirklich sehr dicht war! Fehlt nur noch der Kreativteil – vielleicht driftest du ja ausversehen selber in ein Spiel ab? LG Jule