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Der Herr der Buchmesse – Die Gefährten

Mitte März haben wir die Leipziger Buchmesse besucht. Mit seichtem Gemüt und schlafverkrusteten Augen machten wir uns morgens mit dem Auto auf dem Weg nach Leipzig. Wichtigstes Mitglied der Reisegruppe war unser allerliebster Pizzakarton, der auf dem Boden vor dem Rücksitz lag. Schnell schlossen wir Ihn in unser aller Herz. Obwohl der Pizzakarton nur ein Abbild dessen war, der er einst zu sein vermochte (Eine Margherita für 3,50 €), dachten wir alle in zärtlicher Erinnerung an unseren alten Kameraden. Da der Verkehr nicht allzu dicht war, waren wir bereits vormittags auf dem Messegelände außerhalb der Stadt angekommen. Schon beim Aussteigen aus dem Auto fühlten wir uns gestärkt, da wir endlich nicht mehr die ganze Zeit gegen die Sonne gucken mussten. Nachdem unsere lieblichen Augen sich im Schatten etwas erholt hatten, gingen wir zügigen Schrittes auf das große Gebäude zu. Wir hatten Adrenalin in den Adern, Schweiß auf der Stirn und Tränen in den Augen. Da war sie: DIE BUCHMESSE!!! Beim Ausfüllen des Dienstreiseantrags mussten wir einen kleinen Teil unserer Seele an diesen Sammelpunkt des Wissens und der Neugier abtreten. Und obwohl die Zukunft unklar war, haben wir alle bereitwillig unterschrieben. Der erste Schritt rein und uns wurde gleich klar, was wir verdrängt hatten. Da waren auch andere Menschen! Sogar einige. Unerschrocken gingen wir weiter voran. Messestände über Messestände über Fressbuden. Sogar eine, die fälschlicherweise mit Burritos warb, die in Wahrheit Tacos waren. Nun waren wir an einem Punkt, an dem uns nichts mehr aufhalten konnte. Unermüdlich schritten wir voran und zurück und im Kreis, denn wenn man in diesen Hallen marschiert, verliert man nun mal schnell den Überblick… Trotzdem fanden wir zu Heinz Strunk. Er gab gerade ein Interview auf dem blauen Sofa zu seinem neuen Buch „Der goldene Handschuh“. Als speziellen Kniff für diese Diskussion diente die hauseigene Räucherkammer. In der großen Glashalle war zwar viel Platz für viele Menschen, aber etwas mehr Sauerstoff hätte uns gut getan. Ein interessanter Austausch war es aber allemal.

Neben der Buchmesse fand auch noch die Manga-Comic-Con statt. Dort konnte man allerlei Cosplayer bewundern, die sich als Pikatchu, Sailor Moon und jede mögliche Figur mit überdimensionalen Schwertern verkleidet hatten.  Außerdem konnte man sich unglaublich nützliche Andenksel wie Plastikschwerter und Kimonos aussuchen. Auch Perücken in allen Farben des Tuschkastens boten die wackeren Verkäufer feil.

Nach einem kurzen „Abendbrot“ bei einer königlichen Fastfoodkette machten wir uns auf den Heimweg in Richtung Norden. Trotz eines kurzen Umwegs über das sagenumwobene Halle verlief der Rückweg problemlos.

Bibbel-di-babbel-di Buch?

 

Erster Aufzug

Der Vorhang öffnet sich. Das Publikum applaudiert.
„PSSSSSSSCHT!“ – ein schrilles Zischen – ein seltsames Wesen sitzt am Rande der Bühne.
Hätte es kein Geräusch gemacht, wäre es keinem aufgefallen.
Dutt, Nickelbrille, Brillenband. Das Wesen starrt auf ein dickes, staubiges Buch.
Ein dürrer Finger schwebt langsam über Zeilen und Spalten. Das Publikum hält die Luft an. Die Spannung verbietet laute Gedanken.
Das Wesen tippt mit dem Finger in das Buch, nimmt sich einen Zettel und schreibt.
In kleinen Schritten watschelt es danach in Richtung Parkett und wirft das Papier dramatisch in das Publikum.

Der Vorhang fällt. Tusch. Applaus. Kurze Pause.

Die Menschen verlassen den Saal und tauschen sich über das Gesehene aus.
„Wirklich grandios und so obszön!“, „Also und das Bühnenbild erst!“, oder „Ich habe es nicht verstanden.“
Gong, dann:

Zweiter Aufzug

Der Vorhang öffnet sich. Niemand applaudiert.
Die Bühne ist hell erleuchtet, blendet das Publikum. Mechanisches Rattern der Pupillen.
Mitten auf der Bühne steht summend ein silbriger Würfel.
Zwei Roboter fliegen mit Raketenschuhen vorbei.
Der Würfel scannt per Laser das biologische Material seiner Pendanten und lacht diabolisch.
Dünne Nadeln werden auf das Publikum geschossen.
Augenpaare blitzen vor Erkenntnis.
Der Würfel spricht durch die Körper der Zuschauer.

„D a s   i s t   d i e   Z u k u n f t.“

Der Vorhang fällt und jeder fühlt sich gut informiert.

Ground control

Es ist soweit. Nach langer mentaler Vorbereitungsphase haben wir FaMI-Auszubildenen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen uns vorgenommen, an dieser Stelle über unseren Ausbildungsalltag und die Ausbildung an sich zu berichten.
Die Ziele für diesen Blog sind (vermutlich): Wir wollen die unserem Beruf anhaftende Eigentümlichkeit der Informationsvermittlung (unser Mitteilungsbedürfnis, erwachsen aus einsamen Lese-Sessions zu Hause, zwischen angestaubten Büchertürmen und als einzige Wärmequelle das an Vanille und Liebe erinnernde Kerzenlicht) frönen und dadurch unsere Tätigkeiten den Studenten und Mitarbeitern der Universität, sowie denjenigen die an einer „bibliothekarischen“ Ausbildung interessiert sind, transparent machen – und uns und euch unterhalten.
Wir sind zu viert: Robin ist im dritten Lehrjahr, Anja ist in der Mitte, Anne und Christina sind im ersten Lehrjahr.
Gegen Gastschreiber, vielleicht sogar aus den anderen Fachrichtungen, haben wir zunächst nichts einzuwenden, aber auch noch nichts konkretes geplant.

Bis bald!

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