Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

  1. In der elften Vorlesung beschäftigten wir uns mit dem Thema ,,Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“. Prof. Till Sebastian Idel stellte hierbei zwei verschiedene   Methoden vor.

Zum einen wird der klassische Frontalunterricht vorgestellt, bei dem die SuS auf ihren Plätzen sitzen, die Lehrkraft vorne steht und den Unterrichtsstoff vermittelt. In dieser Methode steuert die Lehrkraft den Unterricht von vorne und bezieht sich auf die Klasse als Kollektiv. Ziel ist die Homogenisierung der Gruppe durch gleichwertige Wissensvermittlung im Form eines Klassengesprächs.

Die zweite Methode ist der offene Unterricht. Hier arbeiten die SuS in Einzel- oder Gruppenarbeit. Hierbei befindet sich die Lehrkraft nicht frontal vor der Klasse, sondern bewegt sich frei im Unterricht und verteilt individualisierte Aufgaben. Die Lehrkraft gilt nicht mehr als eine Art ,,Vorträger“, sondern eher als Helferin, da sie auf die individuellen Fragen der SuS eingeht. Dabei erfahren Lehrkräfte Stärken und Schwächen der SuS, wobei die Vermittlung des Unterrichtsstoff nicht mehr im Vordergrund steht.

2. Ich denke, dass man die individuelle Unterrichtsweise sehr gut umsetzen kann.  Dies könnte man aber nicht jede Unterrichtsstunde machen, sondern zum Beispiel, nach der regulären Unterrichtszeit, wo es keine Anwesenheitspflicht gibt. Denn bei 20-25 Schülern können sich die Lehrkräfte nicht auf die einzelnen SuS fokussieren. Bei einer zu großen Gruppe ist es sehr zeitintensiv, was außerdem dazu führen kann, dass man den Unterrichtsstoff nicht abarbeiten kann. Für die Lehrkräfte ist es doppelte Arbeit für SuS jedoch ein Vorteil, denn so können individuelle Verständnisprobleme geklärt werden.

3. In meinem Praktikum würde ich darauf achten welche andere Lernmethoden verwendet werden und wie sie auf die SuS auswirken. Außerdem würde ich gerne sehen wollen, wenn das individuelle Unterrichten verwendet wird, welche Vorteile und Nachteile Seitens der Lehrkräfte und der SuS sichtbar werden.

Ein Gedanke zu „Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“

  1. Ich halte die Verlegung des offenen Unterrichts auf den Nachmittag nicht für optimal. Der offene Unterricht sollte als Unterrichtsform einen gleichwertigen Platz neben Frontal-Unterricht und anderen Unterrichtsformen finden. Durch die verschiedenen Unterrichtsformen werden verschiedene Lerntypen und Kompetenzen der Schüler_innen angesprochen und trainiert, die gleicher Maßen Berechtigung finden sollten. Eine Verlegung auf Zeiten, zu denen keine Anwesenheitspflicht besteht (?) würde bedeuten, dass diese Unterrichtsform u.U. nicht allen Schüler_innen erfahrbar gemacht wird. Weiterhin erfordern offene Unterrichtsformen ein hohes Maß an Disziplin und Konzentration seitens der Schüler_innen – finden diese Phasen lediglich am Nachmittag statt, sind dies keine guten Bedingungen für eine fruchtbare Umsetzung.
    Eine Heranführung der Schüler_innen an die Unterrichtsform in kleinen Schritten ist zwingend und hilfreich, um der Überforderung und dem Chaos im Klassenzimmer zu entgehen.
    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Klassengröße – nicht nur für Formen des offenen Unterrichts – entscheidend für das Geingen und die Qualität der jeweiligen Unterrichtsform ist.

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