Doppelte Heterogenität

In der Vorlesung vom 17.04.2018 wurde der Begriff „doppelte Heterogenität“ behandelt. Kurz gefasst bedeutet „die Heterogenität“ einer Schulklasse die Ungleichheit der SuS in verschiedenen Aspekten wie die Herkunft, Religion, Geschlecht und Muttersprache. Doch die SuS weisen nicht nur Unterschiede in den oben benannten Aspekten auf, sondern auch in Vorwissen zu einzelnen Unterrichtsinhalten. Das Vorwissen eines Schülers wird in hohem Maße durch den Unterricht geprägt beziehungsweise bauen sich SuS selbstständig und unterschiedlich ein zunehmend komplexes Wissen in den einzelnen Fächern auf. Zusätzlich kommt noch, dass die SuS ihre eigene Meinung haben und ihre eigenen Assoziationen zu bestimmten Begriffen entwickeln.

Die doppelte Heterogenität ist ein Phänomen womit Lehrkräfte täglich konfrontiert werden, vor allem im Deutschunterricht. Im Verlauf des Deutschunterrichts werden die SuS neben Grammatik auch mit Literatur, welche gelesen werden muss konfrontiert. Während der eine „Faust“ bereits vollständig gelesen hat, so hört die andere zum ersten mal von „Johann Wolfgang von Goethe“ und besitzt gar kein Vorwissen zu diesem Thema und ist wahrscheinlich ebenfalls mit dem Schreibstil nicht vertraut. Jede/r SuS interpretiert den Text individuell für sich und selbst eine ungewöhnliche Meinung darüber muss nicht unbedingt falsch sein, denn im geistigen Komplex aus Erfahrungen und Gedanken der SuS ergibt sie letztendlich Sinn. Für die Lehrkraft gilt es die Anhäufungen an heterogener Gedanken wie dieser aus verschiedenen Ansichten in Einklang mit dem Lernziel zu bringen und gleichzeitig keine SuS zu über- oder unterfordern.

In der Umsetzung würde ich zu erst die SuS zum jeweiligen Thema eine Mind-Map erstellen lassen, um ihre individuellen Gedanken zum Thema zu sammeln und gleichzeitig sich mit der Problematik auseinanderzusetzen. Daraufhin würde ich sie in Kleingruppen in den Austausch bringen und schließlich die gesammelten Informationen an der Tafel gemeinsam besprechen und diskutieren. Somit wird sichergestellt, dass jede/r SuS auf den selben Wissensstand ist und es so zu einer Diskussion kommen kann.

Es wäre während des Praktikums interessant zu beobachten, wie Lehrkräfte mit der doppelten Heterogenität umgehen und, ob sie die genannten Methoden im Unterricht nutzen.