(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

Die nationale Orientierung des Bildungssymstems bezeichnet den Zustand, der an deutschen Schulen vorherrschend besteht. Die Schulen in Deutschland sind stark an europäischen Standards orientiert und beziehen ihr Lernmatieral und den Unterrichtsaufbau eher auf nationale Inhalte. Es wird sich immer noch zu wenig auf andere Kulturen und Sprachen bezogen. Dies zeigte sich an meiner Schule dadurch, dass ich nur Englisch, Spanisch oder Französisch lernen konnte. Andere Sprachen wurden leider nicht angeboten. Auch im Geschichtsunterricht wurde vorrangig über den Nationalsozialismus gesprochen, allerdings wenig über die Geschichte anderer Länder.

Die Vorlesung hat mir deutlich gemacht, dass Migration nicht als Herausforderung bezeichnet werden sollte. Durch die öffentlichen Diskurse wird dies immer wieder so dargestellt. Es entsteht ein negatives Bild gegenüber Migration. Dass durch Migration auch positive Bewegungen innerhalb der Klassengemeinschaft entstehen können, wird öffentlich kaum erwähnt. Durch die Diversität der einzelnen Schülerinnen und Schüler können alle neue Eindrücke gewinnen und dazu lernen. Schon in jungen Jahren lernen sie, sich mit Themen wie Toleranz auseinander zu setzen. Des weiteren ist mir durch die Vorlesung bewusst geworden, dass das Thema immer noch eine sehr große Rolle an Schulen spielt. Denn die Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, welche das Abitur absolvieren, ist deutlich geringer als die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Hier zeigt sich für mich, dass das deutsche Schulsystem diese Schüler nicht ausreichend fördert und unterstützt. Zudem gibt es immer noch zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer, die voreingenommen unterrichten und bewerten.

Besonders die interkulturelle Bildung sollte an Schulen im Vordergrund stehen. Es geht darum, die Heterogenität zu erhalten und keine Assimilation zu fordern, sondern die individuellen Gegebenheiten zu akzeptieren. Des weiteren werden Ansprüche an die Institutionen gestellt, welche die vielfältigen Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler auffangen sollen. Auch die antirassistische Pädagogik muss weiterhin gefördert werden. Sie hat sich das Ziel gesetzt, jeglicher Art von Rassismus und Diskriminierung entgegenzustreben. Dies geschieht unter anderem durch die Vermittlung von Toleranz, Zivilcourage und das Zusammenführen von Menschen. Es sollten mehr Projekte organisiert werden, die auf dieses Thema eingehen.

Während meiner Schulzeit ist mir vor allem die antirassistische Pädagogik aufgefallen. Unsere Schule veranstaltete eine Projektwoche zusammen mit dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und es wurde ein Schild am Schuleingang angebracht. Während der Projektwoche haben wir uns mit den Ursachen von Rassismus und Diskriminierung befasst. Es wurde offen darüber gesprochen, inwiefern wir Rassismus in der Schule und im Alltag erlebt haben. Auch über eigene Vorurteile wurde gesprochen. Zu diesem Projekt wurden immer wieder Projekttage eingerichtet, sodass alle Stufen die Möglichkeit hatten sich mit diesem Thema zu befassen. Ich habe diese Initiative als sehr positiv wahrgenommen und es hat unseren Klassenzusammenhalt gefördert. Die Lehrer haben dieses Projekt ernst genommen und Materialien dazu in den regulären Unterricht eingebaut.

Meiner Meinung nach fördern Projekte wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ den Schulzusammenhalt und tragen zur Weiterentwicklung des Unterrichts bei. Der offene Umgang mit Diskrimininierung führt zu einer Prävention dieses Problems und klärt Schülerinnen und Schüler darüber auf. Auch für Lehrerinnen und Lehrer empfinde ich dieses Projekt als wichtig, um auch hier Vorurteile und Rassismus aus dem Weg zu schaffen und vorzubeugen.

Das Beispiel von Betül zeigt deutlich auf, dass diese Projekte notwendig sind. Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer Herkunft urteilt die Lehrerin über Betüls persönliche Einstellung zur Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Lehrerin äußert somit ihrer Vorurteile und verhält sich Betül gegenüber unfair und rassitisch.

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