Meint Inklusion wirklich alle?

1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und
begründen Sie die Auswahl.

Realisiert habe ich während der Vorlesung, dass Inklusion tatsächlich noch nicht vollständig fortgeschritten ist. Dass sie Inklusion auch die Exklusion beinhalten kann bzw. beinhaltet gilt als Problem, bei dem die Separation eintritt, die eigentlich zu verhindern ist. Somit wird deutlich, dass die Inklusion sich in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende befindet, sondern in einer bestimmten Phase begibt.

Was mich tatsächlich überrascht hat, war das Ergebnis einer Studie von 2016/17 bei der es um den Grund des Förderbedarfs von Kindern und Jugendlichen bundesweit ging. Dass mit 18,8% , die emotionale und soziale Entwicklung der zweithäufigste Grund eines Bedarfs von sonderpädagogischer Förderung ist, hätte ich nicht gedacht. Dabei steigt der Prozentansatz immer mehr wohingegen die „Lernschwäche/-behinderung“ mit 36,5 % rückläufig ist. Somit liegt tatsächlich noch ein starker Mangel an Unterstützung der Kindesentwicklung und eventuell Integration, ebenso auch in Form von seelischer Betreuung, vor.

Außerdem ist erstaunlich, dass tatsächlich nicht alle LehrerInnen bzw. Schulen offen gegenüber der Inklusion an der eigenen Schule sind. Dies führt zu einer unprofessionellen Haltung im Sinne der Sonderpädagogik gegenüber SuS. Eventuell bestehen bestimmte Ängste, die den LehrerInnen genommen werden müssen und Sonderpädagogen demzufolge auch professionell ausgebildet in Teams agieren können.

 

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Rückblickend auf meine Grundschulzeit ist mir bewusst geworden, dass es zwei SuS mit Lernschwäche gab, die eine besondere Förderung einer weiteren Lehrkraft erhalten haben. Diese wurden unter anderem auch während unseres Unterrichts, in bestimmten Fächern und Räumen, individuell betreut. Allerdings führte das System zu einer enormen Abgrenzung im sozialen Bereich. Die anderen SuS sind den anderen beiden mit Hänseleien entgegengekommen. Dieser Fall veranschaulicht das Thema der „Inklusive Exklusion“ sehr gut. Allerdings denke ich, dass es in der weiterführenden Schule zu weniger Problemen in Bezug des sozialen Umgangs kommen könnte, da die SuS in der Entwicklung und im Selbstbewusstsein fortgeschritten sind, sofern dies positiv erfolgt ist.

Da ich mein Abitur jedoch bereits 2013 an einem Gymnasium in Bremen erlangt habe, dass sich selbst als „Elite Gymnasium“ betitelt, habe ich keine Erfahrung, im Bereich der Inklusion an einer Weiterführenden-Schule, machen können. Mir stellt sich somit die Frage ob dieses Gymnasium die Einführung von Förderklassen überhaupt erfolgreich umsetzen würde, da schon die Separation von „leistungsstärkeren“ und „leistungsschwächeren“ auffallend war. Ich bin positiv überrascht, dass sich das Schulsystem in Bremen so positiv entwickelt hat, dass auch SuS mit Förderbedarf in Gymnasien integriert werden (könnten).

 

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Leider habe ich noch keine Praktikum-/ Praxiserfahrung im Bereich der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien. Nichtsdestotrotz würde damit eine starke Entwicklung im Schulsystem diesbezüglich erfolgen, sofern dieses Ziel auch tatsächlich individuell verfolgt wird. Jeder sollte die Chance auf den Abschluss einer Hochschulreife haben können, gleiches Recht für alle. Sofern das System nicht langzeitig ausprobiert und erprobt wird, kann man auch keine vorzeitigen Urteile fällen.

 

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Die Gefahr der Exklusion sollte noch mehr unter die Lupe genommen werden um in Zukunft auch wirklich (sonder-)pädagogische Professionalität im Bereich der Inklusion zu entwicklen, sodass keine klare Separation entsteht, sei es räumlich oder sozial. Dazu gehört eine ständige Weiterbildung aller LehrerInnen.

Eine weitere Herausforderung wäre womöglich, dass alle SuS einem bestimmten Niveau der zu erbringenden Leistungen der Lehrkräfte/Schulbehörden gerecht werden müssen und bestimmte Schulen nicht offen für Inklusion werden.

Die Inklusion ist ein wichtiger und starker Schritt im bundesweiten bzw. bremischen Schulsystem. Es bietet ebenso die Möglichkeit, dass die SuS auch untereinander voneinander lernen können und so die Gemeinschaft gefestigt wird. Dass das Selbstbewusstsein aller SuS gestärkt wird, spielt ebenso eine bedeutsame Rolle. Es ist genauso wichtig, sich mit SuS ohne Förderbedarf auseinanderzusetzen, um moralisch verwerfliche Situationen zu meiden.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Sind alle ausgebildeten Lehrkräfte auch tatsächlich professionell im Umgang mit allen SuS bezüglich der Inklusion? Wie erfolgt die Reaktion der Lehrkraft auf bestimmte Verhaltensmuster (unter den SuS und zwischen Lehrkraft und SuS)?

Wie werden die Lernstoffe für alle SuS ausgewählt und vermittelt?

Wie erfolgt der Umgang unter allen SuS, ist eine Ausgrenzung vorhanden?

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