Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

Unter dem Begriff „doppelte Heterogenität“ wird deutlich, dass es zu einem Thema bzw. einem Begriff verschiedene Definitionsmöglichkeiten gibt, die die SuS mitbringen und dies folglich während des Unterrichts ausgetauscht werden sollen. Auf der einen Seite ist die wissenschaftliche Definition („Fachlichkeit“) vorhanden und auf der anderen die eigene Definition, die sehr vielfältig sein kann und von der fachlichen Vorstellung abweisen könnte. Nichtsdestotrotz ist das nicht verkehrt, denn es geht in erster Linie weder um richtig oder falsch oder wenig und viel wissen sondern lediglich darum Struktur in den Gedankengang der SuS zu bekommen. Dies geschieht während des Unterrichts, indem die Lehrkraft hilft, die Gedanken der SuS zu sortieren und zu erweitern. Die heterogene Gesellschaft benötigt Raum um sich miteinander auszutauschen, denn nicht für jeden hat ein bestimmter Begriff dieselbe Bedeutung. In meinem Fach, der Religionswissenschaft, benötigt dieses Vorgehen der „doppelten Heterogenität“ besondere Intensität. Es besteht besonderer Diskussionsbedarf was schon alleine unter dem Begriff „Religion“ zu verstehen ist inklusive der weiteren Glaubensgemeinschaften, die sich wiederum ebenso splitten. Die Selbstreflexion (warum denke ich (gerade) so?) spielt eine wichtige Rolle, denn gerade das Thema „Religion“ ist sehr stark kontextabhängig. Hierbei besteht besondere Vorsicht und respektvoller Umgang mit Begrifflichkeiten.

 

2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

Als konkretes Beispiel im Religionsunterricht wähle ich das Thema „Islam“. Gerade weil es besonderen Aufklärungsbedarf bezüglich dieses Themas gibt um Vorurteile in der heutigen Gesellschaft zu beseitigen, ist es von Vorteil zu wissen wie die SuS darüber denken bzw. diese Thematik definieren. Eine Möglichkeit wäre, SuS Mindmaps in Gruppen gestalten zu lassen, in denen jede/r SuS  einen Begriff dazu schreibt und dies wiederum in der Runde immer weitergegeben wird. Anschließend wird das Ergebnis im Plenum besprochen. Eine weitere Variante ist, SuS Referate halten zu lassen, wobei konkret Wissen aus unterschiedlichen Quellen einfließt. Im Anschluss ist ebenfalls eine Diskussionsrunde von Vorteil. Als letzte Möglichkeit bietet sich an, einen Film(-ausschnitt) mit den SuS zu schauen und diesen zu analysieren wie auch interpretieren. Dies bietet SuS größeren Raum im hier und jetzt Stellung dazu zu nehmen und Vorstellungen zu erheben.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

Gibt die Lehrkraft den SuS die Möglichkeit/ Zeit sich über das neu eingeführte Thema oder einen neuen Begriff auszutauschen ? Falls ja, wie wird das von der Lehrkraft ausgeführt (erst in Partnerarbeit, dann im Plenum? oder ganz anders?) ?

 

 

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