08 – DER ANFANG IST NAH! DIE GROSSE REFLEKTION…

Reflektionsaufgabe 1 | Was haben Sie bezüglich Methoden und Medieneinsatz gelernt: (a) in der Schulpraxis in diesem Semester und (b) durch die Beschäftigung mit den Aufgaben in diesem Seminar?

Also… in der Schule habe ich in Bezug auf Medien nicht so schrecklich viel Neues gelernt. Ob das jetzt daran liegt, dass es ja nun nicht unser erstes Praktikum war oder daran, dass wir schon in vielen Seminaren gut vorbereitet wurden oder daran, dass es in meiner Schule keine so supertolle Medienausstattung gibt kann ich nicht so genau sagen. Am wahrscheinlichsten scheint mir eine Kombination aus allem. Leider gibt es an meiner Schule keine Interactive Whiteboards – schade, mit diesen Geräten hätte ich mich gerne noch etwas mehr auseinandergesetzt. Durch die Aufgaben im Seminar habe ich vor Allem den RSS Reader so richtig kennengelernt und eingerichtet. Wenn auch nur auf dem heimischen Rechner werde ich den aber auf jeden Fall beibehalten und sei es nur, um weiterhin Anregungen/Stundenentwürfe für meine Fächer zu bekommen.

Reflektionsaufgabe 2 | Was hätten Sie gerne noch in diesem Seminar bezüglich Methoden und Medieneinsatz gelernt? Also: was hat Ihnen gefehlt? Was sollten wir nächstes mal mehr thematisieren? Vertiefen? Vielleicht auch weglassen?

Also was mir auf jeden Fall gefehlt hat sind Informationen zum Urheberrecht und Co. Irgendwie scheinen immer alle davon auszugehen, dass das jeder kennt und weiß, das ist aber nicht so. Darf ich Texte/Bilder/etc. aus dem Internet für meinen Unterricht verwenden? Wenn ja wofür? Und in welcher Form? Wie ist das mit Kopien aus Schulbüchern? Irgendwie hat jeder Lehrer in seinem Unterricht schon mal einen Film gezeigt, aber eigentlich steht doch auf jeder DVD der Hinweis, dass dies nicht erlaubt ist… Das hätte ich auf jeden Fall gerne nochmal vertieft. Ich muss zugeben, dass ich dieses „Jetzt planen Sie mal“ eine Unterrichtsstunde -ganz egal ob das realistisch ist, was ich da plane oder nicht- etwas anstrengend finde. Da plane ich fröhlich, dass ich meinen SuS Nachrichten per WhatsApp/SMS/Facebook verschicke (abgewandelte Filmdosen-Methode) und dann erfahre ich seitens der Schule, dass das im Zweifel gar nicht geht, weil ich keine SoS nötigen darf, einen dieser Dienste zu benutzen… Auch diese Frage (welche Dienste „darf“ ich mit den SuS eigentlich nutzen) hätte ich gerne mal vertieft…

Reflektionsaufgabe 3 | Medienwirklichkeit der Schülerinnen und Schüler: Wie haben sie die Mediennutzung der SuS im Vergleich zu Ihrer eigenen Schulzeit erlebt? Kompetent(er)? Den Lehrenden voraus? Unreflektiert? Am Smartphone klebend? Gar nicht – weil niemand (eigene) Medien nutzen durfte?

*hüstel* ja, da isser wieder. Dieser Satz „Im Vergleich zu ihrer eigenen Schulzeit“. Der bei mir immer wieder die Frage aufwirft, inwieweit da eigentlich die Heterogenität der Lerngruppe berücksichtigt wurde? Nicht jeder in diesem Masterstudiengang befindet sich derzeit „in den Mittzwanzigern“…

Nun denn… Ich hatte ja schon im ersten Beitrag erwähnt, dass mein Abitur von 1992 ist, ich habe also den Großteil meiner Schulzeit VOR der Kommerzialisierung des Internets abgeschlossen. Anders gesagt: Internet gab es zu meiner Schulzeit (für uns) nicht. Oder zumindest nicht in der heutigen Form. Auch unter „Mobiltelefonen“ haben wir uns etwas ganz anderes vorgestellt, als das, was wir heute darunter verstehen. Medien waren für uns Bücher, Kopien, die auf Matrize angefertigt wurden (und stanken wie blöd), vielleicht schon mal ein Overhead-Projektor (der seinerzeit noch Tageslichtschreiber hieß) und Filme auf großen Rollen, die in das Vorführgerät eingefädelt wurden. Oh und Kassetten. Was soll ich denn da vergleichen? Die Technik ist heute eine vollkommen andere, als zu meiner Schulzeit. Da würde ich ja die viel zitierten Äpfel und Birnen vergleichen…

Ich erlebe SuS, die völlig selbstverständlich mit dem Internet umgehen. Die in den Jahrgängen 5+6 schon bei Facebook sind, obwohl Facebook erst ab 14 ist. Die (deswegen?) unreflektiert jeden Mist ins Internet stellen. Die Facebook-Accounts haben, die öffentlich sind (weil sie sich ja bei der Anmeldung älter gemacht haben, als sie sind) und sich keinerlei Gedanken darüber machen, dass es vielleicht keine allzu gute Idee ist, seine persönlichen Daten öffentlich zu machen. Die aber -bis zu der Projektwoche an meiner Schule- größtenteils auch gar nicht wissen, wie man die Einstellungen ändert. Die an ihren Smartphones kleben, wenn man sie denn lässt. Bzw. nicht daran kleben, weil die SuS nach mehreren „Vorfällen“ ihre Handys morgens abgeben müssen. Die völlig übermüdet in die Schule kommen, weil sie die halbe Nacht vor irgendwelchen Online Games gesessen haben. Das ist natürlich nur ein Querschnitt, aber ich das alles wirklich gesehen…

Reflektionsaufgabe 4 | Wie wird sich Schule bzgl. Methodeneinsatz und Medieneinsatz in ihrer zukünftigen Karriere als Lehrerinnen und Lehrer (also die nächsten 35 bis 40 Jahre) verändern? Und wie beabsichtigen sie, sich da auf dem Laufenden zu halten?

Ganz ehrlich? Ich habe nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung. Weil sich die Medienlandschaft so rasant schnell entwickelt hat und immer noch weiter entwickelt, dass ich schlicht nicht abschätzen kann wie diese Entwicklung weiter gehen wird. Wie ich auf dem Laufenden bleiben will: durch einen uralten Trick, der sich aber schon tausendfach bewährt hat: Augen und Ohren offen halten und neugierig bleiben. Den SuS zuhören. Dann kriegt man die wesentlichen Dinge schon mit. Und dann sang man schon im Vorspann der Sesamstraße: „Wer nicht fragt bleibt dumm“. Soll heißen, wenn ich denn Veränderungen mitbekommen habe, muss ich mich eben informieren, wie das funktioniert. Irgendwo gibt’s bestimmt ein(e) Fortbildung/Erklärvideo/online Tutorial… dazu 😉

So, das war mein Schlusssatz. Ich bin gespannt wie es weitergeht…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert