Updated on August 16, 2017
Einleitung Stadtwahrnehmungsspaziergang
Die Methode des Stadtwahrnehmungsspazierganges begegnete mir das erste mal im Wintersemester 2015/16 in einem Seminar namens „Ethnografische Stadtforschung“. Dort beschäftige ich mich aus mehreren theoretischen Perspektiven mit Stadtethnologie und untersuchte urbane Räume unter anderem auf Auswirkungen von Globalisierung und Transnationalisierung. Anhand von exemplarischen Stadtethnografien behandelte ich außerdem Themen wie urbane Popular-, Sub- und Konsumkulturen. Um über die theoretischen Ansätze hinaus zu blicken, unternahmen wir eine Exkursion und sprachen mit der Leitung eines Bremer Ortsteiles. Dieser Ausflug hat mich sehr beeindruckt.
Eine Aufgabe in dem Seminar lautete einen Stadtwahrnehmungsspaziergang auszuführen, den ich nun wieder unternehme. Ich werde von meiner Haustür starten, eine halbe Stunde aufmerksam durch die Straßen Bremens gehen und meine Eindrücke dabei mit einem Aufnahmegerät dokumentieren. Start ist dementsprechend die Neustadt, das Ende wird sich im Laufe des Spazierganges ergeben. Während diesem Spaziergang versuche ich durch Sehen, Hören, Riechen und Fühlen möglichst viel meiner Umgebung wahrzunehmen und allen äußeren Reizen bewusst zu werden (hilfreich sind hier die Anweisungen von John O. Stevens auf Seite 18 und 19). Dabei werde ich auch beachten, wie sich die Reize auf mein körperliches Befinden auswirken. Natürlich ist es unmöglich alles auf einmal wahrzunehmen, aber es ist mein Anspruch bzw. der Anspruch der Methode des Stadtwahrnemungspazierganges aufmerksamer durch die Straßen zu gehen als im Alltag ohne Augen für seine Umgebung auf dem Weg zu einem bestimmten Ort zu sein. Das einfache Sehen erreicht damit eine nächste Stufe und wird bei reiner Konzentration auf das Wahrnehmen zum Erkennen. Folgende Unterpunkte helfen bei der Orientierung:
- Soziale Interaktion auf der Straße: Wen sehe ich? Was tun die Menschen? Welche Aktivitäten?
- Materielle Umwelt/ Raumnutzung: Geschäfte, Wohngebiete, Dreck, Graffiti, Straßenkunst, etc.
- Sinnliche Wahrnehmung: Welche Geräusche, welche Gerüche?
- Veränderungen von Ort zu Ort?
- Eigene Gefühle und Irritationen
Dementsprechend ist der im Anschluss erscheinende Beitrag sehr subjektiv und gibt allein meine Wahrnehmung wider. Ich betreibe diesen Spaziergang, um mir selber wieder möglichst vieler Bestandteile des urbanen Raumes bewusst zu werden und im Anschluss mit Äußerungen der Befragten vergleichen zu können.
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