Einleitung Mental Mapping

Narrative Landkarten als Methode

Um die urbane Perspektive einer zweiten Person kennenzulernen, bediene ich mich der Methode des Mental Mapping. Sie stammt aus den Kognitionswissenschaften und geht von einem relativistischen Raumbegriff aus, der Raum gegensätzlich zum allgemeinen Verständnis nicht als fest definiert versteht. Räume sind zusätzlich sozial und kulturell bedingt, dass heißt von Mensch zu Mensch subjektiv unterschiedlich wahrgenommene Bereiche. Mental Maps sind infolgedessen die Veranschaulichung dieser Bereiche, sie repräsentieren die virtuellen Stadtkarten in den Köpfen der Menschen, anhand derer sie sich orientieren können. Sie beinhalten sowohl individuelle als auch kollektive Bilder von Räumen der Stadt, sind vielschichtig und werden einzigartig durch Verknüpfungen mit persönlichen und sinnlichen Erfahrungen, Emotionen und Beziehungen (Ziervogel 2011: 192).

Eine Erweiterung dieser Methode lautet „Narrative Landkarte“, bei der Mental Maps mit biografischen Interviews kombiniert wird (Behnken/Zinnecker 2010). Um diese Methode durchzuführen, habe ich eine zweite Person ausgewählt: Zuerst habe ich der Person die Methode und das Vorgehen grundsätzlich erklärt, sodass sie weiß, was auf sie zukommt. Die ausgewählte Person erhält zunächst einen Stift und ein weißes Blatt Papier und zeichnet (kartiert) nach dem Eingangsimpuls ihre kognitive Karte der Stadt Bremen. Währenddessen erläutert sie ihre Zeichnung verbal, was ich mit einem Aufnahmegerät festhalte. Das Ende der Methode erfolgt zu dem Zeitpunkt, wenn die Person nichts mehr zu ergänzen hat. Nach Ablegen des Stiftes können sowohl Verständnisfragen – um einzelne Aspekte hervorzuheben – als auch narrative Nachfragen gestellt werden , die im Vorhinein auf einer Leitfragenliste festgehalten werden. Um nachträglich auf der Zeichnung zu ergänzen, können Farbstifte verwendet werden, damit von der ursprünglichen Zeichnung unterschieden werden kann.

Hierlang zum Material!

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