Abschlussreflexion

Abschlussreflexion zur Vorlesung „Umgang mit Heterogenität“ in der Schule

1)  Benennen Sie die für Sie zentralsten Erkenntnisse, die sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben.

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ lieferte mir diverse neue Eindrücke und hielt einige Statistiken, Zahlen und Fakten parat, die ich so nicht erwartet hätte. Viele Angelegenheiten des alltäglichen Leben einer Lehrkraft wurden, teilweise auch kontrovers, diskutiert und dies hatte somit durchaus einen positiven Lerneffekt auf mich und zeigte mir neue Chancen und Herausforderungen, die der Lehrerberuf birgt. Wenn ich rückblickend entscheiden müsste, welche der verschiedenen Schwerpunkte mir am zentralsten und wichtigsten erschienen sind, so würde ich mich für den, von Prof. Dr. Andreas Klee vorgestellten, Aspekt der „doppelten Heterogenität“ entscheiden, da er für mich als zukünftigen Lehrer für Politikwissenschaften und Germanistik einen wichtigen Bestandteil Sozialwissenschaftlicher Arbeit ausmachen wird.

„Doppelte Heterogenität“ bedeutet, dass ich in einem Klassenzimmer immer mehrere Ausgangspunkte vorfinde, die durch die individuellen Erwartungen, Erfahrungen und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen auf einem unterschiedlichen Niveau sind. Für mich als Lehrer ist dieser Umstand fundamental wichtig und stellt für mich eine der größten Herausforderungen dar, diese „doppelte“ Heterogenität in Einklang mit meinem Unterricht zu bringen.

Um dies zu gewährleisten, ist es ratsam durch verschiedene Verfahren zu diagnostizieren, was für eine Ausgangslage in der jeweiligen Klasse herrscht. Erst wenn ich mir ein Bild darüber machen konnte, ist es möglich eine Unterrichtsplanung gewinnbringend für die ganze Klasse zu strukturieren. Neben dieser Erkenntnis, ist es außerdem wichtig festzuhalten, dass Heterogenität nicht verhinderbar ist und sich nicht einfach abstellen lässt, sondern eine Gegebenheit ist, mit der ein Lehrer Zeit seines Lebens umzugehen hat, sobald er einen Klassenraum mit Schülern betritt.

Gerade im Bezug auf mein Fach Politikwissenschaft ist mir die vielfältige Bedeutung des Begriffes Heterogenität aufgefallen und in Erinnerung geblieben, da eine häufige erste Assoziation dieses Wortes im Zusammenhang mit Migration steht. Doch eine wichtige Erkenntnis der Vorlesungen war die Erklärung des Umstandes, dass sich Heterogenität, allein durch die Pluralität der Menschen, in allen möglichen Bereichen äußert, nicht nur in der Herkunft.

Selbstverständlich ist auch Migration ein wichtiger Bestandteil von Heterogenität, doch bezieht sich diese Begrifflichkeit auf weit mehr und ist wesentlich allgemeiner zu verstehen, wie die Bereiche der allgemeinen Leistungsheterogenität von Schülern und Schülerinnen oder heterogene Umstände die durch Alter oder Geschlecht hervorgerufen werden.

Im Bezug auf mein zweites Fach Germanistik ist mir vor allem das Konzept der „Sprachaufmerksamtkeit“ von  Prof. Dr. Matthias Kesper in Erinnerung geblieben. Es knüpft sich eng an den Aspekt der doppelten Heterogenität und beinhaltet den sensiblen Umgang mit unterschiedlich hohen Sprachkenntnissen  um zu gewährleisten, dass jeder Schüler auf seinem individuellen Niveau dazu lernen kann ohne das andere Schüler darunter leiden, in dem sie beispielsweise zu kurz kommen, weil ihr Leistungsniveau höher ist als das des Durchschnitts der Klasse.

So grundlegend diese Erkenntnisse für jedes Unterrichtsfach auch sein mögen, speziell für meine Fächer machen sie doch eine stets zu berücksichtigende Grundlage aus, die mein Handeln als Lehrkraft konstant beeinflussen sollten. Dabei ist wie in jedem Bereich der Heterogenität zu beachten, dass Leistungsunterschiede ein Umstand sind, der nicht zwangläufig besorgniserregend sein muss, da die Schülerinnen und Schüler ihren verschiedenen Stärken und Schwächen an den unterschiedlichsten Stellen Ausdruck verleihen.

3) Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden sie gern mehr erfahren?

Da ich glaube, dass das Gemeinsame Erleben und Lernen einer Klasse elementar wichtig für den Lernerfolg dieser Klasse ist, möchte ich vor allem wissen, wie ich die Gemeinschaft in einer Klasse stärken kann und wie ich einen Unterricht gestalte, der möglichst vielen Schülern und Schülerinnen anspricht und zum Mitarbeiten motiviert. Da es mir persönlich sehr wichtig ist, die Vielfalt einer Klasse zu nutzen anstatt zu beschränken, möchte ich noch mehr über individuell gestalteten Unterricht erfahren und wie ich individuelle Stärken und Schwächen nutzen kann, anstatt verzweifelt zu versuchen, alle auf einen Nenner zu bringen.

Außerdem ist es unabdingbar, dass sich jeder der Schüler und Schülerinnen fair behandelt fühlt und es nicht zu Ausgrenzung innerhalb einer Klasse kommt. Daher wäre mir zusätzlich wichtig, was es für theoretische und didaktische Ansätze gibt, wie ich mit Ausgrenzung und Absonderung von Schülern und Schülerinnen umzugehen habe, um dafür zu sorgen, dass eine angenehme und für alle Beteiligten ertragreiche Atmosphäre herrscht. Dies bezüglich halte ich die Frage, inwieweit Kinder mit Förderbedarf oder Behinderungen in alltägliche Klassen inkludiert werden können und werden, für außerordentlich wichtig und aktuell.

Zu diesem Thema gefiel mir die Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg mit dem Titel „Meint Inklusion wirklich alle?“ und für mich wäre es wichtig praxisbezogen zu erfahren, wie ich am besten mit Kindern mit Förderbedarf oder körperlichen Einschränkungen umzugehen habe, welche Methoden es gibt und wie ich diese zu passenden Situation bestmöglich anwende. Ich halte es für meine Ausbildung als Lehrkraft unumgänglich, mich noch mehr mit diesem Thema und vor allem der praktischen Anwendung auseinandersetzen.

4) Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken / Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung?

Auf den Erkenntnissen basierend, die diese Vorlesung mir einbrachte, stellt sich für mich im individuellen Unterrichten die größte Herausforderung dar, da ich es mir sehr schwierig und vor allem zeit – und arbeitsaufwendig vorstelle, auf möglicherweise drei bis vier verschiedene Leistungsstufen einzugehen, ohne dass die Qualität des Unterrichts darunter leidet. Gerade was das Unterrichten auf Gesamtschulen angeht, die heutzutage immer gängiger werden, ist mir noch nicht das vollständige Ausmaß dieser Aufgabe bewusst. Außerdem würde ich gern mehr darüber erfahren, wie ich mit Ausgrenzung und Diskriminierung umzugehen habe, gerade in Zeiten, in denen der Rechtspopulismus neuen Aufschwung in unserem Land erhält. Ein fairer Umgang der Schüler untereinander ist von zentraler Bedeutung, nicht nur für ein erfolgreiches Lernen und Lehren sondern auch für die Entwicklung und Selbstfindung der Schülerinnen und Schüler in diesem Land.

Das Praktikum wird mir eine Möglichkeit bieten, zu erfahren in welchem Rahmen diese Herausforderung zu bewältigen ist und ob sie überhaupt gänzlich zu bewältigen ist. Außerdem lässt sich dort feststellen, wie jeder Lehrer auf seine eigene Art und Weise damit umgeht und zu einer Lösung beziehungsweise einer Strategie gelangt. Zusätzlich ist natürlich das theoretische Wissen aus den einzelnen Fächern und den damit einhergehenden didaktischen Methoden und Konzepten eine stets wachsende Ansammlung von Möglichkeiten auf die man, theoretisch, zurückgreifen kann.

Doch die Anwendung und der eigene Umgang mit diesen Methoden ist, meiner Meinung nach, ein Prozess, der erst durch eigene lehrende Tätigkeit vollständig in Gang gesetzt wird und erst in der Praxis tatsächlich konkretisierbar. Somit ist eine Betrachtung des Umgangs mit Heterogenität natürlich auf theoretischer Ebene sinnvoll und unabdingbar, doch der praktische Umgang ist etwas, das geübt werden muss und sich, wie der bereits erwähnt, erst in der Praxis lernen, üben und angemessen anwenden lässt.

Eine andere Herausforderung für mich könnte die erfolgreiche Inklusion von Schülern mit Förderbedarf oder körperlichen Beeinträchtigungen sein. Wie ich bereits weiter oben erwähnte, würde ich gerne mehr über die praktische Anwendung von Methoden zur Inklusion lernen. Dies basiert zu Teilen auf dem Grund, dass es für mich persönlich durchaus eine Herausforderung darstellt, Schüler mit so stark unterschiedlichen Leistungsstandards gleichzeitig angemessen zu unterrichten. Ich werde mich in meiner Zukunft als Lehrer weiter mit dem Thema auseinander setzen, um Inklusion später einmal selber erfolgreich umsetzen zu können.

RV12 – Heterogenitätskategorie Geschlecht

RV12 – Dr. Christoph Fantini – Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

  1. Auch wenn heutzutage Koedukation der übliche Standard in deutschen Schulen ist, besteht die Geschlechtertrennung, trotz gemeinsamer Klassen, nach wie vor. Die äußert sich in den verschiedenen Erwartungshaltungen der Schüler/-innen, aber auch der Lehrer/-innen. Diese Erwartungshaltungen entsprechen den Geschlechterrollen, die den Jungen und Mädchen zugewiesen werden. Eine Erwartungshaltung wäre zum Beispiel, dass Mädchen besser in Sprachen und Musik seien, Jungen wiederum in Sport und Naturwissenschaften einen Vorteil hätten. Da diese Geschlechterrollen schon seit Generationen gesellschaftlich akzeptiert sind, bleiben sie, trotz einiger Veränderungen, über Jahrzehnte weitestgehend gleich. Solche Rollen und Geschlechterverhältnisse schlagen sich häufig in der Unterrichtsgestaltung nieder. Auch wenn dies unbewusst geschieht, kann es negative Auswirkungen auf die SuS haben, da es selbstverständlich viele individuelle Stärken und Schwächen von SuS gibt, die unabhängig vom Geschlecht existieren. Ein geschlechtssensibler Unterricht ist somit wichtig, um den Neigungen und Interessen der SuS Raum zu geben, sich unabhängig von Rollenverteilung zu entwickeln.
  2. Meiner Erfahrung nach, wurde stets darauf geachtet, Jungen und Mädchen möglichst gleich zu behandeln. Natürlich gab es einige Unterrichtseinheiten wie Sport oder Musik, in denen sich Mädchen oder Jungen dem anderen Geschlecht gegenüber etwas unterlegen fühlten. Aber geschlechtsspezifische Gruppeneinteilung und Rollenverteilung wurde wenn vor allem von den Schülern/-innen forciert und nicht von den Lehrkräften.
  3. Wie nehmen Schüler/-innen die Geschlechter und Rollenverteilung war, bzw. nehmen sie es überhaupt war? Und wenn ja, in welchen Unterrichtsfächern oder zu welchen Gelegenheiten in der Schule äußert sich das besonders?

RV10 – Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

RV10 – Prof. Dr. Andrea Daase – Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

Blogeintrag zur Vorlesung vom 11.06.2019

  1. Meiner Meinung nach wäre es kontraproduktiv, Schülerinnen und Schüler ausschließlich auf der Basis ihrer Deutschkenntnisse zu beurteilen und ihnen dementsprechend eine weiterführende Schule zuzuordnen. Denn wenn die anderen Fähigkeiten des SuS nun einmal dem gymnasialen Niveau entsprechen, wäre eine Realschulzuweisung für sie eine Art Herabsetzung und Missachtung ihrer ansonsten guten Leistung. Außerdem denke ich, dass man sich dem Niveau der Umgebung anpasst und Spracherwerb ein Prozess ist, der durch das Miteinander gefördert wird. Somit wäre eine gymnasiale Empfehlung ein Schritt in die Richtung der Verbesserung von sprachlichen Fähigkeiten und würde somit noch mehr Sinn ergeben. Lehrer sollten, meiner Meinung nach, erst einige Zeit lang die Entwicklung betrachten und dann erneut beurteilen, ob eine Realschulzuweisung sinnvoll wäre. Für solche Situationen wäre eine Wiedereinführung der Orientierungsstufe ein geeignetes Mittel.
  2. Ich persönlich habe eher wenige Erfahrungen mit der Mehrsprachigkeit von SuS gemacht. Natürlich gibt es einige die bilingual aufgewachsen sind, doch diese beherrschten meiner Meinung nach die deutsche Sprache in keinem geringeren Umfang, als andere Schüler. Was ich in der Grundschule bemerken und bewundern konnte, war, wie schnell junge Schüler, die anfangs kaum ein deutsches Wort kannten, in kürzester Zeit die deutsche Sprache lernten und in ein bis zwei Jahren, fast fehlerfrei Deutsch sprechen konnten. Dieses Phänomen ließ sich allerdings nur vor der weiterführenden Schule beobachten, da die bilingualen SuS ab dem Gymnasium eine Sprachfähigkeit hatten, die sich von SuS mit Deutsch als Muttersprache kaum unterscheiden ließ.
  3. Für mich ist es wichtig, sich die Sprachprobleme jederzeit bewusst zu machen und nicht von der deutschen Sprache als Selbstverständlichkeit auszugehen. In dem multikulturellen, globalisierten Deutschland, dass wir heutzutage vorfinden, ist es wichtig die Möglichkeit von Verständnisproblemen immer in Betracht zu ziehen, auch wenn sie auf meiner angestrebten Schulebene (Gymnasium) in keinem allzu großen Umfang mehr gegeben sein sollte. Dennoch möchte ich Mehrsprachigkeit nicht als Belastung, sondern als Bereicherung ansehen. Um angemessen mit dieser Antinomie umgehen zu können, ist es wichtig für mich die Fähigkeit zu entwickeln, Verständnisprobleme schnell erkennen zu können und meine Inhalte den Schülern in kurzen, klar verständlichen Sätzen näher zu bringen. Außerdem möchte ich versuchen die Mehrsprachigkeit einiger SuS gewinnbringend für alle Schüler einzubringen.
  4. Wie ich weiter oben schon beschrieb, ist es wichtig Mehrsprachigkeit als Bereicherung, anstatt als Belastung anzusehen. Mehrsprachigkeit ist eine Ressource, die, bei richtiger Nutzung, jeden der Schüler weiterbringen kann. Vorurteile und Ausgrenzung müssen abgebaut werden. All dies kann durch Zusatzqualifikationen der Lehrkräfte erreicht werden, die Projekttage oder Ähnliches zu diesem Thema ins Leben rufen könnten. Ein differenzierter Umgang ist notwendig, dazu könnte die von mir bereits erwähnte Wiedereinführung der Orientierungsstufe dienen, um Sprachfähigkeit und Sprachentwicklung genauer zu betrachten und den SuS die richtige Umgebung und den passenden Einstieg in die weiterführenden Schulen zu ermöglichen.

RV08 – Vorstellungen und politisches Bewusstsein

RV08 – Prof. Dr. Andreas Klee – Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

  1.  Unter dem Begriff der „doppelten Heterogenität“, versteht man die Möglichkeit der mehrdeutigen Interpretation verschiedener Begrifflichkeiten und Zusammenhängen im Unterricht. Da jeder Schüler unterschiedliche Fähigkeiten, Erfahrungen und Erwartungen aufweist, haben viele Begriffe, den Unterschieden der Schüler entsprechend, unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten. Für die Lehrkraft ist es eine Herausforderung, diese doppelte oder eher „mehrfache“ Heterogenität in Einklang mit ihrem Unterricht zu bringen. Als Politiklehrer würde ich höchstwahrscheinlich für den Begriff des Bundestages, beispielsweise, unterschiedlichstes Vorwissen vorfinden. Für mich bestünde nun die Herausforderung darin, mein Fachwissen mit dem Vorwissen der Schüler zu verknüpfen und die gegebenen Umstände praktisch für meinen Unterricht zu nutzen.
  2. Um festzustellen, welches Vorwissen oder auch Unwissen in einer Klasse vorhanden ist und ein Thema zu eröffnen, wäre es sinnvoll, zunächst vorhandenes Vorwissen anzukurbeln und zu sammeln, um sich ein Bild vom Wissensstand, bspw. weiterhin zum Thema des Bundestages, machen zu können. Dies kann in Form einer Mindmap, oder anderer Tafelbilder konkretisiert und visualisiert werden.                                                          Ein nächster Schritt wäre, dass sich die Schüler untereinander austauschen könnten, welche Erfahrungen sie selbst zu diesem Thema haben und was ihnen dazu einfällt, um eine Diskussion anzuregen, die für die Schüler zunächst griffiger ist, als frontale Informationsanreicherung.                            Und letztendlich könnte man anschließend in einer Auseinandersetzung, mit den Fakten und Informationen aus Quellen wie Artikeln, Arbeitsblättern oder Videos herausfinden, wie sich die Realität des Bundestages mit den Vorstellungen der Schüler/-innen deckt oder unterscheidet.
  3. Wie geht die Lehrkraft mit „doppelter“ Heterogenität um? Werden Missverständnisse ausreichend aufgedeckt und bearbeitet?

RV07 – Auf dem Weg zu einer Schule für alle

RV07 – Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für alle

  1.  So genannte „Restklassen“ sorgen dafür, dass Schüler/-innen mit Förderbedarf keinerlei Möglichkeit haben, sich an eine herkömmliche Schulklasse, mit „stärkeren“ Schülern/-innen anzupassen und sich dem selben Leistungsniveau anzuschließen. Doch nicht nur eine Stagnation, sondern sogar ein Rückschritt der geistigen, sprachlichen und emotionalen Kompetenzen dieser Schüler, können Folgen einer solchen Aussonderung sein. Dies kann nicht nur durch die fehlende Orientierung forciert werden, sondern auch durch die entstehende Unruhe, die meiner Vorstellung nach in solchen „Restklassen“ herrscht. Einige Schüler/-innen benötigen aufgrund ihrer Beeinträchtigung eine ruhige Lernumgebung und somit kann eine herkömmliche Klasse besser sein, als ein Klassenraum, in dem ausschließlich Schüler mit Förderbedarf sind. Außerdem sind solche „Restklassen“, meiner Erfahrung nach, mehr eine Beschäftigungsmaßnahme, als ein Ort an dem tatsächlich etwas geleistet wird.
  2.  Aus der Darstellung wird deutlich, was für Förderschwerpunkte aus verschiedenen Beeinträchtigungen hervorgehen. Dabei wird nicht auf jede einzelne mögliche Beeinträchtigung eingegangen, sondern in einem groben Zusammenhang dargestellt, welche Schwerpunkte auf ein grobes Spektrum an Beeinträchtigungen anzuwenden sind. Inwiefern ein Kind tatsächlich beeinträchtigt und was für ein Förderungsbedarf dadurch entsteht, lässt sich jedoch nur in individueller Auseinandersetzung mit dem Kind feststellen. Diese individuelle Auseinandersetzung gelingt erst, wenn der Lehrende genügend Informationen über das Kind und seine Beeinträchtigung erhält, denn erst dann lassen sich angemessene Maßnahmen zur Förderung entwickeln. Diese Informationen sollten in erster Linie von den Eltern und dem Kind selber kommen, in einem angemessenen Rahmen wären vielleicht auch Informationen von Mitschülern hilfreich.
  3. Die Vielfalt des Unterrichts muss der Vielfalt der Schüler/-innen entsprechen. Dies gelingt durch einen entsprechend gestalteten Unterricht. Man könnte den Schülern die Vorteile und ihre Eigenverantwortung an dieser Vielfalt vor Augen führen und die didaktischen Methoden sollten so vielfältig sein, wie der Förderbedarf der Schüler ist, um jedem Schüler angemessen weiterhelfen zu können. „Verbündete“ können die bereits erwähnten Eltern sein, Sonderpädagogen und das Kind selbst.
  4. Die Entwicklung der Sonderschulen stellt die erste Maßnahme hin zur Inklusion dar. Doch dieser erste Schritt ist lediglich nur eine Annäherung ans herkömmliche Schulsystem. Dennoch ist es als Fortschritt anzusehen, da es nun einen Ort zur Förderung, in Form einer Schule gab, anstatt einer ärztlichen Behandlung.

RV06 – Meint Inklusion wirklich alle?

RV06 – Dr. Eileen Schwarzenberg – Meint Inklusion wirklich alle?

Blogeintrag zur Vorlesung vom 14.05.2019

1.

Für mich waren die Differenzierungen zum Begriff Inklusion am prägnantesten. Es gibt einen guten Einblick über die verschiedenen Arten, mit pädagogischen Bedürfnissen umzugehen und was tatsächlich nötig ist, damit wirklich von Inklusion gesprochen werden kann. Außerdem fand ich es wirkungsvoll, eine noch detailreichere Definition zum Inklusionsverständnis vor Augen zu haben. Dort wird deutlich, dass alle Dimensionen von Heterogenität einbezogen werden müssen und die Partizipation des Kindes unabhängig von einer Gruppe oder Kategorisierung geschehen muss. Erst dann kann wirklich von gelungener Inklusion ausgegangen werden.

 

2.

a) Ich kann kaum Erfahrungen zum Thema Inklusion wiedergeben, da sie an meiner Schule kaum stattfand. Mir fällt lediglich ein Beispiel zu gescheiterter Inklusion ein. Ein Klassenkamerad aus der Grundschule hatte aufgrund eines Gehörschadens Probleme zu Hören und zu Sprechen. Es wurde ca. ein Jahr versucht, ihn in der Klasse zu integrieren. Schließlich wechselte er jedoch zu einer Sonderschule. Dies war jedoch der einzige Fall, an den ich mich erinnern kann. Insofern kann ich nicht wirklich von einem positiven Bild der Inklusion, bzw. dem „Inklusionsversuch“ sprechen.

b) Von Mitschülern wird Inklusion meiner Erfahrung nach recht gut aufgenommen. Auch wenn vielleicht die eigene Qualität des Unterrichts und Lernens durch besonderen pädagogischen Aufwand abnimmt, habe ich noch nicht erlebt, dass sich jemand gegen Inklusion ausgesprochen hätte. Ich selbst vertrete die Auffassung, dass Inklusion selbstverständlich ist, bzw. sein sollte. Jedoch ist es wichtig, entsprechende Vorbereitungen zu treffen und bspw. die Lehrkräfte mit entsprechenden Qualifikationen auszustatten, um die Qualität des Unterrichts zu gewährleisten.

c) Neben dem didaktischen und pädagogischen Aufwand für die Lehrkräfte, ist die größte Herausforderung, Inklusion nicht zur inkludierenden Exklusion werden zu lassen, wie in der Ringvorlesung beschrieben. Die Integration, erfolgreiche Inklusion, ist erst gegeben, wenn Chancengleichheit weitestgehend gegebenen ist und Inklusion nicht mehr als Last, sondern als alltäglicher Automatismus wahrgenommen wird. Erst dann haben wir die Chance, gemeinsam und auf Augenhöhe zu lernen und zu leben.

 

3.

Beschreiben Sie die Formen der Umsetzung von Inklusion an ihrer Schule. Gibt es Formen von inkludierender Exklusion oder erfolgreicher Inklusion? Nennen sie an einem Fallbeispiel Umgangsweisen, die ihrer Meinung nach erfolgreiche Inklusion unterstützen.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Blogbeitrag zur Vorlesung vom 30.04.2019

RV04 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Individualisierung im Unterricht bedeutet das individuelle Fördern der Schüler im Sinne der Binnendifferenzierung. Dies beinhaltet einige Vorteile wie Potenzialentfaltung, individuelle Lernunterstützung und das Fördern der einzelnen Talente der Schüler. Jedoch birgt dieses Konzept auch einige Nachteile wie beispielsweise die erhöhte Anforderung an Lehrkräfte, den Unterricht dementsprechend zu gestalten. Außerdem ist es schwierig, wirklich jeden Schüler gleichermaßen zu behandeln. Somit entsteht ein Gerechtigkeitsproblem im Bezug auf die individuelle Förderung und der Chancengleichheit. Es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten die Individualisierung umzusetzen, sie ist jedoch nicht zu jeder Gelegenheit gleichermaßen sinnvoll.

 

Es ist wichtig festzuhalten, dass es eine Problematik bei diesem Thema gibt. Denn einige Lehrkräfte könnten die Individualisierung in einer unangemessenen Weise soweit treiben, dass eben oben genannte Probleme auftreten wie beispielsweise Chancenungleichheit. Außerdem macht ein solcher Beitrag darauf aufmerksam, den Unterricht nicht gänzlich auf Individualisierung auszurichten. Denn ein solcher Fall könnte aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes, um einen individualisierten Unterricht zu erstellen, dazu führen, dass andere Teile eines klassischen Unterrichtsprinzips zu kurz kommen und die gesamte Qualität des Unterrichts darunter leidet.

 

Ist die Chancengleichheit trotz Individualisierung gewährleistet?

 

Ist Individualisierung überhaupt nötig?

 

Wenn ja, warum?

 

Welche Verhaltensweisen machen Individualisierung des Unterrichts nötig?

Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Blogbeitrag zur Vorlesung vom 24.03.2019

Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

 

 

 

Äußere Differenzierung ist nahezu ohne Effekt auf die Leistungsentwicklung – weder positiv noch negativ. Wenn überhaupt, bringt äußere Differenzierung eher den Leistungsstarken einen Vorteil.

 

Meine Erfahrungen gleichen sich mit den Darstellungen der Vorlesung. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbstgeführte Schülerexperimente in der Regel zu keiner Verbesserung der Leistung führen. Meistens ist sogar das Gegenteil der Fall. Schüler, mich eingeschlossen, nutzen solche Momente im Unterricht gerne, um eine Pause vom üblichen Unterricht zu kriegen. Auch wenn solche Schülerexperimente genau dafür gedacht sind, um eine Pause, eine Abwechslung vom klassischen Frontalunterricht zu ermöglichen, sorgt dies ,meiner Erfahrung nach, nicht zur verbesserten Leistung von Schülern, sondern werden ausgenutzt, um gänzlich abzuschalten. Daher war für mich Frontalunterricht, gegebenenfalls mit Demonstrationsexperimente, immer das wirkungsvollste Unterrichtsmuster.

 

Beispielthema: Text im Fach Deutsch

Aufgabe: Text sinngemäß zusammenfassen und besprechen

 

Lernstufen:

  1. Klärung des Arbeitsauftrages:

Erläuterung der Aufgabe vom Lehrenden, ggf. Beantwortung von entstehenden Fragen, um ein gemeinsames Verständnis der Aufgabe zu erlangen.

  1. Erarbeiten des Lernproduktes:

SuS erstellen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Lernprodukt, um die gestellte Aufgabe lösen zu können.

  1. Präsentation und Diskussion der Ergebnisse:

Lernprodukte werden gesammelt und diskutiert, um letztendlich zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.

 

Jede Lernstufe setzt gewisse Umstände voraus: Austausch in der ersten Phase, Konzentration in der zweiten Phase, etc. Die Lehrkraft kann durch Beobachtung der Schüler erkennen, ob diese Umstände gegeben sind, um nach zu vollziehen, wie erfolgreich diese Lernstufen umgesetzt werden. Auch das Ergebnis am Ende sollte darüber Auskunft geben.

 

Ich würde der Kollegin antworten, dass diese Aussage an sich nicht falsch ist. Was die Leistung angeht, profitieren leistungsschwache Schüler nicht von einer heterogenen Gruppe, wie sie auf der Gesamtschule zu finden sind. Auf emotionaler Ebene profitieren leistungsschwache Schüler jedoch von einer heterogenen Gruppe, was ich in manchen Phasen der Entwicklung ebenfalls für wichtig halte. Von homogenen Gruppen profitieren

RV03 – Empirische Forschung zur Heterogenität

Blogeintrag zur Vorlesung vom 23.04.2019

Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

Äußere Differenzierung ist nahezu ohne Effekt auf die Leistungsentwicklung – weder positiv noch negativ. Wenn überhaupt, bringt äußere Differenzierung eher den Leistungsstarken einen Vorteil.

Meine Erfahrungen gleichen sich mit den Darstellungen der Vorlesung. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst geführte Schülerexperimente in der Regel zu keiner Verbesserung der Leistung führen. Meistens ist sogar das Gegenteil der Fall. Schüler, mich eingeschlossen, nutzen solche Momente im Unterricht gerne, um eine Pause vom üblichen Unterricht zu kriegen. Auch wenn solche Schülerexperimente genau dafür gedacht sind, um eine Pause, eine Abwechslung vom klassischen Frontalunterricht zu ermöglichen, sorgt dies ,meiner Erfahrung nach, nicht zur verbesserten Leistung von Schülern, sondern werden ausgenutzt, um gänzlich abzuschalten. Daher war für mich Frontalunterricht, gegebenenfalls mit Demonstrationsexperimente, immer das wirkungsvollste Unterrichtsmuster.

Beispielthema: Text im Fach Deutsch

Aufgabe: Text sinngemäß zusammenfassen und besprechen

Lernstufen:

  1. Klärung des Arbeitsauftrages:

Erläuterung der Aufgabe vom Lehrenden, ggf. Beantwortung von entstehenden Fragen, um ein gemeinsames Verständnis der Aufgabe zu erlangen.

  1. Erarbeiten des Lernproduktes:

SuS erstellen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Lernprodukt, um die gestellte Aufgabe lösen zu können.

  1. Präsentation und Diskussion der Ergebnisse:

Lernprodukte werden gesammelt und diskutiert, um letztendlich zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.

Jede Lernstufe setzt gewisse Umstände voraus: Austausch in der ersten Phase, Konzentration in der zweiten Phase, etc. Die Lehrkraft kann durch Beobachtung der Schüler erkennen, ob diese Umstände gegeben sind, um nach zu vollziehen, wie erfolgreich diese Lernstufen umgesetzt werden. Auch das Ergebnis am Ende sollte darüber Auskunft geben.

Ich würde der Kollegin antworten, dass diese Aussage an sich nicht falsch ist. Was die Leistung angeht, profitieren leistungsschwache Schüler nicht von einer heterogenen Gruppe, wie sie auf der Gesamtschule zu finden sind. Auf emotionaler Ebene profitieren leistungsschwache Schüler jedoch von einer heterogenen Gruppe, was ich in manchen Phasen der Entwicklung ebenfalls für wichtig halte. Von homogenen Gruppen profitieren

RV03 – Empirische Forschung zur Heterogenität

Blogeintrag zur Vorlesung vom 23.04.2019

Dr. Christoph Kulgemeyer – Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

Äußere Differenzierung ist nahezu ohne Effekt auf die Leistungsentwicklung – weder positiv noch negativ. Wenn überhaupt, bringt äußere Differenzierung eher den Leistungsstarken einen Vorteil.

Meine Erfahrungen gleichen sich mit den Darstellungen der Vorlesung. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst geführte Schülerexperimente in der Regel zu keiner Verbesserung der Leistung führen. Meistens ist sogar das Gegenteil der Fall. Schüler, mich eingeschlossen, nutzen solche Momente im Unterricht gerne, um eine Pause vom üblichen Unterricht zu kriegen. Auch wenn solche Schülerexperimente genau dafür gedacht sind, um eine Pause, eine Abwechslung vom klassischen Frontalunterricht zu ermöglichen, sorgt dies ,meiner Erfahrung nach, nicht zur verbesserten Leistung von Schülern, sondern werden ausgenutzt, um gänzlich abzuschalten. Daher war für mich Frontalunterricht, gegebenenfalls mit Demonstrationsexperimente, immer das wirkungsvollste Unterrichtsmuster.

Beispielthema: Text im Fach Deutsch

Aufgabe: Text sinngemäß zusammenfassen und besprechen

Lernstufen:

  1. Klärung des Arbeitsauftrages:

Erläuterung der Aufgabe vom Lehrenden, ggf. Beantwortung von entstehenden Fragen, um ein gemeinsames Verständnis der Aufgabe zu erlangen.

  1. Erarbeiten des Lernproduktes:

SuS erstellen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Lernprodukt, um die gestellte Aufgabe lösen zu können.

  1. Präsentation und Diskussion der Ergebnisse:

Lernprodukte werden gesammelt und diskutiert, um letztendlich zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.

Jede Lernstufe setzt gewisse Umstände voraus: Austausch in der ersten Phase, Konzentration in der zweiten Phase, etc. Die Lehrkraft kann durch Beobachtung der Schüler erkennen, ob diese Umstände gegeben sind, um nach zu vollziehen, wie erfolgreich diese Lernstufen umgesetzt werden. Auch das Ergebnis am Ende sollte darüber Auskunft geben.

Ich würde der Kollegin antworten, dass diese Aussage an sich nicht falsch ist. Was die Leistung angeht, profitieren leistungsschwache Schüler nicht von einer heterogenen Gruppe, wie sie auf der Gesamtschule zu finden sind. Auf emotionaler Ebene profitieren leistungsschwache Schüler jedoch von einer heterogenen Gruppe, was ich in manchen Phasen der Entwicklung ebenfalls für wichtig halte. Von homogenen Gruppen profitieren