von Margrit E. Kaufmann und Ayla Satilmis
Diversity steht immer öfter auf der Hochschulagenda, entsprechend unterliegen Hochschulplanungen vielerorts dem Diversity Management und werden Strategiepapiere mit Blick auf die Organisationsentwicklung erarbeitet. Der Frage, wie sich der Hochschulalltag, insbesondere Studium und Lehre, diversitätssensibel gestalten lassen, wird demgegenüber eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser Beitrag geht auf diversity-bezogene Entwicklungen am Fachbereich Kulturwissenschaften ein und skizziert exemplarisch, wie in einem Lehrmodul Diversity als Inhalt und Methode im Sinne von diversitätsorientiertem Lehren und Lernen aufgegriffen wird.
„Hochschulen müssen“, so fordert der Wissenschaftsrat, „strategisch auf die Heterogenität der Studierendenschaft reagieren“ (WR 2013, S. 32). Denn: „Die Diversität der Studierenden mit ihren unterschiedlichen Eingangsqualifikationen und Studienzielen sowie ihrer unterschiedlichen Herkunft wird perspektivisch weiter zunehmen“ (ebd.). Tatsächlich haben die Themen Diversität und Heterogenität erst in den letzten Jahren Eingang in hochschulpolitische Diskurse und Empfehlungen der zentralen Wissenschaftseinrichtungen gefunden. Die Anerkennung der vorhandenen studentischen Heterogenität inklusive diverser Lebenslagen erfolgt eher zögerlich und auch die didaktischen Konsequenzen, die daraus abzuleiten sind, bleiben oftmals konturlos. Wie diversitätsorientierte Lehr-Lern-Räume aussehen können, und welche Formate sich für eine plurale Studierendenschaft eignen, diese Fragen werden insgesamt noch selten diskutiert und kaum systematisch bearbeitet (ausführlicher dazu Kaufmann/Satilmis 2018; Webler 2013).
Gleichwohl ist ein „Diversity Turn“ (Bender et al. 2013; vgl. auch Kaufmann 2016) an Hochschulen zu beobachten. Besonders die Sorge eines akademischen Fachkräftemangels hat dazu beigetragen, dass Diversität, Öffnung und Durchlässigkeit binnen weniger Jahre zu hochschulpolitischen Kernthemen avanciert sind; zahlreiche Tagungen und Publikationen zeugen davon (vgl. exemplarisch Krempkow et al. 2014; Klein/Heitzmann 2013). In aktuellen Hochschuldebatten erscheinen „Vielfalt“ oder „Diversity“ mitunter als allgegenwärtige Schlagworte, deren Inhalt jedoch der Klärung bedarf. Erst wenn diese inhaltliche Klärung stattgefunden hat und auf allen Hochschulebenen vermittelt ist, können Prozesse initiiert, institutionell abgestimmt und gegebenenfalls fortentwickelt werden.
Diversity @ Fachbereich Kulturwissenschaften
Auch die Universität Bremen setzt sich seit geraumer Zeit mit dem Thema „Diversity“ auseinander und hat 2016 „Vielfalt“ in ihr Leitbild für Lehre und Studium integriert (https://www.uni-bremen.de/studium/lehre-studium/leitbild/). Im Rahmen der Gesamtausrichtung der Universität sind derzeit die Fachbereiche angehalten, von innen heraus fachkulturspezifische Profile und Strategien mit Bezug auf Diversität zu erarbeiten.
Unter der Perspektive der Entwicklung einer fachbereichsbezogenen Diversity-Strategie trafen sich Ende Juni 2018 am Fachbereich Kulturwissenschaften Vertreter*innen aller Statusgruppen – Studierende, Lehrende, Forschende und Verwaltungsmitarbeitende – zu einem ganztägigen Auftaktworkshop. Eingeladen von der Dekanin des Fachbereichs 9 beschäftigten sich rund 30 Teilnehmende mit dem Thema „Diversity und Strategieentwicklung am Fachbereich Kulturwissenschaften“ und diskutierten inhaltliche und strategische Ansatzpunkte für eine (Weiter-)Entwicklung der Diversity-Prozesse am Fachbereich. Einführend bot ein Vortrag zum Stand der Diversity-Prozesse an deutschen Hochschulen und an der Universität Bremen Impulse für die Auseinandersetzung und Reflexion.
In fünf moderierten Themengruppen zu den Bereichen Beratung, Lehre und Studium, Forschung, Verwaltung sowie Personaleinstellungen wurden Bestehendes, Gelingendes und Problemlagen eruiert. Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv über Bedarfe und Entwicklungspotentiale aus und überlegten konkrete Umsetzungsschritte, die im Plenum zusammengetragen wurden. Insgesamt zeigte sich bei dieser Auftakt-Veranstaltung, dass es auf allen Ebenen zahlreiche Fragen gibt im Zusammenhang mit Diversität. Dabei fokussierte jede Themengruppe andere Schwerpunkte, es wurden aber auch Gemeinsamkeiten deutlich hinsichtlich des Bedarfs nach besserer Information. In den Themengruppen wurden unter anderem das Schaffen einer diversitätssensiblen Kommunikationskultur aufgegriffen, kooperative Lehr-Lern- und Prüfungsformen diskutiert und der Wunsch nach diversitätssensiblen Weiterbildungen als Mittel zu organisationskulturellen Veränderungen geäußert. Mehrere Gruppen wünschten sich Sensibilisierungsworkshops zu Diversity, um die Frage, wie sie im Arbeitsalltag mit Vielfalt angemessen umgehen, konkret und lösungsorientiert thematisieren zu können.
Zugleich wurde deutlich, dass sich der Fachbereich Kulturwissenschaften bereits durch zahlreiche Bezüge zu Diversity auszeichnet und einschlägige Forschungen in Angebote und Maßnahmen einfließen lässt: Am Fachbereich versammelt sich eine Vielfalt an Fächern, die sich mit sozialer und kultureller Diversität befassen. Hier sind die Diversity Studies angesiedelt und die Expertin für Diversity, die beispielsweise die Ringveranstaltung „Diversity @ Uni Bremen“ in Zusammenarbeit der Konrektorin für Internationalität und Diversität organisiert und durchführt. Aus dem Fachbereich heraus werden auch Fortbildungen zum Umgang mit Diversität und Zertifizierungen zu Inter-/Transkultureller Kommunikation und Diversity Kompetenz entwickelt. Im Sommersemester 2018 wurde erstmals im Rahmen der Weiterbildung „Lehrkompetenz für die Erwachsenenbildung“ an der Akademie für Weiterbildung der Universität der Kurs „Umgang mit Heterogenität beim Lehren und Lernen“ durchgeführt – und soll zukünftig weitergeführt werden.
Auf die Gestaltung von Lehr-Lern-Räume bezogen ist die konzeptionelle Verbindung von Forschendem Lernen und Diversität ein besonderes Kennzeichen am Fachbereich Kulturwissenschaften: Das Projekt „e n t e r s c i e n c e“ fokussiert didaktische, konzeptionelle Aspekte und fragt nach Wechselbeziehungen zwischen Diversität und Forschendem Lernen als Lehr-Lern-Ansatz in Verbindung mit Partizipation (Satilmis 2018; Satilmis/Voss 2017). Auch das Projekt FLASP, Forschendes Lernen als Studiengangsprofil im BA Kulturwissenschaft, geht auf damit verbundene Fragen ein, nimmt hierbei insbesondere intermodulare Verbindungen in den Blick und zielt auf ein curriculares Konzept Forschenden Lernens für den Studiengang (Kaufmann/Koch 2018).
Diversity Praxis in Lehr-Lern-Räumen
Explizit ist Forschendes Lernen mit und zu Diversität im Masterstudiengang Transkulturelle Studien als Diversity-Modul verankert – bestehend aus einem Theorie- und einem Praxisseminar. Das auf dem Modul Transkulturelle Kompetenz aufbauende Modul setzt sich mit Fragen zu Diversität im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse auseinander und bildet Diversity-Kompetenzen in Form von wissenschafts- und praxisbezogenen Grundlagen aus. Im Theorieteil erarbeiten und diskutieren die Studierenden in Gruppen und im Plenum zentrale Diskurse und Konzepte, lernen Diversity anhand zentraler Texte als komplexes Forschungs- und Arbeitsfeld kennen. Im Praxisteil üben sie sich darin den Transfer theoretischer Ansätze in verschiedenen Praxisfeldern zu erproben und erarbeiten Konzepte dafür. Auf diese Weise eignen sie sich sowohl fachliche Kompetenzen für Diversity-Forschungen an als auch Schlüsselqualifikationen für die Berufspraxis (v.a. in Sozial-, Kultur-, Bildungs-, Gesundheitsbereichen).
Die Vermittlung von Diversität als Inhalt ist in diesem Modul grundlegend, um ein Bewusstsein für soziale Vielfalt und gesellschaftliche Diversifizierungsprozesse zu entwickeln, Studierende in ihren Sozial- und Schlüsselkompetenzen zu stärken und diversitätsbezogene Analyse- und Handlungskompetenzen zu vertiefen. Darüber hinaus geht es darum, methodische Diversität im Sinne von Methodenvielfalt anzuregen und Theorie-Praxis-Transferfähigkeiten auszubilden.
Zentrales Anliegen des Praxisseminars ist es, den Studierenden Einblicke in die Diversity-Arbeit zu ermöglichen und vielfältige Praxisbezüge zu eröffnen. Daher werden die Studierenden entsprechend dem Ansatz des Forschenden Lernens angehalten, in Gruppenarbeit eigene Ideen zu entwickeln und dazu Diversity-Konzepte für die Praxis zu entwerfen. Diese werden beispielsweise in Form von Workshops peer-to-peer und auch öffentlich angeboten. Die Gruppen können verschiedene Schwerpunkte und Kooperationspartner*innen wählen und ihre Projekte an unterschiedlichen Orten (Bremen und umzu) umsetzen.
Bezugnehmend auf die Public und Engaged Anthropology (vgl. Lassiter 2005; Low/Merry 2010; Besteman 2013) zielt das Modul auf Kooperation und Vernetzungen zwischen kulturwissenschaftlicher Forschungen und Praxisfeldern in der Öffentlichkeit. Die Studierenden sollen empirisch-angewandt und kollaborativ mit den (in der Regel nicht-wissenschaftlichen) Beteiligten arbeiten, um deren Perspektiven zu erkunden sowie deren Bedarfe und Probleme besser zu verstehen. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit und die Übertragung von konkreten Fragen, die die Kooperationspartner*innen bewegen und für die sie den Austausch mit Expert*innen und kulturwissenschaftlichen Wissensbeständen wünschen. Die von den Studierenden gewählten Praxiskooperationen dienen nicht nur dem Austausch und dem Perspektivwechsel, sondern beinhalten auch Sozial- und Gesellschaftskritik und werden von den Praktiker*innen oftmals als aktive Unterstützung empfunden.
Mit dem Diversity-Modul bekommen die Studierenden zudem Anregungen für berufliche Perspektiven, was insbesondere für die fortgeschrittenen Masterstudierenden, die das Schwerpunktmodul adressiert, von hoher Relevanz ist. Sie können im Rahmen ihrer Projektarbeit Projektmanagement einüben, lernen kooperieren (auch außerhalb des universitären Kosmos) und sich mit Praktiker*innen vernetzen, und erhalten auf diese Weise Zugang zu akademischen bzw. berufsbezogenen Netzwerken. Die Vernetzung mit Praktiker*innen gewährt Einblicke in Berufsfelder, die den Studierenden helfen können sich beruflich zu orientieren. Umgekehrt erlangen das Seminar und dessen Inhalte öffentliche Strahlkraft sowie Wirksamkeit über die Akademie hinaus; diverse Anfragen aus der Praxis nach einer Zusammenarbeit und nach Diversity-Schulungen verweisen darauf (und einige Projekte der Studierenden werden über das Seminar hinaus fortgeführt).
Perspektivenvielfalt durch Teamteaching
Die Diversity-Praxis Veranstaltung wird – aufgrund des hohen Arbeitsaufwands für die Lehrenden und der großen Nachfrage seitens der Studierenden – im Teamteaching konzipiert und durchgeführt. Das Teamteaching ist bekannt als eine Lehrmethode, um in größeren Lerngruppen auch Einzelförderung zu ermöglichen und binnendifferenzierend arbeiten zu können (ausführlicher dazu bspw. Kricke/Reich 2016). Nach der Vermittlung von erstem Orientierungswissen im Plenum werden in der Differenzierungsphase spezifische Bedarfe und Interessenschwerpunkte der Studiereden aufgegriffen; diese Methode eignet sich deshalb besonders in größeren und heterogenen Arbeitsgruppen.
Gleichwohl dient das Teamteaching nicht nur der gegenseitigen Ergänzung und Entlastung der Lehrenden und der passgenaueren Förderung der Studierenden, sondern es geht insbesondere auch darum, den Studierenden durch den Umgang mit Differenzen und den Synergien in der Teamarbeit intensive Austauschmöglichkeiten und Reflexionsräume peer-to-peer wie auch mit den Lehrenden zu bieten und sie mit verschiedenen Perspektiven vertraut zu machen. Beim Diversity-Praxis Modul wird darauf abgezielt, Studierende intensiver bei ihren Praxisprojekten zu begleiten, zugleich ist es auf diese Weise möglich, auf die vielfältigen Fragen, die in der konkreten Umsetzung anfallen, konkret einzugehen.
Gerade bei praxisorientierten Veranstaltungen, die Forschungs- und Berufsorientierungen verbinden und kontinuierliche Reflexionsschleifen und Feedbacks umfassen, erscheint das Teamteaching für alle Beteiligten sinnvoll und gewinnbringend: Die Studierenden profitieren von der Perspektivenvielfalt und der Pluralität an Zugängen, die die Lehrenden mitbringen (dies geht auch aus den Evaluation des Seminars deutlich hervor). Überdies kommen den Studierenden die verschiedenen Kooperationszusammenhänge und Kontakte in die Praxis zugute, über die Lehrende durch Forschungs- und Projekterfahrungen verfügen. Im Idealfall sind Lehrende „Türöffner*innen“, indem sie den Studierenden bewährte Kontakte vermitteln und ggfs. auch beim Berufseinstieg behilflich sind.
Auch für die Institution bzw. für institutionelle Entwicklungsprozesse ist das Teamteaching gewinnbringend, weil die Lehrenden dabei stärker im Austausch miteinander sind, didaktisch voneinander lernen und auf diese Weise fach- und studiengangsbezogene Fragen und Probleme auf kurzem Wege angehen können. Durch die intensivere, prozessorientierte Betreuung und Begleitung der Studierenden in ihren Lernentwicklungen sowie die Möglichkeit auf individuelle Lerntempi und spezifische Bedarfe eingehen zu können, lassen sich die Studienerfolgschancen verbessern – und möglicherweise auch Studienabbrüche verhindern; auch dieser Aspekt wird in den Evaluationen und Seminarreflexionen genannt.
Offen bleibt die Frage der Anerkennung der Leistung beim Teamteaching, denn über das Lehrdeputat können sich die Lehrenden bei einer Veranstaltung mit 2 SWS nur die Hälfte, also 1 SWS, anrechnen lassen – auch wenn sie durchweg beide in der Veranstaltung anwesend sind und die Studierenden gleichermaßen betreuen. Dies entspricht jedoch nicht den tatsächlich erbrachten Leistungen. Gerade am Anfang haben Lehrteams einen deutlichen Mehraufwand, weil eine grundlegende Verständigung über Lehrinhalte und -methoden erforderlich sowie gemeinsame Planungs- und Abstimmungsprozesse notwendig sind. Einzig der Aufwand bei den Korrekturen und dem Feedback von Hausarbeiten reduziert sich etwas; wobei auch das genauer Absprachen bedarf, beispielsweise bezüglich der Kriterien und der Gewichtung der zu benotenden Leistungen. Solche Absprachen sind mitunter zeitaufwändig und verlangen ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und gegenseitigem Vertrauen. – Vor diesem Hintergrund wäre es lohnens- und wünschenswert, das Teamteaching auch unter dem Gesichtspunkt Diversity genauer zu betrachten und mögliche Alternativen in der Anrechnung in einem größeren Rahmen zu diskutieren.
Forschendes Lernen in den Geisteswissenschaften
Konzepte, Praktiken und Perspektiven hermeneutischer Fächer
– Für eine Weiterentwicklung der universitären Lehre
– Die Perspektive der Geisteswissenschaft
– Einführung und Überblick
Der Sammelband bezieht sich auf eine Lücke in der neueren Literatur zum Forschenden
Lernen: die Sicht der Geisteswissenschaften. Er veranschaulicht in zwölf Kapiteln die Fülle an hermeneutischen, geisteswissenschaftlichen Ansätzen und bietet Impulse für die innovative Gestaltung von Hochschullehre und Studium durch Forschendes Lernen.
Der Inhalt:
– Grundlegungen und Querschnittsthemen
– Forschendes Lernen mit Schwerpunkt auf Textarbeiten
– Forschendes Lernen mit Schwerpunkt auf empirisch-praktische Projekte
Ausblick
Die Tatsache, dass die Studierendenschaft im Zuge der Bildungsexpansion diverser geworden ist, bildet sich noch nicht im Lehrgeschehen ab und auch nicht bei den Lehrenden. Deshalb ist eine stärkere Diversitätsorientierung und Pluralisierung der Lehrendenschaft ein Desiderat, das im Zusammenhang mit der Öffnung und Demokratisierung des Wissenschaftsbetriebs steht. Das bedeutet auch, dass Diversity nicht nur als Schlagwort und im Sinne einer „performance culture“ (Ahmed 2012) genutzt werden sollte, sondern mit Inhalten zu füllen und in konkrete Arbeitsschritte zu überführen ist. Andernfalls, darauf verweist Sara Ahmed in ihrer Studie, besteht die Gefahr, dass Diversitätskonzepte vor allem die Wahrnehmung der institutionellen Dominanz ändern, nicht aber die dahinterstehenden realen Probleme angehen. Mit ihren empirischen Analysen kritisiert sie bestehende Dominanzkulturen im Wissenschaftssystem und fordert dazu auf, die gängige Praxis der Be- und Ent-Nennung im Rahmen von Diversity-Maßnahmen im Hochschulkontext genauer unter die Lupe zu nehmen.
Für den Fachbereich Kulturwissenschaften bedeutet dies, wie mit der Diversity-Auftaktveranstaltung und der damit verbundenen Strategieentwicklung begonnen, die zahlreichen Diversity-Aktivitäten konsequenter zu bündeln und diese intern wie auch extern zu vermitteln. Dies ist ein grundlegender Schritt, um die vielfältigen Herausforderungen in der Hochschulpraxis und im Lehr-Lern-Alltag lösungsorientiert anzugehen, hierbei die Idee der Hochschulöffnung als einen fortwährenden und vielschichtigen Prozess in Verbindung mit Diversität zu begreifen und mit Leben zu füllen.
Literatur:
- Ahmed, S. (2012): On Being Included. Racism and Diversity in Institutional Life. Durham and London: Duke University Press.
- Bender, S.-F., Schmidbaur, M. & Wolde, A. (Hrsg.; 2013): Diversity ent-decken. Reichweiten und Grenzen von Diversity Policies an Hochschulen. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
- Besteman, C. (2013): Three Reflections on Public Anthropology. In Anthropology Today, 29 (6), S. 3–
- Kaufmann, M. E. (2016): Hype um Diversity – cui bono? Diversity in Unternehmen und an Hochschulen – aus der Perspektive intersektioneller Diversity Studies. In P. C. Pohl & H. Siebenpfeiffer (Hg.), Diversity Trouble. Vielfalt – Gender – Gegenwartskultur. Berlin: Kulturverlag Kadmos, S. 83–
- Kaufmann, M. E. (2018): Communities of Practice. Forschendes Lernen in Kulturwissenschaft und Ethnologie. In M. E. Kaufmann, A. Satilmis & H. A. Mieg (Hrsg.), Forschendes Lernen in den Geisteswissenschaften. Konzepte, Praktiken und Perspektiven hermeneutischer Fächer. Wiesbaden: Springer VS, S. 169–190.
- Kaufmann, M. E. & Koch, H. (2018): Forschendes Lernen in der curricularen Profilbildung. In M. E. Kaufmann, A. Satilmis & H. A. Mieg (Hrsg.), Forschendes Lernen in den Geisteswissenschaften. Konzepte, Praktiken und Perspektiven hermeneutischer Fächer. Wiesbaden: Springer VS, S. 79–102.
- Kaufmann, M. E. & Satilmis, A. (2018): Hochschulöffnung intersektionell?! – Konzeptionelle Überlegungen zur Gestaltung von diversitäts- und ungleichheitssensiblen Lehr-Lern-Räumen. In I. Buß, I., Pohlenz, P., Erbsland, M. & Rahn, P. (Hrsg.), Öffnung von Hochschulen: Impulse zur Weiterentwicklung von Studienangeboten, Wiesbaden: Springer VS, S. 215–233.
- Klein, U. & Heitzmann, D. (Hrsg., 2012): Hochschule und Diversity. Theoretische Zugänge und empirische Bestandsaufnahme. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
- Krempkow, R., Pohlenz, P. & Huber, N. (Hrsg., 2014): Diversity Management und Diversität in der Wissenschaft. Bielefeld: UVW.
- Kricke, M. & Reich, K. 2016: Eine neue Kultur des Lehrens und Lernens. Weinheim und Basel: Beltz.
- Lassiter, L. E. (2005): Collaborative Ethnography and Public Anthropology. In Current Anthropology, Vol. 46, No. 1, S. 83–106.
- Low, S. & Merry, S. E. (2010): Engaged Anthropology. Diversity and Dilemmas. In: Current Anthropology, 51 (2), S. 203–
- Satilmis, A. (2018): Forschendes Lernen mit und zu Diversität. Impulse für diversitätsorientierte Lehr-Lern-Formen und Bildungsgerechtigkeit. In M. E. Kaufmann, A. Satilmis & H. A. Mieg (Hrsg.), Forschendes Lernen in den Geisteswissenschaften. Konzepte, Praktiken und Perspektiven hermeneutischer Fächer. Wiesbaden: Springer VS, S. 35–58.
- Satilmis, A. & Voss, M. (2017): „Exploring Diversity“ – Diversität und Forschendes Lernen in Lehr-Lern-Räumen entdecken und gestalten. In Magazin für Lehre und Studium an der Universität Bremen, S. 33–40.
- Webler, (2013): Umgang mit steigender Heterogenität bei Studierenden. In F. Gützkow & G. Quaißer (Hrsg.), Hochschule gestalten – Denkanstöße zum Spannungsfeld von Unterschieden und Ungleichheit. Bielefeld: UVW, S. 119–148.
- Wissenschaftsrat (WR, 2013): Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems. http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/3228-13.pdf. Zugegriffen 28.01.2017.
Über die Autorinnen:
Dr. Margrit E. Kaufmann, Bremen Senior Researcher, Ethnologin und Kulturwissenschaftlerin, leitet als wissenschaftliche Expertin Diversity-Projekte zum Forschenden Lernen und zum Umgang mit Diversität.
Ayla Satilmis, seit 2011 verantwortlich für das fächerübergreifende Projekt „e n t e r s c i e n c e“, lehrt und forscht zu hochschuldidaktischen und -politischen Themen; ihre Schwerpunkte liegen auf partizipativen, ungleichheitssensiblen Lehr-Lern-Konzepten, Forschendem Lernen in Verbindung mit Diversität sowie Antidiskriminierung als Berufsfeld.
Bildnachweise:
- Autorinnenfotos sowie Abbildungen 1 und 2: Margrit E. Kaufmann; Ayla Satilmis
- Abbildung 3: Springer VS