von Thomas Hoffmeister
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Das Programm „ForstA (Forschend Studieren von Anfang an)“ geht in die nächste Runde. Bereits zum zweiten Mal konnte sich die Universität Bremen im Bund-Länder-Programm „Qualitätspakt Lehre“ erfolgreich durchsetzen und mit „ForstAintegriert“ Fördergelder in Millionenhöhe einwerben. „ForstAintegriert“ wird im Januar 2017 starten und schließt sich direkt an das Vorgängerprojekt „ForstA“ an. „ForstAintegriert“ gibt uns vier weitere Jahre bis Ende 2020 die Gelegenheit, unsere Universität als die „Universität des Forschenden Lernens“ nach innen und außen zu profilieren. Vor diesem Hintergrund wollen wir mit der vorliegenden Ausgabe anhand von Best Practice-Beispielen, die oftmals im Kontext von „ForstA“ entwickelt wurden, beleuchten, wie Forschendes Studieren an der Universität Bremen umgesetzt wird. Dabei spannen wir den Bogen von einer von Studierenden entwickelten App für Smartphones zur interkulturellen Verständigung für Geflüchtete bis zur Anwendung der Design-Based Research-Methodologie in der Didaktik. Im Einzelnen präsentieren wir Ihnen Folgendes:
Wie Forschendes Studieren in der Didaktik der romanischen Sprachen mit der Design-Based Research-Methodologie implementiert werden kann, beschreibt Christian Bäker in seinem Artikel. Mithilfe dieses Werkzeugs wird angestrebt, Studierenden frühzeitig Forschungsmethoden zu vermitteln und sie in Forschungsprozesse einzubinden. In ihrem Bericht über das „ForstA“-Projekt „Casus: Förderung der Reflexionskompetenz durch erziehungswissenschaftliche Kasuistik in der Studieneingangsphase“ reflektieren Anna Schütz und Till-Sebastian Idel über Professionalisierung und Forschendes Studieren.
Ein anderes Projekt aus der Säule 2 zur Reform der Studieneingangsphase kommt aus der Biologie: „BioScientix – Gestaltung einer Lernumgebung zur Entwicklung und Vertiefung fachbezogenen didaktischen Handelns“. Tanja Barendziak und Doris Elster beschreiben in ihrem Artikel, wie die stärkere Vernetzung der fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Studienelemente durch sogenannte Erklärvideos gelingen kann. Im Zuge eines weiteren Projekt-Berichts ziehen Marcus Callies, Katrin Mutz und Cordula Voigts Zwischenbilanz. „Forschendes Studieren und Lernen mit linguistischen Daten“ hilft Studierenden der französischen und englischen Sprachwissenschaft, schon in der Studieneingangsphase eigene kleine Forschungsprojekte durchzuführen, indem der Umgang mit empirischen Daten gefördert wird.
Der Beitrag von Hauke Schmidt und Lennard Türk beschreibt, wie auf Initiative des StugAs Soziologie die Ringvorlesung „Spezielle Soziologien im Überblick“ ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile wird die Veranstaltung vom Institut für Soziologie organisiert. Der Beitrag zeigt, wie Lehrveranstaltungen aus studentischem Engagement entstehen können. Über Erfolgsaussichten für Forschendes Lernen in Massenveranstaltungen schreiben Jonas Frischkorn und Martin G. Möhrle. Im Projekt „Marketing R³“ lernten die Studierenden in den drei Phasen Recherche, Rezeption und Reflexion wesentliche Aspekte des Forschenden Lernens kennen.
Einen weiteren Beitrag von Seiten der Studierenden haben Hong Yin Ngan, Anna Lifanova, Sabrina Rahman und Alexandra Okunewitsch verfasst. Die Digital-Media-Studentinnen berichten von einer Smartphone-Anwendung, die den interkulturellen Austausch von jungen Menschen unterstützen soll. Abschließend beleuchten Ulrike Lahn, Susanne Maaß und Gabriele Bolte das Thema „Nachbarschaftsportal zu Wohnumwelt und Wohlbefinden im Quartier: Partizipative Technikentwicklung für und mit ältere/n Menschen“. In Form eines kooperativen Projektseminars der Fachbereiche 3 und 11 zeigten sie mit konkretem Praxisbezug, wie Forschendes Lernen verwirklicht werden kann.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und neue Einblicke bei der Lektüre.
Thomas Hoffmeister ist Konrektor für Lehre und Studium an der Universität Bremen
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- Thomas Hoffmeister (Universität Bremen)