ForstA Projekt der Fremdsprachendidaktik Englisch zieht Bilanz – Evaluation des Projekts „Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität und Differenzierung“

von Fatou Julia N‘Jie und Lena Schuett

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Der vorliegende Beitrag nimmt das von der Arbeitsgruppe Fremdsprachendidaktik Englisch an der Universität Bremen getragene Projekt „Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität und Differenzierung im Englischunterricht“ in den Blick, welches in dem Zeitraum 10/2013 bis 03/2015 durch ForstA-Mittel gefördert wurde (siehe http://blogs.uni-bremen.de/resonanz/2014/10/06/fremdsprachendidaktik-englisch). Zum jetzigen Zeitpunkt läuft es seit knapp drei Jahren (einschließlich Vorgängerprojekt). Im Rahmen der Projektlaufzeit konnten wesentliche Aspekte des Projekts evaluiert und weiterentwickelt werden, sodass sich das Projekt nun in der Phase der Implementierung in den Regelbetrieb befindet. Im Folgenden werden relevante Evaluationsergebnisse sowie die einzelnen Projektbausteine, die nachhaltig in die Studienstruktur des  Bachelorstudiengangs English Speaking Cultures mit Lehramtsoption implementiert werden, diskutiert.

Projektbeschreibung

Das ForstA Projekt „Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität im  Englischunterricht“ ist verankert in der Studieneingangsphase der Fremdsprachendidaktik Englisch für Studierende im Studiengang BA English-Speaking Cultures mit Lehramtsoption. Es dient der frühen Einübung eines forschenden Habitus („reflective practitioner“) und setzte curricular bisher an der Stelle des ersten fachbezogenen Praxiskontakts der Lehramtsstudierenden an. Die Studierenden setzen sich im Rahmen des Projekts mit dem Oberthema „Umgang mit Heterogenität im Englischunterricht“ auseinander und werden so mit aktuellen Herausforderungen an zukünftige Englischlehrkräfte konfrontiert.

Die Studierenden erforschen im Rahmen des Projekts mithilfe von selbstentwickelten, fachspezifischen Fragestellungen die Unterrichtspraxis im Fach Englisch an Bremer Oberschulen und werden dabei durch studentische Coaches unterstützt. Die Mikroforschungsprojekte, die während der Praxisphase (in der Regel im Wintersemester) entstehen, werden anschließend im Rahmen einer Arbeitstagung (in der Regel im Juni/Juli) präsentiert, um auf dieser Grundlage einen Austausch zwischen Studierenden
und Bremer Lehrkräften zu ermöglichen. Die Arbeitstagung findet mittlerweile jährlich statt und konnte insbesondere durch das ForstA-Projekt erfolgreich in die Studienstruktur implementiert werden. Das Projekt fördert damit die Theorie-Praxis-Rückkopplung sowie die Verknüpfung der ersten Phase der (Englisch-)Lehrerausbildung an der Universität Bremen mit der Berufspraxis.

Im Folgenden sollen zunächst die einzelnen Projektbausteine vorgestellt werden, bevor auf zentrale Evaluationsergebnisse sowie auf daraus resultierende (Weiter-)Entwicklungen des Projekts eingegangen wird.

Projektbausteine

Das Projekt setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen, die passgenau aufeinander abgestimmt sind und gemeinsam zu der Umsetzung des ForstA-Projekts in der Fremdsprachendidaktik Englisch sowie der Einlösung der hohen Ansprüche, die das Konzept des forschenden Studierens mit sich bringt, beitragen. Im Folgenden werden die einzelnen Projektbausteine, die nachhaltig in die Studienstruktur des Bachelor English-Speaking Cultures implementiert werden, vorgestellt.

Abbildung 1: Forschungszyklus ForstA.

Abb. 1: Forschungszyklus ForstA.

Mikroforschungsprojekte

Die Bachelor-Studierenden des Studiengangs English-Speaking Cultures mit Lehramtsoption erfahren im Rahmen der Lehrveranstaltung „Introduction to English Language Teaching Practice“ ihren ersten fachbezogenen Praxiskontakt. Während dieser Praxisphase generieren die Studierenden selbstständig eine Forschungsfrage zum Themenfeld „Umgang mit Heterogenität und Differenzierung im Englischunterricht“ und gehen dieser mithilfe eines geeigneten Forschungsdesigns nach. Die Studierenden sollen sich in diesem Zusammenhang intensiv mit dem bisherigen Forschungsstand zum Themenkomplex „Heterogenität im Englischunterricht“ auseinandersetzen, um Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis sowie mögliche Forschungslücken zu entdecken. Mithilfe von speziell geschulten Studierenden, die als Coaches fungieren, entwickeln die Bachelor-Studierenden ein Forschungsdesign und führen ihre Forschung in Kleingruppen im Englischunterricht durch. Die so entstandenen Forschungsergebnisse werden jährlich, in Form von Forschungspostern, auf der ForstA-Arbeitstagung präsentiert. Auf diese Weise werden die Ergebnisse der Studierenden entsprechend gewürdigt, kritisch reflektiert und in Kooperation mit Lehrkräften weiterentwickelt. Das ForstA-Projekt ermöglicht den Studierenden somit alle Phasen eines Forschungszyklus zu durchlaufen und schafft wichtige Grundlagen, um sie adäquat auf das Schreiben weiterer wissenschaftlicher, empirisch basierter Arbeiten vorzubereiten.

Für die anwesenden Lehrkräfte sind die Mikroforschungsprojekte der Studierenden insbesondere deswegen interessant, da im Lehreralltag in der Regel nicht ausreichend Zeit bleibt, den eigenen Englischunterricht zu reflektieren. Die Forschungsergebnisse bieten dementsprechend eine gute Grundlage für einen Dialog zwischen Lehramtsstudierenden und Lehrkräften.

Einsatz von studentischen Coaches

Die Bachelor-Studierenden werden bei der Durchführung ihrer Mikroforschungsprojekte durch speziell ausgebildete studentische Coaches unterstützt. Hierbei profitiert das ForstA-Projekt in der Fremdsprachendidaktik Englisch vom ForstA-Gesamtkonzept des Fachbereichs 10; beide sind inzwischen eng miteinander verzahnt. Insgesamt vier Studierende, vorzugsweise aus dem Masterstudiengang, durchlaufen das Coach-Ausbildungsprogramm der Studierwerkstatt am Fachbereich 10 und werden dort entweder als sogenannte Forschungscoaches oder als Präsentationscoaches ausgebildet. Aufgabe der Forschungscoaches ist es, sich schwerpunktmäßig mit der fachspezifischen  Forschungsmethodologie auseinanderzusetzen, um den Bachelor-Studierenden anschließend bei der Erstellung ihres Forschungsdesigns beratend zur Seite zu stehen. Die Präsentationscoaches eignen sich im Rahmen ihrer Ausbildung in der Schreibwerkstatt Wissen hinsichtlich der Gestaltung wissenschaftlicher Poster sowie der professionellen Aufbereitung und Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse an.

Arbeitstagung

In Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule (LIS), dem Zentrum für Lehrerbildung an der Universität Bremen (ZfL) und unterschiedlichen Schulbuchverlagen richtet die Fremdsprachendidaktik Englisch jährlich eine Arbeitstagung für Bremer Englischlehrkräfte, Studierende, Lehrende an der Hochschule und weitere Interessierte aus. Im Fokus der Arbeitstagung steht ebenfalls der Themenkomplex „Umgang mit Heterogenität und Differenzierung im Englischunterricht“. Ziel der Tagung ist ein praxisorientierter Austausch zwischen Lehrkräften und Vertretern der Universität, um die aktuelle Situation an Bremer Oberschulen für das Fach Englisch kritisch in den Blick zu nehmen und durch geeigneten Input voranzubringen.

Die letztjährige Arbeitstagung mit dem Titel „Materialflut im Lernbüro = Kommunikative Ebbe in der Klasse?“ im Mai 2014, wurde von ca. 70 Bremer Englischlehrkräften besucht. Als Referenten konnten wir Prof. Dr. Wolfgang Hallet (Universität Gießen), Wolfgang Biederstädt (Schulleiter und Lehrbeauftragter, Köln) und Susanne Quandt (Englischlehrerin KGS Hambergen, Niedersachsen) gewinnen. Zusätzlich wurde die Tagung von den Cornelsen Schulbuchverlagen unterstützt. Die Bachelor-Studierenden stellten wie auch in den vergangenen Jahren ihre Mikroforschungsprojekte vor, um diese mit den anwesenden Lehrkräften zu diskutieren. Insgesamt hat sich die jährlich stattfindende Arbeitstagung als adäquates Format erwiesen, um den Dialog zwischen Universität und Schule themenbezogen zu intensivieren. Die diesjährige Arbeitstagung findet am 01. Juli in Kooperation mit dem Schulbuchverlag Klett statt.

Workshops für Lehrkräfte

Durch den intensiven Austausch im Rahmen der Arbeitstagung hat sich ein „Arbeitskreis Englisch an der Oberschule“ etabliert. Die Treffen des Arbeitskreises finden in Form von Workshops statt, in denen Englischlehrkräfte oder auch Vertreterinnen und Vertreter der Universität über ihre eigenen Praxiserfahrungen im Fach Englisch berichten. Im Vordergrund der Workshops stehen Materialien für den Einsatz im differenzierenden Englischunterricht. Der erste Workshop im November 2014 wurde von Elisabeth Dose, einer Lehrkraft der Erich Kästner Schule in Hamburg, durchgeführt. Aufgrund der positiven Resonanz findet am 27. April 2015 der zweite Workshop des Arbeitskreises statt. Dr. Katharina Verriere (Universität Bielefeld) wird im Rahmen ihres Workshops „Sprechaufgaben im Englischunterricht für heterogene Lerngruppen“ in den Blick nehmen und entsprechende Materialien diskutieren. Zu den Workshop-Treffen sind auch Studierende herzlich eingeladen, da diese Form des Austausches den Studierenden wichtige und authentische Einblicke in die aktuelle Schulpraxis und somit in den Alltag von Bremer Englischlehrkräften gewährt.

Evaluation des Projekts

In diesem Abschnitt wird die Evaluation des ForstA-Projekts der Fremdsprachendidaktik Englisch dargelegt. Hierzu werden drei Perspektiven der beteiligten Akteure aufgezeigt. In einem ersten Schritt wird die Sichtweise der am Projekt beteiligten studentischen Coaches beleuchtet. In einem zweiten Schritt werden die Erfahrungen der Bachelor-Studierenden dargelegt. Schließlich erfolgt eine Einschätzung der projektverantwortlichen Mitarbeiterinnen.

Studentische Coaches

Wie oben beschrieben findet die Ausbildung und Einbindung der studentischen Coaches in enger Zusammenarbeit mit der Studierwerkstatt am Fachbereich 10 statt. So werden die Coaches, die für das ForstA-Projekt in der Fremdsprachendidaktik Englisch arbeiten, intensiv von der Studierwerkstatt nach einem siebenstufigen Bausteinprinzip ausgebildet. Die zwei Forschungscoaches und zwei Präsentationscoaches (s.o.), die Bachelor-Studierende in Kleingruppen betreuen und beraten, werden im Anschluss an ihren Einsatz von der Studierwerkstatt evaluiert. Wie dem Bausteinprinzip der Coach-Ausbildung zu entnehmen ist (vgl. Studierwerkstatt Universität Bremen 2013 ) besteht der letzte Baustein aus einer Reflexion. Zwei der Coaches aus dem vergangenen Durchlauf äußerten sich mündlich in einem persönlichen Gespräch zu ihrem Einsatz im Projekt. Zusätzlich wurden stichprobenartig schriftliche Stellungnahmen von einzelnen Coaches eingeholt.

Abbildung 2: Boxplotdiagramm zur Arbeit mit den Coaches im ForstA-Projekt der Englisch Fachdidaktik.

Abb. 2: Boxplotdiagramm zur Arbeit mit den Coaches im ForstA-Projekt der Englisch Fachdidaktik.

Grundlage der Reflexion waren folgende Leitfragen:
» Was waren ihre konkreten Aufgaben während des Einsatzes?
» War der Einsatz sinnvoll?
» Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den Studierenden?
» In welchen Bereichen müssten Veränderungen/Weiterentwicklungen stattfinden?

Die Gespräche mit den Coaches sind, neben der Reflexion der eigenen Leistungen, besonders entscheidend für die Weiterentwicklung des Projekts entscheidend, da die Ausbildung speziell für das ForstA-Projekt der Fremdsprachendidaktik Englisch entwickelt wurde. So ist es im Anschluss an das Projekt relevant zu erfahren, ob die Forschungscoaches den an sie gestellten Erwartungen gerecht werden konnten, ob  andere Fächer ebenso von ihrem Einsatz profitieren könnten und somit eine angestrebte Interdisziplinarität zwischen den einzelnen an ForstA-beteiligten Fächern umgesetzt werden kann.

Die Reflexion der Coaches aus dem WiSe 13/14 ergab, dass sie sich durch die Ausbildung der Studierwerkstatt gut auf ihren Einsatz im ForstA-Projekt in der Fremdsprachendidaktik Englisch vorbereitet fühlten, da durch die Tätigkeit zentrale Kompetenzen geschult werden konnten. Hierzu gehörten insbesondere das Anleiten von Gruppen, die Auseinandersetzung mit Forschungsmethodik und Präsentationsformen. Die Erwartung, dass die Coaches ein optimales Bindeglied zwischen den Studierenden und den Lehrenden darstellen würden, konnte somit weitestgehend erfüllt werden. Allerdings gaben die Coaches an, dass die Zusammenarbeit mit den Studierenden stark davon abhängig war, ob und inwiefern Studierende die Unterstützung der Coaches in Anspruch nahmen. Aufgrund des eingeschränkten Zeitmanagements einzelner Studierendengruppen war es für die Coaches häufig schwierig ihren Einsatz zeitlich genau zu planen. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass Forschungsprojekte, die durch die Coaches betreut wurden, im Durchschnitt besser durchdacht und strukturierter waren, als Projekte, die ohne die Unterstützung von Coaches umgesetzt wurden. Der geäußerten Kritik von Seiten der Coaches wurde konstruktiv in der Weiterentwicklung des Projektes begegnet (s.u.).

Bachelor- Studierende

Wie oben beschrieben, sind die Bachelor-Studierenden in ihrer Studieneingangsphase am Projekt beteiligt. Diese Studierenden wurden im Anschluss an ihren ersten Praxiskontakt im WiSe 13/14 mithilfe eines Fragebogens befragt. Der Fragebogen bestand aus  endpunktbenannten Likertskalen (fünf-stufig von „stimmt gar nicht“ bis „stimmt total“) und geschlossenen Items.

Abbildung 3: Boxplotdiagramm zur Evaluation der Projektarbeit.

Abb. 3: Boxplotdiagramm zur Evaluation der Projektarbeit.

Der Fokus lag auf folgenden Aspekten:
» Einschätzung und Haltung gegenüber Heterogenität und Inklusion
» Verständnis von potentiell binnendifferenzierenden Methoden und Sozialformen
» Evaluation der Projekt-Arbeit
» Evaluation der Arbeit mit den Coaches

Die Studierenden bewerteten die Zusammenarbeit mit den Coaches als insgesamt mittelmäßig bis gut. Besonders die Frage nach der prinzipiellen Zusammenarbeit mit den Coaches fand mitunter eine maximale („stimmt total“) Zustimmung. Die Präsentationscoaches wurden etwas besser als die Forschungscoaches bewertet (siehe Abbildung 2).

Im Vergleich zu der Arbeit mit den Coaches schneidet die Gesamtbeurteilung des Projektes aus Sicht der Studierenden etwas schlechter ab. Die Evaluation der Studierenden (siehe Abbildung 3) hat deutlich gezeigt, dass die Einbindung der Mikroforschungsprojekte in die Phase des ersten Praxiskontakts nicht von allen Studierenden als sinnvoll erachtet wird. Es wird auch deutlich, dass die Meinungen auseinandergehen, wenn nach dem recht frühen Zeitpunkt der Durchführung von Forschungsprojekten gefragt wird. Durch zusätzliche Frageitems zeigt sich, dass sich Studierende eine stärkere Vorstrukturierung sowie engere Vorgaben für die Umsetzung ihrer Forschungsvorhaben wünschen. Zusätzlich wurde der Wunsch nach einer engmaschigeren Betreuung und einem weiteren Zeitrahmen geäußert.

Die geäußerte Kritik von Seiten der Studierenden wurde konstruktiv vom Forst-A Projekt der Fremdsprachendidaktik Englisch aufgegriffen. Besonders der (frühe) Zeitpunkt der Durchführung von Forschungsprojekten wurde in der Konsequenz verlagert (siehe Weiterentwicklung des Projekts).

Projekt-Verantwortliche

Das ForstA-Projekt der Fremdsprachendidaktik Englisch (Säule 2) ist aus Sicht der Projekt-Verantwortlichen als positiv zu bewerten. Der Anspruch des Forschenden Studierens von Anfang an sowie die Kopplung von Theorie und Praxis konnte in dem Projekt umgesetzt werden. Die Rückmeldungen von den studentischen Coaches und den Bachelor-Studierenden bestätigen weitestgehend den Erfolg des Projekts; Herausforderungen und kritischen Anmerkungen wird in der Weiterentwicklung des Projekts konstruktiv begegnet (s.u.).

Die halbe Mitarbeiterstelle sowie die zusätzlichen Maßnahmen in Form von ForstA-Workshops und zusätzlichen Mitteln für den Einsatz von Coaches und die Ausrichtung von Tagungen konnten aus der Perspektive der Fremdsprachendidaktik Englisch wesentlich zur Implementierung des forschenden Lernens in die Studieneingangsphase beitragen. Die Projektlaufzeit mit 1,5 Jahren erscheint aus unserer Sicht jedoch als zu kurz (siehe hierzu Ausblick) und müsste mindestens eine doppelte Förderungszeitspanne umfassen. Schließlich soll der Punkt der geteilten Projektstelle angesprochen werden. Diese auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinende Entscheidung hat im Rückblick sehr zur Bereicherung des Projekts beigetragen. Das Projekt konnte durch die Besetzung von zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten enorm  profitieren; wichtige Projektentwicklungen konnten gemeinsam analysiert und Modifikationen der Projektbausteine konnten in einem gemeinsamen Reflexionsprozess durchgeführt werden.

(Weiter-) Entwicklung des Projekts

Die Umsetzung des Projekts erfolgt ab dem Sommersemester 2015 erstmals in  Anbindung an eine Lehrveranstaltung, in der schwerpunktmäßig differenzierende Materialien für den Englischunterricht theoretisch begründet erarbeitet und unter Einbezug erster studentischer Praxis-Erfahrungen sowie der hieraus resultierenden Kontakte mit Oberschullehrkräften erprobt sowie weiter entwickelt werden.

Die Studierenden sollen im Rahmen des Projekts weiterhin alle Phasen eines Forschungszyklus durchlaufen und ihre forschende Tätigkeit reflektieren. Dabei bleiben die ursprüngliche Struktur und die einzelnen Handlungsschritte erhalten. Jedoch hat sich in unseren bisherigen Evaluationen (s.o.) und im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts gezeigt, dass die Studierenden engere Vorgaben, eine stärkere Vorstrukturierung ihrer eigenen Forschungsvorhaben sowie mehr Zeit für die gesamte Durchführung benötigen. Dies soll durch die gezielte Anbindung an das stärker theoretisch ausgerichtete parallel stattfindende Fachdidaktik-Modul im 4. Semester unterstützt werden.

Zusätzlich ist eine deutlicher strukturierte Aufbereitung der Inhalte für die Bachelor-Studierenden vorgesehen. Diese sollen erstmals die Möglichkeit erhalten sich je nach eigenem Interesse von Beginn an verschiedenen vorgegebenen Unterthemen zum Themenkomplex „Heterogenität im Englischunterricht“ zuzuordnen, um leichter und gezielter zu einer eigenen Forschungsfrage zu gelangen.

Ausblick

Da die Finanzierung des Projekts durch ForstA-Mittel ab dem Sommersemester 2015 nicht mehr gewährleistet ist, sind wir umso glücklicher, dass wir dieses Jahr für die Teilnahme am „Lehren Kolleg“ der Alfred Töpfer Stiftung (www.lehrehochn.de) ausgewählt wurden. Die Teilnahme am „Lehren Kolleg“ ermöglicht uns die nachhaltige Implementierung des Projekts in die Studieneingangsphase erfolgreich umzusetzen. Darüber hinaus erhoffen wir uns durch den intensiven Austausch mit anderen  Projektteams des „Lehren Kollegs“ neue Impulse und bestenfalls sogar neue Kooperationspartner für unser Projekt zu gewinnen.

Insgesamt kann das ForstA-Projekt als ein wichtiger Beitrag für die Umgestaltung der Studieneingangsphase im Bereich der Fremdsprachendidaktik Englisch betrachtet werden. Durch das Projekt ist es gelungen alle Phasen der Lehreraus- und -weiterbildung sinnvoll miteinander zu verknüpfen und so eine Theorie-Praxis-Rückkoppelung zu gewähren, die insbesondere für Lehramtsstudierende zentral erscheint.

Über die Autorinnen:

Fatou Julia N’Jie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fremdsprachendidaktik Englisch (FB10) und ist seit April 2014 für das Projekt „Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität im Englischunterricht“ im Rahmen der ForstA-Säule 2 zuständig.

Lena Schuett war als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fremdsprachendidaktik Englisch (FB10) für die Anfangsphase des Projekts verantwortlich und steht weiterhin beratend zur Seite.

 

 

Bildnachweis:

  • Autorinnenfotos: Fatou Julia N’Jie (privat); Lena Schuett (privat)
  • Abb. 1: Fatou Julia N’Jie
  • Abb. 2/3: Katharina Verriere

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