Rv 11 – Dr. Christoph Fantini- Heterogenitätskaterogie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1)   Die in der Vorlesung angesprochenen Aspekte der Inszenierung und Zuschreibung von Jungen und Mädchen, sind meiner Meinung nach kritisch zu hinterfragen. Jungen seien selbstbewusster und Mädchen verstünden nichts von Naturwissenschaften, sind für mich Klischees, die es gilt aufzubrechen. Jungen und Mädchen haben unterschiedliche Eigenschaften. Auch Mädchen können „Jungen Eigenschaften“ haben und auch umgekehrt Jungen können „Mädchen Eigenschaften“ haben. Was ist überhaupt Jungen-/ Mädchentypisch? Es ist meines Erachtens zu einfach gesagt/gedacht, Jungen und Mädchen seien bestimmten Eigenschaften zuzuschreiben.

2) In meiner eigenen Grundschulzeit hatten meine Mitschülerinnen/ Mitschüler und ich das große Glück, meinen Vater in einer anderen Rolle, der Rolle des Deutschlehrers erleben zu dürfen. Unsere Lehrerin hat nach Unterstützung seitens der Elternschaft gefragt, um die Klasse in zwei Leistungsgruppen einzuteilen. Eine der Gruppen hatte Aufholbedarf und ging zur Klassenlehrerin, die Andere war auf dem Stand, auf dem sie uns haben wollte und ging zu meinem Vater. Hier wurden Texte vorgelesen/ zusammengelesen und Aufgaben bearbeitet. Ich kann mich erinnern, dass es für mich auch eine besonders aufregende Situation war, meinen Vater in dieser Rolle zu erleben. Wenn es unruhig und laut wurde, habe ich mich verstärkt dafür eingesetzt, dass es ruhiger wurde, damit mein Vater weiterhin gerne zu uns in die Lerngruppe kam und nicht abgeschreckt wurde.  Mein Vater war in seiner neuen Rolle nicht einer, der sich mit lauter Stimme vermochte durchzusetzen, wie unsere Lehrerin.

Auch wenn er nur für eine kurze Zeit unsere Lehrerin beim Deutschunterricht unterstützt hat, war es eine angenehm einprägsame Zeit meine Mitschüler/innen und mich. Vor allem bei meinen Mitschülern kam mein Papa gut an. Soweit ich mich erinnern kann, haben sie mich oft gefragt, ob er uns nicht mit auf Klassenfahrt begleiten könne.  So gesehen war es eine Bereicherung für alle Beteiligten.

 

3) Wie Gendersensibel ist das vorzufindende Unterrichtsmaterial? Wie werden Jungen und Mädchen dargestellt? Bietet das Material unterschiedliche Identifikationsmöglichkeiten für Jungen und Mädchen? Wie sieht die Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler aus?

In welchen Situationen spreche ich/ die Lehrkraft Schülerinnen und Schüler als Mädchen und Jungen an? Achte(t) ich/ die Lehrkraft auf inklusive Sprache?

Rv 10_ 24.06.19.- Dr. Elsabeth Hollerweger- Erlesene Geschlechter-Genderkompetenzen im Literaturunterricht

1) Meine bisherigen Erfahrungen im Bezug auf gendersensiblen Literaturunterricht basieren auf mein sechswöchiges Orientierungspraktikum und mein dreiwöchiges POE im Rahmen der inklusiven Pädagogik. Bei beiden Lerngemeinschaften, die ich kennenlernen durfte, wurde während der Frühstückspause immer aus einem Buch vorgelesen. Das war eines ihrer Rituale.

Ein Buch handelte von einer Kinder-Detektiven-Gruppe, die sowohl aus Jungen, als auch aus Mädchen bestand (an den genauen Buchtitel kann ich mich leider nicht mehr erinnern). Ich hatte nicht den Eindruck, dass den Jungen und Mädchen eine typische Jungen-/ Mädchen Rolle zugeschrieben wurden. Um jedoch dies beurteilen zu können, kannte ich das Buch nicht gut genug. Aber allein das nicht nur Jungen in der Detektiven Rolle zu finden waren, hatte schon mal einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen.

Ein anderes Buch war „Das Sams“. An einen Textauszug kann ich mich noch genau erinnern und zwar gab es dort eine Situation, bei der das Sams genauer von einem Jungen beschrieben wurde. Der Junge hat gerätselt, was das Sams für eine Person sei. Es schien, als sei das Sams weder Junge noch Mädchen, weder Mensch noch Tier.

 

2) Welche Bücher sind geeignet und welche sind nicht geeignet für einen gendersensiblen Literaturunterricht? Und warum?

Welche Rollen nehmen Mädchen und Jungen ein, bei der von den Kindern selbstausgewählten Literatur?

Mit welcher Rolle kann sich ein Kind identifizieren?

 

3) In der Praxis würde ich der Annahme, dass Jungen Lesemuffel und Mädchen Leseratten seien, wie folgt entgegenwirken: Kinder sind von Natur aus interessiert. Es liegt an mir bzw. an der Lehrkraft und seiner Umgebung, dass Interesse bei dem jeweiligen Kind zu wecken, egal ob Mädchen oder Junge.

Rv09: Prof. Dr. Lydia Murmann- „Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine besondere Rolle?“

Rv09: 17.06.19 – Prof. Dr. Lydia Murmann – „Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine besondere Rolle?“

 

  1. Das Fallbeispiel verdeutlicht meiner Meinung nach ganz gut, dass sich das Mädchen nicht interessengeleitet für eine der Aufgaben entscheidet, sondern vor dem Hintergrund der „sozialen Eingebundenheit“ (psychologisches Bedürfnis nach Deci und Rayan, 1993). Das Mädchen entscheidet sich gegen ihre eigentlichen Interessen, weil sie anscheinend die Gruppenzugehörigkeit wichtiger einstuft. Es kann aber auch sein, dass das Mädchen ein verzehrtes Selbstkonzept mit der Zeit entwickelt hat, weil ihr als Mädchen vorgelebt wird/wurde, das handwerkliche Sachen, Männer und Jungen Sache und nichts für Mädchen ist.
  1. Die didaktische Entscheidung der Lehrkraft, zwei verschiedene Aufgaben zur Wahl zu stellen, ist vom Ansatz her ein guter Gedanke, aber dadurch „Jungen- und Mädchengerechte Aufgaben“ zu differenzieren, nicht. Was sind schon „Jungen- und Mädchengerechte Aufgaben“? Dies ist eine sehr stereotypisierte Denkweise, die vermieden werden sollte.
  1. Mit dem Ziel des Kompetenzausgleiches impliziert die Lehrkraft durch die „gleichgerechte Genderaufteilung“ (Junge/Mädchen), eine bestimmte Zuschreibung. Die Lehrkraft hat dadurch ein bestimmtes Bild von den Fähigkeiten der Jungen und ein bestimmtes Bild von den Fähigkeiten der Mädchen. Die Schülerinnen und Schüler können dadurch in dem Glauben gehalten werden, nur weil sie ein Junge/ ein Mädchen sind, bestimmte Kompetenzen automatisch zu besitzen, was falsch ist. Es gibt Jungen, die nicht technikbegabt sind, genauso gibt es Mädchen, die technikbegabt sind. Wenn die Lehrkraft also davon ausgeht, dass Mädchen, weil sie Mädchen sind, nicht technikbegabt sind, und Jungen es sind, weil sie Jungen sind, dann wird das Selbstkonzept der Kinder (v.a. der Mädchen) nicht positiv beeinflusst, da die Mädchen eine Art dieser Zuschreibung unbewusst annehmen, es sei denn sie reflektieren und widersprechen das Vorhaben/die Begründung des Kompetenzausgleiches der Lehrkraft.
  1. Mögliche Forschungsfrage: Was sind die Themen im Sachunterricht, die Jungen und Mädchen interessieren? Gibt es häufige Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Eine Befragung der Schülerschaft und der Lehrkraft kann Sinn machen, um herauszufinden, ob gendersensibel unterrichtet wird und ob/wie die Kinder dies wahrnehmen.

Ringvorlesung mit Prof. Dr. Natascha Korff: Eine Schule für wirklich alle? Ziele, Herausforderungen, Beispiele

  1. Ein anschlussfähiger Aspekt kommt aus der Erziehungswissenschaft und beinhaltet einen der neun Prinzipien zeitgemäßer Grundschularbeit: Die „Chancengleichheit und Achtung vor dem Anderen“ (Leitkonzept zeitgemäßer Grundschularbeit aus http://grundschulverband.de/leitlinien 2017). Dabei geht es im Wesentlichen darum die Chancengleichheit und Teilhabe aller an den Errungenschaften unserer Gesellschaft zu ermöglichen, sowie die Achtung vor der Individualität und die unveräußerlichen Rechten des jeweils Anderen zu stärken.
  2. Ein Positivbeispiel aus meiner bisherigen Praxiserfahrung ist der Jahrgangsübergreifende Unterricht, in der 1. bis 4. Klasse zusammen unterrichtet wurden. Mein Eindruck war es, dass die Kinder mehr Verantwortungsgefühl lernten und der Unterricht durch differenzierte Wochenplanarbeit zumindest im Ansatz erfolgreich umgesetzt wurde. Die Lehrkraft hätte meines Erachtens noch mehr Zusammenarbeit, anstelle Stillarbeit in den Vordergrund stellen können, um partizipatorische Lernerlebnisse zu schaffen, Teamfähigkeit und das Gemeinschaftsgefühl der Schülerinnen und Schüler zu stärken.
  3. Mein nächstes Ziel zur Reduktion von Barrieren an Schulen wird sein: Lernarrangements zu organisieren, bei denen ich meinen Unterricht (mit Hilfe eines kompetenten/ kooperativen Teams) auf die Vielfalt der Schülerschaft hin planen werde, um den Fokus auf die Interessen und Stärken des Lernenden zu lenken. Dadurch erhoffe ich Lernen mit positiven Gefühlen zu verbinden, ohne dabei Leistungsdruck und Wetteifer untereinander hervorzubringen, sondern die Entwicklungen des Einzelnen durch individuell angepasste Herausforderungen positiv zu beeinflussen.

Rv05 Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen

U2: In meinem bisherigen Praktikum in einer jahrgangsübergreifenden Grundschule in Bremerhaven-Lehe wurde den SuS nach Fertigstellung ihrer Wochenplanarbeit eine individuelle schriftliche Rückmeldung gegeben, die von der Lehrerin im Sitzkreis zusätzlich mündlich überliefert wurde, sodass jedem/jeder einzelnen Schüler/in im Klassenverband klar wurde, wo er/sie sich verbessert hat und woran noch gearbeitet werden muss.

U3: Folgende Forschungsfrage bezüglich des Bremer KompoLei-Modells wäre für mich relevant näher auf den Grund zu gehen: Wie Stufen die SuS die Leistungsbeurteilung seitens der Lehrkräfte ein?

U4: Unser Bildungssystem sortiert aus und kategorisiert. Chancengleichheit ist so gut wie nicht gegeben. H. Fend schrieb: „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheit“ ist fortan präsent. Das System Schule bleibt dadurch gleich. Wenn es das ist, was Schule heutzutage noch immer aufrechterhalten möchte, braucht es gewiss eine Erneuerung und ein Umdenken. Schule sollte meiner Auffassung nach nicht die Türen schließen, sondern offen halten, um den Markt der Möglichkeiten den die SuS zu offenbaren.

U1: Das in der Vorlesung gezeigte Ergebnis der Studie hat mir deutlich gemacht, dass der Bildungserfolg der Kinder weniger von dem Einfluss der Lehrkräfte abhängt als vermutet.

01.04.2019: Dr. Christoph Fantini – Allgemeine Einführung

Eines der zentralen Aspekte in dem Spannungsfeld zwischen Heterogenität und Homogenität bezieht sich auf eine spezifische Denkweise. Homogenität und Heterogenität müssen zusammen gedacht werden, nur so kann ein gelungener Umgang mit einer heterogenen Gruppe realisiert werden. Heterogenität ist als soziale Konstruktion zu verstehen. Im Kontext Schule oder auch Teamsport, habe ich die Erfahrung gesammelt, dass sich eine Gruppe viel mehr als eine Gemeinschaft und sich als ein unterstützendes Team (Together Everyone Achieves More) versteht, wenn sich innerhalb der (Lern)Gruppe -durch beispielsweise Kennlernspiele oder Projekte mit Teamgeist- ein Gefühl der Gemeinsamkeiten etabliert wird. Hierbei ist es hilfreich, wenn Unterschiede und Gemeinsamkeiten bzw. Stärken und Schwächen der Lernenden/Teilnehmer wahrgenommen und sinnvoll in den gemeinsamen Lernprozess eingebettet werden seitens der Lehrkraft/des Coaches, ohne dass dabei eine Bündnisbildung entsteht.

Wohlmögliche Beobachtungsaufgaben/ Forschungsfragen zum Spannungsfeld von Homogenität und Heterogenität für die noch bevorstehenden Schulpraktika könnten sein: Was initiiert die Lehrkraft, um das Gemeinsamkeitsgefühl der Klasse zu stärken? Und was wirkt dem wiederum nicht unterstützend entgegen? Welche Methoden werden innerhalb des Klassenverbandes angewandt, um die Stärken und Schwächen der Einzelnen in der Gemeinschaft hervorzuheben und sinnvoll einzusetzen, ohne dass eine Bündnisbildung entsteht?

Ausgezeichnet – „DAS“ Inklusionsprojekt in Barcelona

Im vergangenen Jahr bin ich in der GEW Zeitschrift der Ausgabe Dez. 2017 zu dem Thema „Soziale Situation der Studierenden“ im Kapitel Internationales auf folgendes gestoßen:

Das Auswertige Amt ehrte acht innovative Projekte im Juni 2017, die an Deutschen Auslandsschulen (DAS) realisiert wurden.

Unteranderem die „Deutsche Schule Barcelona“. Sie erhielt den ersten Preis für ihr Inklusionskonzept und wurde dotiert mit 10 000 Euro. Die Gelder flossen in die komplette Renovierung und Erweiterung der Mensa. Das preiswürdige Schulkonzept wurde realisiert durch die sogenannte „Entwicklungsgruppe Inklusion“, die sich zusammensetzt aus Lehrkräften, ErzieherInnen, Eltern und Mitgliedern des schulpsychologischen Beratungsteams. Alle sechs Wochen setzen sich die Verantwortlichen an den runden Tisch und erarbeiten Vorschläge, um Schülerinnen und Schülern mit mentaler, sozialer und körperlicher Beeinträchtigung aber auch Hochbegabung gut zu integrieren. Sie erarbeiteten gemeinsam einen Leitfaden für inklusives Arbeiten. Das Auswertige Amt lobte, dass mit System und mit Konsequenz Lernvoraussetzungen erfasst und individuell zugeschnittene Förderpläne dadurch erfasst wurden/ und noch werden (Erziehung und Wissenschaft, 12/2017).

Nachdem ich also auf diese Schule, per Zufall, aufmerksam geworden bin, habe ich mir überlegt, wie spannend es sein müsste, als noch Studierende in eine solche Schule Einblicke durch ein Auslandssemester zu erhalten.

Vielleicht überlegt auch ihr eine Auslandserfahrung im Rahmen eures  Studiums zu machen und verfügt sogar über spanisch Kenntnisse, dann hoffe ich euch eine mögliche / ausgezeichnete Schule vorgestellt zu haben, um später solche wertvollen Auslandserfahrungen in der vielleicht eigenen ausbaufähigen Heimat zu integrieren.  

 

Quelle: Erziehung und Wissenschaft 12/2017, Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

„Begabt“ Ein Film durch die Augen einer Schülerin

                                                               „Begabt“

                               Ein Film – Durch die Augen einer Schülerin

Der Film „begabt“ handelt von einem jungen Mädchen namens Mary, dass in Florida mit ihrem Onkel lebt und eingeschult werden soll. Sie will aber nicht in die Schule, weil sie schon ahnt, dass dort nur „Idioten“ sein werden. Ihr Onkel lässt Mary aber keine andere Wahl, als das zu durchleben, was alle anderen Kinder auch in ihrem Alter erleben. Er möchte nicht, dass sie keine Freunde hat. Er möchte, dass auch sie ganz „normal“ zur Grundschule geht und sich dort Sozialkompetenzen aneignet. Doch es dauert nicht lange, da erscheint Marys Großmutter und es kommt zu einem gerichtlichen Verfahren. Es wird um das Sorgerecht der kleinen Mary gestritten. Das Gericht soll entscheiden, wer besser für das Wohl der 5-jährigen Mary sorgen kann und ihr all das bieten kann, was sie für eine angemessene und individuell-förderliche Entwicklung braucht. Der ganze Prozess soll mit einer potenziellen Pflegefamilie gelöst werden. So sieht sich die kleine Mary zerrissen zwischen drei Welten.

Ich habe mir den Film mit meiner 13-jährigen Nachbarin und Mathe- Nachhilfeschülerin (7.Klasse) mit sonderpädagogischen Förderbedarf unter den Gesichtspunkten angeschaut, wie es sich wohl anfühlen muss in Mathe hochbegabt zu sein. Für meine Nachhilfeschülerin war die Hochbegabung der Mary zunächst einmal ein ganz klarer Vorteil mit einer unfassbar coolen Fähigkeit, dass sie sich wünschte auch so begabt in Mathe zu sein, wie Mary. Sie stellte sich vor, es ihren LehrernInnen und MitschülernInnen zu zeigen, sie zu überraschen und vom Gegenteil zu überzeugen, weil sie vermutet, dass ihre MitschülerInnen und LehrerInnen sonst nicht von ihr erwartet hätten in Mathe gut zu sein bzw. auf einmal brillant zu sein. Sie ging sogar so weit, dass sie sagte: „ Oh ey! Es gibt doch bestimmt Ärzte, die eine solche Gehirntransplantation vornehmen könnten, um den Hochbegabten, die nicht zufrieden sind mit ihrem Leben, einen Teil rausoperieren und denen hineinpflanzen, die sich wünschten ein bischen von ihrer Hochbegabung abzubekommen.“ Sie konnte sich also auch die andere Seite der Begabung vorstellen. Dass es nicht immer unbedingt einfach und ein Vorteil ist hochbegabt zu sein. Dass es sehr stark vom Umfeld abhängt, wie mit der Hochbegabung des Mädchens umgegangen wird. Und, dass jede Person eine andere Meinung und Stellung dazu einnimmt.

Nichtsdestotrotz habe ich meiner Mathe-Nachhilfeschülerin versucht Mut zu machen und aufzuzeigen, was für Stärken sie inne hat und diese fokussieren soll, um diese jetzt und v.a. später mit glücklichem Erfolg zum Ausdruck zu bringen.

Meine Vorerfahrungen zum Thema: Inklusion an Schulen

Vorerfahrungen zum Thema Inklusion an Schulen

 

Wenn ich an meine Grundschulzeit zurückdenke, kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich, so wie beispielsweise andere meiner Kommilitonen, zusammen mit Mitschülerinnen und Mitschülern mit impairment unterrichtet wurde und schon so wichtige Kompetenzen erlangen und erleben konnte, was für ein Verständnis sich hoffentlich für gelungene Inklusion aus Schülerperspektive von vornherein etablieren hätte können.

Meine Vorerfahrungen zum Thema Inklusion an Schulen bezieht sich lediglich auf das kürzlich absolvierte Orientierungspraktikum an der Marktschule in Bremerhaven-Lehe. Dort durfte ich beobachten, wie ein junges Mädchen im Rollstuhl mit ihren Klassenkameradinnen zusammen unbeschwert gespielt und gelacht hat und in diesem Moment so angenommen wurde wie alle anderen auch. In die Klassenfamilie, in der ich mit eingesetzt wurde, war ein Junge, der den Anschein erweckte, sich nicht gerne im Morgenkreis miteinzubringen und generell schien er eher in der Klassengemeinschaft unterzugehen oder stark aufzufallen, indem er seine Mitschülerinnen und Mitschüler ärgerte. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass der Schüler eine Hörschädigung hat. Initiiert durch die wiederholte Bitte -seitens der Lehrerin- gerichtet an die Mutter mit ihrem Sohn zum HNO Arzt zu gehen, änderte sich sein Verhalten schlagartig. Von fortan war er im Begriff von Hörgeräten und die Lehrerin von einem Sprechgerät, sodass er besser hörte, was im Unterricht besprochen wurde. Er bekam scheinbar mehr das Gefühl in die Klasse integriert zu sein und er wollte sich plötzlich auch mehr mitteilen. Ihm war förmlich die Freude im Morgenkreis im Gesicht geschrieben. Außerdem stand er noch nie zuvor so im Rampenlicht, wie an jenem Tag, an dem das Sprechgerät von Schüler/In zu Schüler/In weitergetragen wurde, damit auch er endlich alles verstünde, was seine Mitschülerinnen und Mitschüler zu erzählen hatten. Natürlich hatte er auch stark zu kämpfen mit der Umstellung, da es erstens eine Eingewöhnungszeit brauchte auf einmal so viele Geräusche gleichzeitig wahrzunehmen und intensiv zu hören und zweitens musste er sich in seiner Rolle in der Klassengemeinschaft neu definieren lernen. Besonders toll zu beobachten fand ich, wie seine Mitschülerinnen und Mitschüler damit umgegangen sind. Sie fanden es interessant und haben spielerisch überlegt, was für neue Möglichkeiten dieses Sprech-/Hörgerät mit sich bringt. Sie haben sich beispielsweise vorgestellt, dass wenn Fabian (*abgeänderter Name) zur Toilette geht, trotzdem mitverfolgen kann, was gesagt wird, dass es ähnlich sei wie ein „Walky-Talky“ und das wäre ja ziemlich cool. Die Schülerschaft fand es auch ziemlich cool, es selber mal für einen kurzen Moment tragen zu dürfen und haben gleichzeitig den Umgang mit dem Gerät kennenlernen dürfen. Fabian wurde also keinesfalls deswegen komisch angeguckt oder gar gehänselt; ganz im Gegenteil, alle wollten wissen, wie es ist damit umzugehen und wie es funktioniert mit dem Sprach- und Hörgerät.

Schluss Ends, die Erfahrungen, die ich in dieser Schule speziell in dieser Klassenfamilie machen durfte, waren bereichernd und haben mir nochmals gezeigt, dass Kinder oftmals einen ganz anderen Blick auf die Dinge haben, als Erwachsene oftmals denken.

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