Meine Vorerfahrungen zum Thema: Inklusion an Schulen

Vorerfahrungen zum Thema Inklusion an Schulen

 

Wenn ich an meine Grundschulzeit zurückdenke, kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich, so wie beispielsweise andere meiner Kommilitonen, zusammen mit Mitschülerinnen und Mitschülern mit impairment unterrichtet wurde und schon so wichtige Kompetenzen erlangen und erleben konnte, was für ein Verständnis sich hoffentlich für gelungene Inklusion aus Schülerperspektive von vornherein etablieren hätte können.

Meine Vorerfahrungen zum Thema Inklusion an Schulen bezieht sich lediglich auf das kürzlich absolvierte Orientierungspraktikum an der Marktschule in Bremerhaven-Lehe. Dort durfte ich beobachten, wie ein junges Mädchen im Rollstuhl mit ihren Klassenkameradinnen zusammen unbeschwert gespielt und gelacht hat und in diesem Moment so angenommen wurde wie alle anderen auch. In die Klassenfamilie, in der ich mit eingesetzt wurde, war ein Junge, der den Anschein erweckte, sich nicht gerne im Morgenkreis miteinzubringen und generell schien er eher in der Klassengemeinschaft unterzugehen oder stark aufzufallen, indem er seine Mitschülerinnen und Mitschüler ärgerte. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass der Schüler eine Hörschädigung hat. Initiiert durch die wiederholte Bitte -seitens der Lehrerin- gerichtet an die Mutter mit ihrem Sohn zum HNO Arzt zu gehen, änderte sich sein Verhalten schlagartig. Von fortan war er im Begriff von Hörgeräten und die Lehrerin von einem Sprechgerät, sodass er besser hörte, was im Unterricht besprochen wurde. Er bekam scheinbar mehr das Gefühl in die Klasse integriert zu sein und er wollte sich plötzlich auch mehr mitteilen. Ihm war förmlich die Freude im Morgenkreis im Gesicht geschrieben. Außerdem stand er noch nie zuvor so im Rampenlicht, wie an jenem Tag, an dem das Sprechgerät von Schüler/In zu Schüler/In weitergetragen wurde, damit auch er endlich alles verstünde, was seine Mitschülerinnen und Mitschüler zu erzählen hatten. Natürlich hatte er auch stark zu kämpfen mit der Umstellung, da es erstens eine Eingewöhnungszeit brauchte auf einmal so viele Geräusche gleichzeitig wahrzunehmen und intensiv zu hören und zweitens musste er sich in seiner Rolle in der Klassengemeinschaft neu definieren lernen. Besonders toll zu beobachten fand ich, wie seine Mitschülerinnen und Mitschüler damit umgegangen sind. Sie fanden es interessant und haben spielerisch überlegt, was für neue Möglichkeiten dieses Sprech-/Hörgerät mit sich bringt. Sie haben sich beispielsweise vorgestellt, dass wenn Fabian (*abgeänderter Name) zur Toilette geht, trotzdem mitverfolgen kann, was gesagt wird, dass es ähnlich sei wie ein „Walky-Talky“ und das wäre ja ziemlich cool. Die Schülerschaft fand es auch ziemlich cool, es selber mal für einen kurzen Moment tragen zu dürfen und haben gleichzeitig den Umgang mit dem Gerät kennenlernen dürfen. Fabian wurde also keinesfalls deswegen komisch angeguckt oder gar gehänselt; ganz im Gegenteil, alle wollten wissen, wie es ist damit umzugehen und wie es funktioniert mit dem Sprach- und Hörgerät.

Schluss Ends, die Erfahrungen, die ich in dieser Schule speziell in dieser Klassenfamilie machen durfte, waren bereichernd und haben mir nochmals gezeigt, dass Kinder oftmals einen ganz anderen Blick auf die Dinge haben, als Erwachsene oftmals denken.

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