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Beschreibung der Methode

Bei dieser Form der Methode sollen die Schüler*innen am Ende der Unterrichtsstunde im Plenum ein Feedback geben. Ziel ist es, dass die Meinungen untereinander ausgetauscht werden und bspw. der eigene Lernerfolg der Stunde benannt wird. So können mögliche Wünsche und Fragen, aber auch Konflikte, Probleme sowie Störungen geäußert und bei dem nächsten Ablauf berücksichtigt werden. Die Lernziele dieser Methode sind, dass sich die Schüler*innen zu inhaltlichen Themen oder zu ihrem Befinden in knapper Form äußern können. Des Weiteren können die Schüler*innen sachgerecht Feedback geben und ihre eigenen Aussagen in Bezug zu dem Feedback ihrer Mitschüler*innen reflektieren. Vorteil dieser Methode ist, dass alle Schüler*innen aufgefordert sind, ein Feedback zu geben. So erhalten auch die ruhigeren Schüler*innen Gelegenheit zur Äußerung und zugleich einen Überblick über die Meinungen der gesamten Gruppe ohne zwingend in längere Diskussionen einbezogen zu werden (Heinrich-Heine-Universität 2016, S. 12). Mithilfe des Feedbacks soll die Teamentwicklung gefördert werden. Durch den offenen und ehrlichen Austausch entsteht Transparenz im Unterricht (Reich 2012).

Ablauf der Methode

Zunächst wird den Schüler*innen die Methode „Blitzlicht“ erklärt, falls diese noch nicht bekannt ist.  Die Schüler*innen haben ein Zeitlimit von 1-2 Minuten, in denen sie ihr Feedback in jeweils 2-3 Sätzen als Ich-Botschaft äußern. Dabei werden die wesentlichen „Aha-Phänomene“ genannt. Hierbei werden die Schüler*innen aufgefordert, in eigenen Worten ihr Feedback zu formulieren und sich nicht nur dem Vorredner anzuschließen. Zudem ist es wichtig, dass es während der Feedbackrunde keine Diskussionen oder Zwischenrufe gibt, damit die Schüler*innen ungestört zu Wort kommen. Die Schüler*innen können ihr Feedback der Reihe nach äußern, wobei ein Sprechstein o. ä. weitergegeben werden kann, oder sich gegenseitig drannehmen (Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule 2023). Dabei begleitet die Lehrkraft den Lernprozess der Schüler*innen als Moderator*in und gibt selbst keine Impulse. Auch werden die Feedbackbeiträge der Schüler*innen von der Lehrkraft nicht unterbrochen oder kommentiert (Heinrich-Heine-Universität 2016, S. 12–13). Optional können die Kernaussagen stichpunktartig von der Lehrkraft, z.B. an der Tafel, gesammelt und visualisiert werden (Methodenkartei 2023). Zum Abschluss der Feedbackrunde kann die Lehrkraft ein Fazit ziehen. Ferner kann die Lehrkraft eine Diskussion stattfinden lassen und eine Rückmeldung zu möglichen Fragen oder Problemfeldern geben. Die Methode eignet sich gut bei einer Gruppengröße bis ca. 15 Schüler*innen. Hierbei beträgt der Zeitbedarf ungefähr 10 Minuten (Heinrich-Heine-Universität 2016, S. 12).

Benötigte Medien und Materialien

Für diese Methode sind Medien oder Materialien nicht zwingend erforderlich. Hilfreich ist jedoch ein Visualisierungsmedium. Somit ist eine spontane Durchführung der Blitzlichtmethode möglich (Heinrich-Heine-Universität 2016, S. 13).

Variation der Methode

Die Methode kann auch im digitalen Setting gut eingesetzt werden. Hierbei können die Schüler*innen ihr Feedback auch im Chat oder auf einem kollaborativen Whiteboard, wie z.B. Conceptboard, Miro oder Mural, notieren. Diese Form bietet sich vor allem an, wenn die Zeit knapp ist (Heinrich-Heine-Universität 2016, S. 13). Auch kann die Methode am Anfang genutzt werden, um mögliche Erwartungen der Schüler*innen bei einem neuen Thema abzufragen. Eventuelle Vorstellungen und Wünsche können so berücksichtigt werden. Während des Unterrichts kann die Methode ebenfalls angewendet werden, um vermuteten Störungen nachzugehen und diese aufzudecken, sodass eine ungestörte Lernatmosphäre wiederhergestellt werden kann (Methodenkartei 2023; Reich 2012).

Praxisbeispiel und Rückmeldung zur Methode

Die Studierenden haben die Rückmeldung gegeben, dass die Methode „Blitzlicht“ einen wertvollen Austausch ermögliche. Viel zu selten werde von der Lehrkraft ein Feedback am Ende der Unterrichtsstunde von den Schüler*innen eingeholt. Dabei sei gerade dieser Austausch enorm wichtig, um die Lehre optimal gestalten und die Schüler*innen so bestmöglich in ihrem Lernprozess begleiten zu können. Aus mangelnden Zeitgründen sei die Feedbackrunde am Ende der Unterrichtsstunde nicht immer möglich. Alternativ könne man den Schüler*innen einen Feedbackbogen zuhause online ausfüllen lassen.

Zuordnung zur AVIVA-Phase

Die Methode ist der Auswertungsphase im AVIVA-Modell vornehmlich zuzuordnen (Städeli et al. 2023).

Literatur

Heinrich-Heine-Universität (2016): Methodensammlung. Für Dozierende der Heinrich-Heine-Universität. Integrierte Qualitätsoffensive in Lehre und Studium. Online verfügbar unter https://www.diversity.hhu.de/fileadmin/redaktion/Diversity_Portal/Dateien/Methodenbuch_Stand151216.pdf, zuletzt geprüft am 02.03.2023.

Methodenkartei (2023): Blitzlicht – Methodenkartei. Online verfügbar unter https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/methode/blitzlicht/, zuletzt geprüft am 05.03.2023.

Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (2023): Methodensammlung. Online verfügbar unter https://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/methodensammlung/methodensammlung/uebersicht/index.html, zuletzt geprüft am 05.03.2023.

Reich, K. (2012): Methodenpool. Online verfügbar unter http://methodenpool.uni-koeln.de/blitzlicht/frameset_blitzlicht.html, zuletzt geprüft am 05.03.2023.

Städeli, C.; Maurer, M.; Caduff, C.; Pfiffner, M. (2023): Das AVIVA-Modell im Blended Learning. Transfer. Berufsbildung in Forschung und Praxis. Online verfügbar unter https://transfer.vet/das-aviva-modell-im-blended-learning/, zuletzt geprüft am 05.03.2023.

Lizensierung

Blitzlicht by Maylin Schröder is licensed under CC BY-NC-SA 4.0

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