Foto inklusive der Fotos auf den Dominosteinen von Sarah-Leonie Kues

Beschreibung der Methode

Die Domino Methode basiert auf dem Prinzip des bewegten Lernens und soll die Schüler*innen aktivieren. Hierbei müssen die Schüler*innen miteinander kommunizieren, um gemeinsam auf die Lösung zu kommen und die einzelnen Dominosteine am Ende zu einem Kreis zusammenzulegen, wodurch ihre Fähigkeit zu kommunizieren gestärkt wird. Die Schüler*innen befassen sich weitestgehend selbstständig mit dem Spiel und unterstützen sich untereinander. Die Lehrkraft erklärt nur vor Spielbeginn, wie das Spiel funktioniert und schreitet nur bei Komplikationen ein, um zu unterstützen. Dieses Spiel orientiert sich an der Domino Methode, die in dem Buch Methoden schnell zur Hand – 66 schüler- und handlungsorientierte Unterrichtsmethoden (Hugenschmidt und Technau 49) beschrieben ist, unterscheidet sich jedoch dahingehend, dass in der beschriebenen Methode die ganze Klasse das Domino gemeinsam löst und als kleine Aktivierung eingesetzt wird, wohingegen bei Hugenschmidt und Technau die Klasse in mehrere Kleingruppen eingeteilt wird und jede Gruppe ein Domino für sich löst (ebd.).

Ablauf der Methode

Zunächst erklärt die Lehrkraft, wie das Dominospiel funktioniert: Ein Dominostein liegt bereits in der Mitte des Raumes. Die Schüler*innen stehen in einem Kreis darum herum. Die restlichen Dominosteine werden an die Schüler*innen verteilt, sodass im Idealfall alle mindestens einen Dominostein haben, mit dem sie arbeiten können. Nun müssen die Schüler*innen miteinander kommunizieren, sodass sie gemeinsam herausfinden, welcher Dominostein oben bzw. unten an dem bereits liegenden Stein angelegt werden kann, sodass am Ende alles stimmig ist und aus den Dominosteinen ein Kreis entstanden ist.

Benötigte Medien und Materialien

Für das Domino müssen die Dominosteine für das jeweilige Thema erstellt werden. Idealerweise werden so viele Dominosteine angefertigt, wie Schüler*innen in der Klasse sind, damit alle mindestens einen Stein abbekommen. Pro Stein wird eine DinA4 Seite benötigt, die nochmals halbiert wird. Auf der oberen Hälfte findet sich ein Bild oder ein Begriff/ Wort/ Satz und auf der unteren Hälfte findet sich ein Begriff/ Wort/ Satz, der zu dem entsprechenden Bild/ Begriff/ Wort/ Satz auf der oberen Hälfte der nächsten DinA4 Seite passt. Damit die Dominosteine langlebiger sind, können die DinA4 Seiten noch laminiert werden.

Variation der Methode

Die Methode kann in diversen Fächern zu diversen Themen genutzt werden. In Englisch bieten sich vor allem Verben im Präsenz und den Vergangenheitsformen an. Aber auch zum Thema Verneinung oder Varianten mit Bildern zum Beispiel zum Thema Australien sind denkbar. In Geographie kann man beispielsweise Bilder der Umrisse von Ländern oder Bundesländern nutzen, die dann dem entsprechenden Namen des Landes bzw. Bundeslandes zugeordnet werden müssen. Zudem ist es auch denkbar, dass man das Spiel nicht mit der gesamten Klasse spielt, sondern die Klasse in Kleingruppen aufteilt, die jeweils ein Domino bekommen. 

Praxisbeispiel und Rückmeldung zur Methode

Im Praxisbeispiel wurde das Domino im Zuge einer Geschichtsstunde zum Thema Stadt im Hochmittelalter (8. Klasse) genutzt. Dabei waren jeweils auf der oberen Hälfte der Dominosteine Gebäude bzw. Orte oder andere Bilder zum Thema Stadt im Hochmittelalter abgebildet und auf der unteren Hälfte die Begriffe, die den Bildern auf den anderen Steinen entsprechend zugeordnet werden mussten. Das Spiel diente im Praxisbeispiel als Warm-up, um zunächst im Geschichtsunterricht anzukommen und sich auf das Thema Stadt im Hochmittelalter mit den korrekten Fachbegriffen einzustimmen.

Die Durchführung verlief wie erwartet. Die Schüler*innen (in dem Fall die Student*innen) haben miteinander kommuniziert und die Dominosteine der anderen Student*innen angeschaut, um herauszufinden, welcher Dominostein nun als nächstes oben bzw. unten an den bereits liegenden Steinen angelegt werden kann. Innerhalb von zwei Minuten war das komplette Domino gelöst. Die Student*innen vermittelten den Eindruck, dass das Spiel Spaß gemacht hat und eine gute Möglichkeit war, um sich auf das Thema der Stunde einzustimmen und einzulassen. Dies hat sich ebenfalls in der Rückmeldung zur gewählten Methode bemerkbar gemacht. Das Spiel wurde sehr positiv bewertet, da es eine gute Methode zum Einstieg in den Unterricht ist, gleichzeitig jedoch auch zur Aktivierung des Vorwissens genutzt werden kann. Darüber hinaus wurde zurückgemeldet, dass gerade bei dem kalten und grauen Novemberwetter und der Zeit des Seminars um 12 Uhr, das Spiel dazu diente sich zu bewegen, etwas warm zu werden und spielerisch ins Thema einzusteigen.

Zuordnung zur AVIVA-Phase

Das Domino lässt sich, wie bereits oben beschrieben, sowohl zur Phase Ankommen und einstimmen, sowie zur Phase Vorwissen aktivieren zuordnen. Darüber hinaus lässt sich das Domino nach der AVIVA-Methode dem indirekten Vorgehen zuordnen, da die Schüler*innen größtenteils selbstständig das Spiel lösen, nachdem die Lehrkraft nur kurz das Spiel erklärt bzw. anmoderiert und einen ersten Stein in die Mitte des Kreises legt, damit die Schüler*innen einen kleinen Anhaltspunkt haben, um mit dem Domino zu starten. Je nach Alter, Klassenstufe und Fach könnte hier auch entschieden werden keinen Anfangsstein in die Mitte zu legen, damit die Schüler*innen noch selbstständiger das Domino lösen können.

Literatur

Hugenschmidt, Bettine und Technau, Anne (2019). Methoden schnell zur Hand – 66 schüler- und handlungsorientierte Unterrichtsmethoden (5. Auflage). Klett Kallmeyer.

Städeli, Christoph. „Die fünf Säulen der guten Unterrichtsvorbereitung: das AVIVA-Modell für den kompetenzorientierten Unterricht: Christoph Städeli.“ Folio: die Zeitschrift des BCH| FPS für Lehrkräfte in der Berufsbildung 6 (2010): S.20. https://edudoc.ch/record/87665/files/0610_staedeli_d.pdf (Letzter Zugriff: 27.11.2024)

Lizensierung

Domino by Sarah-Leonie Kues is licensed under CC BY-NC-SA 4.0