Hier sollte dir auffallen welche Analyseschritte dank der gegebenen Informationen möglich sind. Überlege dir genau wie welche Information verwendet werden könnte und auch welche du noch sammeln wollen würdest. Zwar solltest du bereits alle Analyseschritte können, aber natürlich kannst du so oft du willst sie dir erneut durchlesen – vll. fällt dir doch noch was ein.

 

Fallbeispiel:

Stell dir vor, du wärst angestellt in einer Firma für Instruktions-Design

Der Chef der Firma „Maltech“ ruft dich an zur Beauftragung einer Analyse seines Unternehmens. Er sagt dir, dass er unzufrieden mit der Arbeit seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist und sich wünscht, dass geeignete Fortbildungsmaßnahmen und Verbesserungsmaßnahmen konstruiert werden. Du fährst nun also zur Firma und machst zunächst eine Bedarfsanalyse. Dafür führst du eine Befragung mit dem Chef durch und es stellt sich heraus, dass wohl Daten vorliegen, dass das Konkurrenzunternehmen deutlich bessere Leistungen erbringt. Er fragt sich woran das liegt und möchte eine Lösung dafür.

Dadurch das viele ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den letzten Jahren in Rente gegangen sind, sind zurzeit viele Neulinge im Unternehmen aktiv. Viele von ihnen kommen aus dem Studium und der Ausbildung und haben noch sehr wenig Berufserfahrung. Ein Mitarbeiter der schon länger im unternehmen arbeitet meint: „Man merkt das die Neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen noch nicht sehr viel Erfahrung in diesem Feld mitbringen. Sie wissen was sie tun, aber es scheint ihnen noch an Sicherheit zu fehlen. Sie wirken ein bisschen verkrampft. Das spiegelt sich auch in der Arbeitsleistung des Unternehmens wider. Ich persönlich denke, dass der Umgang mit den neuen Programmen für einige ein wenig schwierig ist. Mit ein bisschen Übung sollte das aber auf jeden Fall zurechtzubiegen sein und wir sind ja auch noch da um ihnen dabei zu helfen.“

Die Firma arbeitet primär mit den Programmen „Free-Flow“, ein Flowchartdesingprogramm, „Concept-Expression“, ein Schreibprogramm und „Organix“, ein vielseitiges generelles Organisationsprogramm.

Eine Managerin meint: „Nun, die Newbies sind wirklich etwas langsam bei der Arbeit. Manchmal frag ich mich, ob sie überhaupt die Shortcuts kennen, aber, also außer ein paar Ausnahmen, können sie mir immer genau den Shortcut nennen nach dem ich sie Frage. Wann sie die verwenden sollen scheint ihnen wohl eher nicht so klar zu sein.“ Beim Zusehen der Mitarbeitenden des Monats bemerkst du, dass sie immer zuerst Strg+T drückt, wodurch eine Sprechblase auf dem Bildschirm anzeigt wird, welche sie sofort wegdrückt. Als du sie darauf ansprichst, meint sie nur: „Ja keine Ahnung warum, aber das sorgt irgendwie dafür, dass ich nicht immer bestätigen muss, wenn ich was Neues hinzufüge.“ Außerdem fällt dir auf, dass für jede abzweigende Entscheidung ein Rundes Feld genutzt wird, für jeden notwendigen Schritt ein zackiges Feld und wenn nach ein Runden Feld ein notwendiger Schritt kommt, ein gelbes Feld benutzt wird.

Ein weiteres Wort mit dem übergeordneten Chef der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ergab, dass die neuen Rekruten sonst allesamt ziemlich geschickt wirken. Auch zwischenmenschlich sollen sie sehr gut miteinander klarkommen und sehr Respektvoll im Umgang miteinander sein. Sie kennen die Unternehmensgrundlagen und wissen wie sie sich zu verhalten haben.

Der Chef äußerte außerdem den Wunsch auch jüngeren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen möglichst bald wichtigere Positionen im Unternehmen anbieten zu können, damit auch mal frischere Ideen in das Unternehmen und die Öffentlichkeit gelangen. Neue Ideen werden bei ihm immer gerne aufgenommen. Um außerdem die Beziehungen zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu stärken wird darum gebeten neben den erhofften getrennten Weiterbildungen, einige gemeinsame Lernanteile zu schaffen. Die Weiterbildung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen soll nicht länger als drei Tage dauern, es muss aber daran gedacht werden, dass vorher noch Vorbereitungen durch Sie getroffen werden müssen. Ihre Pauschale beträgt 500€ mit zusätzlichen 100€ pro Person pro Tag. Zur Verfügung stehen ein Smartboard, PCs und Tabletts für alle Teilnehmer. Einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben sich ebenfalls bereiterklärt bei der Planung zu unterstützen. Viele von ihnen sind interessiert zu sehen, was diese Weiterbildung beinhalten wird.

 

Lösung Bedarfsanalyse

In dem Fallbeispiel wurde ein relativer Bedarf umschrieben. Es handelt sich hier um diesen Bedarfstypen, da hier die Leistung vom Unternehmen mit einer Vergleichsgruppe (hier: die Konkurrenzfirma) verglichen worden ist. Ein normativer Bedarf ist es nicht, weil es sich nicht um einen nationalen Standard (welcher mit der vorliegenden Firma verglichen wird) handelt. Auch handelt es sich nicht um den subjektiv empfundenen Bedarf, da nicht direkt von den Mitarbeitern eine Weiterbildung gefordert wird bzw. ein solcher Wunsch auftritt.

Lösung Adressatenanalyse

Lerner-bezogene Charakteristiken:

Prerequisits

Zuvor gelernte Fähigkeiten

Die Lerner sind allesamt zur Schule gegangen und haben eine Ausbildung/ein Studium abgeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass sie Lesen, Schreiben und bis zu einem gewissen Grad auch rechnen können. Zudem sind sie in einem Beruf der Sie mit Programmen an einem Computer arbeiten lässt. Es ist davon auszugehen, dass sie gut mit der Tastatur umgehen können.

Zuvor gelerntes Verhalten

Zwischenmenschlich sollen sie sehr gut miteinander klarkommen und sehr Respektvoll im Umgang miteinander sein. Sie kennen die Unternehmensgrundlagen und wissen wie sie sich zu verhalten haben.

 

Andere Lerner-bezogene Charakteristiken

Wissen

Das Wissen, das in der Ausbildung/Studium mitgegeben wurde; Der ältere Angestellte ist sich im Klaren über die Performance Probleme (Umgang mit den Programmen); Die Lernenden sind nicht sehr bewandt im Umgang mit Shortcuts & den Programmen

Zusätzliche Gefühle

Optimismus (mit ein bisschen Übung sollte das zurechtzubiegen sein); Interesse an der Weiterbildung

Erfahrung

Die neu Angestellten sind noch nicht lange Angestellt, in den Jobs und die gewählte Tätigkeit wird bei vielen sehr wahrscheinlich zum Erstem mal in einem Unternehmen ausgeführt, da viele direkt vom Studium/der Ausbildung kommen.

Die älteren Angestellten sind sehr wahrscheinlich schon länger in dem Beruf, dem Unternehmen und der Tätigkeit. Man kann jedoch nur spekulieren, da keine genaueren Angaben gegeben sind. (Bis auf die befragte ältere Person die schon länger im Unternehmen arbeitet)

Motivation

Dadurch das die Neulinge noch nicht sehr lange im Unternehmen arbeiten und viele von ihnen nur wenig Berufserfahrung haben, ist es wahrscheinlich, dass diese eine große Motivation haben zu lernen, sich weiterzubilden und Erfahrungen zu sammeln. Generell ist auch angegeben, dass viele Mitarbeiter interessiert daran sind zu sehen was die Weiterbildung beinhalten wird. Da ein generelles Interesse besteht, kann man annehmen das auch ein gewisses Maß an Motivation vorhanden ist.

Berufskategorie

Über die Aufgaben und Verantwortungen der Lernenden innerhalb des Unternehmens ist nicht so viel bekannt. Man weiß lediglich, dass sie mit Programmen arbeiten, die Ideen visualisieren sollen. Zudem möchte der Chef, dass die Neulinge in Zukunft mehr Verantwortung in Form von höheren Positionen und Ideeneinbringung übernehmen.

 

Lösung Setting Analyse

 

Entwicklungscharakteristiken (Entwicklungsumfeld)

Natur der gewollten Veränderung

Wunsch besteht: Der Chef der Firma ruft an, da er unzufrieden mit der Arbeit der Mitarbeiter ist, und wünscht eine Verbesserung in der Arbeit in Form von Fortbildungen. Ebenfalls wurde der Wunsch geäußert den Neuen Angestellten bald bessere Positionen anbieten zu können, um neue Ideen ins Unternehmen und die Öffentlichkeit zu bringen.

Unternehmensmission

Genaue Angaben zu Produkten, Service etc. sind nicht gegeben

Unternehmenspläne und -ziele

Das Unternehmen würde gerne neue, frische Ideen durch jüngere/neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Führungspositionen ins Unternehmen und die Öffentlichkeit bringen.

Verfügbare Ressourcen

Zur Verfügung stehen ein Smartboard, PCs und Tabletts für alle Teilnehmer, ebenso wie 500€ Pauschale mit 100€ pro Person pro Tag extra.

 

Überbringungscharakteristiken (Überbringungsumfeld)

Involviertheit der Lerner

Einige Lerner haben sich bereiterklärt bei der Planung zu helfen und haben ein generelles Interesse an der Weiterbildung (nicht speziell nur Gruppenarbeiten)

Zugehörigkeit der Lerner

Die neuen Angestellten kommen zwischenmenschlich sehr gut miteinander klar und gehen Respektvoll miteinander um. Die älteren Angestellten sind zudem gewillt den Neuen zu helfen, wenn diese benötigt wird. Gemeinsame Lernanteile sollen zudem geschafft werden, um die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu verbessern

Regelverständnis

Die neuen Angestellten kennen die Unternehmensgrundlagen und wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Über das Bewusstsein über die Konsequenzen ist nichts gegeben.

Innovation

Einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben angeboten, die Planung zu unterstützen. In welchem Ausmaß ist nicht bekannt.

 

Anwendungscharakteristiken (Anwendungsumfeld)

Innovation

Angesichts der Tatsache, dass der Chef selber den Wunsch äußert die Führungspositionen auch mit jüngeren Angestellten zu füllen und neue Ideen zudem immer gerne aufnimmt, lässt sich schließen, das recht viel Wert Vielfältigkeit, Änderungen und neue Ansätze gelegt wird.

Arbeitsbenehmen

Die neuen Angestellten gehen sehr respektvoll miteinander um, was Raum zur Annahme lässt, dass dies für andere Mitarbeiter und Übergeordnete Personen ebenfalls der Fall ist.

Delegation

Neue Ideen sind immer gerne willkommen. Ob er diese auch aktiv ermutigt ist nicht bekannt.

Arbeiter Kapazität

Die neuen Lerner bringen allesamt recht wenig Berufserfahrungen mit, dafür aber das Wissen aus der Ausbildung/dem Studium. Sie scheinen allesamt ziemlich geschickt zu sein und zeigen auch durch ihr junges Alter durchaus Potenzial.

Ausstattungsdesign

Die Programme sind für neue Angestellte recht schwer zu bedienen.

Mitarbeiter

Die neuen Mitarbeiter und Mitarbeiter zeigen sich gegenseitig Respekt. Sie hegen gute zwischenmenschliche Beziehungen, woraus sich ein gegenseitiges Gefallen in der Arbeitsgruppe schließen lässt.

 

Lösung Ressourcenanalyse

Ihnen werden sämtliche Arbeitsmaterial, welches Sie benötigen, bereits von der Firma bereitgestellt. Dadurch sparen sie sich die Anschaffung neuer Hard- und Software. Auch wollen einige Mitarbeiter bei der Planung helfen, wodurch sie weniger externes Fachpersonal brauchen, welches sich mit den Programmen auskennt. Dadurch können Sie bessere, aber teurere Experten einstellen, die sich mit den Programmen auskennen. Die Finanzierung dieses Fachpersonals stellt auch kein allzu großes Problem dar, da sie mit weit über 1000€ einen großen finanziellen Spielraum haben. Da die Schulung drei Tage dauern soll und die Mitarbeiter im Umgang mit drei Programme geschult werden sollen, wäre es Sinnvoll, jeden Tag eines der drei Programme genauer zu erlernen. Es sollte aber auch ein Tag für die gesamte Planung und ein Tag für die Evaluation eingeplant werden.

Lösung Aufgabenanalyse

Ziel: Erhöhung der Leistung, höhere Ausbildung

Was gehört dazu: Effektivere Arbeit, Managendenausbildung

Expertise: Managende, ältere Mitarbeitenden.

Wen wo beobachten: Managende über den Tag hinweg, ältere Mitarbeitende am Arbeitsplatz.

prozedurales Wissen: Wie werden die flowcharts erstellt.

deklaratives Wissen: Welche shortcuts gibt es, welches Programm soll benutzt werden.

konditionales Wissen: Wann sollte welcher shortcut benutzt werden. Managing

Des weiteren müsste in einen wirklichen Szenario die Lehrperson in die Rolle der Lernenden schlüpfen und dauerhaft den Prozess analysieren.