„All Inlcusion“

1. Juli 2016

Recherchieren Sie auf der Seite inklusion-online.net einen Artikel zum Umgang mit Heterogenität in der Schule, der Sie thematisch anspricht (es darf auch ein übergreifender Text sein z.B. zu aeblism).
Begründen Sie kurz Ihre Auswahl, fassen Sie die Kernaussagen des Artikels zusammen und nehmen Sie abschließend dazu Stellung – auch mit Blick auf Ihre zukünftige Unterrichtspraxis.

Ich habe mich diese Woche für den Text „All Inclusion?!“ – Teilhabe an der Musikkultur zwischen Verwirklichungschancen und Vermittlungsanspruch von Eva Krebber-Steinberger entschieden, da ich Inklusion im musikalischen und künstlerischen Bereich sehr interessant finde. Ich denke Inklusion hat in diesem Bereich besonders gute Chance auf Verwirklichung. Sie beschreibt hier wie viele Fortschritte in dem Bereich bereits gemacht wurden, aber zeigt auch die kritische Seite auf: Nämlich dass die Inklusion im Bereich Kunst und Musik bei weitem noch nicht flächendeckend gewährleistetet ist.

Es gibt also noch keine „All Inlclusion“. Sie kritisiert, dass  leider nur eine schlechte Vermittlungspraxis besteht und Musiker und Musikpädagogen deutlich mehr mitwirken müssten um Inklusion im musikalischen und künstlerischen  Bereich für alle zu gewährleisteten. Ich finde Steinbergers  Einstellung einfach klasse. Sie hat komplett verstanden, dass es bei Musik und Kunst nicht um Talent und Fähigkeiten geht, sondern um das Erlebnis und die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen. Deshalb sollte auch jedem Zugang zu musikalischen und  künstlerischen Betätigung gegeben werden.

Mit Blick auf meine spätere Unterrichtspraxis möchte ich sagen, dass ich mich passend dem folgenden Zitat anschließen muss „Das Besondere verdrängt nicht das Normale, sondern verändert es, so dass im Prozess der Normalisierung eine neue Form entsteht, in der das vorher Besondere einen neuen Akzent setzt. Wir haben die Chance, dass das Besondere unserer Arbeit in das Normale eindringt […] und die Normalität verändert.“ (Probst 2000, 50).

Skizzieren Sie bitte auf Grundlage des Artikels von HINZ (2002) zunächst die Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration.

Beziehen sie anschließend Stellung zur Kritik an der „Zwei-Gruppen-Theorie“ und diskutieren die praktischen Konsequenzen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Fallbeispiele ergeben

Unter Qualitätsproblemen der Integration versteht Hinz, dass Integration noch lange nicht soziales Eingebunden sein bedeutet. Es sei in den USA beispielsweise sehr wichtig für die Eltern, dass ihre Kinder alle an der selben Schule sind, auch wenn sie Behindert sind oder deutlich schlechter lernen können als andere. Integration besteht dann häufig aus einem räumlichen Bei- oder Nebeneinander; Interaktion, soziales Eingebunden sein und emotionales Wohlbefinden kommen weniger in den Blick.  Des weiteren, wird der Integration in Dänemark  vorgeworfen lediglich Kinder, die nicht zu sehr von der Norm abweichen, zu integrieren.

Unter Quantitätsproblemen der Integration versteht man, dass in den Ländern Australien, Deutschland und USA die Quote an SuS, die pädagogische Sonderbetreuung benötigen oder eine „learning disorder“ aufweisen,  in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sei. Im Gegensatz dazu, lässt eine quantitative Stagnation des gemeinsamen Unterrichts feststellen. Dies hat viele Gründe und nach wie vor ist der Selektionscharakter des Schulsystems  ein Hauptverdächtiger.

Meiner Meinung nach ist die Kritik an der „Zwei-Gruppen Theorie“ gut nachvollziehbar. Es wird hervorragend die Zweischneidigkeit der betriebenen Integration beschrieben und erläutert wie SuS, die Sonderpädagogische Förderung benötigen, vom Bildungssystem in ein schlechteres Licht gerückt werden. Dadurch wird ihnen ein harmonischen Miteinander in der Schule deutlich erschwert. Ich bin gegenüber der Inklusion jedoch noch etwas skeptisch , auch wenn ich mich der „Zwei Gruppen-Theorie“ nicht anschließen kann. Ich glaube dennoch, dass Lehrer deutlich mehr Mittel, kleinere Klassen und eine deutlich bessere und praxisorientiertere Ausbildung benötigen, wenn ein Konzept wie die Inklusion effektiv verwirklicht werden soll.  Bislang erhalten Sonderpädagogen ja auch eine andere Ausbildung als herkömmliche Lehrer. Würde man nun wirklich SuS jedes Potentials und jeder körperlichen oder geistigen Verfassung in der selben Klasse unterrichten, müsste ein ganz neues Bildungssystem her, in dem Heterogenität die absolute Norm ist.

AUFGABE: Untersuchen Sie ein Lehrwerk für Ihre studierte Schulform (ein Deutschlehrwerk ist am besten; Sie können aber jedes Werk nehmen, solange es NICHT für ein Fremdsprachenfach ist!). Finden Sie eine Übung oder Aufgabe, die eine andere Sprache als Deutsch einbezieht. Analysieren Sie die Übung anhand der Punkte, die in der Vorlesung diskutiert wurden. Geben Sie dann die genaue Quellenangabe an, beschreiben Sie kurz die Übung oder Einheit, und reflektieren Sie diese kritisch.

In dem  Band „Natura, Biologie für Gymnasien: Ökologie“, werden bei allen Übungen auch immer die lateinischen Fachbegriffe der Lebewesen angeführt.  Es gibt zwar keine konkrete Übung in der SuS diese lateinischen Fachbegriffe den herkömmlichen deutschen Begriffen  zuordnen müssen, das ganze Buch dient hierbei jedoch unterschwellig als sprachliche Übung. Immer wieder werden Worte wie Pestizid, Herbizd oder Fungizid (Beispielweise auf Seite 126) zur Verdeutlichung in ihre Grundbausteine zerlegt. So erkennen die SuS, dass der Begriff Pestizid aus den lateinischen Worten pestis=Seuche und caedere=töten gebildet wird und können so einen viel besseren Bezug zu der biologischen Fachsprache entwickeln. Da die SuS die Begriffe auf Latein kennen lernen, spielt sprachliche Heterogenität nur in soweit eine Rolle, als dass sie eventuell die deutsche Übersetzung nicht kennen. Trotzdem wird es sich aber für viele SuS um eine Fremdsprache handeln und niemand wird benachteiligt.

Ich denke dies ist eine großartige Methode Mehrsprachigkeit in Lehrbüchern aber auch im Unterricht einzubringen, weil die SuS durch das Lernen und Verstehen von lateinischen Begriffen auch Bezüge zu anderen romanischen Sprachen herstellen können. Solche Assoziation zwischen Sprachen sind Grundlegend wenn man Mehrsprachig fördern möchte, da sie dabei helfen sprachliche Kompetenzen interaktiv zu nutzen. Außerdem ist der Umgang mit den lateinischen Fachbegriffen eine sehr nützliche Vorbereitung für SuS, die sich in ihrem späteren  Leben einmal mit Biologie beschäftigen möchten.

Meiner Meinung nach ist die sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht eine enorme Herausforderung. Zum einen für die SchülerInnen und zum anderen natürlich auch für die Lehrkräfte. Je größer die sprachliche Heterogenität ist, desto schwerer wird es einigen SchülerInnen fallen, Inhalte und Aufgabenstellungen richtig zu verstehen. Es können sehr leicht sprachliche Missverständnisse und Unklarheiten enstehen, die auf den ersten Blick zwar gegebenenfalls banal erscheinen, trotzdem aber eine unüberwindbare Barriere zum richtigen Verständnis darstellen. Außerdem denke ich, dass besonders für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, enorme Schwierigkeiten im Verstehen von Aufgaben und Inhalten bestehen. Zum Beispiel können im naturwissenschaftlichen Unterricht, aufgrund der Viel- und Mehrdeutigkeit der Deutschen Sprache (und natürlich aufgrund der sprachlichen Heterogenität), Verständnisprobleme entstehen. Besonders auch die  vielen komplizierten Kollokationen (z.B. dabei, im, oben etc) des Deutschen können ebenfalls eine sprachliche Herausforderung darstellen.

Auf der anderen Seite stellt die Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht auch eine Herausforderung für die Lehrkräfte dar weil sie von grund auf ihre Einstellung ändern müssen. Sie müssen akzeptieren, dass z.B. eine Schülerin die Aufgabe nicht falsch bearbeitet hat weil sie nicht fähig genug war sondern, dass  die Aufgabe von ihr falsch bearbeitet wurde weil für sie eine sprachliche Barriere bestand. Es hat nichts mit ihrem Können oder ihrer Intelligenz zutun wenn sie aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten eine Aufgabe falsch beantwortet/bearbeitet.

Nach reichlicher Überlegung muss ich aber trotzdem einräumen, dass sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht auch eine Chance bietet. Sie bietet nämlich die Chance zum Austausch und zum Dazulernen. Viele Unklarheiten die aufgrund sprachlicher Heterogenität enstehen können sind, nachdem sie erstmal aufgetreten sind, beseitigt. Die SchülerInnen haben deshalb die Chance sich sprachlich zu verbessern, während die Lehrkräfte die Chance bekommen die SchülerInnen individuell sprachlich zu fördern sowie  großes Vergnügen bei der Korrektur zu haben (dies konnte ich jedenfalls den von Dr. Markic angeführten Beispielen für sprachliche Missverständnisse im Chemieunterricht entnehmen).

 

Ich denke die Unterschiede in den mathematischen Leistungen der SuS sollten keinen Grund zur Sorge darstellen. Wie wir wissen haben die Schüler unterschiedliche Stärken und Schwächen. Man kann genau so wenig von allen SuS erwarten die gleichen (und wohl auch guten) Leistungen in Mathematik zu erbringen, wie man von ihnen erwarten kann die gleichen Leistungen in Englisch zu erbringen. Natürlich sollte man daran arbeiten schlechte Leistungen in Mathematik zu verbessern, jedoch ist es meiner Meinung nach nicht möglich alle Schüler auf dem selben Niveau zu halten.

Des weiteren denke ich , dass Unterschiede in den mathematischen Leistungen sich auf Unterschiede in den persönlichen Interessen der SuS zurückführen lassen. Man sollte deshalb gerade die SuS, die ein Interesse an Mathematik haben besonders fördern, während man diejenigen mit anderen Interessen ebenfalls fördert.  Im späteren Berufsleben werden viele SuS außerdem nichts mehr mit Mathematik zu tun haben und sind sich dessen auch bewusst. Dies kann schnell zu einer Verdrossenheit führen die, bei SuS, in schlechteren Leistungen im Fach Mathematik resultieren kann. Unterschiedliche Leistungen können sich auch auf unterschiedliche Begabungen der SuS zurückführen lassen da nicht jeder ein ausgeprägtes räumlich-abstraktes  Denkvermögen besitzt vielleicht aber sprachliche Begabung aufweist.

Ich denke also Unterschiede in den mathematischen Leistungen der SuS sind etwas ganz normales und überhaupt nicht besorgniserregend. Trotzdem sollte man daran arbeiten unbefriedigende Leistungen zu verbessern. Es sollte finde ich nicht nur im Fach Mathematik akzeptiert werden dass SuS „von Natur aus“ unterschiedliche Leistungen erbringen, denn auch die unterschiedlichen sozialen Hintergründe der Schüler sind ganz verschieden  und tragen zu verschiedenen Leistungen der Schüler in den unterschiedlichen Fächern bei.

Die Präsentation der Theatergruppe war sehr erheiternd, obwohl,oder vielleicht auch gerade weil, sie eine Kritik an die moderne Rollenverteilung  darstellte. Die gruppenbezogenen und sehr überspitzt dargestellten Charakteristika lösten bei mir direkt Assoziationen zu gewissen Menschen aus und als der Leiter der Theatergruppe alles auflöste und preisgab, dass es sich tatsächlich um (auch wenn sehr überspritzt dargestellte) nachgewiesene Charaktertypen handelte, machte alles noch mehr Sinn. Ich fragte mich ob die Rolle des Nerds nicht auch eine Frau hätte einnehmen können, trotzdem fand ich die Besetzung insgesamt sehr passend.

Ich bin der Meinung, dass man selbst die Position des „Trainers“ nutzten sollte. Im Gegensatz zu der Aufführung wird jedoch auf die einzelnen Personen eingegangen um gegebenenfalls an schwächen zu arbeiten oder stärken zu fördern. Die Aufführung verdeutlichte wie man als gendersensible Lehrkraft für die verschiedenen in der Gesellschaft entstandenen Rollen Bewusstsein entwickeln sollte. Ich als Lehrer, möchte später einmal die verschiedenen Charaktertypen einschätzen können und dies unabhängig von ihrem Geschlecht. Ich finde es unpassend dass sich immer noch so eine genderbezogene Rollenverteilung feststellen lässt und denke mit dieser Problematik umzugehen ist Kernelement einer Professionalisierung im Berreich Gendersensibilisierung.

2. Fassen Sie in Ihren eigenen Worten kurz zentrale Unterschiede zwischen den Konzepten des interkulturellen und des transkulturellen Lernens. Setzen Sie diese in Bezug zum Konzept der Interkulturellen Bildung. Diskutieren Sie im Anschluss, welche Implikationen diese Unterschiede für den im Zusammenhang mit beiden Konzepten zentralen Heterogenitätsbegriff haben.

Um die Unterschiede zwischen des interkulturellen und des transkulturellen Lernens zu erläuternn, ist es wichtig die verschiedenen Denkansätze zu verstehen. Beim interkulturellen Lernen geht es in erster Linie darum, dass die SchülerInnen die Vielseitigkeit der Kulturen kennen lernen. Ihnen sollen die moralischen und ethnischen Grundsätze dieser Kulturen vermittelt werden. Dabei wird großen Wert darauf gelegt, dass die SchülerInnen den fremden Kulturen mit Respekt und Toleranz begegnen um eben den Umgang mit Angehörigen anderer Kulturen zu erleichtern und zu verbessern. Fremde Kulturen sollen vor dem Hintergrund der eigenen Kultur reflektiert werden um den Schülern zu ermöglichen diese best möglich zu verstehen und dadurch die Toleranz und Akzeptanz zu fördern.

Transkulturelles Lernen versucht nun aus diesen Unterschieden und der Toleranz einen positiven Nutzten zu ziehen. Es soll vermittelt werden, dass wir viel von einander lernen können und uns durch unsere Unterschiede ergänzen. Ausgegangen wird hier von einer multikulturellen Gesellschaft in der keine Einheitskultur geschaffen wird sondern die verschiedenen Kulturen profitabel koexistieren.

Die Interkulturelle Bildung wiederum bezieht sich auf Integration und das Hineinversetzen in den anderen und ist demnach Grundlage für interkulturelles sowie transkulturelles Lernen. Ich denke im Hinblick auf  den Heterogenitätsbegriff sollte dass Konzept des transkulturellen Lernens als Orientierungspunkt dienen, da es dabei mehr auf den gegenseitigen Vorteil der durch Heterogenität ensteht ankommt als beim interkulturellen lernen.

 

 

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12. April 2016

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