Meiner Meinung nach ist die sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht eine enorme Herausforderung. Zum einen für die SchülerInnen und zum anderen natürlich auch für die Lehrkräfte. Je größer die sprachliche Heterogenität ist, desto schwerer wird es einigen SchülerInnen fallen, Inhalte und Aufgabenstellungen richtig zu verstehen. Es können sehr leicht sprachliche Missverständnisse und Unklarheiten enstehen, die auf den ersten Blick zwar gegebenenfalls banal erscheinen, trotzdem aber eine unüberwindbare Barriere zum richtigen Verständnis darstellen. Außerdem denke ich, dass besonders für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, enorme Schwierigkeiten im Verstehen von Aufgaben und Inhalten bestehen. Zum Beispiel können im naturwissenschaftlichen Unterricht, aufgrund der Viel- und Mehrdeutigkeit der Deutschen Sprache (und natürlich aufgrund der sprachlichen Heterogenität), Verständnisprobleme entstehen. Besonders auch die  vielen komplizierten Kollokationen (z.B. dabei, im, oben etc) des Deutschen können ebenfalls eine sprachliche Herausforderung darstellen.

Auf der anderen Seite stellt die Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht auch eine Herausforderung für die Lehrkräfte dar weil sie von grund auf ihre Einstellung ändern müssen. Sie müssen akzeptieren, dass z.B. eine Schülerin die Aufgabe nicht falsch bearbeitet hat weil sie nicht fähig genug war sondern, dass  die Aufgabe von ihr falsch bearbeitet wurde weil für sie eine sprachliche Barriere bestand. Es hat nichts mit ihrem Können oder ihrer Intelligenz zutun wenn sie aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten eine Aufgabe falsch beantwortet/bearbeitet.

Nach reichlicher Überlegung muss ich aber trotzdem einräumen, dass sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht auch eine Chance bietet. Sie bietet nämlich die Chance zum Austausch und zum Dazulernen. Viele Unklarheiten die aufgrund sprachlicher Heterogenität enstehen können sind, nachdem sie erstmal aufgetreten sind, beseitigt. Die SchülerInnen haben deshalb die Chance sich sprachlich zu verbessern, während die Lehrkräfte die Chance bekommen die SchülerInnen individuell sprachlich zu fördern sowie  großes Vergnügen bei der Korrektur zu haben (dies konnte ich jedenfalls den von Dr. Markic angeführten Beispielen für sprachliche Missverständnisse im Chemieunterricht entnehmen).