Individuelle Prozesse:
Rezeption, Produktion und Vermittlung
Kunst und Film sind keine Werke an sich, sondern sie entstehen erst in einem Prozess der Erfindung und Gestaltung, dessen Spuren sie tragen, und in Prozessen der Wahrnehmung, wenn Betrachter*in und Zuschauer*in mit ihren Gefühlen, Deutungen und Handlungen auf sie antworten. Sie sind darüber hinaus eingebunden in Vermittlungsprozesse, die eigene Erkenntnisformen hervorbringen, beispielsweise wenn Künstler*innen Situationen schaffen, in denen Rezipient*innen zu Koproduzierenden werden. Diese individuellen Prozesse sind schwer greifbar, weil sie Nichtsprachliches, Empfindungen und Gefühle, Körpererfahrungen enthalten und auf intersubjektiven Beziehungen beruhen, weil in ihnen oftmals gerade Störmomente, das, was sich dem Verstehen entzieht, zur Geltung kommt. Wie können sie dennoch erforscht werden? Die Kulturtechnik des Schreibens, aber auch die Medien der Fotografie und des Films bieten Möglichkeiten das Ungreifbare festzuhalten, zu dokumentieren und zu reflektieren.