What’s the Difference? Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht

1. Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

Die wichtigste Fähigkeit eines/einer „guten“ Fremdsprachenlerners/in ist eine gewisse Begeisterungsfähigkeit, die sich dadurch ausdrückt, dass er/sie erkennt, dass es sich bei einer Sprache nicht nur um ein eventuell langweiliges oder auch schwieriges Schulfach handelt, sondern, dass das Erlernen einer Sprache eine Sache ist, die einen persönlich weiterbringt. Diese Begeisterungsfähigkeit, die auch mit der Offenheit neue Sprachen überhaupt lernen zu wollen einhergehen sollte, macht die SuS dann insofern zu „guten“ Lernern/Lernerinnen, dass die Motivation auch eigeninitiativ an der Sprache zu arbeiten vorhanden ist. Meine persönliche Erfahrung ist, dass SuS, die den Sprachunterricht nur „erdulden“ und zuhause die Hausaufgaben nicht oder nur halbherzig machen zwar durchaus dazu in der Lage sein können die entsprechenden Fächer zu bestehen, jedoch praktisch kaum mit der zu erlernenden Sprache umgehen können. Eine gewisse Eigeninitiative ist notwendig, um dies wirklich tun zu können, so müssen z.B. Vokabeln immer wieder wiederholt werden und der Vokabelschatz regelmäßig erweitert werden. Diese Arbeit kann nicht allein in ca. 3-5 Unterrichtsstunden in der Woche geschehen.

2. Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

Jede Schulklasse ist anders heterogen und Heterogenität allgemein kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen. Das Erlernen einer Sprache läuft anders ab, als z.B. das Lernen von Naturwissenschaften oder von Sozialwissenschaften. Heterogenität kann also z.B. gegeben sein, wenn bestimmte SuS beim Erlernen von Sprachen sehr begabt sind, während andere SuS dabei große Schwierigkeiten haben könnten. Heterogenität kann auch gegeben sein, wenn SuS welche Englisch als Muttersprache sprechen, auf SuS treffen, die kaum einen Satz auf der Sprache formulieren können. Weitere Arten der Heterogenität können auftreten: Manche SuS sind vielleicht in ihrer Lesefähigkeit beeinträchtigt und können deshalb erheblich schwerer die Sprache erlernen oder manche SuS sind eventuell behindert und deshalb womöglich überhaupt nicht dazu in der Lage eine andere Sprache zu lernen.
Um ideal mit Heterogenität umzugehen, muss eine Lehrkraft also konkret auf die sehr verschiedenen Bedürfnisse eingehen können. Ein wichtiges Kriterium ist ein hohes Maß an Differenzierung. Je nach Leistungsstärke können verschiedene Aufgaben, Texte, Medien, etc. angeboten werden. Es kann ein Unterricht angeboten werden, der nicht voraussetzt, dass man sehr gute bildungssprachliche Fähigkeiten in der deutschen Sprache haben muss. SuS, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben könnten mehr mit dem Hörverstehen arbeiten und SuS, die aufgrund einer Behinderung kaum eine Chance haben die Sprache zu erlernen, könnte man zumindest einen Einblick darin geben, dass es verschiedene Sprachen gibt und ihnen die grundlegendsten Inhalte vermitteln.

3. Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

Die Arbeit, welche mit der Umsetzung eines solchen Modells zusammenhängt, kann von einer einzigen Lehrkraft nicht geleistet werden. Personell müssen die Rahmenbedingungen so aussehen, dass die SuS mit ihren jeweiligen Fähigkeiten und Herausforderungen nicht allein gelassen werden und sich z.B. die Sprache allein vermitteln müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass je nach Ausmaß der Heterogenität durchaus mehr als fünf Lehrkräfte je Klasse benötigt würden, da die Klassen oft aus mehr als 30 SuS bestehen. Ebenso müsste die Einstellung aufgegeben werden, dass ein Sprachenunterricht bestimmten Traditionen folgen muss, z.B., dass hauptsächlich viel gelesene Bücher gelesen werden und, dass fast ausschließlich mit einem Schulbuch gearbeitet wird, was immer noch ziemlich verbreitet ist.

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