Das Friedensforum Bremen hat gemeinsam mit dem Friedensforum Kiel eine Erklärung gegen den geplanten Marine-Werftverbund der Bremer Lürssen Werft und der German Naval Yards aus Kiel veröffentlicht. Darin kritiseren die Friedensaktivist*innen die Stärkung der Rüstungsindustrie als fatales Signal. Neben dem Bau von Yachten ist die Marine ein zentrales Standbein des Bremischen Schiffbaus, dessen golden Jahrzehnte mit dem Untergang der AG Weser und des Bremer Vulkans schon lang vorbei sind. Im Frühjahr wurde der marine Schiffbau zur nationalen Schlüsseltechnologie hochgestuft, um die heimische Industrie vor internationalem Wettbewerb zu schützen. Mitte Mai haben Lürssen und German Naval Yards ihre Zusammenarbeit offiziell verkündet. Entgegen den ursprünglichen Plänen ist der Kieler Ubootbauer Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) nicht dabei. TKMS plant offenbar eine Kopperation mit dem italienischen Unternehmen Fincantieri.
Es ist auf jeden Fall wichtig auch auf die negativen Seiten der Hafengeschichte bzw. der Schifffahrt hinzuweisen.
Da gibt es ganz verschiedene Aspekte, beginnend bei der Kolonialzeit, aber auch über die Hafengeschichte hinweg mit der schweren Arbeit der Hafenarbeiter, den teilweise negativen Zuständen der Hafengebiete – so beschreibt Schubert: „Harbour districts were considered “dangerous” and were often reputed to be unsafe and “amoral” mit Blick auf enstandene Rotlichtviertel (Quelle: Schubert, Dirk (2008): Transformation Processes on Waterfronts in Seaport Cities – Causes and Trends between Divergence and Convergence. In: W. Kokot et al. (Hrsg.): Port Cities as Areas of Transition. Ethnographic Perspectives, S. 27).
Hinzu kommen zudem Auswirkungen auf das Klima und umstrittene Bereiche wie die Rüstungsindustrie.
Ja das sehe ich auch so. Die Faszination für Häfen war bei (und bestimmt auch bei anderen) der Ausgangspunt für das Seminar, aber ich hoffe wir haben an vielen Stellen auch deutlich gemacht, dass hegemoniale Hafennarrative auch kritisch hinterfragt werden müssen. Jede*r soll sich natürlich bei kontroversen Themen eine eigene Meinung bilden (und die hin und wieder auch selbst hinterfragen). Diese Kontroversen stärker sichtbar gemacht zu haben ist aber hoffentlich ein Ergebnis des Seminars.