Häfen & Hafenpolitik im Krisenmodus

Die Coronakrise hat die Weltwirtschaft und damit auch den Welthandel in den letzten Wochen und Monaten massiv augebremst. Die Prognosen von WTO und IWF deuten auf eine starke Rezession in diesem Jahr hin. Das geht natürlich auch an der Hafenwirtschaft nicht spurlos vorbei. In der bremenports Reihe „Drei Fragen an“ spricht die Hafensenatorin über die Auswirkungen auf die Bremischen Häfen. Claudia Schilling betont die Bedeutung der Häfen als kritische Infrastruktur gerade in der aktuellen Krise und mobilisiert dabei implizit auch das gängige Narrativ von den Häfen als Motor für die Stadtentwicklung, das wir im Seminar etwas genauer unter die Lupe nehmen werden.

Im Interview geht es auch um Maßnahmen zur Stärkung der Häfen nach der aktuellen Krise. bremenports betont unterdessen, dass auch in der aktuellen Krise die Häfen uneingeschränkt betribesfähig sind. In einer Videobotschaft versichert bremenports Geschäftsführer Robert Howe, dass die Häfen ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Lieferketten leisten und unterstreicht die Bedeutung der Häfen für Wirtschaft und Gesellschaft. Natürlich geht es hier vor allem um Krisenkommunikation nach innen und außen. Auffällig ist die Betonung des traditionell engen Zusammenhalts zwischen Häfen und Regionalwirtschaft.

Die Bremer Hafenpolitik und die Hafenwirtschaft sind im Krisenmodus. Es wird sicherlich interessant sein zu sehen, wie sich die Umschalgszahlen und die politische Debatte entwickeln. Wird die Krise weitere Investionen in die Häfen erleichtern oder erschweren? Wird die breite politische und gesellschaftliche Unterstützung für die Häfen in Krisenzeiten bröckeln oder werden hafenkritische Stimmen noch seltener? Wird die Krise eher Kooperation oder weiteren Wettbewerb zwischen den Häfen antreiben? Welche Beschäftigungseffekte wird die aktuelle Krise in den Häfen haben? Auf viele dieser Fragen werden wir im Seminar sicherlich keine abschließende Antowrt finden, auch weil wir noch mitten im Geschehen sind und der Ausgang offen bleibt. Wir können und werden uns ihnen aber mit politikwissenschaftlichen, soziologischen, geographischen und historischen Perspektiven kritisch nähern.

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