Beitrag zur 6. Vorlesung vom 9.5.2017

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas: Bennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Thema der 6. Vorlesung war die Vielsprachigkeit an Schulen. Dabei wurden sie als Ressource oder als Defizit beleuchtet. Die Mehrsprachigkeit der SuS bietet eine Ressource auf der unbedingt aufgebaut werden sollte, denn in deutschen Schulklassen ist die Mehrsprachigkeit keine Ausnahme mehr, sondern der Normalfall. Anzumerken ist nicht nur die Anzahl an Sprachen die allein in einer Klasse gesprochen wird, sondern auch die Beherrschung von Dialekten, Akzenten, Fachsprache etc. Vielsprachigkeit ist in jedem Fall ein Gewinn für die ganze Klasse.

Ein weiteres Thema der Vorlesung waren die genderspezifischen Merkmale, die durch zwei Studien verdeutlicht wurden. Es handelt sich um die KIM- und die JIM-Studien, die diese Merkmale unterschiedlicher Jahre feststellten. Die Studien zeigen, dass Mädchen und Jungen eben doch sehr verschieden sind und eine Differenz der Interessen in Medien vorliegt. Dabei wird nicht nur zwischen der Bücherwahl der SuS gesprochen, sondern auch die tatsächliche Medienwahl, laut den Studien haben Jungen nämlich ein erhebliches Interesse Computerspiele zu spielen. Das trifft natürlich nicht auf jedes Individuum zu. Die Schwierigkeiten der Unterrichtsgestaltung sind klar: Wie soll man ein passendes Medium finden, ohne dass sich manche SuS langweilen oder ausgeloschen bzw. stereotypisiert fühlen? Als Lehrkraft ist es wichtig eine genderneutrale Position einzunehmen.

2) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1) benannten Aspekte und nehmen Sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Was ich noch aus der Grundschulzeit erinnere ist zu verschwommen, jedoch hatte ich während dieser Zeit nicht das größte Interesse am Lesen und musste mich langsam daran gewöhnen jedoch war die Auswahl der Bücher schon sehr genderspezifisch, ich weiß noch, dass eins von Piraten und einem Schwein handelte. Das hat mich nicht sehr interessiert. In der Sekundarstufe haben waren wir uns bei den Büchern letztendlich alle einig welche wir gut fanden und welche nicht. Ein Buch war eine Abenteuergeschichte eines Jungen der in ein Bootcamp kommt und dort ein Geheimnis aufdeckt. Das fanden wir klasse. Aber ein anderes Buch handelte von einer Crew (von Erwachsenen) auf einem Schiff, die sich alle manipuliert haben und intrigant handelten. Damit konnte in der Klasse keiner etwas anfangen. Ich glaube es ist jedoch eine schwierige Aufgabe als Lehrkraft ie richtige Lektüre zu finden, denn neben der traditionellen Literatur wie Faust, Emilia Galotti und Mutter Courage und ihren Kindern gibt es noch viele andere Bücher die Sinn machen, sie in den Unterricht mit aufzunehmen.

Unterschiede im Leistungsstand konnte ich in meinen Klassen nicht feststellen. Es gab diejenigen die gerne auch freiwillig vorgelesen haben und diejenigen die es nicht so gerne mochten. Da konnte ich im Geschlecht keinen Unterschied feststellen.

Vielsprachigkeit war auch zu meiner Schulzeit kein wirkliches Thema, wir hatten 4 türkischsprachige Mitschüler und einen Russen. Die haben aber nie auf ihrer Muttersprache gesprochen oder wurden dazu aufgefordert. Anders ist es heute in den Schulen. Es kommt vor, dass bis zu 8 Sprachen in einer einzigen Klasse gesprochen werden. Dann ist die dominierende Sprache nicht mehr unbedingt Deutsch.

3) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

In weiteren Praktika könnte man beobachten, inwiefern der Einsatz von Medien, sich auf die Lesemotivation auswirkt. Wer profitiert davon? Oder genauer gesagt: lassen sich dadurch die Lesedifferenzen zwischen Mädchen und Jungen in Bezug auf die Lesemotivation eingrenzen?

Was auch interessant wäre, wäre es zu beobachten, ob DaZ-SuS im Unterricht auch viel sich mit ihrer Muttersprache helfen. Inwiefern nutzen sie ihre Zweisprachigkeit?

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