Beitrag zur 10. Vorlesung

1.Fokussierung des Vorlesungsthemas: Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu problematisierend sind.

Begegnungspädagogik im Religionsunterricht sind von der Lehrkraft inszenierte Begegnungen mit Menschen einer bestimmten Religion oder Weltanschauung für SuS. Dies kann in Form eines Besuchs in die jeweiligen Glaubensgebäude passieren oder Stellvertreter der Religion besuchen die SuS. Ziel solcher Begegnungen ist es, durch Kennenlernen fremder religiöser Kontexte und deren Menschen Verständnis und Toleranz bei den SuS für diese zu erregen.

Problematisch an solchen Settings sei, dass einzelne Vertreter stellvertretend für die Gesamtheit einer Gruppe präsentiert würden (z. B. ein Imam für alle Moslems), wobei eventuell nicht zwischen persönlichen Eigenschaften und Ansichten dieser Person und den gemeinsamen Werten der Gruppe unterschieden werden könne bzw. könnte es passieren, dass die SuS nur diesen Vertreter als den der Religion wahrnehmen, ohne eine individuelle Auslegung der Religion in Betracht zu ziehen. Weiterhin bestehe bei solchen Repräsentationen die Gefahr, dass die tatsächliche Vielfalt der Ausprägungen einer Religion oder Weltanschauung und ihre Wandelbarkeit bei den SuS aus dem Blick geraten. Als problematisch wird auch beschrieben, dass solche Begegnungen von Anfang an mit einem bestimmten Fokus stattfinden, und somit gerade keine objektive persönliche Begegnung stattfinden könne.

2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte.

In meiner Schulzeit kam es einmal zu einem begegnungspädagogischen Setting. Wir besuchten in der 5. Oder 6. Klasse eine Synagoge in Bremen. Dabei wurden wir durch viele Räume geführt von einem dort arbeitenden Menschen. Ob er ein Stellvertreter des Judentums war, weiß ich nicht mehr, ich gehe aber stark davon aus. Eine Besonderheit war, dass die Jungen jeder einmal eine Kippa aufsetzen durften und wir eine echte Tora ansehen durften.

Ich denke, dieses begegnungspädagogische Setting hat bei vielen Anklang gefunden, gerade auch weil wir nur einen jüdischen Jungen in der Klasse hatten, doch auch er hatte nicht viel Wissen von seiner Religion. Insgesamt waren wir alle sehr neugierig und wissensdurstig dieser fremden Religion gegenüber. Andererseits sind manche aus der Klasse sehr respektlos mit dem Besuch umgegangen, denn einer meiner Mitschüler klaute eine Kippa. Das kam natürlich ans Licht und wir hatten einen Klassenrat über Diebstahl, Courage und Respekt.  

 3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der zur Sprache gebracht wird, wie unterschiedliche religionsbezogene Perspektiven in einem pädagogischen Setting konstruiert werden.

In kommenden Praktika würde ich es spannend finden darauf zu achten, wie beispielsweise SuS einer Religion diese selbst wahrnehmen im Sinne eines begegnungspädagogischen Besuchs. Andererseits ist es natürlich auch spannend zu schauen, wie die SuS eine fremde Religion aufnehmen und was sie für eine Meinung zu diesen haben. Sind sie eher abgeneigt oder interessiert? Wie gehen die SuS untereinander mit ihren und fremden Religionen um?

Beitrag zur 9. Vorlesung vom 30.05.

1. Sind die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Ich finde die Leistungsunterschiede der SuS im Mathematikunterricht schon besorgniserregend, denn ich finde es kann nicht sein, dass es ein Fach gibt, in dem manche SuS viel weiter sind als der Lehrplan vorgibt und andere meilenweit hinterherhinken. Es gibt natürlich in jedem Fach eine Leistungsheterogenität, jedoch ist diese meiner Meinung nach im Mathematikunterricht zu stark. Ich finde, dass man dagegen vorgehen muss und das heißt nicht, das jede Lehrkraft individuell gucken soll, wie sie mit dieser starken Leistungsheterogenität umgehen soll, sondern, dass man an der Wurzel arbeitet. Es sollte herausgefunden werden, wie es zu solch unterschiedlichen Leistungen kommt und dann ein Konzept erarbeitet werden, dass den SuS und den Lehrkräften hilft, damit umzugehen.

2. Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen mit einbezieht.

Ich denke, dass ein spielerischer Mathematikunterricht ein guter Ansatz angesichts der Leistungunterschiede bei SuS ist, denn durch spiele kann man sich von dem Abstrakten Denken des Mathematikunterrichts lösen und die Inhalte kontextualisieren. So wird das erlernte Wissen gefestigt. Andererseits bieten mathematische Spiele aber auch ein Potentzial, den SuS neues beizubringen. Abgesehen von den sozialen Vorteilen, die Spiele spielen bringen, finde ich es eine gute Idee, das sonst so trockene Thema Mathematik, den SuS spielerisch entgegenzukommen.

3. Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.

In kommenden Praktika würde es mich interessieren, zu beobachten, wie die Lehrkraft mit der Leistungsheterogenität umgeht. Ist es für sie (die Lehrkraft) überhaupt ein Thema? Welche Methoden funktionieren und welche nicht?
Außerdem wäre es auch spannend, zu gucken, wie die SuS mit der Leistungsheterogenität umgehen. Entsteht ein Konkurenzdruck? Helfen die SuS einander, wenn sie merken, dass einem/-r eine Aufgabe oder ein Thema schwerfällt?

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