Beitrag zur 10. Vorlesung

Posted on Juni 9, 2017 
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1.Fokussierung des Vorlesungsthemas: Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu problematisierend sind.

Begegnungspädagogik im Religionsunterricht sind von der Lehrkraft inszenierte Begegnungen mit Menschen einer bestimmten Religion oder Weltanschauung für SuS. Dies kann in Form eines Besuchs in die jeweiligen Glaubensgebäude passieren oder Stellvertreter der Religion besuchen die SuS. Ziel solcher Begegnungen ist es, durch Kennenlernen fremder religiöser Kontexte und deren Menschen Verständnis und Toleranz bei den SuS für diese zu erregen.

Problematisch an solchen Settings sei, dass einzelne Vertreter stellvertretend für die Gesamtheit einer Gruppe präsentiert würden (z. B. ein Imam für alle Moslems), wobei eventuell nicht zwischen persönlichen Eigenschaften und Ansichten dieser Person und den gemeinsamen Werten der Gruppe unterschieden werden könne bzw. könnte es passieren, dass die SuS nur diesen Vertreter als den der Religion wahrnehmen, ohne eine individuelle Auslegung der Religion in Betracht zu ziehen. Weiterhin bestehe bei solchen Repräsentationen die Gefahr, dass die tatsächliche Vielfalt der Ausprägungen einer Religion oder Weltanschauung und ihre Wandelbarkeit bei den SuS aus dem Blick geraten. Als problematisch wird auch beschrieben, dass solche Begegnungen von Anfang an mit einem bestimmten Fokus stattfinden, und somit gerade keine objektive persönliche Begegnung stattfinden könne.

2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte.

In meiner Schulzeit kam es einmal zu einem begegnungspädagogischen Setting. Wir besuchten in der 5. Oder 6. Klasse eine Synagoge in Bremen. Dabei wurden wir durch viele Räume geführt von einem dort arbeitenden Menschen. Ob er ein Stellvertreter des Judentums war, weiß ich nicht mehr, ich gehe aber stark davon aus. Eine Besonderheit war, dass die Jungen jeder einmal eine Kippa aufsetzen durften und wir eine echte Tora ansehen durften.

Ich denke, dieses begegnungspädagogische Setting hat bei vielen Anklang gefunden, gerade auch weil wir nur einen jüdischen Jungen in der Klasse hatten, doch auch er hatte nicht viel Wissen von seiner Religion. Insgesamt waren wir alle sehr neugierig und wissensdurstig dieser fremden Religion gegenüber. Andererseits sind manche aus der Klasse sehr respektlos mit dem Besuch umgegangen, denn einer meiner Mitschüler klaute eine Kippa. Das kam natürlich ans Licht und wir hatten einen Klassenrat über Diebstahl, Courage und Respekt.  

 3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der zur Sprache gebracht wird, wie unterschiedliche religionsbezogene Perspektiven in einem pädagogischen Setting konstruiert werden.

In kommenden Praktika würde ich es spannend finden darauf zu achten, wie beispielsweise SuS einer Religion diese selbst wahrnehmen im Sinne eines begegnungspädagogischen Besuchs. Andererseits ist es natürlich auch spannend zu schauen, wie die SuS eine fremde Religion aufnehmen und was sie für eine Meinung zu diesen haben. Sind sie eher abgeneigt oder interessiert? Wie gehen die SuS untereinander mit ihren und fremden Religionen um?

Kommentare



One Response to “Beitrag zur 10. Vorlesung”

  1.  Bo on Juni 12th, 2017 17:55

    Hallo Luisa,
    ich kann leider nicht von einem Besuch einer Synagoge oder Ähnlichem berichten. An meiner Schule war der Religionsunterricht noch in evangelisch und katholisch aufgeteilt. Alle SchülerInnen, die aus verschiedensten Gründen nicht an einem dieser beiden Unterrichtsfächer teilnehmen wollten oder durften, mussten zwangsweise den Philosophieunterricht besuchen. Einen allgemein gehaltenen Unterricht über Religion hätte ich viel ansprechender gefunden. So hatte man bei uns nur gelegentlich die Oberfläche anderer Religionen gestreift und im Philosophieunterricht wurde man gar nicht für andere Religionen sensibilisiert. Ich bin selbst kein großer Fan von jedweder Religion aber da man nicht drum rum kommt befürworte ich einen Religionsunterricht, der einem Kontakt mit vielen verschiedenen Religionen offen gegenübersteht.
    Auch wenn man dann hin oder wieder das Fehlverhalten eines oder einer SchülerIn zu beklagen haben könnte.

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