Vorgestellt: Winterliche Stille
Was hier in Deutschland Wintersemester heißt, schimpft sich in Dänemark Herbstsemester, welches einen Monat früher anfängt. Für mich als deutscher Student im dänischen Auslandssemester hat sich mein Terminkalender doch ordentlich verschoben. Während viele Studierende noch vergnüglich am heimischen See pausierten, ging es für mich gleich weiter. Aber dementsprechend hab ich dann auch einen Monat früher Feierabend oder etwa nicht? Das schon, aber meine Prüfungstermine lagen dementsprechend im frühen Januar und die Weihnachtsferien wurden zur ultimativen Prüfungsvorbereitungszeit. Campusleben zwischen Bescherung und Böllerei bishin zum ersten Vorlesungstag im Neujahr, wie schaut das aus?
Wir differenzieren schon vorsichtig wenn wir von Semesterferien sprechen, vielmehr nennen wir es vorlesungsfreie Zeit, denn so richtig von Ferien kann man nicht immer sprechen. Es wird ordentlich gepaukt, Blockkurse absolviert, Praktika angetreten und und und. Manchmal füllen sich die zwei-drei Monate schnell auf und man verliert die Puste. Manchmal stehen aber süße Tage der Entspannung und des Nichts-Tuns an, da kann man dann doch schon von Ferien sprechen. Generell, auf dem Campus geht es noch lebendig zu, auch ohne Vorlesungen. Viele Arbeitsplätze werden besetzt und auch die Bibliothek wird gut frequentiert. Das Studentenwerk ist noch am Laufen und bis auf die Vorlesung mag man manchmal sogar keinen Unterschied bemerken. (Okay, der Bus ist vormittags leer, ihr Langschläfer!) Doch in den Weihnachtsferien, da scheinen sich alle einig zu sein, tote Hose!
Dadurch dass sich nun meine Prüfungszeit um einen Monat vorverschoben hat, habe ich mal erlebt wie sich der Campus anfühlt, wenn man zwischen dem 27. Dez – 09. Jan mal ordentlich durcharbeitet. Da ist absolut nichts los, kaum eine Menschenseele wandert herum. Den großen Arbeitsraum im Erdgeschoß des MZH habe ich für mich allein, nur der Wärter verbringt ebenfalls seine Zeit im einsamen Gebäude. Mensa hat zu, Cafeteria hat zu, Onkel Walter hat zu. Alles zu. Eine richtige Wohltat war es dann als O’Flynns dann mal am 02. Jan als Erstes seine Pforten wieder öffnete. Gegen Ende der Weihnachtsferien wurde es wieder geselliger, viele mussten ihre Präsentationen für die erste Vorlesungswoche vorbereiten und am 05. Januar war wieder volle Bude. Ich wurde nahezu klaustrophob als der Raum nicht mehr gähnende Leere und Stille hatte, ein komisches Gefühl.
Nichtsdestotrotz, ich wünsch euch frohes Schaffen und erfolgreiche Wochen, ich lehn mich jetzt erstmal zurück!
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