Meine Lieblingsserie (True Detective S1)

Von Timo Jüttner

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Serien. Das war ich noch nie und das werde ich denke ich auch nicht werden. Für mich persönlich beanspruchen Serien oftmals viel zu viel Zeit um zu einem interessanten Punkt zu gelangen, oder im allgemeinen eine mitreißende Geschichte zu erzählen. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass es heutzutage eher darum geht eine möglichst kontroverse Idee zu finden, diese mit noch kontroverserem Inhalt zu füllen und ein Ende zu kreieren, welches mithilfe eines möglichen Hypes zu einem Franchise gemacht wird. Das muss nicht immer schlecht sein, gelingt meiner Meinung nach jedoch nur in den seltensten Fällen. Für mich ist das beste Beispiel in diesem Fall die Netflix Serie „Squid Game“, welche einen ganz plötzlichen, ich würde schon sagen seltsamen Hype genossen hat, welchen ich sehr schwer nachvollziehen konnte. Nicht das man mich falsch versteht. Die Serie hat mich durchgängig unterhalten und besonders die Musik hat mir extrem gut gefallen, jedoch gab es einen Monat lang keine Unterhaltung mehr, in welcher die Worte „Squid Game“, oder „Rotes Licht, Grünes Licht“ nicht vorkamen. Jede Person mit der ich sprach empfahl mir die Serie mit dem Beipackzettel „Das ist die beste Serie, die jemals gedreht wurde“. Dem kann ich einfach nicht zustimmen. Serien wie Breaking Bad, oder Game of Thrones (zumindest die ersten 5. Staffeln) haben mich bereits nach wenigen Folgen in den Bann gezogen und bei mir ein deutlich größeres Interesse geweckt, was ich bei Squid Game leider nicht hatte. Ich glaube, dass meine Erwartungen nach einem Hype wie diesem wohl so hoch waren, dass Squid Game bei mir von Anfang an keine Chance hatte, die Wirkung zu erreichen, welche sie bei Millionen von Menschen erreicht hat. Ich bin eine großer Fan von geschlossenen Handlungen. Ich mag es, wenn der Autor weiß, wo seine Geschichte endet und wie er sie zu füllen hat, um dorthin zu gelangen. Wenn man mich fragen würde, was meine Lieblingsserie ist, würde ich die erste Staffel der Serie „True Detective“ nennen, die zum jetzigen Zeitpunkt drei Staffeln besitzt, welche sowohl von der Story, als auch von dem Cast in keinster weise miteinander zusammenhängen.
Die erste Staffel handelt von den beiden Detectives Rust Cohle und Martin Hart. Eine Reihe von Missbräuchen erschüttert die Stadt, in der die beiden Detectives über Spuren und Hinweise stolpern, die sie 17 Jahre lang verfolgen. Aus verschiedenen Blickwinkeln wird erzählt, wie die Ermittlungen verlaufen sind, wie sie noch verlaufen und wie sie ausgehen. In gut eingestreuten Kameraaufnahmen aus dem Jetzt werden die beiden befragt, parallel wird gezeigt, was sie erzählen und welche Teile des Puzzles ineinander greifen.
Wenn ich einen Punkt nennen müsste, warum mich diese Serie so beeidruckt hat, dann würde ich dies auf den Protagonisten Rust Cohle zurückführen, welcher ebenso seltsam, wie faszinierend ist. Die Philosophie über Mensch, Gott und Existenz, die von ihm geäußert werden, haben mir deutlich gezeigt, dass neben einer spannenden Handlung viel mehr in der Serie steckt, als man vermuten mag. Zudem kommen die anderen Stärken, wie das grandiose Drehbuch von Nic Pizzolatto im allgemeinen, der dreckige und düstere Look, der an Filme von David Fincher erinnert, sowie die nicht zu vergessene und unübertreffbare Dynamik und gegensätzliche Persönlichkeit der beiden Protagonisten. welche von den absoluten Hollywood Stars, Matthew McConaughey (Interstellar) und Woody Harrelson (No Country for Old Men, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) gespielt werden.
Was mir bei der Serie immer wieder auffällt ist, dass sie sich nicht anfühlt wie eine Show, sondern eher wie ein Film mit Überlänge, was meiner Meinung nach besonders an dem Look und den beiden Hauptdarstellern, welche man nur aus großen Hollywood Filmproduktionen gewöhnt ist, liegt.
Wer Lust und Sky-Ticket besitzt dem würde ich die Serie direkt empfehlen.
Ein Fall, zwei Menschen, 8 Stunden.

Meine 10: Lieblingslieder

Von Timo Jüttner

Ich wollte hiermit einmal eine kleine Liste von Liedern aufzeigen, welche ich sehr gerne höre. Dabei handelt es sich nicht um eine Topliste, sondern einfach um die Lieder, die ich zurzeit am liebsten höre.

1. Get Down Daturday Nigh- Oliver Cheatham
2. Disco Inferno – The Trammps
3. Jump Into The Fire – Harry Nilsson
4. ULTRA VIOLET – Thouxanbanfauni
5. T.TITAN – Thouxanbanfauni
6. Too Young – Post Malone
7. Come Back To Us – Thomas Newman
8. Life on Mars? – David Bowie
9. The End? – Nicholas Britell
10. Have Mercy – Cordae

Meine 10: Lieblingsfilme

von Timo Jüttner

Ich habe mir einmal kurz die Zeit genommen, um über meine momentanen Lieblingsfilme nachzudenken. Für mich geht es bei diesen Filmen eher weniger darum, wie künstlerisch, wie gut, wie bekannt, oder welche Auszeichnungen gewonnen wurden, sondern viel mehr um die Filme, die mich auf irgendeine Art und Weise besonders bewegt haben, mir bis heute im Kopf geblieben sind und für mich einen ganz besonderen Stellenwert besitzen.
Ich freue mich über Vorschläge, oder Kommentare, falls sich jemand mit meinem Filmgeschmack identifiziert.

1. Oldboy (2003)
2. American Beauty (1999)
3. There Will Be Blood (2007)
4. Call Me By Your Name (2007)
5. Grand Budapest Hotel (2014)
6. No Country For Old Men (2007)
7. Memories Of Murder (2003)
8. Casino (1995)
9. 2001 Odyssee im Weltraum (1968)
10. Der mit dem Wolf tanzt (1990)

Mein absoluter Lieblingsfilm (Oldboy; 2003)

von Timo Jüttner

Als ich klein war, hatte ich unzählige Interessen, die ich im Laufe des erwachsenen Werdens verloren habe. Ich denke, das wird bei jedem der Fall gewesen sein. Zumindest früher oder später. Fragt man mich, welches Interesse ich heute noch habe, dann würde ich sagen, dass ich immer noch gerne viel Zeit am Computer verbringe. Fragt man mich jedoch, welches Interesse im Laufe der Jahre immer größer geworden ist, dann würde ich das Interesse des Films nennen. Ich habe mein Leben lang immer gerne Filme geguckt und dabei war es mir auch egal, ob dieser aus den 60ern war, oder brandneu im Kino lief. Mein Bruder war da nicht anders.
Ich erinnere mich noch daran, dass eines Tages mein zwei Jahre älterer Bruder in mein Zimmer kam und mir von einem besonderen Film erzählte, welchen er den Tag zuvor gesehen hat. Gerade weil mein Bruder so von diesem Film geschwärmt hat und wir uns beide immer gegenseitig unsere Lieblingsfilme vorschlagen haben, hatte ich irgendwie sowas wie eine grundlegende Antihaltung in mir. Ich wollte den Film nicht gucken und tat das auch die ersten Monate nicht. Irgendwann, als ich an einem langweiligen Tag vor lauter langweiligen dingen in unserer Wohnung umherschlenderte, fand ich unseren DVD Schrank den Film “ American Beauty “ von Sam Mendes. Direkt fiel mir ein, dass das der Film war, den mein Bruder mir vor Monaten vorschlug. Mit einem kleinen Misstrauen, vielleicht war es auch Angst, schaute ich mir den Film an.
Ich war hin und weg. Das war mit Abstand der beste Film, den ich jemals gesehen habe. Ich kann es nicht erklären, jedoch hat mich dieser Film auf eine ganz andere Art und Weise berührt, was er auch heute noch tut. Mit einem beschämten Lächeln stand ich dann vor dem Zimmer meines Bruders, um ihn zu gestehen, dass er recht hatte.
Als 2019 dann der südkoranische Spielfilm „Parasite“ vom Regisseur Bong Joon-ho in die Kinos kam ging ich innerhalb einer Woche dreimal ins Kino. Ich schaute mir diesen Film immer wieder und wieder an. Ich kann es nicht anderes beschreiben, als dass ich einfach nur begeistert war. Ich fing an mich plötzlich für Südkoreanische Filme und Regisseure zu interessieren. Auch wenn ich schon vor diesem Ereignis von vielen Seiten und Kritikern hörte, dass man den Südkoreanischen Film im Auge behalten sollte, kam das Interesse leider erst nach diesem Erlebnis.
An einem Abend dann, mitten in der Woche, wusste ich nicht wirklich, was ich mit mir anstellen sollte. Ich trank 1-2 Bier und entschied mich einen Film zu gucken. Ich schaltete den Fernseher an und im Zuge meines Filmverhaltens der letzteren Zeit wurde mir der Rachethriller „Oldboy“ des Regisseurs Park Chan-Wook aus dem Jahre 2003 direkt auf der Startseite empfohlen.
Da ich online Streamingdienste ein wenig wie eine viel zu große Süßigkeitenabteilung ansehe, welche man mit dem Ergebnis verlässt, sich nach einer gefühlten halben Stunde aufgrund der großen Auswahl nicht entscheiden zu können, dachte ich mir diesen Ärger zu umgehen, indem ich zwei komfortable Knöpfe auf der Fernbedienung betätigte und mir den Film anschaute.
Ohne zu Spoilern erzählt der Film die Geschichte eines Geschäftsmannes namens Oh Dae-Su, ein normaler unauffälliger Mann, welcher entführt und 15 Jahre lang in ein fensterloses Zimmer gesperrt wird. Ohne dem wissen warum, oder weswegen er eingesperrt wurde, wird er genauso kommentarlos nach 15 Jahren wieder entlassen. In einer ihn unbekannten 15 Jahre älteren Welt, zerfressen von dem Gedanken warum er eingesperrt wurde, macht sich Oh Dae-Su auf die Suche nach seinem Peiniger.
Ich glaub, der Film ist kein Film für jedermann. Er ist spannend, dreckig und brutal wie ein Film von Quentin Tarantino, jedoch ästhetisch, bewegend und wunderschön wie kein anderer. Ich liebe alles an diesem Film, von dem Drehbuch bis hin zum Schnitt, dem Schauspiel und der Musik. Ich glaube nicht, dass ich in den nächsten 10 Jahren einen Film sehen werde, welcher mich persönlich wieder so beeindrucken wird, wie es Oldboy getan hat.

Warnung !
2013 kam eine Hollywood Neuverfilmung von Regisseur Spike Lee heraus, welche ich persönlich wirklich niemandem empfehlen würde, da dieser einfach nicht gut ist, und den Charm des Originals zerstört.

 

Auf einer Bank im Weser Park (Beobachtungsaufgabe)

 

Beobachtung, Timo Jüttner

Es ist 16:00 Uhr am 10.12.21 und ich sitze auf einer Bank im Weser Park Bremen, umkreist von Einkaufsläden der verschiedensten Art. Es ist windig draußen und man hört den Regen über mir auf das Glasdach tröpfeln. Es liegt ein leichter Fast-Food Geruch in der Luft, da sich zu meiner rechten eine große Rolltreppe befindet, welche auf eine Gastronomie Etage führt. Zu meiner linken eine lange belebte und beleuchtete Passage, welches Licht sich in dem glänzenden weißen Boden widerspiegelt. Es sind unzählige Menschen unterwegs, sodass man gar nicht mehr erkennen kann, welche Läden sich am Ende des Ganges befinden. Anders gesagt: Es ist schon fast unbequem voll. Gegenüber von mir befindet sich „Depot“ ein Franchise Unternehmen für Wohnaccessoires, welchem ich den Großteil meiner Aufmerksamkeit schenke. Auf den ersten Blick vermitteln mir der Laden einen äußerst schlichten Eindruck. Es gibt viele Beige Stoff Elemente, welche durch die starke Beleuchtung vor und im Laden hervorgehoben werden. Der schiefergraue Paketboden auf welchem sich sowohl weiße Kunststoff, als auch hölzerne Verkaufstische mit Artikeln befinden, verliert durch die erwähnte Helligkeit seinen Kontrast, wodurch alles ein wenig Farblos wirkt. Streckt man seinen Kopf in den Laden und hört die poppige fröhliche Musik, welche den Lärm des Menschen Geschehens im Center überdeckt, fällt einem jedoch auf, dass deutlich mehr Farben durch die unterschiedlichsten Produkte durchdringen, als ich von meiner metallischen ungemütlichen Bank beobachten konnte. Der Laden hat eine geschätzte Verkaufsfläche von ca. 120 Quadratmeter und besitzt zwei lineare Eingänge, welche in einem 45 Grad Winkel aufeinander treffen. Der linke Eingang wurde durch mehrere massive Glasplatten, welche aneinander geschoben werden konnten, abgesperrt. Auf der rechten Seite wurde ein kleiner Durchgang eröffnet, womit eine strukturierte Einlasskontrolle, im Sinne der im Weser Park für Geschäfte geltende 2G-Regel, stattfinden kann. Vor dem Eingang befindet sich eine zierliche, hübsche junge Frau. Sie wirkt genervt und stützt ihr Gewicht im Minutentakt von einem Bein auf das andere, so als würde ihr langsam die Kraft entschwinden. Bis auf eine dünne graue Strickjacke ist sie komplett schwarz gekleidet. In ihren Händen hält sie ein eingehülltes Tablet mit einem großen grünen „Depot“ Schriftzug, mit welchem sie digitale Impfausweise der Kunden scannt und prüft. Vor ihr ist eine relativ lange Schlange zu beobachten, welche sich nicht zu kürzen scheint. Auf jede Person, welche hereingelassen wird, scheinen sich zwei neue anzustellen.
In der Warteschlange, welche ich intensiv beobachte, lassen sich zwischenmenschliche Beziehungen erahnen. Ohne auch nur ein Wort über die Unterhaltungen zu hören, welche Mundbewegungen und Gesichtszüge ich aus der Ferne erkennen kann, ist das Händchen halten für mich persönlich als individueller Beobachter einer der eindeutigsten Anzeichen für eine Lebenspartnerschaftliche Beziehung, welche man als Paar in der Öffentlichkeit bewusst, sowie unbewusst preisgibt. Ebenso wie bei einer besonderen Körpernähe zweier Individuen zueinander, wie ich es bei einer jungen blonden Frau auf der Bank ein paar Meter links von mir beobachten kann, welche ihren Kopf an die Schulter und ihren rechten Arm über den Rücken auf die untere Bauchseite ihres männlichen Begleiters ablehnt, lässt mich intuitiv merken, dass es sich dabei nicht nur um eine freundschaftliche Beziehung handelt. Was mir zudem ins Auge gefallen ist, ist das überdurchschnittliche Interesse von Paaren den Laden zu besuchen, was sich für mich persönlich jedoch ziemlich schnell als Illusion entpuppt und sich für mich durch den allgemeinen Interessenunterschied zwischen Mann und Frau erklären lässt. Sobald ein Paar den Laden betritt, konnte man als Beobachter merken, wie der erwähnte Körperkontakt nachgelassen hat. Die Männer zeigen wenig Eigeninteresse und Initiative und schlendert der Frau mehr oder weniger nach. Viele zucken ihr Handy und stehen unaufmerksam herum. Ein Mann hat den Laden nach der Kontrolle wieder verlassen und hat sich auf einen roten Tresenhocker einer kleinen Smoothiebar gesetzt, welcher sich unter der Rolltreppe unmittelbar vor dem Geschäft befindet.
Ich denke, dass die Beobachtung eine deutliche Wendung nimmt, wenn ich z.B einen GameStop beobachten würde. Auch wenn man das nicht verallgemeinern kann denke ich ich aus persönlicher Erfahrung, dass in einer Beziehung der Mann im Bezug auf „Shopping“ sein Desinteresse offensichtlicher durch sein Verhalten preisgibt, als es eine Frau tut, welche zumindest aus meinen Erfahrungen mehr Initiative zeigt einen Interessenspunkt zu teilen.

Mein Nintendo Ds Lite

Timo Jüttner, 28.11.2021

Mein Nintendo Ds Lite

Ich beschreibe heute ein Objekt, welches ich alle paar Jahre mal wieder meine Aufmerksamkeit schenke. Für mich gibt es kein Gegenstand der so Nostalgie geladen ist wie dieser.
Mein knochenweißer Nintendo Ds Lite ist ein rechteckiger, aus hauptsächlich Plastik bestehender Spiele- und Unterhaltungsapparat. Er ist ca. 14cm lang, 7cm hoch und 2cm dick und somit von der Maße her nicht wirklich viel größer als ein modernes Handy. Die Außenhülle aus Plastik ist extrem glatt und wirkt wie Glas. Die Ecken sind leicht abgerundet und auf der sich spiegelnden Oberfläche der Frontseite befindet sich zwei kleine aus dem Plastik hervorhebende Rechtecke, welche mit einem Abstand von zwei bis drei Millimetern zentral gesetzt sind und als Logo gelten.
Auf der rechten Unterseite des Gerätes befindet sich ein 3,5mm Klinkeneingang für Kopfhörer, als auch ein widerstandsloser Lautstärkeregler auf der linken Seite. Zudem befindet sich in der Mitte eine ca. 5cm lange Öffnung, welche für Spiele gedacht sind, welche aus einer vorherigen Generation stammen und somit eine andere Passform besitzen. Der Spieleingang für diese Generation befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite und hat in etwa die Form einer SD-Karte.
Hält man sein Handy waagerecht um Videos zu gucken, würde man beim Nintendo DS Lite an seinen beiden Zeigefingern jeweils einen Hartgummi beschichteten Knopf auffinden, welcher beim Drücken ein dumpfes Klickgeräusch erzeugt.
Am rechten Seitenrahmen befindet sich in der Mitte eine Einkerbung, welche für den ca. 7cm langen Stylus gedacht ist. Einen Eingabestift, welcher zur Bedienung von Touchscreens verwendet wird. Direkt darüber befindet sich der Power-Schalter. Dabei handelt es sich um einen länglichen Knopf mit einem Dreieck drauf, welchen man zum Einschalten nach oben schieben muss. Um den Apparat nutzen zu können muss das Gerät nach dem Anschalten jedoch aufgeklappt werden.
Öffnet man diesen, sind das erste was einem Auffällt die beiden ca. 7,5cm großen quadratischen Bildschirme. Der Untere besitzt eine Drucktouchtechnologie und ist für die Bedienung mithilfe des Stylus gedacht, wobei der obere Screen nur zur weiteren Abbildung fungiert. Zudem sieht man am Klappverschluss zwischen den beiden Bildschirmen einen kleinen Schlitz, in welcher ein Mikrofon verbaut ist.
Auf der linken Seite befindet sich ein Steuerkreuz, ebenso wie auf der rechten, wobei dieses jedoch aus 4 runden Knöpfen besteht, welche im Uhrzeigersinn die Buchstaben X, A, B und Y abbilden. Direkt unter diesen Knöpfen befinden sich zwei weitere weitaus kleinere , welche oben mit Start und unten mit Select beschriftet sind.
Der Nintendo ist nicht schwerer als ein Apfel, doch auch wenn sich der Apparat nicht wirklich hochwertig anfühlt hat man nicht das Gefühl ein unrobustes Gerät in der Hand zu halten.
Heutzutage mag der Nintendo Ds Lite für Kinder nicht einmal mehr eine Assoziation erzeugen, damals Mitte der 2000er Jahre sah das jedoch anders aus. Er war eine Art Statussymbol, wie die Uhr an deinem Handgelenk, der Schriftzug auf deinem Pullover, das IPhone in deiner Tasche.
Ich kannte nicht viele Personen, die sich keinen Nintendo zum Geburtstag gewünscht haben und noch deutlich weniger, die tatsächlich keinen besessen haben.
Es ist schon irgendwie traurig, wenn ich überlege, dass es bestimmte Situationen gegeben hat, indem ein teurer Spielapparat als indirekte Voraussetzung für den Aufbau von Freundschaften angesehen wurde. So erinnere ich mich z.B an Nintendo-Übernachtungspartys von meinen Klassenkameraden, an welchen nur die Kinder teilnehmen durften, welche im Besitz eines Nintendos waren.
Als Kind macht man sich leider jedoch keine Gedanken über solche Dinge, da Kinder ausgeschlossen wurden, nur weil die finanzielle Situation es nicht möglich gemacht hat.

Mein erster Tag

Timo Jüttner, 20.11.202

Es gehen einem nicht viele Dinge durch den Kopf. Die Musik in deinen Ohren. Die unangenehme Stille des Morgens, die du damit zu verdecken versuchst. Den schweren Kopf am Fenster angelehnt, beobachtet man wie sich die Lichter im Straßenverkehr überschneiden. Bei jedem Stopp kommen und gehen die Leute, doch es fühlt sich nicht wirklich so an, als würde sich was ändern. Der Raum in der Mitte wird immer voller, doch du sitzt.

Du hattest großes Glück!

Am Hauptbahnhof angekommen. Den Ort hast du sonst immer gemieden. Gemischte Gefühle. Intuitiv muss ich an einer der ersten Online-Vorlesungen denken, in welchen wir einen Gastfilm angeschaut haben. Ohne Script und mit einer Kamera in der Hand zeigte uns Ethnologe Martin Gruber das alltägliche Leben als Obdachloser in Hamburg. 20 Jahre ist das nun schon her.

Jetzt stehe ich am Hauptbahnhof und frage mich, ob sich im Laufe der Zeit überhaupt irgendetwas geändert hat, oder kann es sein, dass man heutzutage noch vor größeren Problemen steht?

Mittlerweile ist es sogar schon hell geworden und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben auf dem Campus der Universität Bremen, überhaupt auf dem Campus einer Universität. So viele junge Menschen an einem Ort habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich muss sagen, dass es sich wirklich gut anfühlt.

Die ersten Präsenzvorlesungen, Seminare und Tutorien haben mir großen Spaß gemacht, auch wenn es mir noch schwerfällt, die ganzen unterschiedlichen und neuen Informationen zu strukturieren, zu verinnerlichen und der akademischen Sprache zu folgen. Doch so geht es wahrscheinlichen vielen Studenten, die ihre ersten Schritte machen.

Nun sitze ich wieder hier. Es ist nicht wirklich spät, doch der Blick aus dem Fenster lässt einen glauben, dass es so wäre. Der Bus beim Hauptbahnhof wartet schon auf mich und so näher ich ihn komme, umso intensiver muss ich wieder über den Film nachdenken.

Für jemanden aus einer Vorstadt, der das Stadtleben nicht gewohnt ist, kann ein mancher Zwiespalt ziemlich im Kopf bleiben, zumindest vorübergehend. Bei manchen Anblick wiederum, fängt man an schlechte Laune zu bekommen und denkt den Tag entlang über viele Dinge nach. Manchmal nimmt man diese Dinge ungewollt mit nach Hause, wo sie einen weiterhin beschäftigen. Das war zumindest immer meine Erfahrung und auch Begründung ungern im Zentrum von Bremen zu sein. Ich freue mich dennoch im Verlauf meines Studium mehr über diese Umstände zu erfahren.