Studium abgeschlossen, und nun? Mein Freiwilligendienst in Namibia

Bis vor Kurzem habe ich an der Uni Bremen die Fächer Physik und Mathematik auf Lehramt studiert und wurde dabei durch das Deutschlandstipendium gefördert. Dafür an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an alle Förder*innen des Deutschlandstipendiums in Bremen!

Sehr lange beschäftigte mich die Frage, wie es nach meinem Lehramtsstudium weiterge

hen soll. Früher oder später führt mein Weg an die Schule, aber soll das schon direkt nach meinem Masterabschluss passieren? Soll ich direkt in das Referendariat starten? Wie wäre es denn mit einer Promotion an der Uni? Diese Fragen beschäftigten mich lange. Letztendlich habe ich mich dann doch für etwas ganz anderes entschieden: Im September werde ich für ein Jahr nach Namibia reisen, um dort den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts” zu absolvieren.

„weltwärts” ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt junge Freiwillige dabei, sich ehrenamtlich in entfernten Ländern zu engagieren. In diesem Zusammenhang werde ich ein Jahr lang an der Eluwa Special School in Ongwediva (ganz im Norden Namibias) arbeiten. An dieser Internatsschule werden Kinder und Jugendliche mit Seh- oder Hörbehinderung unterrichtet.

 

Organisiert wird der Freiwilligendienst vom ASC Göttingen von 1846 e.v. (ASC 46), einem großen Sportverein mit über 10.000 Mitgliedern. Und so steht auch der Freiwilligendienst ganz im Zeichen des Sports. Unter dem Motto

Sport has the power to change the world.”
(Nelson Mandela)

entsendet der ASC 46 jährlich über 80 Freiwillige in verschiedene Länder Afrikas. Dort unterstützen sie beispielsweise den Sportunterricht an Schulen und stellen weitere Sportprojekte auf die Beine.

Auch ich werde an der Eluwa Special School den Sportunterricht unterstützen. Was mich darüber hinaus erwartet, weiß ich selbst noch nicht genau. Ob Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften oder sonstige Sport- und Bewegungsprojekte – ich freue mich riesig auf die Herausforderungen, die sich mir dort stellen werden.

Um das beste aus dem Jahr herauszuholen, bin ich jedoch auf Unterstützung angewiesen. Der Freiwilligendienst wird zu 75% vom BMZ finanziert. Da weder die Schule, noch der ASC 46 die übrigen Kosten (z.B. für Flug, Unterkunft, Verpflegung, Versicherungen usw.) decken können, bin ich auf Spenden (in Höhe von 2.300€) angewiesen. Jede Spende, die über diese Summe hinausgeht, kann ich vor Ort für die Finanzierung eigener Projekte zur Unterstützung der Kinder einsetzen. So könnte ich beispielsweise Ausflüge mit den Kindern, neue Sportmaterialien oder Spielgeräte für den Schulhof finanzieren. Dies ist mir ein besonderes Anliegen, weshalb ich mich sehr über jegliche Unterstützung freuen würde! 🙂

Hier gibt’s weitere Informationen zum Thema Spenden.

Ich freue mich, wenn Du meine freiwillige Arbeit in Namibia auf meinem Blog verfolgst.

Bei offenen Fragen, Anregungen und Feedback stehe ich gerne zur Verfügung. Ich freue mich über jeden Austausch!

Herzliche Grüße

Steffen Rohde
Mail: steffen-in-namibia@posteo.de
Web: https://steffeninnamibia.jimdofree.com

Fair lernen statt verlernen

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: Keine Bildung.“ John F. Kennedy

 

Das Thema Bildungsgerechtigkeit beschäftigt mich seit dem Beginn meines Lehramtsstudiums. Noch immer hängt die Bildung viel zu stark vom Einkommen der Eltern ab. Durch die Corona Krise hat sich die Lange zu gespitzt. Der Spagat für Eltern zwischen Arbeit, home schooling und dem Haushalt ist immens. Aber nicht nur für die Eltern brachte die Corona Krise eine große Herausforderung mit sich, sondern auch für die Schüler*innen.

Ihr kennt das bestimmt zu gut, dass man sich im Online-Semester einmal mehr überwinden muss, die Aufgaben zu erledigen, die Vorlesung zu schauen, sich selbst Themen zu erarbeiten und das alles ohne die soziale Unterstützung und den Austausch mit Kommiliton*innen. Wie schwer muss es dann erst den Schüler*innen fallen, die Zuhause vielleicht keine Unterstützung bei dem Bearbeiten von ihren Hausaufgaben haben, da die Eltern dafür keine Zeit haben oder gar nicht Deutsch als Muttersprache sprechen?

Genau aus diesem Grund gründeten Studierende im März 2020 „Corona School“, eine Plattform, über die Studierende kostenfrei und digital an Schüler*innen deutschlandweit vermittelt werden, um diesen bei den Hausaufgaben zu helfen und bei der Erarbeitung des Lernstoffs zu unterstützen. Auch ich entschloss mich im April 2020 Teil dieser immer größer werdenden Gemeinschaft zu werden, um Schüler*innen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

 

Seitdem treffe ich mich ein bis zwei Mal die Woche virtuell mit meinen Schüler*innen in der 1:1 Lernunterstützung. Wir klären dort aber nicht nur die Schulaufgaben und Verständnisfragen, sondern sprechen oft auch einfach über die momentane Situation. Ich merkte schnell, wie wichtig ich als Bezugsperson und als Zuhörerin bin.

In diesem Jahr wurde das Projekt „Corona School“ zu „Lern-fair“ umbenannt, da auch nach der Corona Pandemie diese Plattform weiterhin genutzt werden soll, um ein Teil zur Chancengleichheit beizutragen und der zunehmenden Bildungsbenachteiligung entgegenzuwirken. Neben der 1:1 Betreuung gibt es die Möglichkeit sich beim Projektcoaching oder als Leiter*in von interdisziplinären Online-Kursen zu engagieren.

 

Die Vorteile sind, dass du dich bequem von Zuhause aus deutschlandweit engagieren kannst. Du hast die Wahl, welche Fächer und Jahrgangstufen du dir zu traust und in welchen Umfang du helfen möchtest. Du hast die Chance „Weichensteller*in“ zu sein und ein Teil zur Bildungsgerechtigkeit beizutragen.

Auch wenn schon über 22.000 Schüler*innen und 14.000 Studierende angemeldet haben, kann das Projekt erst richtig Früchte tragen, wenn es deutschlandweit bekannt ist. Da mir dieses Projekt im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen ist, beschloss ich vor ein paar Monaten mich außerdem als Campus Representative zu engagieren. Als Campus Representative versuche ich das Projekt bei Schüler*innen und Student*innen in Bremen bekannter zu machen.

Wir wünschen uns, dass alle Schüler:innen, ganz unabhängig von ihrem sozialen, kulturellen oder finanziellen Hintergrund Bildungsziele erreichen und Lernerfolge feiern können.“ (Vision von Lern-Fair)

Du möchtest deinen Teil im Kampf gegen Bildungsungerechtigkeit beitragen? Melde dich unverbindlich auf www.lern-fair.de an und erfahre noch mehr über die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten.