Matjes
Matjes wurde von den Holländern „erfunden“ und ist ein ausgenommener und mild gesalzener Hering. Ein Matjeshering wird optimal drei bis fünf Jahre alt. Der dann noch „jungfräuliche“ (holländisch: „Meisjes“: Mädchen) Hering erlangt seinen charakteristischen Geschmack durch einen speziellen Reifungsprozess. Durch die Reifung werden im Fisch natürliche Enzyme freigesetzt, die den Hering reifen lassen und den Eigengeschmack des Matjes ausmachen (Frerichs, 2016, S. 13f.).
„Jeder Matjes ist ein Hering – aber nicht jeder Hering wird auch ein Matjes.“ (Frerichs, 2016)
Der Heringsfang reicht bis in das 7. Jahrhundert zurück und war während Fastenzeiten oder Hungernöten die Lebensgrundlage für die Menschen. Durch die große Verfügbarkeit des Herings gilt dieser bis ins 20. Jahrhundert als Arme-Leute-Essen, was sich durch Überfischung und sinkenden Fangzahlen jedoch schlagartig änderte. Heutzutage werden die Fangzahlen politisch reguliert und der Fischbestand hat sich erholt (Frerichs, 2016, S. 17.).
Die Saison des Matjes beginnt Ende Mai, Anfang Juni und die deutsche Matjeszeit wird traditionell in Bremen eröffnet, wo auch offiziell die „Matjes-Tour de Deutschland“ beginnt. Als Tiefkühlware oder konserviert in Dosen ist Matjes aber das ganze Jahr über in den Supermarktregalen zu finden.
Traditionell wird Matjes auf einer Scheibe Schwarzbrot mit Zwiebelringen gegessen oder auch mit einer Sahnesoße serviert, was dann die „Hausfrauenart“ ist. Gerne wird Matjes auch mit Pellkartoffeln und grünen Bohnen gegessen (Gutmann, 2009, S. 98-101).
Neben dem Klassiker „Matjes nach Hausfrauenart“ gibt es rund um den beliebten Hering zahlreiche Neuinterpretationen. Von der Kombination mit Roter Beete, Birne, Rhabarber, Trüffel bis hin zu Matjes-Sushi findet man zahlreiche kreative und vor allem köstliche Variationen rund um den scheinbar „langweiligen“ Fisch (Frerichs, 2016, S. 107-135).
Zahlen rund um den Matjes
%
des deutschen Hochseeherings wird mit Schiffen aus Bremerhaven gefangen
%
Fettgehalt des Matjeshering
(Frerichs, 2016, S. 43f.)
Matjes nach Hausfrauenart
Die Rezepte dieser Variante des Matjes unterscheiden sich in ihren Zutaten der Sahnesoße. Manchmal wird Schlagsahne und Mayonnaise miteinander vermengt, ein anderes Mal wird mit saurer Sahne gearbeitet. Hier eine Variante, welche sogar mit Joghurt arbeitet:
Rezept
Zutaten:
4 Doppelmatjesfilets
100g Sahne
100g Naturjoghurt
200g saure Sahne
2 EL Mayonnaise
3 Gewürzgurken
2 EL Gurkenwasser
1-2 Äpfel
1 Zwiebel
1 TL Zucker
Pfeffer
Zubereitung:
„Matjesfilets abspülen und trocken tupfen. (Zu salzigen Matjes vorher 1 Stunde lang wässern.) Sahne, Joghurt und saure Sahne verrühren. Gurkenflüssigkeit dazugeben und weiterrühren. Mit Zucker und Pfeffer nach Geschmack würzen. Äpfel schälen, entkernen und in feine Scheiben schneide. Gurken würfeln. Apfelscheiben und Gurkenstücke zur Sauce geben. Zwiebel häuten und in Ringe schneiden.
Matjes mit Sauce und Zwiebelringen bedecken und noch mindestens 1 Stunde im Kühlschrank abgedeckt ziehen lassen.
Dazu passen wunderbar karamellisierte (glasierte) Kartoffeln.“ (Fritsch, 2017, S. 43)
Die Mayo mit zur Soße eingerührt.
Mein Tipp:
Nach Belieben die Äpfelstücke etwas kleiner, in mundgerechte Stücke schneiden.
Zubereitung:
„Matjesfilets abspülen und trocken tupfen. (Zu salzigen Matjes vorher 1 Stunde lang wässern.) Sahne, Joghurt und saure Sahne verrühren. Gurkenflüssigkeit dazugeben und weiterrühren. Mit Zucker und Pfeffer nach Geschmack würzen. Äpfel schälen, entkernen und in feine Scheiben schneide. Gurken würfeln. Apfelscheiben und Gurkenstücke zur Sauce geben. Zwiebel häuten und in Ringe schneiden.
Matjes mit Sauce und Zwiebelringen bedecken und noch mindestens 1 Stunde im Kühlschrank abgedeckt ziehen lassen.
Dazu passen wunderbar karamellisierte (glasierte) Kartoffeln.“ (Fritsch, 2017, S. 43)
Info: Die Mayo mit zur Soße eingerührt.
Mein Tipp:
Nach Belieben die Äpfelstücke etwas kleiner, in mundgerechte Stücke schneiden.
Wem die Kombination aus Sahne, Gewürzgurken und Äpfel nicht so sehr zusagt,
hier eine oft zubereitete Bremer Alternative:
Matjes mit grünen Bohnen
Rezept
Zutaten:
500g grüne Bohnen
1 Bd. Bohnenkraut
4 Doppelmatjesfilets
60g gewürfelter Speck
1 Bd. Petersilie
1 kl. Zwiebel
1 EL Butter
Pfeffer
Muskatnuss
Salz
Zubereitung:
„Bohnen putzen und waschen, in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Bohnenkraut und Salz in Wasser geben. Aufkochen und in etwa 15 Minuten gar kochen.
Speck in der Butter anbraten. Bohnen abtropfen lassen, zum Speck geben und alles vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Petersilie waschen, trocknen, klein zupfen und zu den Bohnen geben. Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Matjes auf dem Teller mit Zwiebelringen belegen, die Bohnen dazu anrichten.“ (Fritsch, 2017, S. 41)
Beilage zum Matjes:
Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Schwarzbrot und grüner Salat.
Zubereitung:
„Bohnen putzen und waschen, in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Bohnenkraut und Salz in Wasser geben. Aufkochen und in etwa 15 Minuten gar kochen.
Speck in der Butter anbraten. Bohnen abtropfen lassen, zum Speck geben und alles vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Petersilie waschen, trocknen, klein zupfen und zu den Bohnen geben. Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Matjes auf dem Teller mit Zwiebelringen belegen, die Bohnen dazu anrichten.“ (Fritsch, 2017, S. 41)
Beilage zum Matjes:
Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Schwarzbrot und grüner Salat.
Entdecke weitere Rezepte & Background-Informationen:
Historie
Die Weser, die Schiffahrt und der Handel; all das gehört zu Bremens Geschichte. Die Vergangenheit macht die Bremer Kultur aus und hat auch die Essenskultur geprägt. Wie der Beginn der Schifffahrt und des Handels Bremen verändert hat, kann hier entdeckt werden…
Mittagstisch
Mindestens eine warme Mahlzeit am Tag ist in vielen Familien üblich. Was kommt in Bremen dann so auf den Tisch? Von Fisch, über Fleisch bis hin zu viel Gemüse ist alles dabei! Inspirierende Rezepte mit, inter-essante Fakten und Tipps dazu gibt es hier zu lesen…
Kaffeepause
Geprägt durch die Schiffahrt und den Handel hat Kaffee in Bremen eine lange Geschichte und ist ein Teil der Bremen Persönlichkeit. Was es mit „Kaffeesieren“ auf sich hat und womit die Bremer*innen ihren Kaffee am liebsten genießen, kann hier erfahren werden…