Der typische Bremer Braunkohl wird mit Pinkel und glasierten Kartoffeln oder Kastanien serviert (Gartner, 2010, S. 102). Ja genau, Braunkohl und nicht Grünkohl. Denn so nennen die Bremer ihren Grünkohl (Gartner, 2010, S. 6), vermutlich aufgrund dessen eher bräunliche Farbe nach dem Kochvorgang (Gutmann, 2009, S. 72).
Auch wenn Braunkohl als typisch Bremisch angesehen wird, sind es nicht die Bremer, die diesen Kohl erst populär gemacht haben. Bereits in der Antike ist der Kohl in Europa schon weitverbreitet gewesen, nicht zuletzt aufgrund seiner gesunden Inhaltsstoffe (Gartner, 2010, S. 102), wie beispielsweise eine Menge an Vitamin C.

Unter Pinkel oder auch Pinkelwurst versteht der Bremer eine Wurst, welche mit Nierenfett, durchwachsenen frischen Speck, Flomen (Schweineschmalz), etwas Talk oder Rinderfett, Hafergrütze, ausreichend Zwiebeln, Piment und weiteren scharfen Gewürzen gefüllt ist (Gutmann, 2009, S. 73). Woher der Name dieser Wurst stammt ist etwas ungewiss. Aus alten Schriften wird die Annahme entnommen, dass der Darm, der die Wurstfüllung der Pinkel enthält, der Mastdarm des Rindes ist, welcher auch Pinkeldarm genannt wird. Jedoch wird diese Annahme von Fachleuten widerlegt, da die Menge der Pinkelwürste nicht mit der vorhandenen Anzahl der Pinkeldärme übereinstimme (Gutmann, 2009, S. 73).

Um sich das heißersehnte Gericht zum Schluss der Kohlfahrt zu verdienen, werden unterwegs eine Reihe von Spielen gespielt, bei denen die Bremer sich gegenseitig herausfordern. Bekannte Spiele hierbei sind Twister, Spaghetti trifft Makkaroni, Kugelschreiber in die Flasche, Bockwurstschwingen, Eiswürfelkaugummikauen und Dosenploppen. Wie die Namen es schon verraten bringen diese Spiele eine Menge Spaß und dem Verlierer ein Straf-Schnaps ein. Dabei ist es ehrenvoll als Gewinner ebenfalls mitzutrinken (Bremen Erleben!, 2021). 

Es gibt sogar extra Wörter und Bezeichnungen, die rund um den Kohl und die Kohlfahrt entstanden sind. Bei Interesse hier vorbeischauen.