Der Frühling kommt, die Blumen blühen, zarte Wolken über dem Firmament. Und wir haben richtig Bock in dem Glaskasten vor der Bibliothek zu sitzen. „Warum geht ihr nicht nach Draußen? Ab in die Sonne?“ Diese Frage würden wir uns niemals stellen, denn am 12.Mai um 09:30 Uhr veranstalten wir wieder unseren Bücherflohmarkt in der SuUB. Tief in den dunkelsten Gängen der Bibliothek haben wir ausgekundschaftet, gesucht und gebuddelt nur um die besten Bücher und die schönsten Tisch-Wackel-Stopper anbieten zu können. Die vielen Regale bersten unter der Last, der ihnen bevorstehende Aufgabe: Halt mal kurz.
Ab Mitte Mai erlösen wir die geschundenen Regale und im besten Falle geht’s dann gleich in die Taschen von neugierigen Studenten und der wissensdurstigen Meute. Die Bücher verkaufen wir dann nach Daumenpreis und wir essen jetzt schon so viel Schokolade und Chips wie uns möglich ist, damit die Daumen dicker und der Preis schmaler wird.
Monat: April 2016
Mitte März haben wir die Leipziger Buchmesse besucht. Mit seichtem Gemüt und schlafverkrusteten Augen machten wir uns morgens mit dem Auto auf dem Weg nach Leipzig. Wichtigstes Mitglied der Reisegruppe war unser allerliebster Pizzakarton, der auf dem Boden vor dem Rücksitz lag. Schnell schlossen wir Ihn in unser aller Herz. Obwohl der Pizzakarton nur ein Abbild dessen war, der er einst zu sein vermochte (Eine Margherita für 3,50 €), dachten wir alle in zärtlicher Erinnerung an unseren alten Kameraden. Da der Verkehr nicht allzu dicht war, waren wir bereits vormittags auf dem Messegelände außerhalb der Stadt angekommen. Schon beim Aussteigen aus dem Auto fühlten wir uns gestärkt, da wir endlich nicht mehr die ganze Zeit gegen die Sonne gucken mussten. Nachdem unsere lieblichen Augen sich im Schatten etwas erholt hatten, gingen wir zügigen Schrittes auf das große Gebäude zu. Wir hatten Adrenalin in den Adern, Schweiß auf der Stirn und Tränen in den Augen. Da war sie: DIE BUCHMESSE!!! Beim Ausfüllen des Dienstreiseantrags mussten wir einen kleinen Teil unserer Seele an diesen Sammelpunkt des Wissens und der Neugier abtreten. Und obwohl die Zukunft unklar war, haben wir alle bereitwillig unterschrieben. Der erste Schritt rein und uns wurde gleich klar, was wir verdrängt hatten. Da waren auch andere Menschen! Sogar einige. Unerschrocken gingen wir weiter voran. Messestände über Messestände über Fressbuden. Sogar eine, die fälschlicherweise mit Burritos warb, die in Wahrheit Tacos waren. Nun waren wir an einem Punkt, an dem uns nichts mehr aufhalten konnte. Unermüdlich schritten wir voran und zurück und im Kreis, denn wenn man in diesen Hallen marschiert, verliert man nun mal schnell den Überblick… Trotzdem fanden wir zu Heinz Strunk. Er gab gerade ein Interview auf dem blauen Sofa zu seinem neuen Buch „Der goldene Handschuh“. Als speziellen Kniff für diese Diskussion diente die hauseigene Räucherkammer. In der großen Glashalle war zwar viel Platz für viele Menschen, aber etwas mehr Sauerstoff hätte uns gut getan. Ein interessanter Austausch war es aber allemal.
Neben der Buchmesse fand auch noch die Manga-Comic-Con statt. Dort konnte man allerlei Cosplayer bewundern, die sich als Pikatchu, Sailor Moon und jede mögliche Figur mit überdimensionalen Schwertern verkleidet hatten. Außerdem konnte man sich unglaublich nützliche Andenksel wie Plastikschwerter und Kimonos aussuchen. Auch Perücken in allen Farben des Tuschkastens boten die wackeren Verkäufer feil.
Nach einem kurzen „Abendbrot“ bei einer königlichen Fastfoodkette machten wir uns auf den Heimweg in Richtung Norden. Trotz eines kurzen Umwegs über das sagenumwobene Halle verlief der Rückweg problemlos.
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