Abschlussreflexion

Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf auffachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Besonders deutlich ist mir durch diese Vorlesung geworden, dass es kein universales Rezept dafür gibt wie man in allen Situationen mit den Heterogenitätsdimensionen richtig umgeht stattdessen ist es bedeutsam interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Diese Kompetenz entwickelt sich stetig weiter in einen komplexen Prozess der aus Weiterbildung, Selbstreflexion und  damit einhergehende  Ausbauung der eigenen Empathiefähigkeit besteht. Ich habe für mich erkannt, dass dieser Prozess zum Entwickeln dieser Kompetenz  kontinuierlich ist.

In diesem Modul  hat der Aufbau mit den verschiedenen Themen vorgetragen durch verschiedene Dozent_innen  bei mir zu der Erkennnis geführt dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei dem Thema Heterogenität unerlässlich ist. Dies zeigt wie sehr ich das Motto „voneinander lernen“auf viele Bereiche übertragen sollte.

Ich studiere die Fächer inklusive Pädagogik und Englisch und habe aus den Vorlesungen zu den Themen Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt, Inklusion und Englisch Didaktik viele interessante Aspekte neu für mich gewonnen.

Besonders gut ist mir das Thema inkludierende Exklusion in der Präsentation von Eileen Töter in Erinnerung geblieben. Da dieses Thema ein großes Spannungsfeld beschreibt und aufzeigt wie perfide und oft erstmals nicht sichtbar die exkludierenden Mechanismen in unserer Gesellschaft sind. Und dass wir bei dem Thema Inklusion noch weit am Anfang des Entwicklungsprozesses stehen und anfangen müssen Inklusion auch über die Schule hinaus zu denken, denn Förderung und Teilhabe sollten nicht mit Beendigung der Schule aufhören. Inkludierende Exklusion geht nach meinem Verständnis in Bezug auf beispielsweise Behinderung darum das es spezielle Sozialräume für Menschen (bspw. Werkstätten, Förderklassen) gibt in denen Jene dann eingebunden werden. Dies hat allerdings aufgrund des statischen Aufbaus der Institutionen oftmals die Folge, dass die Optionen für beispielsweise der schulischen Weiterbildung limitiert werden und die Vorbereitung für den ersten Arbeitsmarkt eine untergeordnete Rolle spielt. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen die diese Institutionen durchlaufen sind daher gering war die Möglichkeit der sozialen Teilhabe erheblich einschränkt.Das finde ich persönlich äußerst erschreckend denn ich denke dass, es ein Ziel von Schule sein sollte neue Perspektiven und Möglichkeiten für Individuen zu öffnen und nicht sie im Voraus zu verschließen.

Darum finde ich es wichtig die Strukturen in unserem Schulsystem zu überdenken ,um die Optionen aller Schüler_innen zu vergrößern.Und ich erachte heterogene Klassen und inklusiven Unterricht als sinnvoll und denke, dass es wichtig ist mir bewusst zu sein, dass Förderung stets das Ziel haben sollte Partizipation zu ermöglichen. Denn leider kann der Versuch der Förderung auch aufgrund der Umsetzung manchmal einen isolierenden und entmündigenden Effekt  für den die Schüler_in haben. Eines der Fallbeispiele aus der Präsentation von Dr. Till Sebastian Idel in der eine Lehrkraft bei der Förderung eines Schülers einen isolierenden Effekt hatte ist mir persönlich dabei gut in Erinnerung geblieben. Darum ist es wichtig umsichtig mit dem Spannungsfeld zwischen Förderung und Autonomie umzugehen was sicherlich auch eine Herausforderung ist die auf mich zukommen wird wenn, ich im Lehrbereich arbeite.

Im Bezug auf mein zweites Fach fand ich es sehr spannend in der Präsentation von Mareike Tödter ein wenig mehr über den Wandel des Sprachunterrichts zu erfahren. Im Gegensatz zu dem damaligen Ansatz das Lernen einer Sprache auf das theoretische Verständnis der Grammatikregeln fast ausschließlich zu fokussieren, gibt es heutzutage  den Ansatz,  das praktische Anwendung der Sprache für den Lernprozess sehr förderlich ist, denn durch die praktische Anwendung wird das Wissen anders im Gedächtnis  gespeichert, was generell zu einem tieferen Verständnis für die Sprache führen kann. Deshalb wird inzwischen viel wert darauf gelegt Schüler_innen zum Anwenden der Sprache zu ermutigen. Zudem kann das ständige korrigieren der Grammatik bei Redebeiträgen die Schüler_innen sogar hemmen und verhindern dass sie sich trauen  vor der Klasse die Sprache zu sprechen. Positive Bestärkung und eine offene Haltung in der Fehler machen erlaubt ist sorgen für eine bessere Lernatmosphäre und geben mehr Raum für individuelle Lernfortschritte.

Auch wird Sprache inzwischen  als Kulturträger erkannt und das Vermitteln von politischen historischen und kulturellen Inhalten über die Räume, in denen die Sprache verwendet, wird ist ein untrebarer  Teil vom Sprachunterricht in der Schulegeworden. Ich denke, dass dies den Sprachunterricht sehr viel lebendiger und  lebenswelt näher gestaltet was Schüler_innen erleichtert einen Zugang zu der Sprache zu finden

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z. B. Unterrichtsformen, Schulformen, Schulstrukturelle Fragen, Schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Ich könnte bei dieser Frage ehrlich gesagt gar nicht konkret benennen oder gar hierarchisieren welche der Heterogenitäts Aspekte aus den verschiedenen Vorlesungen mir am wichtigsten erscheinen da ich denke dass sich viele der Heterogenitätsdimensionen  wechselseitig beeinflussen.
Insgesamt kann ich aber sagen dass mir das Thema interdisziplinäres Arbeiten besonders wichtig erscheint.
Denn allein schon bei dem Thema Mehrsprachigkeit  hat man in der Präsentation von Dr. Andrea Daase einen Einblick in die Heterogenität der verschiedenen Menschen  bekommen welche in die Heterogenitätskategorie Mehrsprachig  fallen. Daraus konnte ich mir ableiten dass es sich bei Personen mit einem bestimmten Heterogenitätsaspekt nicht immer um eine spezielle Gruppe handelt sondern um facettenreiche Individuen. Und auch aus meiner Schulzeit und Praxiserfahrung fallen mir viele verschiedene Situationen ein in denen gleich mehrere  unterschiedliche Heterogenitätaspekte der Schüler_innen eine Rolle spielten und wie durch die Interdependenzen zwischen den Aspekten  die  Situation entscheidend verändert wurde. In Bezug auf meine Arbeit fällt mir  ein dass es häufig Thema in unserer Arbeit ist zu bedenken dass ein queeres Kind welches in Deutschland in einer nicht Deutschen Familie aufwächst vielleicht ganz andere Erfahrungen macht als ein queeres Kind das in einer Deutschen Familie aufwächst. Dies kann man auf viele weitere Heterogenitätsaspekte übetragen. Durch meine Arbeit im Jugendbildungsbereich und persönliche Erfahrungen als  trans*Person habe ich einige Einblicke darin bekommen wie viele exkludierende und Diskriminierende Strukturen in den Schulen herrschen, welche auch mit unserer Gesellschaft und unserem Bildungssystem verknüpft sind. Und habe erkannt, dass Menschen stets mehrere Heterogenitätsaspekte haben und dementsprechend auch von mehreren Formen von Diskriminierung oder auch Priviligierung betroffen sein können. Darum erachte ich es als wichtig alle Hetrogenitätsaspekte als gleichwetig zu betrachten und denke, dass es wichtig ist in den Schulen durch die Zusammenarbeit  von Fachkräften (Lehrkräfte, Pädagog_innen, Eltern, externe Kräfte usw.) Strukturen zu schaffen welche die vielfältigen Kompetenzen miteinander verbinden.
Zwar denke ich auch dass diese Form der Zusammenarbeit in der Schule aufgrund der Gruppengröße gute Planung benötigt,  bin aber auch gleichzeitig der Meinung, dass interdisziplinäre Arbeit durch den Austausch von Wissen und Beobachtungen dazu beiträgt, dass die Individualität der Schüler_innen in unseren sehr einheitlich gestalteten Schulsystem besser wahrgenommen wird und letztendlich für einen besseren Umgang mit Heterogenität sorgt.

Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich bin bereits häufig mit dem Thema Geschlechts bewusste Pädagogik in Kontakt gekommen und habe dazu auch ein wenig Wissen erworben. Doch da meine Erfahrungen alle aus der Perspektive außerhalb vom Schulkontext beruhen würde ich es spannend finden mehr über dieses Thema aus der Perspektive von Personen, die in einer Schule arbeiten, zu erfahren und bin gespannt wie sich diese Arbeit in einem Schulkontext gestaltet.

Ich erhoffe mir von diesem Modul  auch neue Methoden kennenzulernen und einen Einblick darin zu bekommen welche Barrieren und Antinomien sich im Bereich Gender bewusste Pädagogik für eine Lehrkraft ergeben. Insgesamt würde ich gerne darüber etwas lernen wie  Lehrkräfte interdisziplinär arbeiten und welche Methoden und Strategien es für diese Arbeitsweisen gibt.

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