Ringvorlesung 7

Fragen bzgl. der Vorlesung von Dr. Giesler

1.Reflektieren Sie, inwiefern Ihr eigener Englisch- (bzw. Fremdsprachen-) Unterrichtsfunktionale und formale Aspekte beinhaltete.

 

  • Ich hatte ab der 5. Klasse Englischunterricht, welcher ausschließlich frontal erteilt wurde und aus formalen Anteilen bestand. Wir schrieben wöchentlich Vokabeltests und bearbeiteten Aufgaben zur Grammatik schriftlich. Gesprochen hat fast nur unsere Lehrerin. In der 7. Klasse hatten wir eine neue Lehrerin, der Unterricht lief ähnlich ab, nur das wir bei ihr auch englische Lieder auswendig gelernt und zusammen gesungen haben.
  • Als ich auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur nachholte, war der Englischunterricht völlig anders, es wurde viel gesprochen, mit Texten gearbeitet, Sprachspiele gespielt, Hörverstehen geübt, englische Filme geschaut, englische Bücher gelesen, das Meiste davon fiel mir sehr schwer. Ich hatte zwar ein gutes Textverständnis im Groben ( da ich über einen guten passiven Wortschatz verfügte), konnte aber überhaupt nicht formulieren, weder mündlich noch schriftlich.

 

 

2.Diskutieren Sie davon ausgehende, welche Fähigkeiten ein „guter Fremdsprachenlerner“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste und inwiefern dies den curricularen Vorgaben für die Grundschule (funktionaler Fokus: „Entwicklung der Sprachfähigkeit“) entsprechen würde.

 

  • In erster Linie musste er/sie Fleiß mitbringen und Disziplin die Vokabeln und die Grammatik regelmäßig auswendig zu lernen
  • Dies würde wie oben beschrieben überhaupt nicht den Vorgaben für Englischunterricht in der Grundschule entsprechen
  • In meiner wesentlich späteren Oberstufenzeit war der Unterricht wesentlich funktionaler ausgerichtet

 

 

Fragen bzgl. der kommenden Vorlesung von Prof. Korff

  1. Die Anbahnung eines Perspektivwechsels durch Reflexion eigener Praxiserfahrungen zum jeweiligen Thema

Welche Schüler*innen sind Ihnen in der konkreten (eigenen) Praxis bisher begegnet, bei denen Sie noch Unterstützung benötigt hätten, um sie gut in den Unterricht einzubinden? Wobei hätten Sie dieses Kind gerne noch (besser) unterstützt?

Beschreiben Sie eine/n konkrete Schüler*in in Bezug auf einen konkreten Unterrichtsinhalt/Situation. Achten Sie auf eine wertschätzende Darstellung.

 

 

Ich hatte in meinem Orientierungspraktikum meinen Einsatz in einem Vorkurs, zu dieser Zeit waren nur vier Kinder in diesem Kurs. Im Laufe des Praktikums stellte sich heraus, dass ein 11- jähriges Mädchen, zwar mündlich auf einem Stand war, der ihren Kontaktmonaten entsprach (sie hatte bereits ein wirklich großes Lexika angelegt), aber schriftlich weichte ihre Leistung stark davon ab. Sie war aber bis zu einem bestimmten Punkt sehr motiviert und hatte insgesamt viel Freude im Vorkurs.

Bei näherer Betrachtung wurde deutlich, dass sie nicht lesen kann, dies war nicht aufgefallen, da sie wirklich gute Kompensationsmechanismen gelernt hatte. Sie lernte die Wörter bildlich auswendig und wenn sie spontan lesen sollte wandte sie verschiedene Vermeidungsstrategien an.

Sie kam aus dem Irak und hatte dort nie eine Schule besucht, konnte somit auch nicht in ihrer Muttersprache lesen und schreiben. Es wurde eine Verlängerung des Vorkurses beantragt und auch bewilligt, aber nach dem Schuljahr musste sie in die weiterführende Schule.

Was das Lesen betraf, brauchte sie mehr Unterstützung, sowie andere Materialien und vor allem mehr Zeit. Sie begann bei der Wiederholung der Buchstaben und absolvierte dann einen Silbenlesekurs.

Das und einige andere Sachen in diesem Vorkurs haben mich wirklich sehr beschäftigt. Aber auch bei näherer Beschäftigung mit dem Vorkurssystem in Bremen, war das eher eine frustrierende Erfahrung.

 

  1. Die Generierung möglicher (Praxis-)Beobachtungs- und Forschungsfragen

Welche Fragen haben Sie an die Sitzung zur inklusiven Pädagogik mit Fokus dis/ability?

Formulieren Sie ein bis zwei möglichst konkrete Fragen. Diese können sich auf inhaltliche Aspekte aber auch auf das Schulsystem beziehen.

  • Warum arbeiten alle Grundschulen in Bremen inklusiv, haben aber zum Teil noch W-und E- Klassen? Und sind auch in den meisten Fällen nicht barrierefrei. Wiederspricht sich das nicht?

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