Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ hat uns Studierenden viele Einblicke in verschiedene Bereiche der Fachdidaktik geben können. Neben allgemeinen Aspekten, die viele von uns betreffen werden, wenn wir dieses Studium abschließen und anschließend als LehrerInnen an Schulen unterrichten, gab es auch fachspezifische Vorlesungen, die von verschiedenen Dozenten gehalten worden sind.
a) Für mich war hierbei besonders die Vorlesung „What’s the difference? – Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht“ von Mareike Tödter interessant. Meine Studienfächer sind Französisch und Englisch, wodurch die Fremdsprachendidaktik, die uns durch Frau Tödter nähergebracht worden ist, von besonderer Bedeutung für mich ist.
Die Aspekte, die sie in dieser Vorlesung aufgezeigt hat, können auf alle Sprachen im Rahmen des (Fremd)sprachenunterrichts angewendet werden.
Frau Tödter hat uns wichtige Aspekte der Mehrsprachigkeit verdeutlicht, wobei ich besonders die Mehrsprachigkeit, die als Unterstützung/Lernhilfe und etwas Positives angesehen werden kann, statt etwas Negativem, als wichtig erachte. Außerdem hat sie eine Probematik aufgezeigt, die ich vorher nicht als solche angesehen hab, beziehungsweise nicht als wichtig erachtet habe. Da ich persönlich nie gravierende Probleme mit dem Fremdsprachenunterricht gehabt habe und mich immer gerne und oft beteiligt habe, habe ich nie wirklich in Betracht gezogen, dass es für einie Schülerinnen und Schüler unangenehm sein könnte, dass sie in einer Sprache, die sie nicht so gut wie ihre Muttersprache beherrschen, etwas vor anderen sagen sollen. Dieses Gefühl möchte im Rahmen meines Unterrichts natürlich so gering wie möglich halten. Auch die Fragen, die sie uns zur Eigenreflexion stellte, waren sehr hilfreich für mich. Sie haben mir nohcmal vor Augen geführt, warum ich eigentlich Fremdsprachen als meine Studienfächer gewählt habe und was ich für meine eigenen Studienlaufbahn und die spätere Schullaufbahn meiner SchülerInnen erhoffe und welche Erwartungen ich an mich und sie stelle.

b) Wie bereits genannt, wurden uns neben den fachspezifischen Vorlesungen, auch generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse nähergebracht, die uns auf den Alltag in der Schule und im Unterricht vorbereiten sollen. Hierbei sind besonders die Aspekte der Leistungsheterogenität und der Inklusion hervorzuheben, die meiner Meinung nach über eine sehr hohe Relevanz für (zukünftige) Lehrkräfte verfügen und im Laufe meiner Studien- und späteren Lehrlaufbahn sicherlich eine große Rolle spielen werden. Die Vorlesungen zu diesen Themen wurden von Prof. Dr. Till-Sebastian Idel (Leistungsheterogenität) und Dr. Eileen Schwarzenberg (Inklusion) gehalten. Ein aktueller Bezug zu diesen beiden Aspekten der Heterogenität wäre meine Zuteilung in dem bald stattfindenen Orientierungspraktikum. Ich wurde einer Oberschule als Praktikant zugeteilt und innerhalb dieser einer neustartenden fünften Inklusionsklasse mit dem Schwerpunkt Kunst. Da die Schülerinnen und Schüler sich noch nicht kennen und alle zu diesem Schuljahr von den Grundschulen kommen, wird (abgesehen von den eigenen Ausgangsbedingungen) jeder SuS einem anderen Standard und vermutlich einer anderen Unterrichtsweise gewohnt sein. Ich bin gespannt darauf, beispielsweise den Umgang mit der Leistungsheterogenität durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen auf der Schul-, Unterrichts- und Lehrpersonebene (vgl. Idel, 2019) zu beobachten oder auch die Inklusion mitzuerleben und die Unterschiede der verschiedenen Förderbedarfe und den Umgang mit ihnen, wie beispielsweise motorische Entwicklung, emotionale und soziale Entwicklung oder Sprachproblemen festzustellen. Da es in meiner Schulzeit in meinem persönlichem Umfeld keine InklusionsschülerInnen gab, erscheint mir dieses für mich neue Konzept besonders interessant.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

In meinem weiterem Studium würde ich in Bezug auf „Umgang mit Heterogenität“ gerne die bereits in Frage 1 genannten Themen näherkennenlernen und in Bezug auf diese weiter forschen, ob und inwiefern die Individualisierung des Unterrichts zur Anpassung auf Leistungsheterogenität und die Inklusionspädagogik Probleme im Unterricht und im Allgemeinen in den Schulen hervorrufen könnte und herausfinden, wie die bisherigen Lösungsansätze aussehen. Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig für eine Lehrkraft allen Anforderungen der indivuellen SchülerInnnen gerecht zu werden und ihnen eine optimale Bildung zu geben. Besonders wenn die Lehrkraft auf sehr viele Unterschiede (nicht nur Leistungsheterogenität, sondern auch beispielsweise Sprachprobleme oder physische Einschränkungen) achten muss, kann ich mir vorstellen, dass es bei einer großen Schüleranzahl in einer Klasse, sehr einschüchternd wirken kann. Um dies möglichst ideal lösen zu können und meinen zukünftigen Schülern helfen zu können, möchte ich mich besonders in diesen Gebieten, aber auch in den anderen Bereichen der Heterogenität weiterbilden und -entwickeln.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Ich denke, dass die größtmöglichste Förderung aller SchülerInnen im Rahmen des Schulunterrichts für mich eine große Herausforderung darstellen wird. Dies betrifft nicht nur SchülerInnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die dadurch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und dem Folgen der Unterrichtseinheiten haben könnten, sondern auch SchülerInnen, die durch physische oder psychische Besonderheiten eingeschränkt sind und eine besondere Unterstützung und eventuell auch andere Bedingungen erfüllen müssen, um den Unterrichstinhalten vollständig folgen zu können. Allgemein wird ein Unterricht, der alle Beteiligten idealerweise angepasst an die jeweiligen Lernbedingungen fördern soll, eine Herausforderung darstellen, da jeder Schüler und jede Schülerinnen andere Interessen verfolgt und Schwächen und Stärken in verschiedenen Bereichen hat. Sie alle weisen verschiedene Startbedingungen auf und werden sich im Laufe des Schuljahres/der Schuljahre weiterentwickeln
– sowohl von der Persönlichkeit, als auch vom Wissensstand. Innerhalb des Lehramtsstudiums an der Universität Bremen gibt es einige Möglichkeiten als Praktikant den Unterricht zu beobachten und/oder ihn selbst zu halten. Bei den durchzuführenden Praktika werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf diese Herausforderungen treffen und diese „bezwingen“ müssen. Ich denke, dass Kommunikation ein sehr wichtiges Mittel ist, um alle SchülerInnen fördern zu können. Eine Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und auch Schülern ist hierbei unerlässlich, um die Heterogenität der Schülerschaft bestmöglichst angehen zu können. Außerdem würden weitere Seminare und Vorlesungen, die sich auf die Heterogenität und speziell auf Inklusion fokussieren und dabei auch auf praxisnahe Beispiele eingehen, sehr hilfreich sein, da ich denke, dass nur ein kleiner Teil der Studierenden bereits mit diesem Thema persönlich in Kontakt gekommen ist und somit keine praktische Erfahrung diesbezüglich haben.

What’s the difference?

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.
Ein/e gute/r Fremdsprachenlerner/in sollte offen für Neues sein. Denn beim Fremdsprachenunterricht geht es nicht nur darum, dass man eine neue Sprache kennenlernt, sondern auch die dazugehörige Kultur(en). Ideal hierfür waren auch die zahlreichen Angebote an Arbeitsgemeinschaften und Austauschfahrten. Bei diesen Gelegenheiten hatte man die Chance ,sich außerhalb des Unterrichts und Bewertungen, zu entfalten und das Erlernte anzuwenden.
Ein guter Sprachenlerner folgt dem Motto „Übung macht den Meister“. Durch die bereits genannten Angebote, aber auch durch außerschulisches Engagement – wie das Schauen von Serien oder das Lesen von Büchern auf der Fremdsprache – eigneten sich einige weitere Kenntnisse und Vokabeln an, die sie im Unterricht nicht erhalten hätten. Außerdem hilft es (wie in allen Fächern) ein Ziel vor Augen zu haben. In einer Zeit der Gloablisierung, wie wir sie heute haben, ist es für viele Karrieremöglichkeiten unabdingbar die englische Sprache zu beherrschen, wenn nicht sogar weitere Fremdsprachen.

2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?
Jeder Schüler fängt von einem anderem Level an. Besonders wenn die Lehrkraft jährlich wechselt, die Klasse oft neu zusammengesetzt wird und man eventuell die Schule wechselt, ist es besonders schwierig, sich an ein genormtes Lerntempo anzupassen – da dieses dadurch gar nicht vorhanden ist.
Es ist wichtig, auf die Wünsche und Bedürfnisse der SuS einzugehen und sie zu motivieren, die Sprache zu erlernen. Eine Methode wäre beispielsweise eine Vorbesprechung am Anfang eines neuen Schuljahres. Was haben die SuS bis diesem Zeitpunkt gelernt? Sie sollen erläutern, welche Themen ihnen gefallen haben und welche sie behandeln möchten. Auch Methoden, die von der Lehrkraft oder von anderen vorher unterrichtenden Lehrkräften genutzt wurden, sollen bewertet werden.
Dadurch erhält die aktuelle Lehrkraft einen Überblick und kann sich besser auf das Halbjahr vorbereiten. Ein weiterer Aspekt, den ich für wichtig erachte, ist Aktualität. Neben beispielsweise der Sprachgeschichte oder der Historie des Landes, sollten auch aktuelle Themen, wie Politik (häufig bei uns angesprochen: Trump) oder das heute viel diskutierte Thema Social Media miteinbezogen werden.
Außerdem denke ich, dass Interaktion die beste Weise ist, um eine Sprache zu lernen. In meiner Schulzeit gab es hierfür oft Gruppenarbeiten oder Kurzreferate, die in der Stunde ausgearbeitet werden und anschließend präsentiert werden sollten. Wie bereits genannt, sehe ich auch Austauschfahrten als sehr sinnvoll an. Man erhält die Möglichkeit das Gelernte anzuwenden und auch neue, umgangssprachliche Redewendungen zu lernen, die in der Schule nicht unterrichtet werden. Eine Austauschschülerin aus Frankreich erzählte uns, dass es an ihrer Schule, da sie das AbiBac machen wollte (französisches und deutsches Abitur), verpflichtend war, dass man einige Wochen ins Ausland geht. Ich denke, dass es förderlich für die SuS wäre, wenn etwas Ähnliches an Schulen verpflichtend wird oder dass zumindest mehr Möglichkeiten geboten werden, ins englischsprachige Ausland gehen zu können.

3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.
Um meinen Entwurf umsetzen zu können, benötige ich vorallem zwei Ressourcen: Zeit und Geld. Da der vorhergesehene Lehrplan natürlich auch nicht zu kurz kommen darf, aktuelle Themen aber ebenfalls wichtig sind, benötigt die Lehrkraft mehr Zeit. Um das Beispiel der Austauschfahrten ausführen zu können, braucht es zunächst einmal das Engagement (und auch wieder Zeit) von Lehrkräften, die sich der Organisation widmen. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass diese Austauschfahrten Geld kosten, welches einige SuS nicht aufbringen können. Hierzu wären entsprechene Förderungen oder Fonds hilfreich.

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

1. An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

Die SuS werden aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse am Anfang sicherlich mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben und eventuell werden bei einigen von ihnen auch Zweifel aufkommen, ob sie diese Art von Schullaufbahn erfolgreich abschließen werden. Jedoch denke ich, dass die Frage sich bereits selbst beantwortet: Die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um ein Gymnasium zu besuchen sind die Vorbildung und die Lernfähigkeit der jeweiligen Schülerinnen und Schüler. Diese sind bei den genannten SuS gegeben und somit kein Hindernis für einen erfolgreichen Abschluss. Auch wird in der Frage genannt, dass die Deutschkenntnisse noch nicht ausreichend sind; diese Kenntnisse werden sich im Laufe der Zeit noch festigen und erweitern und sollten nicht der Grund sein, warum SuS der Besuch eines Gymnasiums verwehrt werden sollte. Weitere Gründe wären beispielsweise, dass die SuS sich auf anderen Schulformen langweilen könnten, da ihre Lernfähigkeiten nicht passend für diese sind. Ein nachträglicher Wechsel von einer Realschule auf ein Gymnasium könnte ihnen außerdem insofern schaden, dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden und sich an ein neues System gewöhnen müssen. Meiner Meinung nach sollte den SuS, die die Voraussetzungen für einen Besuch des Gymnasiums erfüllen, die Möglichkeit auch gegeben werden.

2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

Schülerinnen und Schüler, die über fortgeschrittene Kenntnisse in einer Sprache verfügen, die auch in der Schule unterrichtet wird, können diesen effektiv mitgestalten. Oft können sie anderen SuS bei Vokabeln und Formulierungen weiterhelfen oder auch Redewendungen oder „Slang“ an ihre Mitschüler weitergeben, was oftmals im Unterricht vernachlässigt wird. Mir ist aufgefallen, dass sich viele Kinder und Jugendliche durchaus für andere Sprachen und ihre Verwendung interessieren, wenn sie erfahren, dass die vor ihnen sitzende Person fließende Kenntnisse in einer Sprache verfügt, die nicht Deutsch ist.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich viele SuS, die bereits vom Elternhaus mehrere Sprachen sprechen, leichter andere Fremdsprachen aneignen können. Ihnen leichter, zwischen mehreren Sprachen zu wechseln, da sie es bereits gewöhnt sind (z.B. Deutsch und die jeweilige Muttersprache).

3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Mehrsprachigkeit kann Vorteile und Nachteile in die Gestaltung des Unterrichts haben. Auf der einen Seite können sich die betroffen SuS mehr anstrengen, da sie beweisen wollen, dass auch sie – ohne muttersprachliche Deutschkenntnisse – gute Ergebnisse erzielen und sich entwickeln können, auf der anderen Seite könnte es sie auch demotivieren, wenn das Verständnis dadurch beeinträchtigt wird.
Meine beiden Fächer sind Fremdsprachen, wodurch sich das „Problem“ von Deutsch auf Französisch und Englisch verlagert. Das Unterrichtsniveau sollte sich auf die Schüler anpassen, wobei es mir zurzeit noch an dem Wissen und den Fähigkeiten mangelt, einen Unterrichtsplan zu konzipieren, bei denen sich die SuS nicht langweilen, aber auch nicht überfordert sind.

4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Man könnte – insofern die jeweiligen Sprachen zu einem Thema passen – die SuS darum bitten, einen Vortrag über die Sprache bzw. der dazugehörigen Kultur zu halten. Außerdem sollte Mehrsprachigkeit mehr gefördert werden. Es gibt bereits zahlreiche (Fremd)sprachenwettbewerbe, die mehr Bekanntheit erreichen könnten. Auch Fremdsprachenzertifikate oder AG’s in diesem Bereich könnten mehr von den Schulen und Lehrern gefördert werden. Um einen registersensiblen Fachunterricht zu gestalten, sollte besonders auf Voruteile geachtet werden, die eventuell im Verlauf der Unterrichtsreihe (im Bezug auf die verschiedenen Kulturen) entstehen könnten.

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

Die doppelte Heterogenität besagt, dass jeder SuS eine individuelle, sich voneinander unterscheidende Auffassungsgabe hat.
Zum einen gibt es die offizielle, fachliche Bedeutung und Definition, zum anderen auch die persönliche Definition der SuS.
Viele Begriffe werden von jedem anders verstanden, da sie auf Erfahrungen und Einflüssen basieren, die von Seiten der Eltern, der Gesellschaft, des Bekanntenkreises etc. kommen können.
Um alle Schülerinnen und Schüler auf den gleichen Wissensstand zu bringen, sollte die unterrichtende Lehrkraft die genutzten Begriffe definieren und vorgeben.
Im Englisch- und Französischunterricht gibt es alleine bei Analyseaufgaben etliche Interpretationsmöglichkeiten. Die SuS folgen zu einem Teil den wissenschaftlichen Mitteln, analysieren die Texte mithilfe von Stilmitteln, doch andererseits finden die Deutungen sehr inidviduell statt.
Ein anderes Beispiel wären unbekannte Vokabeln, die von den SuS durch Assoziationen mit anderen Wörtern (aus anderen Sprachen) falsch verstanden werden könnten.

2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

Den SuS wird im Französischunterricht die Aufgabe gegeben sich mit frankophonen Ländern und Kulturen zu beschäftigen. Zunächst sollen sie in Einzelarbeit eine MindMap anfertigen und alle Begrifflichkeiten, die ihnen zu diesem Thema einfallen, dort eintragen. Anschließend werden diese Begriffe im Plenum gesammelt und in Kategorien geordnet. Die SuS könnten nun die Aufgabe erhalten,je eine Kategorie zu recherchieren und ein Referat zu erarbeiten.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

Welche Begriffe verwendet die Lehrkraft, wenn sie den SuS etwas erklären möchte? Wird Fachsprache verwendet, die den SuS nicht bekannt ist und dadurch Verwirrung/Langeweile auslöst? Werden die Begriffe letztendlich von allen SuS verstanden und können sie sie selbst erklären?

Auf dem Weg zur Schule für alle

1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Bei der Aussonderung von SuS mit Förderbedarf werden Schülerinnen und Schüler ausgeschlossen und dazu gezwungen sogenannte « Restschulen » zu besuchen.
Dadurch werden die SuS in ihrer individuellen Ausprägung hinsichtlich ihrer Bildungsmöglichkeiten eigeschränkt. In den Restschulen haben die SuS nur wenige Möglichkeiten sich Vorbilder zu suchen, ihre Sprachentwicklung, motorische Fähigkeiten, Lernentwicklung und auch emotional-soziale Fähigkeiten zu entfalten und mit verschiedenen Kindern zu interagieren.
Die SuS werden alle « in einen Topf geworfen » und ihnen wird der Titel Förderschüler gegeben.
Dies könnte negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein der SuS haben, da sie dadurch bewusst ausgegrenzt werden.

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. Anzupassen?

Der Förderschwerpunkt Lernen bezieht sich auf das Lernverhalten der SuS. Dieses kann durch verschiedene Gründe eingeschränkt sein. Lernstörungen, wie eine LRS, oder eine Rechenschwäche sind Beispiele hierfür.
Um den Unterricht an die SuS anpassen und sie damit optimal fördern zu können, benötigt die Lehrkraft Informationen aus dem Umfeld des Schülers oder der Schülerin. Wichtig ist eine gut funktionierende Kommunikation zwischen den unterrichtenden Lehrkräften, den Eltern und den SuS selbst. Vorher genutzte, bereits funktionierende Lernstrategien und Unterstützung auch außerhalb des Schulalltags sind ebenfalls sicherlich hilfreich.

3. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Wie bereits in der 2. Antwort genannt ist eine Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten der SuS unverzichtbar für eine gelungene Entwicklung und Förderung. Auch die Zusammenarbeit im Kollegium, sowie eine nicht aufhörende Weiterbildung der Lehrkraft und der Austausch mit Lehräften (auch von anderen Institutionen) sind sehr wichtig. Um auf die Vielfalt der SuS eingehen zu können, wären kleinere Lerngruppen und optimalerweise eine höhere Anzahl von pädagogischen Kräften von Vorteil.
Als Verbündeter kann jeder einzelne Schüler fungieren, die sich dadurch gegenseitig unterstützen, indem sie sich gegenseitig unterstützen und dadurch weiterentwickeln.

4. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Die Entwicklung der Sonderschulen stellt historisch einen Fortschritt dar, da es den SuS mit besonderem Förderbedarf heutzutage ermöglicht wird einen Schulabschluss zu erlangen, bei dem sie hinsichtlich ihrere Schwächen gefördert werden. Sie werden gesellschaftlich anerkannt und können in die Gesellschaft integriert werden.

Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

1.Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

Leistungsunterschiede gibt es in jedem Fachgebiet, jeder der SuS hat ein verschieden stark ausgeprägtes Interesse und Leistungsniveau in den jeweiligen Schulfächern. Demnach sind Leistungsunterschiede generell nicht als negativ einzustufen, da verschiedene SuS auch verschiedene Stärken und Schwächen haben.
Jedoch geht es um diesen Fall nicht nur darum, dass einige SuS das Fach Mathematik besser beherrschen und/oder schneller Aufgaben lösen könne als ihre Mitschüler, sondern, dass grundlegende Fähigkeiten nicht vermittelt werden konnten.
Die Pisa Studie im Jahr 2000 zeigte, dass ein im Vergleich durchaus großer Teil, der zu dem Zeitpunkt 15-Jähriger Schüler, nicht in der Lage war, die vorausgesetzte Leistung zu erbringen, die für einen erfolgreichen Berufsabschluss von Nöten war/ist.
Diese Differenzen sollten soweit verringert werden, dass der Anteil der gefährdeten SuS so klein wie möglich ausfällt.
Aus den gegeben Daten kann man erkennen, dass das Ergebnis der PISA-Studie mit den verschiedenen Schulform zu tun hat. Durch das System mit Haupt-, Real-, Gesamtschule und Gymnasien wird deutlich, dass die Leistungen stark unterschiedlich sind. Durch das System in Bremen, dass aus Oberschulen und Gymnasien besteht, wird vorallem die Streuung der Leistungsunterschiede kleiner.

2.Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

Für viele SuS ist Mathematik ein trockenes, theoretisches Fach. Hierbei spielerische Mittel einzusetzen ist meiner Meinung nach ein guter Ansatz, um auch leistungsschwächeren SuS das Fach attraktiver und ggf. auch verständlicher zu machen

Ich denke als ein Einstieg in ein neues Thema ist ein Spiel durchaus eine gelungene Methode, um die Schüler dafür zu begeistern und ihnen einen ersten Eindruck zu geben.

Außerdem fordert ein Spiel meist auch die Mit- oder auch Zusammenarbeit verschiedener SuS, die sich im Normalfall in Arbeitsphasen eventuell nicht beteiligt hätten.

3.Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz.  Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

1. Arbeiten alle SuS mit, unabhängig davon ob sie erklären oder es ihnen erklärt wird. Werden Verständnisfragen gestellt, eventuell Notizen gemacht?
2. Erkennen die SuS den Zusammenhang zwischen dem Spiel und dem zu dem Zeitpunkt behandeltem Unterrichtsthema?

4. Benennen Sie ebenfalls zwei Herausforderungen, die Sie bei der adaptiven Planung von Unterricht erwarten.

1. Die zuständige Lehrkraft muss damit rechnen, dass die SuS unterschiedliche Voraussetzungen haben und damit die Lösung von Aufgaben sehr individuell erfolgt.
Dazu muss gesagt werden, dass einige SuS mehr Beratung, Tipps und Zeit benötigen, während andere sie bereits mit der vorgegebenen Aufgabenstellung lösen können.

2. Der Unterricht kann durch viele verschiedene Faktoren anders ablaufen, als ursprünglich geplant.
Dies können Unterrichtsdiskussionen sein, die durch viele Wortmeldungen und verschiedene Ansichten oder Unklarheiten mehr Zeit beanspruchen.
Aber auch Nachfragen zu vorherigen Stunden oder längere Arbeitsphasen können die Planung der Lehrkraft zunichte machen.

Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Für den Umgang mit Heterogenität gibt es mehrere verschiedene Ansätze. Zwei zu nennende Methoden wären hierbei die innere (auch Binnendifferenzierung) und die äußere Differenzierung.
Bei der inneren Differenzierung handelt es sich um die Anpassung auf die verschiedenen Lernniveaus innerhalb einer Lernumgebung. Dies kann beispielsweise durch Zusatzaufgaben (mit unterschiedlicher Schwierigkeit), Lernzeit oder Peer Tutoring durchgeführt werden.
Diese Durchführungsmöglichkeiten scheinen Untersuchungen zufolge positive Tendenzen zu zeigen. Hierbei wäre anzumerken, dass in der Primarstufe und bei leistungsstarken Schülern stärkere Auswirkungen verkennzeichnet wurden, als in der Sekundarstufe und leistungsschwachen Schülern.
Die äußere Differenzierung befasst sich mit einer Einteilung in ein mehrgliedriges Schulsystem, gegeben durch Zusatzangebote und Einteilung der Schüler in Kurse nach Niveau.
Den Forschungsergebnissen von Hoffer (1992) folgend entwickelt sich durch diese Methode jedoch keine signifikante Auswirkung, er beurteilt die Ergebnisse im Gesamten sogar als negativ.
Hierbei stellte er fest, dass leistungsstarke Schüler geringfügig profitieren, leitungsschwache Schüler hingegen stark negativ beeinflusst werden.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Ich finde, dass eine Mischung mehrerer Unterrichtsarten am sinnvollsten ist.
Im Spanischunterricht wendete mein Lehrer beispielsweise oft die Methode an, die wie folgt ablief :
Zunächst erhalten alle SuS im Frontalunterricht eine Einleitung in das für die Stunde relevante Thema. Danach werden sie in Gruppen oder Paare aufgeteilt und sollen zunächst in Einzelarbeit die ihnen zugeteilte Aufgabe (grob) bearbeiten. Nach einigen Minuten wurde sich in den Gruppen/Paaren zusammengesetzt und die Aufgabe besprochen. Dies erweist sich meiner Meinung nach als sehr hilfreich, da sich die SuS gegenseitig ergänzen können und am Ende der Bearbeitung auf dem selben Stand sind. Danach wurden die Gruppen neu zusammengesetzt, sodass man in der neuen Gruppe alleiniger Vertreter seiner Aufgabe war.
Der nächste Schritt war demnach die Erklärung der bearbeiteten Aufgabe, die soweit ausgeführt werden soll, dass es für alle SuS, die die Aufgabe nicht bearbeitet haben, verständlich ist.
Um sicherzustellen, dass es für alle verständlich war, wurden am Ende der Stunde vereinzelt Gruppenmitglieder ausgewählt, die eine Aufgabe erklären sollten, die nicht von ihnen selbst bearbeitet wurde.
Durch eine von der Lehrkraft gewählten, heterogenen Gruppenzusammensetzung wird sichergestellt, dass nicht nur miteinander befreundete SuS miteinander arbeiten und dazu tendieren Privates auszutauschen. Außerdem wird verhindert, dass nur Leistungsstarke oder -schwache SuS in einer Gruppe landen, es wird die Möglichkeit gegeben, dass Leistungsschwache sich miteinbringen und auch Fragen stellen können, die Gruppenarbeit wird nicht nur von leistungsstarken SuS getragen.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Die folgende Aufgabe ist für den Französischunterricht bestimmt. Sie lautet : Lesen Sie das dritte Kapitel von « Monsieur Ibrahim et les fleurs du coran » und fassen sie dieses zusammen.
Lernhilfen :

1. markieren Sie alle Ihnen unbekannte Vokabeln und schlagen Sie diese in einem zweisprachigen Wörterbuch nach
2. teilen sie das Kapitel in Abschnitte und geben Sie jedem Abschnitt einen Titel
3. geben sie die gewählten Kapitel in eigenen Worten wieder und fassen Sie diese Zusammenfassung letztendlich in einem kohärentem Text zusammen. Verwenden sie hierbei folgende Konnektoren : Au debut, apres, puis, comme conclusion

Diese Schritte erleichtern den SuS das Textverständnis und machen sowohl den Schülern, als auch der kontrollierenden Lehrkraft deutlich, ob die relevanten Textstellen richtig erfasst worden sind, zunächst durch die gewählten Titel und am Ende durch die Zusammenfassung.
Mithilfe der Vorarbeit (Übersetzung unbekannter Vokabeln und Kennzeichnung wichtiger Inhalte durch Titelvergabe) und den gegebenen Konnektoren können die SuS einen zusammenhängenden, inhaltlich strukturierten Text schreiben.

(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule –ein Blick auf Strukturen und Konzepte

1.Was ist gemeint mit einer ´nationalen Orientierung des Bildungssystems´? Woran kann das festgemacht werden im Hinblick auf seine Zielgruppen, Inhalte/Fächer, Strukturen? (denken Sie hier auch an ihre eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit zurück)

Mit einer „nationalen Orientierung des Bildungssystems“ ist der Fokus der Lehrinhalte in den Schulen auf die eigene Nation, in unserem Fall Deutschland, gemeint.
Auch die einzelnen Regionen, bei mir beispielsweise Ostfriesland, können detaillierter behandelt werden.
Diese Orientierung, die schon in der Grundschule beginnt, kann man anhand zahlreicher Schulfächer aufzeigen.
In meiner Grundschule wurde das Fach Sachkunde unterrichtet, welches später in der weiterführenden Schule in Erdkunde, Politik/Wirtschaftslehre und Geschichte aufgeteilt wurde.
Ich lernte viel über die Nordsee und ihre Eigenschaften, über die verschiedenen Bundesländer und die Geschichte Deutschlands. Je weiter fortgeschritten ich in meiner Schullaufbahn war, desto weiter wurde das Feld in den jeweiligen Fächern. Wir bewegten uns von unserer Region nach Deutschland, dann nach Europa und schlussendlich weltweit.
Doch nicht nur die gesellschaftspolitischen Fächer sind national orientiert.
Auch Fächer wie Musik oder Kunst haben einen starken Fokus auf deutsche oder deutschsprachige Künstler.
Sogar bei den Sprachen, wie Französisch und Spanisch, lernten wir nicht nur deren Kultur und Gewohnheiten kennen, sondern auch die Beziehung zwischen den jeweiligen Ländern und Deutschland.

2.Was nehmen Sie aus dem öffentlichen Diskurs über ´Migration als Herausforderung für die Schule´ und über sog. ´Schüler mit Migrationshintergrund´ als Informationen wahr und inwiefern hat die Vorlesung für sie andere/neue Perspektiven dazu eröffnet?

Schüler mit Migrationshintergrund ist für einige Leute ein negativ behafteter Begriff und sie assozieren es mit bestimmten Gruppen.
Durch die Vorlesung haben wir erfahren, wie hoch die Migrationszahlen sind und dass es vielfältige Gründe gibt.

Nicht nur nach Europa, sondern auch innerhalb und aus Europa raus wandern die Leute aus. Daurch entsteht eine größere Vielfalt der Schüler, sie kommen aus den verschiedensten Ländern und sind mit verschiedenen Kulturen und Sprachen aufgewachsen. Dies kann auch Probleme für die Lehrkräfte nach sich ziehen, da die Deutschkenntnisse der SuS auf unterschiedlichen Niveaus sein könnten und den Unterricht erschweren können.

3. Inwiefern kann das Beispiel von Betül (Interviewausschnitt aus einer qualitativen Studie) als Ausdruck von ´DoingCulture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen
werden?

Das Fallbeispiel zeigt deutlich auf, dass einige Lehrkräfte noch mit Vorurteilen innerhalb ihrer Berufsausübung zu kämpfen haben.
Die Lehrerin von Betül geht davon aus, dass alle Mitglieder einer Nation, auch wenn sie nicht dort aufgewachsen sind oder leben, automatisch über die selben Werte und Denkweisen verfügen.
Dies ist nicht der Fall, da Betül sich, wie sie in ihrem Interview sagt, weder noch mit den deutschen noch den türkischen Werten identifizieren kann.
Viele SchülerInnen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund und wachsen mit mehreren Kulturen und Einflüssen auf. Dadurch schaffen sie sich individuelle Mischungen aus den verschiedenen Kulturen, mit denen sie aufwachsen.
Allerdings muss hierbei auch hinzugefügt werden, dass es, auch wenn es in den meisten Ländern genormte Wertevorstellungen gibt, sich nicht alle Bürger einer Nation einstimmig an diese halten.