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Bloggen, nicht ohne Grund:

http://www.zeit.de/digital/internet/2010-05/wolf-schneider-blogs

Ich sage…

Wenn man sich nach so langer Zeit trennt bin ich schon immer ein wenig traurig und vergieße ein, zwei Tränchen, aber irgendwann hat man halt auch mal alle Positionen durch und muss raus in die Welt, um dort sein Glück zu suchen; doch die Trauer währt nicht lang, denn ich weiss ja, ich komme wieder, um mich dir hinzugeben. Kopfkissen und Decke werden dann auch noch da sein und wir sind wieder eins, meine geliebte Schlafstatt.

Nach dieser meiner ganz persönlichen Ode an die Freuden des Lenzens – ein Gebet, vollkommen konfessionslos, die Dankbarkeit ausdrückend, die ich täglich nach genossenem Schlaf für Daunen & Matratze empfinde – nun zum Abschied, ganz nach Liste, eine Retrospektive; mit Echtzeitbilanz und Kaufempfehlung:

Zunächst mal ist mein Lernprojekt noch immer da, wo ich es am Anfang des Semesters habe liegen lassen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde aus dieser ursprünglich geplanten Hausarbeit eine mündliche Prüfung werden. Könnte es auch immer noch, aber 1. fehlt mir einfach viel zu viel adäquate Literatur (November 1894 ist jetzt nicht wirklich aktuell, 1919 ist schon wärmer..) und 2. finde ich keinen Beisitzer am letzten Freitag vor der vorlesungsfreien Zeit, also: Hausarbeit. Damit lasse ich mir jetzt auch noch ein wenig Zeit, denn grad läuft die SuUB ja quasi über und in ein, zwei Wochen hat man den Laden dann praktisch für sich alleine (oder auch nicht). Erstmal noch ein paar Fernleihen anleiern und dann ran da. Da es, so denke ich, aus den bisher von meiner Seite verfassten Blogartikeln hervorgeht, dass ich – zumindest was die wissenschaftliche Arbeit angeht – relativ konservativ eingestellt bin, hat der Großteil der im Seminar vorgestellten Werkzeuge wenig Nutzen für mein Lehrprojekt. Es entsteht nicht kooperativ und fließt sozusagen aus der Literatur über die Augen durch den Stift auf’s Papier (jaa, über die Tastatur in’n Rechner/auf den Bildschirm/wasauchimmer..). Leider waren auch erste Versuche Kommolitoninnen/Kommolitonen an eine Kolaboration – im Zusammenhang mit einem Referat – über Google Docks heranzuführen nicht sehr erfolgsgekrönt. Mal gucken, ist ja noch längst nicht aller Tage Abend. Aber: RSS-Feeds haben einen Einzug in meine universitäre sowie private kleine Welt gefunden und Prezi werde ich wohl auch in Zukunft mal einspannen; scheint es sich doch als ein nicht nur sehr hilfreiches sondern auch wesentlich spaßigeres Tool (gegenüber dem doch schon etwas…naja…sagen wir angestauben Power Point) darzustellen. Und die eine oder andere Präsentation wird wohl auf dem Weg zum Bachelor-/Masterglück noch zu erstellen sein.

Dennoch würde ich die Veranstaltung unumwunden weiterempfehlen. Digital Natives und andere „Nerds“ mögen wohl die meisten vorgestellten Anwendungen schon gekannt haben, aber für jemanden wie mich, der den Rechner anmacht und schon froh ist, wenn er auch wieder ausgeht (Stecker ziehen ist ja heute keine Garantie mehr), war’s sinnig mal all dieses ich nenne es mal (ganz liebevoll möchte ich hinzufügen!) „Spielzeug“ kennenzulernen. Inwiefern ich in Zukunft auf das eine oder andere Tool oder auch auf deren Derivate im voranschreitenden digital-kybernetischen Zeitalter zurückgreifen werde, kann ich jetzt noch nicht abschätzen. Zumindest bin ich dahingehend nicht mehr ganz so unbedarft, habe ich mir doch einen kleinen Wissensfundus 2.0 angefressen, aus dem ich nach Herzenslust schöpfen kann.

…Dankeschön.

Online-Kommunikation

Die zunehmende Kommunikation über digitale Medien wird in Zukunft das Miteinander in den diese Art der „zwischenmenschlichen“ Beziehungen pflegenden Gesellschaften nachhaltig beeinflussen; und dies garantiert nicht zum Guten. Laut Paul Watzlawick entscheiden wir uns bei unserem Kontaktaustausch ständig zwischen digitaler (reine Sachebene) und analoger (Beziehungsebene) Kommunikation und bewerten so die jeweilige Sprechsituation. Durch Online-Kommunikation ist ein Übertragen von nicht syntaktisch vermittelten Kommunitationsaspekten praktisch nicht möglich. Selbst wenn es sich um eine Videokonferenz handelt, so ist die Technik heute langläufig längst nicht soweit, hier ausreichende Qualität der Bilder und somit eine Übertragung der Feinheiten nonverbaler Kommunikation face-to-face zu bieten. Zudem ist wissenschaftlich erwiesen, dass selbst Pflanzen viel stärker über Pheromone in Kontakt stehen, als bisher angenommen (Teufelszwirn). Genau wie bei der eigentlichen Funktionsweise unseres Denkens steckt die Forschung hier noch immer in den Kinderschuhen, was die nonverbal-nonsemantische Kommuntikation des Menschen angeht. Kurz gesagt: es gehen wesentliche Beziehungsaspekte durch Kommunikation 2.0 verloren. Das gesamte, Sprache sich selbst reflektieren lassende emanzipatorische Grundinteresse (lt. Habermas) geht verloren. Die Auswirkungen auf eine Gesellschaft, in der der Umgang mit und das Beherrschen der – nicht nur eigenen Sprache – mehr und mehr abnimmt, sind kaum abzuschätzen. Wenn Sprache der so häufig gelobte Motor der Zivilisation ist, warum ihn dann abwürgen? Entscheiden wir uns für real RL-Kommunikation! Die Café-Besitzer werden es uns danken.

Aufgabe für Woche 2 – PLE (04. Kalenderwoche 2011)

Lasst alle Hoffnung fahren. Nun da die Prüfungszeitpunkte/-fristen einen eingekreist haben wie ein grimmiges Rudel hungriger Wölfe, das den fetten Braten (oder zumindest nen Happen) gewittert hat, gibt es keinen Weg mehr zurück. Einzig die lodernde Flamme der Weisheit vermag die blutrünstigen Waldbewohner nun noch auf Abstand zu halten und – so sie nicht vergeht – der/dem einen oder anderen die sichere Passage in den wohlig-kuscheligen, verdient angelaufenen Vorlesungsfreie-Zeit-Hafen zu gewähren. Nun denn…

Das Lernen mittels Karteikarten hat sich meinerseits nur für das Aneignen von Fremdsprachen wirklich bewährt. Da dann aber auch eher bedingt; für spezielle, nie geistig haften bleiben wollende Vokabeln oder grammatikalische Schmuckstückchen. Am besten hilft mir beim Sprachenlernen aber noch das Merken durch Aufschreiben. Brennt sich besser ein. Die Aufzeichnungen können danach auch gerne weg. Ist ja drin dann (und falls nicht, das Ganze halt von vorn). Für Klausuren oder mündliche Prüfungen in Geschichte heißt’s: lesen, lesen, lesen. Das Gelesene dann exzerpieren und auf dem so freigelegten Substrat das eigene Gedankengebäude architektonisch verwirklichen. Block & Bleistift – sie lassen dich nicht los.

Prezi wäre vor zwei Wochen beim WiWi-Referat allerdings schon eine Hilfe gewesen. Die Materie bietet sich an veranschaulicht zu werden; rein aus Verständnisgründen. Eine Präsentation steht Anfang Februar noch an. Mal sehen ob Prezi und ich bis dahin Freunde werden.

Eine Frage des Respekts

Eine Präsentation. Eine undankbare Aufgabe, würde ich sie nennen. Schätzungsweise liegen leider fünfzig Prozent anteilig bei der Zuhörerschaft, ob eine Präsentation sich nun als gelungen bezeichnen darf oder nicht. Denn wenn kein Interesse im Publikum vorherrscht, dann nützt auch alles Gestrampel am Rednerpult nichts. Und die Interessen-/Aufmerksamkeitsspanne des digitalen Menschen ist heutzutage zeitlich doch äußerst begrenzt (oder werden irgendwo noch Fernseher ohne Fernbedienung hergestellt?). Daher: in der Kürze liegt die Würze (s.u.). Aber selbst die schönste und am schnellsten wachsende aller Blumen fruchtet nicht, fällt ihr Krumen auf verdörrten Acker. So. In der Regel lauscht niemand so ganz unvorbereitet einem Referat. Das Thema der Veranstaltung ist meist bekannt und normalerweise gibt es zur Vorbereitung der Sitzung ja auch noch ein paar Seiten Lektüre dazu. Also kann man als Referent davon ausgehen, dass günstigstenfalls ungefähr die Hälfte der Anwesenden nicht Gefahr läuft vollkommen in einen Bottich kalten Nasses zu tauchen. Daran kann man ja anknüpfen. Dann ist man sehr gut beraten, eine kleine Power Point Präsentation in seinen Vortrag einzubinden. Am besten schön mit bunten Bildern (große Buchstaben haben sich hier auch sehr bewährt – eine Auflage von tägl. über 3 Mio. spricht da Bände). So kann man über die dem Menschen angeborene Neugier nochmals zusätzlich ca. 10-20% Zuhörer mobilisieren und – quasi semiotisch – an die Thematik fesseln. Gut machen sich auch Bilder und Graphiken auf dem Handout. Mit Platz zum „Selber-was-dazu-Malen“, bestenfalls sogar für Notizen (persönlich finde ich, dass das der größte Lohn während eines und für ein Referat ist, wenn sich tatsächlich jemand ob des gehaltenen Vortrages Notizen macht; und damit meine ich keine Willst-du-mit-mir-gehen-Zettel/Einkaufs-/To-do-Listen/o.ä., sondern akustisch aufgenommene Informationen, des Niederschreibens für würdig befunden, welche dann eventuell sogar noch zu Rückfragen führen; wenn ich das mal höchstselbst als Referent bei mehr als zwei Personen bemerke, heule ich wahrscheinlich glattweg vor Rührung Rotz und Wasser). Wenn man ganz gewitzt ist, es ist eine Kunst für sich, dann baut man auch noch kleine Mitmachaufgaben mit ein. Nichts anstrengendes, aber eine gelöste Aufgabe deren kleines Aha-Erlebnis rückschlüssig auf das Thema zuführt, kann dir schon teilweise über neunzig Prozent Zuhörerschaft einbringen. Gewiefte Kenner des Fachs führen diesen Kniff im letzten Drittel der Präsentation ins Feld, um mit der größtmöglichen Anzahl von aufmerksamen Zuhöhrerinnen und Zuhörern eine Punktlandung hin zum Resümee der eigenen Ausführungen hinzulegen. Man rufe sich hierzu immer wieder den guten Herodot ins Gedächtnis: „Den Anfang eurer Rede haben wir wieder vergessen und das Letzte nicht verstanden.“ Will sagen: wenn du sie (fast) alle aufmerksam zumindest mit zum Fazit nimmst, hast du deine Sache gut gemacht.

Sicher wird man sich früher oder später mal in einem Vortrag wiederfinden und feststellen, dass der Rednerin/dem Redner aber jedwede Fähigkeit im Bereich Entertainment so was von abgeht. Toll ist das nicht. Allerdings ist es auch nicht unbedingt notwendig, jeden Vortrag spannend zu gestalten, wenn es rein um die Vermittlung von Wissen oder um qualifizierte Darstellungen aktueller Forschungsstände geht. Außerdem leben Präsentationen ja auch von Ihrem Thema. „Wie ich vom Strand nicht nach Hause fand oder Oh, guck an, die Sonne“ ist vielleicht vielversprechender im Bereich der Unterhaltsamkeiten als „Phraseologismen in der Sportpublizistik“. Kommt natürlich auf den eigenen Interessenschwerpunkt an (s.o.). Eigentlich hätte ich hier an dieser Stelle viel lieber ein Beispiel aus der Biochemie genannt, aber wie gesagt: wo die Liebe hinfällt. Wenn der Vortrag auch trocken ist, schöner, bequemer, kompakter und schneller erschließt man sich sicher kein (dann auch schon fertig aufbereitetes) Themenfeld. Natürlich fällt es auch nicht jedem Menschen leicht, vor Publikum zu sprechen. Wenn man sich trotz Unsicherheit aber dennoch bemüht, die Kernaussagen verständlich darzustellen, ist das ja auch gar nicht weiter schlimm. Man wächst schließlich mit seinen Aufgaben. Und grade deshalb bin ich der Meinung, dass man im Studium – selbst wenn einen das Thema nicht anspricht – den Kommolitoninnen und Kommolitonen gegenüber so fair sein muß, über eventuelle Unzulänglichkeiten hinwegzusehen und ein positives Feedback in Form von Aufmerksamkeit geben sollte. Eine Frage des gegenseitigen Respekts. Anschließend eine ehrliche Kritik und unsichere Menschen gehen das nächste Mal schon etwas positiver bestärkt an eine solche Aufgabe heran. Harsches Niedermachen (sich bitte auch mal immer vorstellen wie und vor allem ob man es selbst besser machen würde und das „wie“ dann ruhig teilen!) oder ein Auftritt vor einer Herde Kuhköppe animiert nun mal nicht unbedingt zur Leistungssteigerung bzw. zum Angstabbau.

Am ätzendsten ist es, wenn nach spät. fünf Minuten allen klar ist, dass die Referentin/der Referent auch nicht mehr weiß, als man selbst [scheiss Anwesenheitspflicht]. Man schämt sich doch fremd, wenn einem das (immerhin!) vorliegende Handout vorgelesen wird und fühlt sich durch das entgegengebachte Misstrauen gegenüber den eigenen Fähigkeiten (hier: Lesen) herabgewürdigt. Also nee, echt jetzt mal, geht gar nicht. M.E. ist das die sicherste Methode eine Präsentation so unerträglich wie nur möglich zu machen.

Fazit: „Ich behaupte, dass eine mittelmäßige Rede unter der Gewalt eines vollendeten Vortrages mehr Eindruck macht als die vollendetste, bei der der Vortrag mangelt“ (Quintilianus) oder eben doch reden und wissen worüber man spricht und so geil abstylen. Beides gut; ich tendiere privat zur ersten Variante ansonsten (studitechnisch) eher zu letzterem.

Kredit & Wechsel

Naja. Das Referat ist dann zumindest schon mal ganz gut gelaufen. Wirtschaft ist echt mal so ein Ding für sich. Wer sich selbst bisher noch nie mit Geldtheorie beschäftigt hat, sollte das bitte auch tunlichst vermeiden. Danach haben Preisschilder auf einen die gleiche Wirkung wie Kruzifixe auf den rumänischen Herrn. Und die Aussage „Is‘ doch eh alles Quatsch, oder?“, wenn man mal probiert mit vollen Armen die lästige Papiertauschwechselaktion an der Registrationsstation des heimischen Kaufmannsladens geflissentlich zu umrudern, wird wohl doch weniger von Erfolg gekrönt sein werden (grammatikalische Konstruktion in Ermangelung verfügbarer empirischer Daten). Aber wie sagte schon der Alte: Hoffnung kann enttäuscht werden, sonst wäre sie ja Zuversicht. In diesem Sinne ist schon mal die komparative Gegenüberstellung beider Geldmarktmittel verbunden mit der Frage nach dem wesentlich bedeutsameren Einfluss der Kreditwirtschaft auf den heutigen Markt unter Berücksichtigung des allmählichen (Fast-)Verschwinden des Wechsels unter Angabe von Gründen als Thema für die Hausarbeit rausgesprungen. Werd ich wohl wieder zwei Seiten für das Titelblatt brauchen..

„darauf bin ich nicht vorbereitet“, monierte ich den vorgang der geburt. doch der frosch mit der maske lächelte (wahrscheinlich) nur und sagte, dies sei das leben. und er schlug mich. und ich wusste, dies ist das leben. „wie soll man sich darin bloß nicht verkanten“, warf ich fragend in die runde, doch um mich herum schrien sie nur……und der kleine prinz und der alte mann ruderten in den sonnenaufgang. fisch wird es heute nicht geben. oder vielleicht doch?

Aufgabe für Woche 2 – PLE (02. Kalenderwoche 2011)

Skype wird meinerseits schon seit Jahren genutzt, um mit Leuten deutschland-/weltweit und für Umme in Kontakt zu treten. Daher wäre dieser Dienst sicher zunächst auch mal meine erste Wahl, wenn eine Kontaktaufnahme im Bereich Studium/Forschung anstünde. Allerdings würde ich auch die anderen Echtzeitkollaborationsdienste in Betracht ziehen. Habe sie zwar bisher noch nicht verwendet, kann aber aus Erfahrung berichten, dass die Remotefunktion nicht ganz unnütz ist (jemand hat mir damit mal den Ar***/PC gerettet – ich saß hier, er 400 km weit weg – tolle Sache das). Auch das gleichzeitige betrachten des selben Desktops ist bei gemeinschaftlichen Projekten sicher vorteilhaft und zeitsparend. Da ich allerdings mit meiner Arbeit über Kredit & Wechsel quasi mutterseelenallein auf weiter Flur stehe (ooch, armes Hascherl [selbst das muss ich selbst machen!]), findet halt leider wenig Austausch statt. Inständig hoffe ich aber, diese Mittel eines Tages zur Anwendung bringen zu dürfen. Ihr Potential ist groß und liegt offensichtlich noch viel zu brach.

Podcasts stehe ich skeptischer Gegenüber. Internetradio….mehr nicht. Im Endeffekt dasselbe wie Blogs. Ergo kritisch zu betrachten. Würde mich zwar reizen, eine politisch angehauchte Sendung (am liebsten interaktiv) zu machen, aber dazu kann ich mich nicht durchringen. Das Desinteresse der meisten Menschen deprimiert mich zu sehr (oder hat es irgendwen da draussen wirklich interessiert – Betroffene ausgenommen -, dass die Wehrpflicht abgeschafft wird und warum und mit welchen Konsequenzen?). Die großen (Fernseh-/Radio-)Sender haben lange an ihren Marktanteilen gearbeitet und tun es beständig (legendär: RTL Zielgruppe 15-45, hat keiner verstanden, hat aber offenbar funktioniert). Und da das angebotene Programm ja auch immer als ein Spiegel der Gesellschaft anzusehen ist – da die markterforschenden Sender ja nun um Zuschauer und -höhrer buhlen und der Meute das geben, wonach sie verlangt – braucht man ja den Äther nur mal flüchtig durchzuzappen, um zu sehen welch Geistes Kind der Konsument in diesem Land ist. Brrrrrrrrr.

Vielleicht hab ich ja als Rentner ne schöne Oldie-Sendung als Podcast, wo ich dann erklären muss, dass das, was ich dann spiele, mal Musik gewesen ist welche Menschen gehört (und gemacht) haben. Zumindest langweil ich mich dann nicht, während ich meine viel zu üppige Rente irgendwie zu verpulvern versuche. Kurzum: selbst einen Podcast zu machen bringt mich zur Zeit bei meinem Lernprojekt nicht weiter, müsste ja eh eine eher wirtschaftlich geprägte Nummer sein (vor zwei Jahren als in der Politik-Vorlesung gesagt wurde: „…haben Sie das außerordentliche Glück den gesamten Entstehungsprozess eines Gesetzes, vom Einbringen bis zu seiner Verabschiedung, innerhalb einer Woche beobachten zu können [Bankenrettungsgesetz]; dies ist einmalig in der Geschichte der BRD [war’s damals ja auch]…“, hätte da irgendjemand auf mein Gejaule gehört, dass jetzt das Abendland untergeht? [Nöl!]), wäre zwar ziemlich spannend grad, aber wenn du den Leuten vor den Kopp knallst, dass das Leben wie sie es kennen jetzt vorbei ist, hören sie doch aus Prinzip schon nicht mehr zu. Und wozu dann einen Podcast? mein PC hat Spracherkennung. Er antwortet zwar nicht, kann aber gut zuhören (und kost keine 120 €/h;). Einen Podcast, der mir Input gibt und dessen Infos mich bei meinem Projekt weiterbringen, hab ich bisher nicht gefunden. Aber noch hab ich die Suche nicht aufgegeben. Sind ja sicher noch ein paar da draußen, die ich nur noch nicht entdeckt hab..

Fortschritte

Auch im Wirtschaftswissenschaftsprojekt. Morgen geht’s zwecks entstehungsgeschichtlichem Hintergrund auf Schnüffelwühlsuche in die SuUB-Regale. Aber dieses Tafelbild von mir (als erstes seiner Art natürlich mein ganzer Stolz) ist doch schon etwas. Hm? HMM?? Erklärt sich mit ein bisschen zuätzlicher Info von fachlicher Seite, oder halt zur Not auch von mir, eigentlich schon von selbst:

Ist eigentlich ne Power Point Präsentation. Hat jetzt leider beim Umwandeln etwas gelitten, hätte sonst aber nicht hier reingepasst.

Hab bisher nur aus drei Übersichtswerken Informationen entnommen. Zunächst stehen für mich jetzt 3 Referate und eine mündliche Modulprüfung an. Daher ist das jetzt auch erstmal alles hierzu. Sollen ja auch nur 15 min Einführung sein, gekoppelt an die Frage an den Kurs warum der Wechsel gegenüber dem Kredit heute so ins Hintertreffen geraten ist.

Einer backt, einer braut

…und alle Köche gemeinsam lassen den Brei bis weit über die Ungenießbarkeit hinaus verbrennen. So einfach, althergebracht und allgemeingültig. Der gute Volksmund ist ein Sprachrohr dessen übertragener Informationsgehalt über Generationen durch sehr viele feine Siebe lief. An dieser Stelle eventuell etwas Paradox: viele Köpfe erdachten (über die Zeit) eine Weisheit dahingehend, dass zu viele Köpfe zwangsweise dem unnützen Chaos anheim zu fallen drohen (nicht-raum-zeit-gleich sind Menschen ja weitgehend harmlos). Aus Fehlern lernen wir. Aber wir merken sie uns nicht. Wir erinnern uns erlebter Erfolge. Und wir üben durch Wiederholung die Prozeduren ein, welche diese hervorrufen. Daher das Wissen darum, dass zu viele beigetragene Meinungen (Köche) einem geplanten Projekt (Brei) eher hinderlich im Wege stehen; den Erfolg versagen können. Kontraproduktivität durch verwässerte Zielsetzung. Ergo: Halte die Entscheidungsebene klein!

In diesem Land, der Bundesrepublik (solltest du im Urlaub sein), vertreten sechhundertzweiundzwanzig Frauen und Männer (2010; bundestag.de) die Belange von einundachtzigmillionenachthundertundzweitausendunddreihundert Bürgerinnen und Bürgern (2009; destatis.de). Interessant. Sicher beidseitig beängstigend. Demokratisch??  Ist hier ja grad nicht die Frage. Effektiv? Trifft’s da schon eher. Pro: es mag seine Zeit dauern, doch Entscheidungen werden getroffen. Kontra: es wird nicht der eigentliche Wille des Volkes [wer soll das auch sein?] vertreten; „dessen Wille“ wird aus den Ergebnissen der abgegebenen Wählerstimmen gleich einem Kaffesatz herausgelesen oder eher abgeleitet/extrapoliert. Dennoch zeigt sich das System als recht effektiv und stabilitätsfördernd. Mir ist warm. Satt bin ich auch. Weihnachten war ich fürchterlich betrunken. Also kurz gesagt haben wir alle mehr, als wir bräuchten. Uns geht’s doch gut. Egal wer, wo, welche Entscheidungen für uns trifft.

Wäre das ebenso der Fall wenn wir alle zu gleichen Teilen an der Entscheidungsfindung beteiligt wären? ‚tüüüürliiich. Wir träfen uns……sagen wir…..eines Mittwochs(!) und weil wir alle ja so bescheiden sind und vor lauter Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität schier platzen mögen, stimmen wir auch alle sofort einem, von wem auch immer gemachten, Vorschlag zu und ergeben uns einander in inniger körperlich-seelischer Wohlschätzung füreinander. Ja, klar. Es sollte jedem klar sein, dass es zwischen Menschen und ihren Positionen/Meinungen immer Diskrepanzen gab/gibt/geben wird. Jene verhindern nicht nur, dass Entscheidungen zeitnah und bedarfsgerecht gefällt werden können, sondern sie beeinflussen auch ganz allgemein unser Wissen. Sie sorgen dafür, dass Informationen durch interessengeleitete Weitergabe – manchmal auch schlicht durch Unwissenheit – an Wahrheitsgehalt verlieren.

Ein Konglomerat von Wissen, ein Sammelband, vereinigt (wie der Name schon sagt) in sich Aufsätze, Essays, Beiträge von unterschiedlichen Verfassern. Ein, wie ich finde, guter Sammelband bietet dabei auch gleich Kurzbiographien der – mindestens aber ein paar Informationen zu den – Autoren, Herausgebern und deren aktuellen Forschungsschwerpunkten/Betätigungsfeldern. Dies gibt dem geneigten Leser die Möglichkeit die in einzelnen Texten getroffenen Aussagen auch gedanklich gleich in einen größeren Kontext einzuordnen und den gegebenen Informationsgehalt für eigene Forschungszwecke nutzbar zu machen. Um so mehr zeigt sich hier ein Gewinn, da die personenbezogenen Daten der Autoren eine Einschätzung des Wahrheitsgehaltes der jeweiligen Aussagen erlauben. Der Artikel eines Professors/Dozenten/Wissenschaftlichen Mitarbeiters einer namhaften Einrichtung zitiert sich schon – sagen wir ruhig es wie es ist – gewinnbringender als der Satz eines Horst P. aus A. zum Beispiel. Hans-Ulrich Wehler (Historiker) gibt in einem Essay folgendes zu bedenken: „Selbst im Zeitalter der angeblich unvermeidbaren Teamarbeit hat die Herausforderung offensichtlich nicht an Reiz verloren, im Alleingang solche Synthesen zu versuchen.“ (Wehler 1998: Politik in der Geschichte, 215). Satz und Essay beziehen sich auf das ‚Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands‘ von F.W. Henning. Die Aussage zielt aber auch auf die im Vorfeld erwähnte „anwachsende Reihe“ (Wehler 1998: Politik in der Geschichte, 214) geschichtlicher Gesamtdarstellungen, wie den Werken Nipperdeys, Brachers, Mommsens, u.v.a. Autoren (natürlich sei der von Wehler selbst verfassten ‚Deutschen Gsellschaftsgeschichte‘ an dieser Stelle ebenso Respekt gezollt). Diese Werke gehören in der historischen Forschung zum grundlegenden Standard und machen sich grade auch durch unterschiedliche methodische Herangehensweise und Schwerpunktsetzung bei der komparativen Arbeit sehr nützlich; erlauben sie doch umfassend schnellen Zugang in die Materie. Grundlegendes Wissen, von fachlich befähigten Menschen zusammengetragen. Einzig das Manko der abnehmenden Aktualität ließe sich diesen Werken andichten. Soviel zur gedanklichen Einleitung.

Womit wir bei den Wikis wären. Auch hier mag man die Aktualität als zumindest fragwürdig ansehen. Jeder kann jederzeit Informationen hinzufügen. Keiner weiß um die Aktualität der Infos des anderen (klar hab ich die Zeit jedesmal die archivierten Vorgängerartikel zu checken, nur um sicher zu gehen). Und so wie die vielen Köche mögen die „Autoren“ dann am Informationskessel vorbeilaufen und überzeugt davon sein, der jeweils andere habe bereits umgerührt, da sie ihn just noch an Kochstelle und Kessel herumlungernd wähnten. Konsequenz: es gibt Pizza.

Grob gesagt mag ich mich den Ausführungen Pavel Mayers eigentlich anschließen, der die Lösung des Exkludisten-Inkludisten-Diskurses in der Mitte zu suchen vorschlägt und zu finden hofft. Allerdings sehe ich nicht die Gefahr, die Mayer von Seiten der Exkludisten bezüglich der „Löschwut“ befürchtet. Prinzipiell ist es schon bedenklich, wenn Informationen quasi zensiert werden. Eine Zensur muss aber ja nicht gleich einen Ausschluss bedeuten. Wie in einem vorangegangenen Artikel erwähnt, sind so ziemlich alle uns erreichenden Informationen auf die eine oder andere Art gefiltert. Pressemitteilungen stammen teilweise aus denselben Quellen. Den Blogeinträgen einer beliebigen Privatperson zu folgen garantiert auch keinen Zugang zu „freien“ Informationen. Diese existieren schlicht nicht (Dr. Bretlmanns Socken). Ich kann nicht wissen, durch welche Informationen die Aussagen eines Bloggers geprägt sind, es sei denn sie/er/es verrät es mir. Eventuell lagen mir vor Kenntnisnahme des Blogs bereits die gleichen Daten vor, diese sind nur nochmal durch eine andere Blackbox (Blogger) gelaufen und neu aufbereitet worden. D.h. eine kritische Prüfung von Informationen ist grundsätzlich notwendig. Würden wir alle uns der Aufgabe stellen, die uns verfügbaren Informationsströme täglich ungefiltert bearbeiten zu wollen….naja, das kann sich ja jede/r gern mal selbst ausmalen.

Die Relevanzkritik Mayers bezüglich Wikipedia ist berechtigt und nachvollziehbar. Auch die o.g. Autoren von Schriften monumentalen Ausmaßes müssen selektiv arbeiten. Sie müssen Entscheidungen für oder gegen das Verwenden von Informationen treffen. Aus der fast unendlichen Anzahl von Quellen wählen sie aus. Nach Relevanz. Relevanz gegenüber ihrer eigenen Methode und/oder Fragestellung. Ohne solche Kriterien ist jede Forschungsdarstellung zum kläglichen Scheitern verurteilt.

Da ich persönlich dazu tendiere, lieber Medien zu nutzen, deren Inhalte von versierten Kennern des jeweiligen Fachs stammen, von Autoren, deren Vita nachvollziehbar ist und die mir sagt „Der Mensch mag ja falsch liegen, das aber auf höchstem Niveau“, stelle ich mich in dieser Diskussion entschieden auf die Seite der Exkludisten. Wenn ein Rahmen von Kriterien geschaffen ist, nach dem Informationen ausgewählt und aufgenommen werden, und ein Kreis fachspezifischer Rezensenten über deren Wert und Verarbeitung/Präsentation beschieden hat, kann das Ergebnis sicher auch gehobenem Anspruch gerecht werden. In meiner untrüglich optimistischen Weltsicht halte ich zudem an dem Glauben fest, dass kein gebildeter Mensch seinen Mitmenschen Wissen vorzuenthalten gewillt ist; manipulationistische Bestrebungen akademisch zu besiegen sind(!). Und tatsächlich sähe ich es deshalb lieber, wenn Informationen wissenschaftlichen Anspruchs „gekämmt“ werden, da ich denke, dass sich genug Menschen da draußen finden, denen das „Handwerkszeug“ fehlt, dem „Informationsstruwwelpeter“ unserer Zeit kritisch gewappnet entgegenzutreten. Dann könnte auch die weltweite Verbreitung verifizierbaren Wissens über Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist – Punkt 2), inklusive des Vorteils der Aktualität gegenüber Printmedien tatsächlich möglich sein. Ob sich dies dann allerdings noch unkommerziell verwirklichen lässt, ist eine andere Frage.

Wenn mein persönlicher Wunsch nach tatsächlich akademisch nutzbarem Wissen dem Offenheitsanspruch von Wikipedia im Verlauf seiner fortschreitenden Entwicklung allerdings konträr gegenübersteht, ergibt sich daraus nur die Konsequenz, das Angebot von Wikipedia für die eigene Arbeit nicht heranzuziehen. Ein Grundsatz dem ich persönlich nur zu gerne folge und dem ich auch schon weitgehend nachkomme. Zumindest solange wie die dort bereitgestellten Informationen nicht im exkludistischen Sinne als „gesichert“ angesehen werden können.

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